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30.11 - Tag der Hydrologie 2011 - Technische Universität Wien

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tive Ereignisse, die sich durch hohe Nie<strong>der</strong>schlagsintensitäten und dementsprechend schnell<br />

auftretende Hochwässer auszeichnen. Aus Abbildung 3b ist z.B. abzulesen, dass die höchsten<br />

Scheitelwerte unter <strong>der</strong> Wetterklasse Tk zu finden und dass unter NW-Wetterlage kaum<br />

hohe Abflussspitzen zu erwarten sind. Die konvektiven Ereignisse unter Hochdrucklage wie<strong>der</strong>um<br />

weisen zwar hohe Gradienten, aber nicht beson<strong>der</strong>s hohe Scheitelwerte auf. Abbildung<br />

3c zeigt, dass unter W-Wetterlage ähnlich schnelle und steile Hochwässer zu erwarten<br />

sind wie unter TR-Wetterlage, dass aber NW-Wetter diesbezüglich ruhiger verläuft. In allen<br />

drei Abbildungen 3a-3c ist zu sehen, dass Ereignisse unter <strong>der</strong> Wetterlage NW keine ausgeprägten<br />

Maxima liefern, die Gefahr eines großen Hochwassers daher aus statistischer Sicht<br />

gering ist. In dieselbe Kategorie fallen auch die Hochwässer <strong>der</strong> S, SW und G Wetterlage.<br />

4.1 Anwendung des Ereigniskatalogs<br />

In Abbildung 4 wird anhand eines Validierungsereignisses gezeigt, wie <strong>der</strong> Ereigniskatalog<br />

angewendet wird. Im unteren Teil <strong>der</strong> Abbildung ist die Ganglinie des Hochwasserereignisses<br />

vom Juli 2009 am Pegel Mittersill dargestellt. Zeitpunkt <strong>der</strong> Anwendung des Kataloges ist<br />

<strong>der</strong> 18.07.2009 um 04:30 (t1), mit einem dicken schwarzen Strich dargestellt. Zu diesem<br />

Zeitpunkt konnte bereits aus den letzten Stunden ein Gradient des Anstieges ermittelt werden,<br />

er beträgt 19,5 m³/s·h. Mit diesem Gradienten kann aus <strong>der</strong> Beziehung Gradient – Qmax<br />

für die vorherrschende Wetterlage TR (obere Zeile, linkes Diagramm) ein Bereich des zu<br />

erwartenden Scheiteldurchflusses abgelesen werden. Analog können <strong>der</strong> zu erwartende<br />

Durchflussanstieg als Differenz ∆Q und eine zu erwartende Dauer ∆t ermittelt werden (obere<br />

Zeile, mittleres und rechtes Diagramm). Trägt man alle drei erwarteten Werte bzw. die die<br />

Unsicherheit in den Daten darstellenden Bereiche in die Ganglinie (unterer Teil <strong>der</strong> Abbildung<br />

4) ein, erhält man eine zeitliche und quantitative Einschätzung des Hochwasserscheitels.<br />

Er wird zeitlich gut abgeschätzt, <strong>der</strong> maximale Durchfluss um -23% (aufgrund Gradient-<br />

Qmax) bzw. -8% (aufgrund Gradient-∆Q) unterschätzt. Damit liegt die Einschätzung für dieses<br />

Hochwasser im selben Genauigkeitsbereich wie Ergebnisse aus operationellen Vorhersagemodellen.<br />

Man muss allerdings bedenken, dass die Datenbasis durch die Aufteilung aller<br />

Ereignisse nach Wetterlagen für die Einschätzung nur mehr aus relativ wenigen Einzelwerten<br />

besteht, es ist in diesem Gebiet daher immer mit einer Unsicherheit <strong>der</strong> Abschätzung zu<br />

rechnen.<br />

Trägt man die tatsächlichen Parameter des Hochwassers nach dessen Ablauf in den Ereigniskatalog<br />

ein (graue Punkte in den drei Diagrammen <strong>der</strong> oberen Zeile), sieht man, in wie<br />

weit es dem statistischen Ablauf entsprochen hat. Das aktuelle Ereignis kommt in allen drei<br />

Relationen am jeweils oberen Rand zu liegen, nachdem es einen sehr steilen Anstieg mit<br />

einem hohen Scheitelwert aufzuweisen hat, liegt aber generell im Trend. Durch das Hinzufügen<br />

des neuen Ereignisses wird <strong>der</strong> Katalog vergrößert und seine Aussagekraft steigt.<br />

Forum für <strong>Hydrologie</strong> und Wasserbewirtschaftung Heft <strong>30.11</strong>

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