Prostatakarzinom - Dr. med. Wasylewski
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Schilddrüsentumoren<br />
Schilddrüsenszintigraphie<br />
Jeder Schilddrüsenknoten ab einem Zentimeter Durchmesser muss szintigraphisch<br />
abgeklärt werden, weiterhin ist die Szintigraphie bei erniedrigten TSH-Werten indiziert.<br />
Ganz überwiegend wird Tc-99m-Pertechnetat verwendet. Die Sensitivität<br />
der Szintigraphie bezüglich kalten Knoten hängt von Größe und Lage der Knoten<br />
ab. Bei Verdacht auf dystopes Gewebe (z.B. Zungengrundstruma), in welchem auch<br />
Malignome vorkommen können, und bei Verdacht auf Metastasen eines differenzierten<br />
Schilddrüsenkarzinoms werden Jodisotope statt Tc-99m eingesetzt.<br />
MIBI-Szintigraphie<br />
Hexakis (2-methoxyisobutylisonitril) 99mTc (I) (MIBI) wurde ursprünglich für<br />
die Myokarddiagnostik entwickelt, kann aber auch zum Nachweis maligner Tumoren<br />
eingesetzt werden. Der MIBI-Uptake wird durch Mitochondrienpotential,<br />
Durchblutung und metabolischen Bedarf bestimmt. Die MIBI-Szintigraphie<br />
eignet sich im Rahmen der Risikostratifizierung suspekter Knoten und kann bei<br />
kalten Knoten eingesetzt werden, um über eine mögliche Operation mit histologischer<br />
Abklärung zu entscheiden. Kalte Knoten haben ein etwa 7-fach höheres<br />
Risiko für Bösartigkeit, wenn sie in der MIBI-Szintigraphie mehrspeichernd sind.<br />
In der Nachsorge kann MIBI ggf. eingesetzt werden, um radiojodnegatives Gewebe<br />
nachzuweisen, wenn kein FDG-PET (welches eine deutlich höhere Sensitivität<br />
besitzt) zur Verfügung steht.<br />
Lymphszintigraphie/Sentinel-Lymphknoten (SLN)-Diagnostik<br />
Der SLN ist als der Lymphknoten definiert, über den ein maligner Tumor als erstes<br />
über die Lymphwege drainiert wird. Durch dessen exakte histologische Aufarbeitung<br />
lassen sich entscheidende Informationen über eine regionale Metastasierung<br />
und über die Risiken einer weiteren Ausbreitung gewinnen. Durch gezielte Lymphadenektomie<br />
ist eine wesentlich genauere histologische Aufarbeitung möglich. Die<br />
SLN-Diagnostik wird regelhaft beim malignen Melanom und beim Mammakarzinom<br />
eingesetzt, weiterhin beim <strong>Prostatakarzinom</strong>, bei Kopf-Hals-Tumoren, beim<br />
Peniskarzinom und beim Vulvakarzinom. Wichtig ist, dass keine regionalen Makrometastasen<br />
bestehen. Eingesetzt werden Tc-99m-markierte Kolloide mit einer<br />
Größe von ca. 20 bis 100 nm, welche intradermal, subdermal, peritumoral oder<br />
intratumoral appliziert werden. Die Lymphabflußwege in der Umgebung des Tumors<br />
werden szintigraphisch dargestellt, intraoperativ kann der SLN mittels Sonde<br />
detektiert werden.<br />
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