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30.11 - Tag der Hydrologie 2011 - Technische Universität Wien

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32<br />

des Index-Flood-Verfahrens darstellt, wurde als Zielvariable für den Regressionsbaum eine<br />

gewichtete Linearkombination <strong>der</strong> höheren Momente <strong>der</strong> Form<br />

z = 3L<br />

+ 2L<br />

+ 1L<br />

(2)<br />

1<br />

cv<br />

skew<br />

kur<br />

verwendet, wobei Lcv den Variationskoeffizienten, Lskew den Schiefekoeffizienten und Lkur die<br />

Kurtosis <strong>der</strong> lokalen Extremwertverteilung auf Basis <strong>der</strong> L-Momente (HOSKING & WALLIS<br />

1997) bezeichnen.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Klassifikationsverfahren wurden zunächst mittels <strong>der</strong> Teststatistiken nach<br />

HOSKING & WALLIS (1997) hinsichtlich ihrer Eignung für das Index-Flood-Verfahren bewertet.<br />

Anschließend wurden die Ergebnisse in Karten <strong>der</strong> naturräumlichen Glie<strong>der</strong>ung Sachsens<br />

gegenübergestellt und gemeinsam mit dem Auftraggeber beurteilt. Im Ergebnis dieser<br />

Diskussion wurde ein Regressionsbaum mit drei Knoten favorisiert, mit dem eine plausible<br />

Glie<strong>der</strong>ung Sachsens in Regionen mit unterschiedlichem Hochwasserverhalten erzielt wird.<br />

Da dieser Regressionsbaum ausschließlich die nutzbare Feldkapazität als Gebietskenngröße<br />

berücksichtigt, wurde noch untersucht, ob durch die Kombination <strong>der</strong> nutzbaren Feldkapazität<br />

mit weiteren Gebietskenngrößen, insbeson<strong>der</strong>e mit dem mittleren Nie<strong>der</strong>schlag, eine<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Teststatistiken erreicht werden kann, was allerdings nicht <strong>der</strong> Fall war.<br />

Die endgültige Abgrenzung von vier räumlich zusammenhängenden Regionen erfolgte nach<br />

Zusammenschau <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> verschiedenen Klassifikationsverfahren auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

des Regressionsbaums mit drei Knoten und unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung von<br />

Morphologie und Einzugsgebietsgrenzen (Abbildung 2). Dadurch wird Sachsen primär in<br />

eine Festgesteinsregion im Süden mit geringer nutzbarer Feldkapazität und hoher Geländehöhe<br />

(i. d. R. > 400 m HN) und eine Übergangs- und Lockergesteinsregion im Norden mit<br />

mittlerer bis hoher nutzbarer Feldkapazität und geringer Geländehöhe unterteilt. Innerhalb<br />

<strong>der</strong> letztgenannten Zone existieren zwei Teilregionen mit deutlich abweichendem Hochwasserverhalten<br />

infolge einer beson<strong>der</strong>en naturräumlichen Ausstattung bzw. einer auffälligen<br />

Häufung lokaler Starknie<strong>der</strong>schläge.<br />

4. Anwendung von Index-Flood-Verfahren und Top-Kriging<br />

Zur Übertragung von Hochwasserkenngrößen von Pegelgebieten auf unbeobachtete Gebiete<br />

wurden mit dem erweiterten Index-Flood-Verfahren auf Basis von L-Momenten (HOSKING<br />

& WALLIS 1997) und Top-Kriging (SKØIEN et al. 2006) zwei grundsätzlich unterschiedliche<br />

Regionalisierungsverfahren angewendet. Das Index-Flood-Verfahren beruht auf <strong>der</strong> Annahme,<br />

dass innerhalb einer homogenen Region die Hochwasserwahrscheinlichkeitskurven aller<br />

Gebiete einer regionalen Verteilung folgen und sich nur durch einen Normierungsparameter<br />

(Index Flood) unterscheiden. Top-Kriging ist eine Erweiterung des bekannten geostatistischen<br />

Kriging-Verfahrens, berücksichtigt aber zusätzlich die Topologie (Unter-/Oberlieger-<br />

Relationen) und die Gebietsgröße bei <strong>der</strong> Schätzung von Abflusskenngrößen für unbeobachtete<br />

Gebiete.<br />

Die Anwendung <strong>der</strong> beiden Basisverfahren erfolgte separat und in Kombination untereinan<strong>der</strong><br />

sowie mit einer Georegression in insgesamt sechs verschiedenen Varianten. Zur Bewertung<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> einzelnen Varianten wurde ein Jack-Knife-Vergleich für die durch<br />

Forum für <strong>Hydrologie</strong> und Wasserbewirtschaftung Heft <strong>30.11</strong>

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