September 2007 SOLAR-Infos und Kommentare - Eurosolar Austria
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<strong>SOLAR</strong>-<strong>Infos</strong> <strong>und</strong> <strong>Kommentare</strong><br />
Photovoltaik u.a.) <strong>und</strong> Geothermie wäre binnen 4 – 5<br />
Jahren technisch <strong>und</strong> wirtschaftlich in Österreich<br />
möglich.<br />
100 Prozent Energie aus einem Mix aus<br />
Erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Wasser,<br />
Biomasse u.a.) <strong>und</strong> Geothermie sowie rationelle<br />
Energieanwendung wäre innerhalb von zehn<br />
Jahren technisch <strong>und</strong> wirt-schaftlich in Österreich<br />
möglich<br />
Dies sind keine unrealistischen Ziele. Es bedarf<br />
lediglich ein Ökostromgesetz, das diesen Namen<br />
auch verdient: Kostendeckende Einspeisevergütungen<br />
mit garantierten Laufzeiten ohne jegliche Deckelung<br />
sowie ein Vorranggesetz für EE, so wie in<br />
Deutschland, um Investitionssicherheit zu gewährleisten.<br />
Beispiele fehlgeleiteten Gelder:<br />
Weder neue Erdgaspipelines, Erdgaskraftwerke<br />
noch Erdgasautos sind brauchbare Optionen<br />
für eine sichere, klimaverträgliche Energieversorgung<br />
Die zunehmend rascher werdende Klimaänderung<br />
macht wirksames Handeln notwendig. Auf „weniger<br />
schädliche“ fossile Energie, wie Erdgas, zu setzen,<br />
wenn dadurch in Summe der CO2-Ausstoß trotzdem<br />
weiter erhöht wird, ist der falsche Weg.<br />
Weiters ist dieser Energieträger von langen, unsicheren<br />
Transportwegen <strong>und</strong> von politischen Einflüssen<br />
zu sehr abhängig. Neue Erdgasleitungen wie die<br />
Nabucco Pipeline (Kosten liegen bei 4,6 Milliarden<br />
Euro!), die das Erdgas vor allem aus Krisengebieten<br />
liefern soll, ändern nichts an dieser Problematik. Sie<br />
dienen nur dazu, um Konsumenten zu beruhigen <strong>und</strong><br />
Lieferanten gegeneinander auszuspielen. Während<br />
des Transports entweicht Erdgas (=Methan) durch<br />
zahlreiche Lecks – Methan (CH4) ist in der Atmosphäre<br />
ca 23 Mal klimaschädlicher als CO2!!<br />
Keine neuen Erdgaskraftwerke!<br />
Deckelungen für Photovoltaik <strong>und</strong> Windkraft müssen<br />
dabei der Vergangenheit angehören, ebenso wie<br />
Biomassekraftwerke ohne oder mit geringer Wärmenutzung<br />
bzw. Erdgas-, Kohle-, Öl- <strong>und</strong> Atomkraftwerke.<br />
Durch dezentrale Wärme-Kraft-Kopplungen<br />
auf Biomasse-, Biogas- <strong>und</strong> Pflanzenöl-Basis kann<br />
der Strom effizient <strong>und</strong> umweltverträglich erzeugt <strong>und</strong><br />
die Wärme genutzt werden. Dadurch wird außerdem<br />
eine höhere Versorgungssicherheit erzielt, weil<br />
viele dezentrale Kraftwerke die Stromnetze<br />
wesentlich besser stützen als anfällige Hochspannungsmasten,<br />
die vor allem bei Sturm <strong>und</strong> Eis<br />
vom Ausfall bedroht sind <strong>und</strong> nicht zuletzt gefährdet<br />
durch terroristische Anschläge.<br />
Erdgaskraftwerke sind keine Lösung, denn das würde<br />
bedeuten, dass wir uns auf die nächsten Jahrzehnte<br />
noch weiter von fremder klimaschädlicher Energie ab-<br />
hängig machen <strong>und</strong> uns auf Kosten in nicht vorhersehbarer<br />
Höhe einlassen.<br />
Erdgasautos <strong>und</strong> -tankstellen sind überflüssig<br />
Durch diese wird höchstens der Zeitraum des fossilen<br />
Zeitalters ausgedehnt <strong>und</strong> damit der absolute CO2-<br />
Ausstoß weiter erhöht. Statt Geld in klimaschädigende<br />
Erdgas-Autos <strong>und</strong> -Tankstellen zu investieren,<br />
sollte das Geld in Technologien fließen, die mit<br />
wesentlich höheren Wirkungsgraden arbeiten.<br />
Elektroantriebe können Energie wesentlich<br />
effizienter in Bewegung umsetzen als Verbrennungsmotoren.<br />
Elektroantriebe können aus verschiedenen<br />
nachhaltigen Quellen der Region (Wasserkraft,<br />
Windenergie, Photovoltaik, Biomasse <strong>und</strong> Biogas<br />
bzw. Geothermie) gespeist werden <strong>und</strong> sind so<br />
wesentlich flexibler. In Österreich kann auf diese<br />
Weise der gesamte Energiebedarf – einschließlich<br />
der Mobilität – nachhaltig aufgebracht werden.<br />
Wir fordern, dass sich die EU-Kommission, aber<br />
auch die Österreichische Regierung, für Elektrofahrzeuge<br />
einsetzt, um endlich im Bereich des<br />
Verkehrs eine Trendwende bei den Treibhausgasen<br />
zu schaffen.<br />
Bei Verwendung von Verbrennungsmotoren könnte in<br />
Europa nur ein Teil des Treibstoffs Biotreibstoff aus<br />
Europa sein. Und selbst dies kann nur erreicht werden,<br />
wenn wirklich alle Möglichkeiten (Pflanzenöl,<br />
Biogas, Holzvergasung, Holzverflüssigung, Alkohol<br />
usw.) ausgeschöpft werden. Aus dieser Sicht macht<br />
auch das Biogas-Erdgas-Gemisch für die Fahrzeuge<br />
keinen Sinn.<br />
„Für Elektroautos reicht zum Aufladen eine 230V/16<br />
Ampere-Standard-Schuko-Steckdose (ca. 500 Mio. in<br />
Österreich) <strong>und</strong> es müssen keine teuren Tankstellen<br />
(eine Erdgastankstelle kostet r<strong>und</strong> 300.000 Euro)<br />
errichtet werden!“, so Solarpreisträger Ing. Herbert<br />
Eberhart. Elektroautos können bei Stromausfällen<br />
Haushalte mit Notstrom versorgen!<br />
Höhere Versorgungssicherheit ohne Erdgas<br />
Auch beim Erdgas gibt es nur beschränkte Vorräte.<br />
Je mehr Erdgas eingesetzt wird, umso schneller wird<br />
das Angebot knapper. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es<br />
kontraproduktiv, Steuergeld in den weiteren Ausbau<br />
der Erdgasinfrastruktur zu investieren. Es müssen<br />
Maßnahmen gesetzt werden, die einerseits den<br />
Energiehunger in Österreich reduzieren <strong>und</strong> andererseits<br />
einen raschen Umstieg auf Erneuerbare<br />
Energieträger ermöglichen. Dies ist wichtig aus der<br />
Sicht des Klima- <strong>und</strong> Umweltschutzes, der Wertschöpfung<br />
<strong>und</strong> der Schaffung von sicheren Arbeitsplätzen.<br />
Zudem bleibt die Kaufkraft in der Region.<br />
Beispiele: Dämmen von Gebäuden, umrüsten auf<br />
Plusenergiehäuser (diese produzieren mit Hilfe von<br />
PV-Solaranlagen mehr Strom als sie verbrauchen),<br />
weiters Energieautarke Gemeinden, Einsatz von<br />
Elektrofahrzeugen….<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> 2