05.01.2013 Aufrufe

Spenden - Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen

Spenden - Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen

Spenden - Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Fragen</strong> an Prof. Ingrid Stahmer,<br />

Vorstandsvorsitzende des DZI<br />

Frau Professor Stahmer, 20 Jahre ist<br />

das <strong>Spenden</strong>-Siegel jetzt alt – hat sich<br />

seine Rolle geändert?<br />

Ursprünglich sollte das Siegelverfahren<br />

die Spenderberatung des DZI einfacher<br />

und effi zienter machen und Spendern<br />

Vertrauenswürdigkeit – gestützt durch<br />

unser wissenschaftliches Institut – signalisieren.<br />

Heute wird es nicht nur von<br />

Spendern, sondern vielmehr auch von<br />

Medien, Ministerien und Firmen genutzt.<br />

Anfang 2011 traten neue Leitlinien in Kraft. Viele Organisationen<br />

be<strong>für</strong>chteten mehr Kosten und mehr Verwaltung. Hat sich das<br />

bestätigt?<br />

Wir haben den Trägern in vielen Gesprächsrunden und Einzelgesprächen<br />

klargemacht, dass die Änderungen auch zu ihrem Guten<br />

sind und die Weiterentwicklungen den gestiegenen Erwartungen<br />

der Öffentlichkeit entsprechen. Es steht ja <strong>für</strong> die Qualität der Organisationen,<br />

sich genau prüfen zu lassen. Diskussionen gibt es immer<br />

über unsere Aufl age, keine emotional aufdringliche Werbung<br />

zu nutzen. Da wird viel diskutiert, wo die Grenzen sind. Ich sage<br />

es einfacher: Es geht nicht, auf die Tränendrüsen zu drücken und<br />

damit alten Mütterchen Geld abzunehmen.<br />

Warum unternimmt das DZI keine Erfolgskontrolle der Projekte?<br />

Das würde unseren Rahmen sprengen. Aber durch die weiterentwickelten<br />

Prüfkriterien können wir heute mehr über die Art der<br />

Arbeit und ihre Wirksamkeit herausfi nden als früher. Die Organisationen<br />

werden jetzt angehalten, ihre eigenen Wirkungsanalysen<br />

zu entwickeln, darüber zu berichten und die Selbstverpfl ichtungen<br />

überprüfbar einzuhalten. Wir arbeiten uns dann intensiv durch diese<br />

Materialien und besuchen die Verbände auch verstärkt, sodass<br />

Das <strong>Spenden</strong>-Siegel<br />

wird nicht nur von<br />

Spendern, sondern<br />

auch von Medien,<br />

Ministerien und Firmen<br />

genutzt<br />

wir dann anschließend sagen können: Das Gerüst <strong>für</strong> eine gute<br />

Arbeit ist vorhanden.<br />

Immerhin 30 Prozent werden bei ihrem Erstantrag abgelehnt.<br />

Ist das demotivierend?<br />

Nein. Wir erläutern und begründen die Ablehnung sehr genau. Das<br />

erleben viele der Träger auch als sehr hilfreich. Eine Ablehnung<br />

des Erstantrages heißt auch nicht automatisch, dass es sich um<br />

eine unseriöse Organisation handelt. Neue Träger mit sinnvollen<br />

Ideen müssen manchmal erst kostenträchtig einen Spenderstamm<br />

aufbauen.<br />

Kann man so unterschiedliche Organisationen überhaupt mit<br />

vergleichbarem Aufwand auf ihre Seriosität hin testen?<br />

Ja. Es ist erstaunlich: So generell unsere Prüfkriterien auch sind,<br />

sind sie doch so genau wie nötig. Natürlich haben wir in den letzten<br />

20 Jahren auch dazugelernt, zum Beispiel bei unseren jährlichen<br />

Treffen mit den Siegelträgern.<br />

«<br />

Interview: Ann Kathrin Sost<br />

Erfolgsgeschichte<br />

seit<br />

20 Jahren –<br />

links das DZI<br />

<strong>Spenden</strong>-Siegel<br />

in der alten Version,<br />

rechts im<br />

neuen Gewand<br />

seit 2011<br />

DZI | 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!