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Merseburger Rentner holt Weihnachtsglanz in seinen Garten

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kadenbögen auf jeder Seite. Die Reste<br />

s<strong>in</strong>d noch erkennbar“, so Witte.<br />

Zugang zu den vier Flügeln des Klosters<br />

hätten die Mönche nur über den<br />

Kreuzgang gehabt. Im Ostflügel, der<br />

sich an die Kirche anschloss, befanden<br />

sich Sakristei, Kapitel-, Schlaf- und<br />

Sprechsaal. Davon ist leider nichts<br />

mehr vorhanden.<br />

Im Südflügel, der heutigen Straßenfront,<br />

sollen Speisesaal, Wärmstube<br />

und Küche der Mönche untergebracht<br />

gewesen se<strong>in</strong>. „Bei uns ist dieser<br />

zwanzig Meter lange Gebäudeteil als<br />

so genannter Sommerrempter mit<br />

darunter bef<strong>in</strong>dlicher Rundtonne bekannt“,<br />

erläutert uns die ehemalige<br />

Geschichtslehrer<strong>in</strong>.<br />

Seltene Schlussste<strong>in</strong>e<br />

Vom Westflügel s<strong>in</strong>d noch achtzehn<br />

Meter mit zwei übere<strong>in</strong>ander liegenden<br />

niedrigeren gewölbten Räumen<br />

erhalten geblieben. Untergebracht<br />

waren hier, so erfahren wir, die Essund<br />

Schlafsäle der Laienbrüder sowie<br />

die Räume der Klosterschüler. Im W<strong>in</strong>terrempter<br />

können wir unter anderem<br />

vier seltene Schlussste<strong>in</strong>e, so genannte<br />

Abhängl<strong>in</strong>ge, bestaunen.<br />

Den Nordflügel der ehemaligen<br />

Klosteranlage bildet wie bei allen<br />

Benedikt<strong>in</strong>erklöstern der Kirchenbau.<br />

„Im Kloster lebten immer zwischen<br />

dreißig und vierzig Mönche, ebenso<br />

viele Laienbrüder, zwanzig bis dreißig<br />

Klosterschüler, Lehrer, Beamte und<br />

das Ges<strong>in</strong>de. Ungefähr e<strong>in</strong>hundert bis<br />

e<strong>in</strong>hundertfünfzig Personen mussten<br />

also aus den E<strong>in</strong>künften des Klosters<br />

unterhalten werden. Doch Bischof<br />

Werner hatte die wirtschaftliche<br />

Grundlage der Klostergeme<strong>in</strong>schaft<br />

durch etliche ertragreiche Schenkungen<br />

gesichert“, so Lilo Witte.<br />

Der wertvolle Bücherbestand der<br />

klösterlichen Bibliothek ist heute leider<br />

<strong>in</strong> alle W<strong>in</strong>de verstreut, e<strong>in</strong> Nachweis<br />

bedauerlicherweise nicht vorhanden.<br />

Die Chronik des <strong>Merseburger</strong> Bischofs<br />

Thietmar (1009 bis 1018) kam nach<br />

Auflösung des Klosters <strong>in</strong> die Landeshauptstadt<br />

nach Dresden.<br />

Aus den Fugen<br />

In der Regierungszeit des Bischofs Thilo<br />

von Trotha (1446 bis 1514) traten<br />

Misswirtschaft und Missstände <strong>in</strong> der<br />

Kirche offen zu Tage. „Die Mönche zu<br />

Sankt Peter <strong>in</strong> der Altenburg waren<br />

nicht mehr die fleißigen Sammler und<br />

Lehrer, die im dreizehnten Jahrhundert<br />

den Ruhm der Abtei begründeten“,<br />

schrieb der Chronist Otto Reuschert.<br />

Thilo bekam deshalb von den sächsischen<br />

Fürsten den Auftrag, „dass er<br />

verbessere und <strong>in</strong> Ordnung br<strong>in</strong>ge,<br />

was aus den Fugen gekommen...“ Der<br />

Bischof hat es mit Güte und mit<br />

Strenge versucht, aber vergebens. So<br />

soll er angeordnet haben, e<strong>in</strong>em<br />

Unterwegs <strong>in</strong> Merseburg |<br />

Im Südflügel des ehemaligen Benedikt<strong>in</strong>erklosters Peter und Paul, der heutigen Straßenfront, liegt der Sommerrempter. Hier sollen Speisesaal,<br />

Wärmstube und Küche der Mönche untergebracht gewesen se<strong>in</strong>. Darunter bef<strong>in</strong>det sich die Rundtonne des Klosters. Der W<strong>in</strong>terrempter<br />

(Bild unten) bietet als architektonische Besonderheit unter anderem vier seltene Schlussste<strong>in</strong>e, so genannte Abhängl<strong>in</strong>ge. Die<br />

Ess- und Schlafsäle der Laienbrüder sowie die Räume der Klosterschüler waren im Westflügel untergebracht. Fotos: Alexander Beyler<br />

ENERGIE &UMWELT Dezember 2008 |9

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