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Skript zur Vorlesung Strömungsakustik I

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3.2. Energie in ebenen Wellen<br />

inneren Energie E innere in dem Fluidelement. Es gilt nach den Regeln der Thermodynamik<br />

dE innere = T dS − p dV (3.2.4)<br />

Dabei ist T die Temperatur und S die Entropie. In der Schallwelle spielt Wärmeleitung<br />

keine Rolle, und alle Vorgänge können isentrop dS = 0 betrachtet werden. Das<br />

bedeutet, die Änderung der innere Energie ist durch das Differential −p dV gegeben.<br />

Allerdings ist darin die gesamte Änderung der innere Energie in dem Fluidelement<br />

und nicht nur die durch die Schallwelle geleistete Arbeit enthalten. Die Arbeit der<br />

Schallwelle wird durch das Differential −p ′ dV beschrieben.<br />

¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡<br />

¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡<br />

¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡<br />

Abbildung 3.5.: Zur Erklärung der potentiellen Energie in einer Störung<br />

Zur Veranschaulichung der von der Schallwelle geleisteten Arbeit wird der Vorgang<br />

am Fluidelement einem einfachen Masse-Feder-System gegenübergestellt, wie es in Abbildung<br />

3.5 skizziert ist. Die inneren Energie in dem Fluidelement läßt sich mit der<br />

potentiellen Energie in der Feder vergleichen. Die Feder ist durch eine Kraft F0 vorgespannt,<br />

die durch das große Gewicht ausgeübt wird. Dies entspricht der Kompression<br />

des Fluidelementes durch den Ruhedruck p0. Durch die Schallwelle wird das Fluidelement<br />

etwas weiter komprimiert oder expandiert. Dem entspricht bei der Feder eine<br />

kleine Störung durch ein winziges Zusatzgewicht – wie in der Skizze – oder etwa einen<br />

leichten Daumendruck auf das große Gewicht. Durch die Störung wird eine zusätzliche<br />

Kraft F ′ ausgeübt, die eine kleine Auslenkung s ′ von der Ruheposition bewirkt. Dabei<br />

wird von der Störung – dem Daumendruck – die Arbeit { � F ′ ds} geleistet. Insgesamt<br />

ändert sich die potentielle Energie in der Feder jedoch um den Wert { � (F0 + F ′ ) ds}.<br />

Bei dem Absenken verringert sich die potentielle Energie des großen Gewichtes, und<br />

die Energiedifferenz geht ebenfalls in die Feder über. Dem entspricht ein Umschichten<br />

von innerer Energie zwischen benachbarten Fluidelementen durch die Schallwelle.<br />

Will man die potentielle Energie der Störung definieren, ist es sinnvoll nur die Arbeit<br />

durch die Störung und nicht die gesamte Änderung der potentielle Energie der<br />

Feder zu berücksichtigen. Wenn man leicht an dem Gewicht zieht statt zu drücken,<br />

sinkt die potentielle Energie der Feder sogar, obwohl man Arbeit leistet. Das Gesamtsystem<br />

aus dem großen Gewicht und der Feder hat jedoch potentielle Energie<br />

gewonnen.<br />

s ′<br />

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