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30.11 - Tag der Hydrologie 2011 - Technische Universität Wien

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nachdem im polnischen Radmeritz <strong>der</strong> Witka-Staudamm gebrochen war und eine Flutwelle<br />

die Neiße entlang rollte. In Neukirchen im Erzgebirge ertranken drei Menschen beim Versuch<br />

Gegenstände aus einem vollgelaufenen Keller zu bergen“ (DWD 2010b).<br />

Bereits Mitte Mai 2010 führten während <strong>der</strong> Eisheiligen starke Nie<strong>der</strong>schläge, die mit dem<br />

(Vb )Tiefdruckgebiet „Yolanda“ verbunden waren, vor allem im Süden Polens, aber auch in<br />

Teilen z.B. <strong>der</strong> Slowakei, Tschechiens und Ungarns zu starken Hochwasserschäden (BIS-<br />

SOLI & FRIEDRICH et al. 2010). Die Flüsse March und Theiß trugen mit großen Abflüssen<br />

zu hohen Wasserständen in <strong>der</strong> Donau bei. In Polen waren vor allem die Weichsel und die<br />

O<strong>der</strong> betroffen. In Städten wie Krakow und Wroclaw wurde <strong>der</strong> Notstand ausgerufen. Allein<br />

in Polen starben 19 Menschen. Durch die O<strong>der</strong> waren auch Teile Brandenburgs betroffen.<br />

Insgesamt nahm aber das Mai-Hochwasser 2010 an <strong>der</strong> O<strong>der</strong> keineswegs die Ausmaße<br />

(BELZ & WIECHMANN 2010) und die Schadwirkung (GRÜNEWALD et al. 1998) des Juli-<br />

Ereignisses von 1997 an. Auch wenn sich plötzlich z.B. mit <strong>der</strong> Notwendigkeit des „Bibermanagements“<br />

neue Herausfor<strong>der</strong>ungen (MUGV <strong>2011</strong>) ergaben, konnte u.a. festgestellt werden,<br />

dass die neuen mo<strong>der</strong>nen O<strong>der</strong>deiche in Brandenburg <strong>der</strong> Belastung gewachsen waren.<br />

Nicht so bei dem Hochwasserereignis im August sowie später Ende September/Anfang Oktober<br />

an Neiße und Spree sowie (bis in das Jahr <strong>2011</strong> hinein) an <strong>der</strong> Schwarzen Elster. Die<br />

Flusseinzugsgebiete von Spree und Schwarzer Elster waren von den Hochwasserereignissen<br />

<strong>der</strong> Jahre 1997, 2002 und 2006 an O<strong>der</strong> bzw. Elbe in großen Teilen verschont geblieben<br />

und die Schaden bringenden Wasserfluten trafen offensichtlich auf eine weitgehend unvorbereitete<br />

Bevölkerung und zum Teil Behörden. Ähnlich zum August-Ereignis 2002 im Elbegebiet<br />

offenbarten sich analog zu den damaligen Aussagen in <strong>der</strong> Ereignisanalyse des Umweltamtes<br />

<strong>der</strong> Landeshauptstadt Dresden (UMWELTAMT DRESDEN 2004, S. 3): „Das Augusthochwasser<br />

2002 hat gnadenlos die Schwachstellen im Hochwasserschutz, im Unterhaltungszustand<br />

<strong>der</strong> Gewässer und in <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> Hochwasserabwehr aufgezeigt“ die<br />

entsprechenden Schwachstellen an Neiße, Spree und Schwarzer Elster.<br />

Wie<strong>der</strong> hagelte es Klagen und Schuldzuweisungen zwischen den verschiedenen Betroffenen,<br />

Institutionen und Akteuren z.B. über mangelnde bzw. mangelhafte (grenzüberschreitende)<br />

Vorwarnungen und Vorhersagen (z.B. SZ 09.08.2010, AG MELDEWEGE SMI 2010, SZ<br />

17.12.2010), unzureichende Bemessung und hochwassergerechte Ausführung technischer<br />

Anlagen, mangelhafte Pflege und Unterhaltung von Deichen (z.B. SACHSEN.DE<br />

10.08.2010), unzureichende technische und finanzielle Unterstützung während und nach<br />

dem Schadensereignis (z.B. SZ 11.08.2010, SZ 12.08.2010, SZ 02.09.2010, SZ<br />

09.09.2010), mangelhafte (Eigen-)Vorsorge (z.B. SZ 27.10.2010) im kommunalen und privaten<br />

Bereich entlang <strong>der</strong> sächsisch-brandenburgischen Flüsse Neiße, Spree und Schwarze<br />

Elster. Beson<strong>der</strong>s betroffen waren dabei zwar vor allem die Flussabschnitte und<br />

-teileinzugsgebiete in den „Hochwasserentstehungsgebieten“ in Polen und Tschechien sowie<br />

Sachsens, aber auch in den „Hochwasserdurchlaufgebieten“ Brandenburgs ergaben sich<br />

vielfältige Herausfor<strong>der</strong>ungen. Die kumulierten finanziellen Schäden <strong>der</strong> Hochwasser des<br />

Jahres 2010 im Freistaat Sachsen werden mit einer „Gesamtschadenssumme von deutlich<br />

über 900 Millionen Euro“ (SACHSEN.DE 12.11.2010) angegeben. Ähnlich konkrete Zahlenangaben<br />

zu den (Gesamt )Hochwasserschäden im Land Brandenburg waren bis Anfang<br />

Forum für <strong>Hydrologie</strong> und Wasserbewirtschaftung Heft <strong>30.11</strong>

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