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P R Ä A M B E L - LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e. V.

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P R <strong>Ä</strong> A M B E L<br />

Die <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ verbindet mit der Umsetzung der regionalen Ent-<br />

wicklungsstrategie die Hoffnung, einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes<br />

zu leisten. In vielen Arbeits- und Projektgruppenberatungen wurden die Stärken und Schwä-<br />

chen der Region analysiert und Leitprojekte, teilweise mit überregionaler und länderübergrei-<br />

fender Bedeutung, entwickelt. Durch die Mitwirkung vieler Akteure ist eine hohe Akzeptanz<br />

der Entwicklungsziele und somit eine wichtige Voraussetzung für die engagierte Umsetzung<br />

in den nächsten Jahren gegeben.<br />

Die <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region ist in der günstigen Lage, auf eine moderne Industrie, leistungsfähige<br />

Agrarunternehmen und eine hohe landschaftliche Attraktivität verweisen zu können. Diese<br />

Potentiale sind in der regionalen Entwicklungsstrategie vorrangig berücksichtigt und reflektie-<br />

ren sich in den Projekten der „Regionalen Wertschöpfungsketten“.<br />

Den demografischen Herausforderungen will die Region mit einer zunehmenden interkom-<br />

munalen Koordinierung und Kooperation begegnen. Doch ist die gemeindeübergreifende,<br />

koordinierte Nutzung der sozialen Infrastruktur im ländlichen Raum auch ein logistisches<br />

Problem. Deshalb sind die Projektideen zur sicheren wegemäßigen Verknüpfung der sozia-<br />

len Infrastruktur, insbesondere für Kinder und Jugendliche, von hoher Relevanz.<br />

„Zukunft wachküssen“ - bedeutet für die Region „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“, regionale Ressourcen zu nut-<br />

zen und das Engagement der ländlichen Bevölkerung zu fördern.<br />

Diesem Anliegen möchte sich der Verein „<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ widmen.<br />

Remptendorf, den 19. Oktober 2007<br />

Thomas Franke<br />

Vorsitzender<br />

der <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong><br />

„<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“


I n h a l t s v e r z e i c h n i s<br />

1. Abgrenzung und Lage<br />

1.1 Gebietskörperschaften 1<br />

1.2 Begründung der Abgrenzung 1<br />

2. Organisationsstruktur und Prozessorganisation<br />

2.1 Struktur und Eignung der RAG 3<br />

2.2 Regionalmanagement 4<br />

2.3 Methodik der Erarbeitung 4<br />

Seite<br />

3. Konsistenter Ansatz<br />

3.1 Auswertung relevanter Planungen 8<br />

3.2 Ergebnisse und Erfahrungen des <strong>LEADER</strong> - Prozesses 12<br />

4. Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken<br />

4.1 Herausforderungen des demografischen Wandels 14<br />

4.2 SWOT-Analyse und Handlungsbedarf 16<br />

5. Entwicklungskonzept<br />

5.1 Entwicklungsziele und -strategie 23<br />

5.2 Handlungsfelder und Leitprojekte 25<br />

5.2.1 Vorbemerkungen 25<br />

5.2.2 Entwicklungsschwerpunkt 1 25<br />

- Leitprojekt 1 25<br />

- Leitprojekt 2 32<br />

5.2.3 Entwicklungsschwerpunkt 2 35<br />

- Leitprojekt 3 36<br />

- Leitprojekt 4 39<br />

5.2.4 Entwicklungsschwerpunkt 3 42<br />

- Leitprojekt 5 43<br />

6. Finanzplan<br />

6.1 Kosten- und Finanzierungsübersicht 47<br />

6.2 Finanzierung des Regionalmanagements 48<br />

7. Monitoring<br />

7.1 Monitoringverfahren 49<br />

7.2 Evaluation 50<br />

7.3 Indikatoren 50<br />

Anlage<br />

A 1 Gesamtübersicht der beteiligten Gebietskörperschaften<br />

A 2 Auszug Thüringer Staatsanzeiger zur Eintragung der RAG<br />

in das Vereinsregister<br />

A 3 Absichtserklärungen der RAG´s „Saalfeld-Rudolstadt“ und<br />

„<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

A 4 Pressespiegel


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

1. Abgrenzung und Lage<br />

1.1 Gebietskörperschaften<br />

Die <strong>LEADER</strong>-Region „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ besteht flächenmäßig aus dem <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Kreis (ohne den städtischen<br />

Kernbereich Pößneck) und der Stadt Lehesten (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt / Abb. 1). Die<br />

Gesamtfläche (ohne den städtischen Kernbereich von Pößneck) beträgt ca. 1.273 km². In dieser Region<br />

leben gegenwärtig ca. 83.200 Menschen, davon 67 % in kleinen Landstädten (Anlage 1). So<br />

weisen 12 von 13 Städten nur eine Einwohnerzahl von weniger als 10.000 auf, davon 9 Städte sogar<br />

weniger als 4.000. Die kleinste Stadt, Ziegenrück, zählt knapp 800 Einwohner.<br />

Die größte Stadt der Region ist Pößneck mit 13.394 Einwohnern,<br />

- davon städtischer Bereich mit 11.620 Einwohnern und<br />

- davon dörfliche Ortsteile<br />

* Öptiz 604 EW * Jüdewein 187 EW<br />

* Schlettwein 716 EW * Schweinitz 79 EW<br />

* Köstitz 188 EW<br />

1.774 EW<br />

Die Dörfer sind, bis auf die Einheits-<br />

gemeinde Remptendorf, in Verwaltungs-<br />

gemeinschaften organisiert.<br />

- 9 Gemeinden mit der Stadt Triptis<br />

in der Verwaltungsgemeinschaft<br />

„Triptis“<br />

- 13 Gemeinden in der Verwaltungs-<br />

gemeinschaft „Oppurg“<br />

- 11 Gemeinden mit den Städten Ranis<br />

und Ziegenrück in der Verwaltungs-<br />

gemeinschaft „Ranis-Ziegenrück“<br />

- 7 Gemeinden in der Verwaltungs-<br />

gemeinschaft „<strong>Saale</strong>-Rennsteig“<br />

- 17 Gemeinden in der Verwaltungs-<br />

gemeinschaft „Seenplatte“<br />

- Stadt Lehesten in der Verwaltungs-<br />

gemeinschaft „Probstzella-Lehesten-<br />

Marktgölitz“.<br />

Die Einwohnerzahlen der Gemeinden<br />

schwanken zwischen 66 (Dragensdorf)<br />

bis 4.107 (Remptendorf).<br />

Eine Gesamtübersicht ist in der Anlage 1<br />

enthalten.<br />

1.2 Begründung der Abgrenzung<br />

Abb. 1: Gebietskörperschaften der <strong>LEADER</strong>-Region<br />

Die räumliche Begrenzung der <strong>LEADER</strong>-Region „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ wird durch<br />

- siedlungshistorische und geografische Bedingungen,<br />

- naturräumliche Gegebenheiten,<br />

- Verwaltungsstrukturen und<br />

- durch die Ergebnisse der interkommunalen Kooperation und<br />

determiniert und berücksichtigt ebenfalls die Ausschreibungsbedingungen des <strong>LEADER</strong>-Wettbewerbsaufrufes<br />

� Siedlungshistorische und geografische Bedingungen<br />

Die Region, geografisch in Ober- und Unterland gegliedert, war durch die thüringische Kleinstaaterei<br />

viele Jahrhunderte landeshoheitlich zersplittert.<br />

Siedlungshistorisch ist die Gründung der Städte und Dörfer auf das 13. Jahrhundert, teilweise<br />

auch auf slawischen Ursprung, zurückzuführen. Die Siedlungen wurden meist in flachen Talmulden<br />

oder in großflächigen Rodungsinseln angelegt.<br />

- 1 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

� Naturräumliche und landschaftliche Gegebenheiten<br />

Die landschaftlichen Gegebenheiten werden besonders durch die beiden Flüsse „<strong>Saale</strong>“ und „<strong>Orla</strong>“<br />

beeinflusst (Abb. 2). Die <strong>Saale</strong>, der größte und bedeutendste Fluss Thüringens, quert die Region<br />

von Süd nach Nordwest und prägt mit seinen Stauseen das Landschaftsbild.<br />

Naturräumlich wird die Region<br />

durch das Thüringer Schiefer-<br />

gebirge mit seinen welligen<br />

Hochflächen und Erhebungen<br />

bis zu ca. 800 m üNN bestimmt.<br />

Ein Großteil dieses Landschafts-<br />

raumes bildet den Naturpark<br />

„Thüringer Schiefergebirge /<br />

Obere <strong>Saale</strong>“. An das Thüringer<br />

Schiefergebirge schließt sich die<br />

ca. 5 - 6 km breite <strong>Orla</strong>senke mit<br />

den größten Städten der Region<br />

an.<br />

Von besonderem naturräum-<br />

lichen und ornithologischen Wert<br />

ist das „Land der Tausend Teiche“<br />

mit seiner jahrhundertealten Fisch-<br />

zucht .<br />

� Verwaltungsstruktur<br />

Die Städte und Gemeinden der<br />

Region gehören, bis auf die<br />

Stadt Lehesten, dem <strong>Saale</strong>-<br />

<strong>Orla</strong>-Landkreis mit der Kreisstadt<br />

Schleiz an. Die Stadt Lehesten<br />

liegt im Landkreis Saalfeld-<br />

Rudolstadt.<br />

Abb. 2: Naturräume<br />

� Interkommunale Kooperation<br />

Die erfolgreiche kommunale Kooperation der letzten Jahre ist das entscheidende Kriterium für die<br />

räumliche Begrenzung der <strong>LEADER</strong>-Region. Dies wird besonders deutlich an der Entscheidung<br />

der Stadt Lehesten für die <strong>LEADER</strong>-Region <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>. So verbindet die Stadt Lehesten mit den<br />

Städten und Gemeinden der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region<br />

* die Mitgliedschaft im gleichen Tourismusverband („Rennsteig-<strong>Saale</strong>land“ e. V.)<br />

* das gemeinsame Wirken im Rahmen des REK „Östliches Thüringer Schiefergebirge“<br />

* die Mitgliedschaft in der KAG zur „Entwicklung des Tourismus im <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Kreis“<br />

* die im Stadtrat am 19.04.2007 beschlossene Bildung einer KAG „<strong>Saale</strong>-Rennsteig“ und<br />

* die Mitgliedschaft im Zweckverband WALO.<br />

� <strong>LEADER</strong>-Ausschreibungsbedingungen<br />

Städtische Kerngebiete von Städten über 10.000 Einwohner sind nur bei einer nachvollziehbaren<br />

Begründung zur Relevanz für die ländliche Entwicklung einzubeziehen. Dies ist für die Stadt Pößneck<br />

nicht gegeben. Deshalb wurden nur die dörflichen Ortsteile von Pößneck in die <strong>LEADER</strong>-<br />

Region einbezogen.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die räumliche Begrenzung der <strong>LEADER</strong>-Region ist das Ergebnis siedlungshistorischer, geografischer<br />

und naturräumlicher Gegebenheiten. Das entscheidende Kriterium ist das gewachsene Gemeinsamkeitsgefühl<br />

und die gemeinsame Identifikation im Ergebnis der bisherigen gemeindeübergreifenden<br />

Zusammenarbeit.<br />

- 2 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

2. Organisationsstruktur und Prozessorganisation<br />

2.1 Struktur und Eignung der RAG<br />

Der Verein „<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ wurde am 08.02.2007 gegründet. An dieser<br />

Gründungs- und 1. Mitgliederversammlung nahmen 22 Personen teil. Es wurde die Vereinssatzung<br />

beschlossen und ein Vorstand mit zunächst 6 Mitgliedern gewählt. Da die Satzung<br />

einen Vorstand „bis zu 7 Mitgliedern“ ermöglicht (§ 8, Abs. 1) wurde am 02.07.2007 eine<br />

Vertreterin eines Sozialverbandes in den Vorstand berufen. Damit ist eine Majorität zugunsten<br />

von Vertreten der Wirtschaft, Agrarunternehmen, Banken und Sozialverbänden gegeben.<br />

Die funktionale Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstandes ist im § 8 (1) der Satzung geregelt.<br />

Die einzelnen Funktionen des Vorstandes werden durch folgende Vertreter wahrgenommen:<br />

Vorsitzender Vertreter einer kommunalen Gebietskörperschaft<br />

Stellv. Vorsitzender Vertreter einer kommunalen Gebietskörperschaft<br />

Kassierer Vertreter eines Bankinstitutes<br />

Schriftführer Vertreter eines Interessenverbandes von Agrar-<br />

unternehmen<br />

Vorstandsmitglieder 1 Vertreter eines Agrarunternehmens<br />

ohne Funktion 1 Vertreterin eines Sozialverbandes<br />

1 Vertreter einer Gebietskörperschaft<br />

Die Unterlagen zur Gründung des Vereins wurden notariell beglaubigt und am 23.04.2007<br />

beim Amtsgericht Gera eingereicht. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte durch das<br />

Amtsgericht Pößneck, Zweigstelle Bad Lobenstein, am 04.06.2007 unter der Bezeichnung<br />

„<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> e. V.“<br />

Sitz: Remptendorf<br />

Die Eintragung in das Vereinsregister wurde im Thüringer Staatsanzeiger Nr. 27/2007 veröffentlicht<br />

(siehe Anlage 2).<br />

Abb. 3: Organigramm RAG<br />

Der regionalen <strong>Aktionsgruppe</strong> ist ein interdisziplinärer Fachbeirat zugeordnet, der zusätzlich<br />

(bei Bedarf) spezielle Sachverständige einbeziehen kann. Zur Sicherung einer ausgewogenen<br />

Repräsentanz der Frauen und ihrer Teilhabe an den Entscheidungsprozessen der RAG<br />

ist die Bildung eines geschlechterparitätischen „Gender-Gremiums“ vorgesehen. Dieses<br />

Gremium ist in der Satzung noch nicht berücksichtigt. Die Struktur und die personelle Zusammensetzung<br />

des Vorstandes der RAG reflektiert das regionale Akteursspektrum und ist<br />

geeignet, die verschiedenen Interessen und Erwartungshaltungen angemessen zu berücksichtigen.<br />

Ein zusammenfassender Überblick über die Struktur und die Zusammensetzung<br />

der RAG ist aus dem Organigramm (Abb. 3) zu entnehmen.<br />

- 3 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

2.2 Regionalmanagement<br />

Die Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie soll über ein fachlich qualifiziertes Regionalmanagement<br />

erfolgen, welches auf entsprechende Erfahrungen und Referenzen verweisen kann. Dieses<br />

Regionalmanagement soll zwei wesentliche Aufgaben erfüllen:<br />

1. Sekretariatsfunktion für die RAG<br />

2. Finanz- und Fördermittelmanagement.<br />

Der 1. Aufgabenbereich „Sekretariatsfunktion für die RAG“ beinhaltet folgende Aufgaben:<br />

- Beratung von Projektträgern und Interessierten<br />

- Entgegennahme und Bewertung von Förderanträgen<br />

- Vorbereitung / Protokolle von Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen<br />

- Ausarbeitung von Beschlussvorlagen<br />

- Einbeziehung des Fachbeirates und von Sachverständigen<br />

- Regelmäßige Berichterstattung an die RAG<br />

- Öffentlichkeitsarbeit<br />

Der 2. Aufgabenbereich „Finanz- und Fördermittelmanagement“ umfasst folgende Tätigkeiten:<br />

- Budgetverwaltung<br />

- Mittelbewirtschaftung<br />

- Abrechnung<br />

- Prüfung von Verwendungsnachweisen<br />

- Monitoring / Erfolgskontrolle.<br />

Die Leistungen werden nach endgültiger Anerkennung der RAG durch das TMLNU öffentlich ausgeschrieben.<br />

Für die Teilregion „<strong>Orla</strong>senke“ ist darüber hinaus ein Regionalmanagement zur „Initiierung, Entwicklung<br />

und Umsetzung“ von Projekten erforderlich. Dabei soll möglichst ein Nebeneinander von mehreren<br />

Regionalmanagements mit verschiedenen Aufgabenstellungen vermieden werden.<br />

2.3 Methodik der Erarbeitung<br />

Die regionale Entwicklungsstrategie für die <strong>LEADER</strong>-Region „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ sowie die entwicklungsrelevanten<br />

Leitprojekte sind das Ergebnis eines gruppendynamischen Prozesses mit Bürgermeistern,<br />

landwirtschaftlichen Unternehmen, Partnern aus der Wirtschaft und sozialen Bereichen. Dazu wurden<br />

drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit der projektorientierten Umsetzung nachfolgender regionaler<br />

Handlungsfelder befassten.<br />

Arbeitsgruppe 1 „Inwertsetzung von Natur und Landschaft / Entwicklung von wert-<br />

schöpfendem Tourismus / Wirtschaftliche und ökologische Nach-<br />

nutzung brachgefallener Flächen“<br />

Arbeitsgruppe 2 „Diversifizierung der ländlichen Erwerbsquellen und Förderung<br />

regionaler Wertschöpfungsketten“<br />

Arbeitsgruppe 3 „Verbesserung der Lebensverhältnisse und Sicherung einer ange-<br />

messenen sozialen Infrastruktur“<br />

Diese Arbeitsgruppen hatten die Aufgabe, Ideen mit „regions- und sektorübergreifendem Charakter“<br />

zu entwickeln und waren somit „Ideen- und „Kooperationsbörse“ (siehe Abb. 4). Die Projektideen wurden<br />

durch kompetente Akteure und Partner in gesonderten Projektgruppen beraten und vervollkommnet.<br />

Dabei stand im Vordergrund, dass diese Projekte<br />

- einem Vorhabenträger zugeordnet werden können<br />

- umsetzungsfähig sind<br />

- dem Anliegen der ELER-VO entsprechen und<br />

- maßgeblich zur Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie beitragen.<br />

- 4 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Die Ergebnisse der einzelnen Projektgruppen wurden abschließend in den o.g. drei Arbeitsgruppen<br />

vorgestellt und in einen regionalen und sektoralen Kontext eingeordnet. Diese Vorgehensweise<br />

- gemeinsam in einem größeren interdisziplinär zusammengesetzten Personenkreis Ideen zu entwickeln,<br />

- anschließend im kleineren Kreis mit lokalen Akteuren weiter zu Projekten zu vertiefen<br />

und zu vervollkommnen sowie<br />

- abschließend den Gesamtkontext über die Arbeitsgruppen herzustellen,<br />

hat sich bewährt. Damit war es möglich, sowohl lokale Ideen, Initiativen und Potentiale, als auch überregionale<br />

Belange zu berücksichtigen. Leitfaden für die Arbeitsgruppen waren<br />

- die Ziele der Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 (ELER), insbesondere<br />

* Art. 4 (1) b Verbesserung der Umwelt und der Landwirtschaft durch die Förderung<br />

der Landbewirtschaftung,<br />

* Art. 4 (1) c Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum und Förderung der<br />

Diversifizierung der Wirtschaft,<br />

- die Hinweise des TMLNU in den Workshops zur Ausarbeitung der Kurz- bzw. Langfassung,<br />

- die Beschlüsse der Regionalen <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ sowie<br />

- vorliegende Konzepte und Planungen (siehe Abschn. 3.1).<br />

In den Workshops der themenbezogenen Arbeitsgruppen standen folgende Intentionen im Vordergrund:<br />

Arbeitsgruppe 1<br />

Inwertsetzung von Natur und Landschaft<br />

Verknüpfung von Naturschutzzielen mit der Valorisierung<br />

der Natur- und Landschaftspotentiale<br />

Dies bedeutet, weniger „originäre Naturschutzprojekte“,<br />

sondern vielmehr Verknüpfung von Naturschutz<br />

mit Verbesserung der Erholungsqualität und beschäftigungswirksamen<br />

Strategien (Wertschöpfungsketten).<br />

Entwicklung von wertschöpfendem Tourismus<br />

Verbesserung der touristischen Infrastruktur, primär<br />

als Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität für<br />

die Bewohner des ländlichen Raumes sowie zur<br />

Verbesserung der Erwerbschancen<br />

- 5 -<br />

Arbeitsgruppe Nr. 3 am 06.09.2007 in Saalburg<br />

Arbeitsgruppe Nr. 2 am 17.07.2007 in Ziegenrück


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Wirtschaftliche und ökologische Nachnutzung<br />

brachgefallener Flächen<br />

Präferierung von Umnutzungszielen, die zur Entwicklung<br />

des ländlichen Raumes beitragen und das bauliche<br />

Potential weitgehend erhalten<br />

Beseitigung von Missständen mit entwicklungsrelevanten<br />

Umnutzungszielen verbinden<br />

Arbeitsgruppe 2<br />

Diversifizierung der ländlichen Erwerbsquellen<br />

und Förderung regionaler Wertschöpfungsketten<br />

Aufwertung regionaler Erzeugnisse, Erleichterung<br />

des Marktzuganges, vor allem für Kleinbetriebe<br />

Einsatz neuen Know-hows und neuer Technologien,<br />

um die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Dienstleistungen<br />

und Erzeugnisse zu verbessern<br />

Arbeitsgruppe 3<br />

Verbesserung der Lebensverhältnisse und Sicherung<br />

einer angemessenen sozialen Infrastruktur<br />

Entwicklung von kommunalen Kooperationsmodellen<br />

zur sozialen Infrastruktur unter besonderer Berücksichtigung<br />

der demografischen Prozesse<br />

Förderung eines branchenübergreifenden Regionalmarketing<br />

und nachhaltige Nutzung der kulturellen<br />

Potentiale<br />

- 6 -<br />

Projektberatung „Grünes Band“ am 23.08.2007 in<br />

Leutenberg<br />

Arbeitsgruppe Nr. 3 am 26.07.2007 in Remptendorf<br />

Überregionale Koordinierungsberatung am<br />

04.09.2007 in Gera (ALF)<br />

Insgesamt wurden in diesem Prozess eine Vielzahl von Beratungen und Abstimmungen durchgeführt:<br />

- 5 Beratungen der Regionalen <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong><br />

- 5 Beratungen zur überregionalen Koordinierung<br />

- 6 Workshops zur regionalen Projektentwicklung und -koordinierung<br />

- 40 Beratungen von Projektgruppen zur Vertiefung / Konkretisierung<br />

von Projektideen<br />

Die Veranstaltungstermine und -orte zu den regionalen Workshops wurden in der lokalen Presse veröffentlicht,<br />

um der Bevölkerung Gelegenheit zur Teilnahme und Mitwirkung zu geben. Über die Ergebnisse<br />

dieser Workshops wurden in der lokalen bzw. regionalen Presse berichtet (siehe Pressespiegel /<br />

Anlage 4).<br />

Mit den angrenzenden <strong>LEADER</strong>-Regionen wurden zu Vorhaben mit gebietsübergreifender Relevanz<br />

Abstimmungen durchgeführt (siehe Abb. 4). Besonders mit der <strong>LEADER</strong>-Region „Saalfeld-Rudolstadt“


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

ist ein erheblicher Kooperations- und Koordinierungsbedarf für die Umsetzung der Leitprojekte gegeben.<br />

Dazu wurde eine enge Zusammenarbeit zwischen den RAG´s vereinbart (siehe Absichtserklärungen<br />

/ Anlage 3).<br />

Das nachfolgende Organigramm gibt einen Überblick zur Prozessorganisation zur Ausarbeitung dieser<br />

Dokumentation.<br />

Abb. 4: Organisationsstruktur und Prozessorganisation zur Ausarbeitung der regionalen Entwicklungsstrategie<br />

Überregionale<br />

Abstimmungen<br />

Beratungen der<br />

Regionalen<br />

<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong><br />

Öffentliche<br />

Workshops der<br />

Arbeitsgruppen zu<br />

regionalen Handlungsfeldern<br />

Beratungen der<br />

Projektgruppen<br />

Projektforum „Erlebnis Grünes Band“, am 19.07.2007, Probstzella<br />

Koordinierungsberatung zwischen den RAG´s, am 04.09.2007, Gera (ALF)<br />

Koordinierungsberatung<br />

mit der <strong>LEADER</strong>-Region „Saalfeld-Rudolstadt“ am 12.10.2007, Hermsdorf<br />

Koordinierungsberatung<br />

mit der <strong>LEADER</strong>-Region „Greizer Land“ am 15.10.2007, Gera<br />

Koordinierungsberatung<br />

mit der ILEK-Region „Sächsisches Vogtland“ am 15.10.2007<br />

08.02.2007, Schleiz (LRA) 19.04.2007, Schleiz (LRA)<br />

22.03.2007, Schleiz (LRA) 02.07.2007, Schleiz (LRA)<br />

11.10.2007, Schleiz (LRA)<br />

Nr. 1<br />

Erhaltung und Inwertsetzung<br />

von Natur und<br />

Landschaft / Entwicklung<br />

von wertschöpfendem<br />

Tourismus / Wirtschaftliche<br />

und ökologische<br />

Nachnutzung brachgefallener<br />

Flächen<br />

Workshops:<br />

24.07.2007, Dreba<br />

29.08.2007, Dreba<br />

Das „Grüne Band“<br />

02.07.2007, Schleiz<br />

11.07.2007, Schleiz<br />

14.08.2007, Lehesten<br />

16.08.2007, Tanna<br />

21.08.2007, Wurzbach<br />

23.08.2007, Leutenberg<br />

Raderlebnis<br />

„<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ auf landwirtschaftlichen<br />

Wegen<br />

31.07.2007, Ebersdorf<br />

16.08.2007, Tanna<br />

04.09.2007, Gera<br />

09.10.2007, Gera<br />

15.10.2007, Gera<br />

Kultur, Natur und Landwirtschaft<br />

rund um die<br />

Burg Ranis<br />

02.08.2007, Ranis<br />

20.08.2007, Ranis<br />

10.10.2007, Pößneck<br />

Aquakultur - Land der<br />

Tausend Teiche<br />

09.08.2007, Neustadt<br />

10.08.2007, Dreba<br />

10.08.2007, Knau<br />

15.08.2007, Knau<br />

Nr. 2<br />

Diversifizierung der ländlichen<br />

Erwerbsquellen und<br />

Förderung regionaler Wertschöpfungsketten<br />

Workshops:<br />

17.07.2007, Ziegenrück<br />

30.08.2007, Ziegenrück<br />

Regionale Wertschöpfungsketten<br />

- Schilf<br />

23.08.2007, Leutenberg<br />

- Energieholz<br />

09.08.2007, Neustadt<br />

- Delikatessen aus den<br />

Himmelsteichen<br />

10.08.2007, Dreba<br />

15.08.2007, Knau<br />

- Flachs<br />

- 7 -<br />

Nr. 3<br />

Verbesserung der Lebensverhältnisse<br />

und Sicherung<br />

einer angemessenen sozialen<br />

Infrastruktur<br />

Workshops:<br />

26.07.2007, Remptendorf<br />

06.09.2007, Saalburg<br />

Dörfliche Lebensqualität<br />

15.08.2007, Knau<br />

23.08.2007, Leutenberg<br />

30.08.2007, Remptendorf<br />

Agrarunternehmen schaffen<br />

Lebensqualität<br />

10.08.2007, Knau<br />

15.08.2007, Knau<br />

09.10.2007, Ebersdorf Übergemeindliches<br />

Sport- und Freizeitzentrum<br />

/ Interkommunaler<br />

Wirtschafts- und Radweg<br />

„via kämmera“<br />

Direktvermarktungsprojekte<br />

- Bauernscheune<br />

15.08.2007, Knau<br />

- Alte Mühle<br />

10.08.2007, Knau<br />

15.08.2007, Knau<br />

Bracheninwertsetzung<br />

und -umnutzung<br />

14.08.2007, Lehesten<br />

16.08.2007, Tanna<br />

21.08.2007, Wurzbach<br />

21.08.2007, Ziegenrück<br />

31.08.2007, Ziegenrück<br />

16.08.2007, Tanna<br />

Inwertsetzung von Natur<br />

23.08.2007, Leutenberg<br />

11.07.2007, Schleiz<br />

„Alles BIO“ - ökologisch<br />

gut!<br />

08.10.2007, Pößneck


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

3. Konsistenter Ansatz<br />

3.1 Auswertung relevanter Planungen<br />

Eine wesentliche Grundlage für die Ausarbeitung der regionalen Entwicklungsstrategie und<br />

für die Generierung entwicklungsrelevanter Vorhaben waren vorliegende multisektorale Planungen<br />

und fachübergreifende Entwicklungskonzepte.<br />

Für die Region <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> liegen 23 Agrarstrukturelle Planungen und 5 Regionale Entwicklungskonzepte<br />

vor. Die Agrarstrukturellen Planungen gliedern sich in<br />

� 4 Agrarstrukturelle Vorplanungen (AVP)<br />

� 7 Agrarstrukturelle Entwicklungsplanungen (AEP) und<br />

� 12 Projektbezogene Agrarstrukturelle Entwicklungsplanungen (PAVP).<br />

Die räumlichen Geltungsbereiche und die thematischen Schwerpunkte der Agrarstrukturellen<br />

Planungen sind aus der nachfolgenden Übersicht (Abb. 5) zu entnehmen<br />

Abb. 5: Übersicht „Agrarstrukturelle Planungen“<br />

Planungszeitraum<br />

1991/92 AVP Zeulenroda<br />

Planvorhaben Planungsanlass Plangebiet<br />

Trinkwassertalsperre /<br />

Konfliktbereiche Wasser- und<br />

Landwirtschaft<br />

1991/92 AVP Knau Entwicklung ländlicher Raum<br />

Dröswein, Löhma, Lossau, Mühldroff, Öttersdorf, Pörmitz,<br />

Tegau, Burkersdorf, Thierbach sowie Orten im Landkreis<br />

Greiz und Landkreis Plauen (Freistaat Sachsen)<br />

Weira, Grobitz, Bucha, Dreba, Keila, Knau, Posen, Linda,<br />

Gleina, Köthnitz, Steinbrücken, Plothen, Schöndorf, Külmla,<br />

Tausa, Volkmannsdorf<br />

- 8 -<br />

Gesamtfläche<br />

(ha)<br />

Anerkannt<br />

als ILEK<br />

16.300 ---<br />

9.997 X<br />

1991 PAVP Linda Entwicklung ländlicher Raum Linda, Gleina 624 ---<br />

1992 AVP Lössau Entwicklung ländlicher Raum<br />

1993 AVP Lobenstein Entwicklung ländlicher Raum<br />

Heidefeld, Gefell, Langenbuch/ Dröswein, Lössau, Mielesdorf,<br />

Rothenacker, Willersdorf, Stelzen, Spielmes, Unterkoskau,<br />

Oberkoskau, Tanna/Frankendorf, Schleiz sowie<br />

Orten im Landkreis Plauen (Freistaat Sachsen)<br />

Lobenstein, Saaldorf,<br />

Oberlemnitz, Lichtenbrunn, Helmsgrün, Unterlemnitz,<br />

Neuendorf<br />

8.750 X<br />

6.074 X<br />

1994 PAVP Pottiga Dorfflurbereinigung Pottiga 40 ---<br />

1993/94 PAVP Dreba Wasserwirtschaft / Teiche Dreba 94 ---<br />

1993/94<br />

PAVP<br />

Remptenmühle<br />

1994 PAVP Neustadt<br />

1994 PAVP Pößneck<br />

1995 PAVP Triptis<br />

1995<br />

PAVP<br />

Frössen-Gefell<br />

1995 PAVP Frießnitz<br />

1995/96 PAVP Gahma<br />

1995/96<br />

PAVP<br />

Oberlemnitz<br />

1995/96 PAVP Pottiga<br />

Konfiktbereiche Landwirtschaft,<br />

Naturschutz und Forst<br />

Verkehrswegebau / Konfliktbereiche<br />

zwischen Landwirtschaft,<br />

Naturschutz, Bergbau<br />

und Wasserwirtschaft<br />

Verkehrswegebau / Konfliktbereiche<br />

zwischen Landwirtschaft,<br />

Naturschutz, Bergbau<br />

und Wasserwirt-schaft<br />

Verkehrswegebau / Konfliktbereiche<br />

zwischen Landwirtschaft,<br />

Naturschutz, Bergbau<br />

und Wasserwirtschaft<br />

Verkehrswegebau / Konfliktbereiche<br />

zwischen Landwirtschaft,<br />

Naturschutz, Bergbau<br />

und Wasserwirtschaft<br />

Konfliktbereiche zwischen<br />

Landwirtschaft, Naturschutz<br />

und Wasserwirtschaft<br />

Wasserspeicher, Zusammenführung<br />

von getrenntem<br />

Eigentum nach LwAnpG<br />

Wasserspeicher, Zusammenführung<br />

von getrenntem<br />

Eigentum nach LwAnpG<br />

Wasserspeicher, Zusammenführung<br />

von getrenntem<br />

Eigentum nach LwAnpG<br />

Volkmannsdorf, Plothen, Schöndorf, Bucha, Dreba, Knau 716 ---<br />

Neunhofen, Kospoda mit Meilitz, Burgwitz, Neustadt,<br />

Moderwitz, Arnshaugk, Mollbitz, Weltwitz, Schmieritz,<br />

Dreitzsch, Kopitzsch, Traun<br />

1.612 ---<br />

Pößneck, Rehmen, Schweinitz, Schlettwein, Öpitz 881 ---<br />

Geroda, Geheege, Mittelpöllnitz, Porstendorf, Braunsdorf,<br />

Triptis, Döblitz, Oberpöllnitz, Miesitz, Kopitzsch<br />

Blintendorf, Dobareuth, Frössen, Gefell, Göttengrün, Göritz,<br />

Ullersreuth, Langgrün, Birkenhügel<br />

1.735 ---<br />

2.539 ---<br />

Porstendorf und Orten des Landkreises Greiz 3.908 ---<br />

Gahma, Rauschengesees 752 ---<br />

Oberlemnitz 498 ---<br />

Pottiga 719 ---<br />

1998/99 AEP Lehesten Entwicklung ländlicher Raum Brennersgrün, Lehesten, Röttersdorf, Schmiedebach 3.596 X<br />

1998 - 2000 AEP Krölpa Entwicklung ländlicher Raum<br />

1999/2000<br />

AEP<br />

Gebersreuth<br />

Friedebach, Gräfendorf, Dobian, Oelsen, Herschdorf,<br />

Hütten, Krölpa, Zella, Rockendorf, Grannroda<br />

4.223 X<br />

Grünes Band Gebersreuth, Mödlareuth 785 X<br />

1999 - 2001 AEP Ebersdorf Entwicklung ländlicher Raum Ebersdorf, Friesau, Röppisch, Schönbrunn, Zoppoten 4.057 X<br />

2000 - 2002 AEP Saalburg Entwicklung ländlicher Raum Saalburg, Kulm, Pöritzsch, Raila, Wernsdorf, Burgk 4.495 X<br />

2001 - 2003 AEP Ranis Entwicklung ländlicher Raum Ranis, Öpitz, Wernburg 1.983 X<br />

2001<br />

AEP<br />

Region Wurzbach<br />

Entwicklung ländlicher Raum<br />

Grumbach, Heberndorf, Heinersdorf, Oßla, Rodacherbrunn,<br />

Titschendorf, Weitisberga, Wurzbach<br />

7.231 X


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Insgesamt wurden 10 agrarstrukturelle Planungen als Integrierte ländliche Entwicklungskonzepte<br />

(ILEK) durch das Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Gera anerkannt.<br />

Des Weiteren liegen für die Region 5 Regionale Entwicklungskonzepte (REK) vor, ein weiteres<br />

REK (<strong>Saale</strong>-Rennsteig) ist gegenwärtig in Bearbeitung. Die räumlichen Geltungsbereiche<br />

und inhaltlichen Schwerpunkte sind aus der nachfolgenden Übersicht (Abb. 6) zu entnehmen:<br />

Abb. 6: Übersicht „Regionale Entwicklungskonzepte“<br />

Planungszeitraum Planvorhaben<br />

1995 - 1997 REK „<strong>Orla</strong>senke“<br />

1996 / 97<br />

REK<br />

„Östliches Thüringer Schiefergebirge“<br />

1999 REK „Stausee Hohenwarte“<br />

1999 REK „Obere <strong>Saale</strong>“<br />

2002 / 03<br />

REK „Artenschutzzentrum<br />

Thüringen Ranis“<br />

2007 REK „<strong>Saale</strong> - Rennsteig“<br />

- 9 -<br />

Schlüssel-<br />

projekte<br />

� Vernetzung von Rad-, Reit- und Wanderwegen<br />

� Maßnahmenkatalog zum Gewässersystem <strong>Orla</strong><br />

und Kotschau<br />

� Regionalmarketing<br />

� Kommunale Kooperationsprojekte<br />

� Naturschutz<br />

� Landwirtschaft<br />

� Ausbau touristischer Infrastruktur<br />

� Kurmittelhaus Lobenstein<br />

� Verbesserte Anbindung Zellulose- und Papierfabrik<br />

Blankenstein<br />

� Gastronomie / Beherbergung<br />

� Leerstehende Bausubstanz<br />

� Landschaftsentwicklung und -pflege<br />

� Hohenwarte-Rundwanderweg<br />

� Gästeinformationsstellen<br />

� Kommunale Projekte<br />

� Wege- und Parkplatzsystem<br />

� Gastronomie und Beherbergung<br />

� Ausbau der touristischen Infrastruktur<br />

� Altvaterturm Lehesten<br />

� Kurmittelhaus Lobenstein<br />

� Papierfabrik Blankenstein<br />

� Wirtschaft / Infrastruktur<br />

� Sport / Kultur<br />

� Fremdenverkehr<br />

� Ressourcenschutz / Landwirtschaft<br />

� Gläserner Fluss<br />

� Naturschutzlehrpark<br />

� Interkommunale Kooperation<br />

� Tourismus<br />

� Verkehrsinfrastruktur<br />

� Demografischer Wandel und Daseinsvorsorge<br />

Plangebiet<br />

Pößneck, Neustadt/<strong>Orla</strong>, Triptis, Krölpa,<br />

VG Oppurg, VG Triptis<br />

Lobenstein, Lehesten, VG Wurzbach,<br />

VG <strong>Saale</strong>-Rennsteig<br />

Altenbeuthen, Crispendorf, Drognitz, Eßbach,<br />

Gössitz, Goßwitz, Hohenwarte, Paska,<br />

Wilhelmsdorf, Ziegenrück<br />

Gefell, Hirschberg, Saalburg, Tanna<br />

Ranis<br />

Bad Lobenstein, Birkenhügel, Blankenberg,<br />

Blankenstein, Haara, Neundorf, Pottiga,<br />

Schlegel, Gefell, Hirschberg, Lehesten,<br />

Remptendorf, Saalburg-Ebers-dorf, Tanna,<br />

Wurzbach<br />

Weitere wichtige Bearbeitungsunterlagen sind folgende Studien und Untersuchungen:<br />

� Zwischenbericht zur Vorbereitung und Moderation zur Gründung eines Städteverbundes zwischen den Städten<br />

Gefell, Hirschberg und Tanna, Oktober 2006<br />

� Entwicklungskonzept Burg Ranis<br />

� Erlebnis Grünes Band<br />

Gemeinde Pottiga, April 2007<br />

� Dokumentation<br />

Himmelsteiche-Dynamik in der Naturlandschaft, Dezember 2005<br />

� Dokumentation der Werkstatt<br />

„Entwicklung des Rittergutes Knau“, Januar 2007<br />

� Wettbewerbsbeitrag für den Wettbewerb des BMVEL<br />

Regionen Aktiv - Land gestaltet Zukunft, November 2001<br />

� Geotourismus und Geopark<br />

Chancen für das Thüringer Schiefergebirge, Oktober 2005 / September 2006<br />

� Vorbereitung des Ausweisungsverfahrens für den Naturpark „Thüringer Schiefergebirge /<br />

Obere <strong>Saale</strong>“, Januar 2000<br />

� Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Erlebnis Grünes Band“, Dezember 2006<br />

� Dokumentation<br />

Beratungs- und Koordinierungsleistungen zur Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes „Stausee<br />

Hohenwarte“, November 2002<br />

� Caminante<br />

Modellprojekt zur lebensweltorientierten Jugendhilfeplanung im ländlichen Raum unter den Bedingungen des<br />

demografischen Wandels, April 2006<br />

� Monitoring zum Modellvorhaben der Raumordnung „Anpassungsstrategien für ländliche / periphere Regionen<br />

mit starkem Bevölkerungsrückgang“, FSU Jena, Praktikumsarbeit, Dezember 2006


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Folgende Ansätze für Projektideen resultieren aus den vorliegenden Agrarstrukturellen und<br />

Regionalen Entwicklungsplanungen<br />

Projektideen zum regionalen Handlungsfeld „Erhaltung und Inwertsetzung von Natur und<br />

Landschaft“<br />

� Interkommunales Projekt „Gläserner Fluss“<br />

Quellenverzeichnis:<br />

* Regionales Entwicklungskonzept „Artenschutzzentrum Thüringen Ranis“, August 2003<br />

mit einer umfassenden Analyse des Natur- und Artenschutzpotentials und mit Empfehlungen<br />

zu einzelnen Projekten<br />

* Exposé für das Aquarienhaus des Artenschutzzentrums Ranis<br />

* Der Gläserne Fluss, Oktober 2002<br />

mit konkreten konzeptionellen Vorstellungen zum Ziel und Inhalt des Projektes<br />

* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Ranis“, Dezember 2003<br />

mit Empfehlung zur Einordnung des „wichtigsten Bestandteils“(AEP, S. 35), des geplanten<br />

Aquarienhauses „Gläserner Fluss“<br />

* Dokumentation zum Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben Erlebnis „Grünes Band“<br />

Projektbeschreibung, Dezember 2006<br />

mit Beschreibung der Ziele und Maßnahmen zum Naturschutz und zur Landschaftspflege sowie<br />

zur Entwicklung von Erlebnisangeboten<br />

� Naturerlebnispark „Brandenstein“<br />

Quellenverzeichnis:<br />

* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Ranis“, Dezember 2003<br />

mit einer Analyse zur Eignung des Flächenpotentials für einen Naturschutzlehrpark (AEP, S.<br />

52) unter besonderer Berücksichtigung der Eigentums-, Nutzungs- und Rechtsverhältnisse<br />

* Regionales Entwicklungskonzept „Artenschutzzentrum Thüringen Ranis“, März 2003<br />

mit Vorschlägen für thematische Wanderwege und zum touristischen Potential eines Naturschutzlehrparks<br />

Projektideen zum regionalen Handlungsfeld „Diversifizierung der ländlichen Erwerbsquellen<br />

und Förderung regionaler Wertschöpfungsketten“<br />

� Aquakultur - „Land der Tausend Teiche“<br />

Quellenverzeichnis:<br />

* Agrarstrukturelle Vorplanung „Knau“, Juli 1992<br />

mit einer gründlichen Analyse zu den Stärken und Schwächen der Region und mit Empfehlungen<br />

zum Anbau nachwachsender Rohstoffe sowie zur Veredlungswirtschaft und Direktvermarktung<br />

* Dokumentation Zukunftsregion „Land der Himmelsteiche“, November 2001<br />

mit interessanten Projektvorschlägen zur Direktvermarktung und Veredlungswirtschaft sowie<br />

zum Aufbau einer regionalen Partnerschaft (S. 13)<br />

Projektideen zum regionalen Handlungsfeld „Entwicklung von wertschöpfendem Tourismus /<br />

Verbesserung der Lebensverhältnisse“<br />

� Nationaler Geopark<br />

Quellenverzeichnis:<br />

* Dokumentation „Geotourismus und Geopark“, Chancen für das Thüringer Schiefergebirge,<br />

Oktober 2005 / September 2006<br />

mit einer konkreten Konzeption zu touristisch relevanten Geo-Objekten und zu signifikanten<br />

Alleinstellungsmerkmalen<br />

� „Begegnungsorte im Grünen Band“<br />

Quellenverzeichnis:<br />

* Dokumentation „Erlebnis Grünes Band“<br />

Gemeinde Pottiga, April 2007<br />

- 10 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

� Das „Grüne Band“<br />

Quellenverzeichnis:<br />

* Dokumentation zur Vorbereitung des Ausweisungsverfahrens für den Naturpark „Thüringer<br />

Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“, Januar 2000<br />

zur Naturparkgliederung in Ruhebereiche, Kulturlandschaft und Erholung<br />

* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Lehesten“, Dezember 1999<br />

mit Hinweisen und Empfehlungen zu Maßnahmen der Landschaftspflege des „Grünen Bandes“<br />

(AEP, S. 110)<br />

* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Gebersreuth“<br />

mit Empfehlungen zur eigentumsrechtlichen Klärung (Kolonnenweg) und zu Wanderwegen<br />

(AEP, S. 108)<br />

� Raderlebnis „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ auf landwirtschaftlichen Wegen<br />

Quellenverzeichnis<br />

* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Ebersdorf/Thr.“, September 2001<br />

mit Projektempfehlungen zur Ausweisung von Radwegen (AEP, S. 112, Projekt Nr. 5.4 / 5.5)<br />

* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Saalburg/Burgk“, August 2002<br />

mit konkreten Projektempfehlungen zu Radwanderwegen, einschließlich „Euregio egrensis“<br />

(AEP, S. 65) und zum Ausbau des Radweges „Kloster“ (AEP, Projekt Nr. 5.1)<br />

Projektidee zum regionalen Handlungsfeld „Wirtschaftliche und ökologische Nachnutzung<br />

brachgefallener Flächen“<br />

� Jugendinsel „<strong>Saale</strong>land“<br />

Quellenverzeichnis:<br />

* Regionales Entwicklungskonzept „Stausee Hohenwarte“, Dezember 1999<br />

mit Empfehlungen zum Wasserwandern (REK, Projekt Nr. 5) und zur Nachnutzung der „Ferieninsel“<br />

(REK, Projekt Nr. ZIEL 4)<br />

Zur Berücksichtigung der Herausforderungen des demografischen Wandels lagen mehrere<br />

Untersuchungen vor:<br />

/1/ Caminante<br />

Modellprojekt zur lebensweltorientierten Jugendhilfeplanung im ländlichen Raum unter den Bedingungen des<br />

demografischen Wandels, April 2006<br />

/2/ Monitoring zum Modellvorhaben der Raumordnung „Anpassungsstrategien für ländliche / periphere Regionen<br />

mit starkem Bevölkerungsrückgang“, FSU Jena, Praktikumsarbeit, Dezember 2006<br />

Besonders in /2/ werden interessante Strategien für die Zukunft empfohlen, so u. a.<br />

* ein dezentrales Modell kleiner Schulen<br />

* ein <strong>Ä</strong>rztenetzwerk<br />

* die Neustrukturierung des ÖPNV<br />

* ein Dorfzentrum und<br />

* alternative Lösungen in der Wasserver- und -entsorgung.<br />

Die Empfehlungen wurden bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Leitprojekte berücksichtigt.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die agrarstrukturellen und regionalen Entwicklungskonzepte bildeten eine wichtige und unverzichtbare<br />

Grundlage für den Diskussions- und Ideenfindungsprozess. So entstanden daraus<br />

viele Projektideen. Andererseits können diese Entwicklungsplanungen nicht den nachfolgenden<br />

Diskussions- und Ideenfindungsprozess substituieren. Der rasche Wandel und die<br />

Veränderungen der Entwicklungsbedingungen führen zu ständig neuen Herausforderungen<br />

und somit auch zu innovativen Lösungs- und Entwicklungsansätzen. Diesen aktuellen Anforderungen<br />

können die zeitlich zurückliegenden Konzeptionen nicht vollständig gerecht werden.<br />

- 11 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

3.2 Ergebnisse und Erfahrungen des <strong>LEADER</strong>-Prozesses<br />

In der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region wurden zwischen 2000 - 2006 insgesamt 19 <strong>LEADER</strong>-Projekte<br />

verwirklicht. Weitere acht Projekte werden bis 2008 noch abgeschlossen.<br />

Die Projektkosten betrugen über 2 Mio. €, diese wurden mit <strong>LEADER</strong>-Fördermitteln in Höhe<br />

von 1,116 Mio. € kofinanziert.<br />

Die nachfolgende Projektübersicht (Abb. 7) zeigt eine exemplarische Auswahl der geförderten<br />

Projekte.<br />

Abb. 7: <strong>LEADER</strong>-Projekte<br />

Durchführungs-<br />

zeitraum<br />

2002 - 2004<br />

Projektbezeichnung Projektinhalt<br />

Touristische Aufwertung<br />

der Gemeinde Knau<br />

2003 Naturparkausstellung<br />

2004 / 2005 Kellerstuben Ludwigshof<br />

2004 / 2005 Schloss Brandenstein<br />

2004 / 2005 Tagelöhnerhaus Dörflas<br />

2004 Saalbachbrücke<br />

2004 / 2005<br />

Naturpark-<br />

Informationsstelle<br />

2004 / 2005 Rittergut Positz<br />

2005 Bauernstube Knau<br />

2007 Jagdschule Zollgrün<br />

2007 Pilzlehrpfad<br />

2007 Festspielscheune<br />

2007 Rundwanderweg Plothen<br />

2007 Wellnessanlage<br />

2008 Pistenbully<br />

2008 Kräuter-Mühlenapotheke<br />

- Aufbau von Thementafeln<br />

- Einrichtung einer Touristeninformationsstelle<br />

- Sanierung der Turmhaube des ehem. Rittergutes<br />

- 12 -<br />

Knau und einer Pferdetränke auf dem Hof<br />

Erstellung eines Feinkonzeptes für eine Ausstellung<br />

des Naturparkvereins „Thüringer Schiefergebirge /<br />

Obere <strong>Saale</strong>“<br />

Ausbau eines „Begegnungsortes“ im ehem. Rittergut<br />

Sanierung des denkmalgeschützten Schlosses, u.a.<br />

für kulturelle Zwecke (Kulturberg e. V.)<br />

Sanierung eines historischen Gebäudes zur Nutzung<br />

für agrartouristische Angebote<br />

Wiedererrichtung einer ehem. Fußgängerbrücke an<br />

der thüringisch-bayrischen Grenze<br />

Förderung der Ausstattung der Informationsstelle für<br />

den Naturpark „Thüringer Schiefergebirge / Obere<br />

<strong>Saale</strong>“ in Wurzbach<br />

Sanierung eines erheblich sanierungsbedürftigen ehem.<br />

Rittergutes mit dem Ziel, dieses für agrartouristische<br />

Zwecke zu nutzen<br />

Einrichtung einer „Bauernstube“ zur gastronomischen<br />

Versorgung durch die Agrofarm Knau<br />

Umnutzung einer ehem. Jagdschule zur einem Wohnhaus<br />

Einrichtung eines Pilzlehrpfades im Umland der Stadt<br />

Schleiz<br />

Errichtung einer Festspielscheune in der Gemeinde<br />

Stelzen für die Durchführung der überregional bekannten<br />

Stelzenfestspiele<br />

Ausstattung eines Rundwanderweges und einer Touristeninformationsstelle<br />

in der Gemeinde Plothen<br />

Förderung eines agrartouristischen Angebotes in der<br />

„Lückenmühle“<br />

Anschaffung eines Pistenbullys für die naturnahe Bewirtschaftung<br />

der Teiche zwischen Plothen, Knau und<br />

Dreba<br />

Einrichtung einer „Kräuter-Mühlenapotheke“ im Zusammenhang<br />

mit dem Mutter-Kind-Kurheim in der<br />

Siedlung „Lückenmühle“<br />

Der thematische Schwerpunkt lag in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region aufgrund der besonderen landschaftlichen<br />

Bedingungen im „Tourismus“. Besondere Aufmerksamkeit wurde bei der Bewilligung<br />

von Projekten durch die lokale <strong>Aktionsgruppe</strong> (LAG) auf die „Nachhaltigkeit“ gelegt.<br />

Damit wurde erreicht, dass sämtliche Projekte bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt weitergeführt<br />

werden und zwischenzeitlich „sich finanziell selbst tragen“.


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Die abgeschlossenen <strong>LEADER</strong>-Projekte haben auch nachweislich zur Erhaltung und Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen beigetragen. So wurden besonders mit den nachfolgenden Projekten<br />

zur Förderung des wertschöpfenden Agrartourismus<br />

- Tagelöhnerhaus Dörflas - Kellerstuben Ludwigshof<br />

- Rittergut Positz - Naturschule Papilio<br />

- Bauernstube Knau<br />

Arbeitsplätze neugeschaffen.<br />

Die <strong>LEADER</strong>-Projekte stellen eine wesentliche Erfahrungsgrundlage und Voraussetzung für<br />

die Ausarbeitung und Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie für die neue Förderperiode<br />

2007 - 2013 dar. Eine größere Anzahl von <strong>LEADER</strong>-Projekten bilden sogar eine<br />

Voraussetzung bzw. einen Baustein für die neu- und weiterentwickelten Leitprojekte. Diese<br />

Kohärenz ist in der nachfolgenden Übersicht Nr. 8 nachgewiesen.<br />

Übersicht 8: Kohärenz von <strong>LEADER</strong>- bzw. ELER-Projekten<br />

Naturparkausstellung<br />

Saalbachbrücke<br />

<strong>LEADER</strong>-Projekte Geplante Leitprojekte (ELER)<br />

Naturparkinformationsstelle<br />

Kellerstuben Ludwigshof<br />

Schloss Brandenstein<br />

Rittergut Positz<br />

Touristische Aufwertung der Gemeinde<br />

Knau<br />

Bauernstube Knau<br />

Rundwanderweg Plothen<br />

Pistenbully<br />

Leitprojekt Nr. 1<br />

„Grünes Band, Naturpark und Thüringer Meer“<br />

- Naturerlebnis „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region“ -<br />

- 13 -<br />

Leitprojekt Nr. 2<br />

Interkommunales Vorhaben<br />

„Kultur, Natur und Landwirtschaft“ -<br />

rund um die Burg Ranis<br />

Leitprojekt Nr. 5<br />

Wohnen und Lebensqualität auf dem Lande<br />

Die Erfahrungen der LAG hinsichtlich Nachhaltigkeit und Beschäftigungswirksamkeit wurden<br />

bei der Ausarbeitung der regionalen Entwicklungsstrategie 2007 - 2013 und bei den entsprechenden<br />

Leitprojekten berücksichtigt.


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

4. Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken<br />

4.1 Herausforderungen des demografischen Wandels<br />

- Situation Freistaat Thüringen<br />

Die demografischen Veränderun-<br />

gen, resultierend aus Geburten-<br />

rückgang, Abwanderung und<br />

steigender Lebenserwartung<br />

sind für die nächsten Jahrzehnte<br />

weitgehend vorgegeben. Die Ge-<br />

burtenzahlen der letzten 15 Jahren<br />

beschränken das Reproduktions-<br />

potential. Nach der Bevölkerungs-<br />

prognose des Statistischen Lan-<br />

desamtes wird die Bevölkerung<br />

des Freistaates Thüringen von<br />

gegenwärtig ca. 2,3 Mio. auf<br />

1,5 Mio. im Jahr 2050 sich ver-<br />

ringern. Die Anzahl der älteren<br />

Bewohner (über 65 Jahre) wird<br />

sich in diesem Zeitraum knapp<br />

verdoppeln.<br />

- Situation <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region<br />

Nach Untersuchungen der<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena,<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie,<br />

liegt die Bevölkerungsentwicklung<br />

des <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Kreises<br />

in etwa im Landesdurchschnitt.<br />

Der Bevölkerungsrückgang in der Abb. 9: Einwohnerentwicklung<br />

Region wird bis 2010 ca. 10 % und<br />

bis 2020 insgesamt 17 - 18 % betragen. Damit werden in der <strong>LEADER</strong>-Region voraussichtlich<br />

noch ca. 70.000 Menschen leben. Problematisch ist jedoch die qualitative Seite dieses<br />

Prozesses. Der Anteil der Jugendlichen wird in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region um ca. 30 % zurückgehen,<br />

wobei der niedrigste Wert nach Untersuchungen der FSU Jena bereits 2010 erreicht<br />

wird. Deshalb sind auch Projekte im ländlichen Raum zugunsten von Kindern und Jugendlichen<br />

von großer Bedeutung (z. B. Jugendinsel „<strong>Saale</strong>land“ / 1.10). Die regionalspezifische<br />

Analyse zur Bevölkerungsentwicklung zwischen 1990 - 2005 für die <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region, die<br />

im Rahmen der „Langfassung“ erstellt wurde, zeigt erhebliche Disparitäten zwischen dem<br />

Ober- und Unterland (Abb. 9).<br />

Das „Oberland“ weist eine weitgehend homogene Einwohnerentwicklung auf, die prinzipiell<br />

als „gering rückläufig“ (< - 10 bis > - 2 %) definiert werden kann.<br />

Das „Unterland“ zeigt dagegen ein bemerkenswertes Phänomen. Die starken Wirtschaftszentren<br />

in der <strong>Orla</strong>senke (Pößneck, Neustadt, Triptis) haben in den letzten 15 Jahren einen<br />

überdurchschnittlichen Einwohnerverlust erleiden müssen. Hier hat ein Suburbanisierungsprozess<br />

in die angrenzenden dörflichen Gemeinden eingesetzt, der aus Abb. 4 sehr gut ersichtlich<br />

ist. Des Weiteren hat auch die Stadt Ziegenrück eine erheblichen Einwohnerrückgang<br />

zu verzeichnen. Allerdings resultiert diese Entwicklung aus einer strukturellen Schwäche.<br />

Deshalb sind Vorhaben zur Stabilisierung der „kleinsten Stadt der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region“<br />

(ca. 800 Einwohner) von besonderer Relevanz.<br />

- 14 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Demografische Prozesse stehen regel-<br />

mäßig in Interdependenz zur sozialen<br />

Infrastruktur. Deshalb wurde im Rahmen<br />

dieser Dokumentation die Ausstattung<br />

und der Bedarf an sozialen Infrastruktur-<br />

einrichtungen (Feuerwehr, Dorfgemein-<br />

schaftshaus, Jugendklub, Kindereinrich-<br />

tung, Medizinische Betreuung, Dorfladen,<br />

Altersgerechtes Wohnen) in den einzel-<br />

nen Gemeinden erhoben und der Be-<br />

völkerungsentwicklung gegenübergestellt.<br />

Im Ergebnis wurde festgestellt, dass in<br />

den zurückliegenden Jahren die soziale<br />

Infrastruktur der Gemeinden in der<br />

<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region im Wesentlichen<br />

komplementiert wurde. Auch die Sub-<br />

urbanisierungsprozesse in der <strong>Orla</strong>-<br />

senke führen zu keinem weiteren signifi-<br />

kanten Bedarf. Deshalb steht zukünftig<br />

die Aufgabe, die Nutzung der sozialen<br />

Infrastruktur über kommunale Kooperation<br />

zu optimieren.<br />

Dieser Handlungszwang wird durch die<br />

geringe Einwohnerdichte in der <strong>Saale</strong>-<br />

<strong>Orla</strong>-Region verschärft (Abb. 10), die<br />

überwiegend unter 50 EW/km² beträgt.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Abb. 10: Einwohnerdichte<br />

Der tendenzielle Einwohnerrückgang in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region wird zu<br />

* zu Unterauslastungen der Infrastruktur und<br />

* zu brachliegenden bzw. ungenutzten Gebäuden,<br />

und besonders zu einem Attraktivitätsverlust des ländlichen Raumes führen, da jüngere und<br />

qualifizierte Arbeitskräfte abwandern bzw. unterrepräsentiert sind. Damit verringert sich das<br />

potentielle Ansiedlungsinteresse von Investoren. Bemerkenswert ist, dass dieses Problem<br />

des Nachwuchses und der Qualifikation auf die Wirtschaft und die Agrarbetriebe gleichermaßen<br />

zutrifft. Mit den ausgewählten Leitprojekten soll dieser Entwicklung gegengesteuert<br />

werden.<br />

Im Gesamtsaldo ist die Einwohnerentwicklung des „Unterlandes“ gegenüber dem „Oberland“<br />

adäquat.<br />

Die konkrete regionale demografische Situation wurde bei der Ausarbeitung der regionalen<br />

Entwicklungsstrategie in den Arbeitsgruppen vorgestellt und bei der nachfolgenden Beschreibung<br />

der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken berücksichtigt.<br />

- 15 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

4.2 SWOT-Analyse und Handlungsbedarf<br />

W I R T S C H A F T<br />

Vorbemerkungen<br />

Die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes ist grundsätzlich im Kontext mit der Entwicklung der Städte in der<br />

betreffenden Region zu bewerten. Städte mit einer geringen Ansiedlungsattraktivität für Investoren und einem<br />

geringen Arbeitsplatzangebot werden auch die strukturelle Stärke des ländlichen Raumes beeinflussen, denn die<br />

Land- und Forstwirtschaft stellt nur noch 3 % der Arbeitsplätze. Selbst wenn es gelingt, durch Diversifizierung der<br />

Produktion in Land- und Forstwirtschaft, wie auf dem Gebiet der nachwachsenden Rohstoffe, des Biolandbaus,<br />

die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung zu verdoppeln, erhöhen sich die Arbeitsplätze nur auf anteilig 6 %.<br />

Des Weiteren bilden moderne Wirtschaftsbetriebe und leistungsfähige Agrarunternehmen die Voraussetzung, um<br />

regionale Wertschöpfungsketten zu entwickeln.<br />

Positiv<br />

Negativ<br />

Gegenwart Zukunft<br />

Stärken:<br />

Die <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region zählt zu den leistungsstärksten<br />

Regionen des Freistaates Thüringen.<br />

Insgesamt existieren ca. 4.500 Unternehmen. Der<br />

Industriebesatz (Beschäftigte des verarbeitenden<br />

Gewerbes auf Tausend der Bevölkerung) liegt mit<br />

101 höher als im Vergleich zu Bayern (95) oder<br />

der Stadt Jena (68). Es existieren ca. 5.000 klein-<br />

und mittelständische Unternehmen mit Kernkompetenzen<br />

in der Holz- und Zellstoffindustrie sowie<br />

Druck- sowie Fahrzeug- und Kunststoffindustrie.<br />

Die Exportrate beträgt 33 % (!). Die Wirtschaft<br />

konzentriert sich in erster Linie auf die Gewerbegebiete<br />

Pößneck, Neustadt und Triptis in der<br />

<strong>Orla</strong>senke sowie auf die Gewerbegebiete Ebersdorf-Saalburg,<br />

Tanna / Gefell und um die Kreisstadt<br />

Schleiz.<br />

Schwächen:<br />

Die hohe regionale Wirtschaftskraft hat bisher<br />

kaum zu kooperativen Wertschöpfungsketten mit<br />

der Land- und Forstwirtschaft geführt. Damit<br />

wurde ein wichtiges Potential nur unzureichend<br />

genutzt. Denn regionale Wertschöpfung zielt<br />

letztendlich auf die Verbesserung der gesamten<br />

Lebenssituation (Beschäftigung, Einkommen,<br />

Nachfrage) ab. Der Vorteil eines kleinräumigen<br />

Kontakt- und Wertschöpfungsnetzes besteht in<br />

der geringen Anonymität, die ein Vertrauen der<br />

einzelnen Partner - als Grundlage der Zusammenarbeit<br />

- fördert.<br />

Diese Chance wurde bisher unzureichend genutzt.<br />

- 16 -<br />

Chancen:<br />

Die bemerkenswerte Wirtschaftskraft der Region<br />

eröffnet die Chance, regionale und überregionale<br />

Wertschöpfungsketten zu bilden bzw. zu erweitern.<br />

So existieren in der Region Zulieferbetriebe<br />

für die Autoindustrie, die nachwachsende Rohstoffe<br />

verarbeiten. Der Aufbau regionaler und auf<br />

Qualitätsproduktion ausgerichtete Wertschöpfungsketten<br />

kann einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Erhaltung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen<br />

leisten.<br />

Des Weiteren eröffnet sich mit den Industrie- und<br />

Gewerbebetrieben die Chance, dass Arbeitsplätze<br />

mit höheren Qualifikationsanforderungen und<br />

auch für Frauen zur Verfügung stehen. Dies ist<br />

unter Berücksichtigung des Gender-Aspektes von<br />

nicht zu unterschätzender Bedeutung.<br />

Risiken:<br />

Moderne Wirtschaftszentren sind im hohen Maße<br />

von günstigen logistischen Bedingungen abhängig.<br />

Dies bedeutet, dass ein leistungsfähiges<br />

Verkehrsnetz vorhanden sein muss, um den<br />

Austausch von Halb- und Fertigfabrikaten kostengünstig<br />

zu realisieren. Dieser Ausbau ist in der<br />

Regel mit Flächenentzug für die Land- und<br />

Forstwirtschaft verbunden. Des Weiteren können<br />

Industrieansiedlungen die touristische Attraktivität<br />

verringern.<br />

Handlungsbedarf<br />

Weiterentwicklung der industriellen Schwerpunkte zu Clustern und brachenbezogenen Zentren.<br />

Bildung und Förderung von regionalen Wertschöpfungsketten. Diese Liefer-, Herstellungs- und Vermarktungsketten<br />

sollen verknüpfen<br />

- Landwirtschaft mit verarbeitender Industrie<br />

- Landschaftspflege mit Energieerzeugung<br />

- Forstwirtschaft mit Energieerzeugung / verarbeitender Industrie<br />

- Fischereiwirtschaft mit Veredlungs- und Weiterverarbeitungswirtschaft / Gastronomie / Handel<br />

Durch diese regionalen Wertschöpfungsketten wird dem besonderen Potential (Alleinstellungsmerkmal) der Region,<br />

eine hohe Wirtschaftskraft und leistungsfähige Agrarunternehmen aufzuweisen, Rechnung getragen.


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

L A N D W I R T S C H A F T<br />

Vorbemerkungen<br />

Die Anstrengungen um die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren auf der Basis nachwachsender Rohstoffe,<br />

die weder in menschlichen noch in der Tierernährung Verwendung finden, sind in den führenden Industriestaaten<br />

in den letzten Jahren stark angestiegen. Diese Verfahren und Produkte sind entweder bereits marktfähig oder<br />

besitzen in näherer Zukunft Marktpotential.<br />

Die Diversifizierung der Landwirtschaft besitzt einen hohen Stellenwert. Dies betrifft die Verarbeitung und Vermarktung<br />

von landwirtschaftlichen Produkten, die Nutzung erneuerbarer Energien und den Anbau von nachwachsenden<br />

Rohstoffen.<br />

Mit der Globalisierung haben sich zusätzliche Marktchancen für Qualitätsprodukte ergeben. Damit bestehen<br />

günstige Voraussetzungen, dass die Agrarunternehmen auch zukünftig im globalen Wettbewerb bestehen können.<br />

Positiv<br />

Negativ<br />

Gegenwart Zukunft<br />

Stärken:<br />

In der Region werden ca. 50 % der Gesamtfläche<br />

landwirtschaftlich genutzt. Der sehr hohe<br />

Viehbestand ist als überdurchschnittlich im Freistaat<br />

Thüringen zu bewerten. Es existieren ca.<br />

50 sehr leistungsfähige Agrarunternehmen, die<br />

ca. 70 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />

bewirtschaften. Hervorzuheben ist, dass die<br />

Agrarunternehmen bereits schon gegenwärtig<br />

die Instrumentarien zur Diversifizierung nutzen.<br />

So existieren zahlreiche Formen der Direktvermarktung<br />

und die Nutzung nachwachsender<br />

Rohstoffe für die Energieerzeugung.<br />

Von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist<br />

auch die Tatsache, dass die Agrarunternehmen<br />

in der Region offen sind für weitere innovative<br />

Vorhaben und diesen Prozess mit Ideen und<br />

Lösungsansätzen bereichern.<br />

Schwächen:<br />

Die Boden- und Klimaverhältnisse im Vor- und<br />

Mittelgebirgsbereich des Ostthüringer Schiefergebirges<br />

sind (eher) als ungünstig zu bewerten.<br />

Die Ackerzahl beträgt im Durchschnitt 34<br />

(Ø Thüringen 47) und die landwirtschaftliche<br />

Vergleichszahl 27 (Ø Thüringen 39). Der hohe<br />

Grünlandanteil von 24 % liegt über dem Durchschnitt<br />

des Freistaates und erfordert eine extensive<br />

Weidewirtschaft.<br />

- 17 -<br />

Chancen:<br />

Die Leistungsfähigkeit und die Vielfalt der regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur eröffnet breite Möglichkeiten<br />

für erfolgreiche Diversifizierungsaktivitäten.<br />

Dies betrifft sowohl die Bildung und Weiterentwicklung<br />

von Veredlungsclustern, insbesondere<br />

mit der Verarbeitungsindustrie, als auch die<br />

Integration von Wertschöpfungsstufen über<br />

regionale Wirtschaftskreisläufe.<br />

Insbesondere über die Entwicklung neuer Produkte<br />

und Verfahren auf der Basis nachwachsender<br />

Rohstoffen öffnet sich ein zunehmendes<br />

Marktpotential. Des Weiteren erfordert die Naturstoffverarbeitung<br />

die Entwicklung von innovativen<br />

Technologien und Ausrüstungen, die wiederum<br />

zur Stärkung der Wirtschaftskraft der<br />

kleinen und mittleren Unternehmen führen können<br />

bzw. Neugründungen bewirken.<br />

Risiken:<br />

Der tendenziell sinkende Viehbestand kann dazu<br />

führen, dass die gegenwärtige Kulturlandschaft<br />

und das landwirtschaftliche Ökosystem nicht<br />

mehr vollständig aufrecht erhalten werden kann.<br />

Besonders betrifft dies solche Bereich, wie das<br />

„Grüne Band“ oder das Gebiet der „Zechsteinriffe“<br />

um die Burg Ranis. Hier ist das Erfordernis<br />

wirksamer Schutz- und Pflegemaßnahmen von<br />

hoher Relevanz, um die Lebensgrundlage für<br />

seltene und gefährdete Arten erhalten zu können.<br />

Handlungsbedarf<br />

Anbau von nachwachsenden Rohstoffen, auch unter dem Aspekt, Wertschöpfungsketten für die<br />

Naturstoffverarbeitung zu entwickeln. Dieser innovative Ansatz beinhaltet<br />

Pflanzenzüchtung, Anbau, Verarbeitung, Verwertung und Entsorgung sowie<br />

die Entwicklung neuer Verfahren und Produkte mit hohem Nachhaltigkeitspotential.<br />

Dazu existieren in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region folgende Potentiale<br />

* Verwertung und Veredlung pflanzlicher Inhaltstoffe<br />

* Verwertung und Veredlung tierischer Substanzen


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

F O R S T W I R T S C H A F T<br />

Vorbemerkungen<br />

Die zunehmende Nachfrage zum nachwachsenden Rohstoff „Holz“ hat in der Forstwirtschaft zu einer<br />

spürbaren Verbesserung der Ertragssituation geführt. Im Vordergrund steht die naturnahe Bewirtschaftung<br />

unter Wahrung aller Waldfunktionen. Der Waldbestand soll durch eine standortgerechte,<br />

einheimische Baumartenzusammensetzung gesichert und vor schädlichen Einflüssen geschützt werden.<br />

Dazu ist u. a. eine funktionsgerechte und naturverträgliche Walderschließung erforderlich.<br />

Positiv<br />

Negativ<br />

Gegenwart<br />

Stärken:<br />

Große zusammenhängende Waldgebiete,<br />

insbesondere<br />

* Obere <strong>Saale</strong><br />

* Heide<br />

* Ostthüringer Schiefergebirge<br />

Existenz von leistungsfähigen Säge- und<br />

Holzverarbeitungsbetrieben (z. B. Firma<br />

Klausner, eines der modernsten Sägewerke<br />

Europas, BHT Ebersdorf, ZPR Zellstoffwerk<br />

Blankenstein).<br />

Schwächen:<br />

Teilweise sehr kleinteilige Eigentumsstrukturen<br />

erschweren die forstwirtschaftliche<br />

Planung und die Waldbewirtschaftung.<br />

Ebenso ist der Interessensausgleich zwischen<br />

den vielen Eigentümern zum notwendigen<br />

Wegeausbau problematisch.<br />

- 18 -<br />

Zukunft<br />

Chancen:<br />

Zunehmende Verwendung des nachwachsenden<br />

Rohstoffes Holz in<br />

Biomasseheizwerken (Hackschnitzel,<br />

Pellets)<br />

Ökologischer Waldumbau und waldverträgliche<br />

Bewirtschaftungsformen erhöhen das<br />

Zuwachspotential und sind günstig für Klima,<br />

Grundwasser sowie Tourismus.<br />

Risiken:<br />

Mit der zurückgehenden personellen Präsenz<br />

der Forstämter kann die Beratungs-<br />

und Betreuungsarbeit für die Kleinprivatwaldbesitzer<br />

nicht mehr vollständig aufrecht<br />

erhalten werden. Damit können Defizite im<br />

ökologischen Waldumbau und in der Waldbewirtschaftung,<br />

insbesondere Produktion<br />

nachwachsender Rohstoffe, entstehen.<br />

Handlungsbedarf<br />

Mit dem Holzkompetenzzentrum „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ ist bereits ein leistungsfähiges Cluster in der Region<br />

vorhanden. Damit bestehen günstige Verwertungsbedingungen für die Verarbeitung des nachwachsenden<br />

Rohstoffes Holz.<br />

Handlungsbedarf besteht bei der vollständigen Ressourcennutzung in den Kleinprivatwäldern. Deshalb<br />

ist hier ein entsprechendes Projekt gemeinsam mit der Forstwirtschaft und den Kleinwaldbesitzern<br />

zu entwickeln .


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

F I S C H W I R T S C H A F T<br />

Vorbemerkungen<br />

Das „Land der Tausend Teiche“ ist für seine Fischproduktion bekannt. Die Zucht von Süßwasserfischen<br />

zählt zu den ältesten Fischproduktionsformen. Gegenwärtig hat dieser Produktionssektor mit<br />

dem Problem zu kämpfen, dass die Erzeugnisse im Vergleich zu den Produktionskosten einen relativ<br />

geringen Marktwert aufweisen. Deshalb ist es ein wichtiges Anliegen, eine Weiterverarbeitung und<br />

Veredlung dieser Produkte zu erreichen.<br />

Angesichts der immer stärker abnehmenden natürlichen Fischereiressourcen gewinnt die Aquakultur<br />

zunehmend an Bedeutung und wächst schneller als alle anderen tierproduzierenden Sektoren in der<br />

Land- und Fischereiwirtschaft.<br />

Positiv<br />

Negativ<br />

Gegenwart Zukunft<br />

Stärken:<br />

Im „Land der Tausend Teiche“ existieren<br />

mehrere leistungsfähige Fischereibetriebe<br />

mit jahrzehntelanger Erfahrung bei der Aufzucht<br />

von Süßwasserfischen. Die gesamte<br />

Teichlandschaft umfasst eine Größe von<br />

ca. 75 km² mit ehemals 2.000 Teichen,<br />

davon sind noch ca. 600 Teiche vorhanden.<br />

Schwächen:<br />

Die Fischereibetriebe konzentrieren sich auf<br />

die Aufzucht und den Fang der Süßwasserfische<br />

und verfügen in der Regel nicht über<br />

leistungsfähige Verarbeitungs- und Veredlungskapazitäten.<br />

In der Region existiert kein gemeinsames<br />

Marketing mit dem Handel und der Gastronomie<br />

für die „Delikatessen aus den Himmelsteichen“.<br />

- 19 -<br />

Chancen:<br />

Die historisch gewachsene Teichlandschaft<br />

mit ihrer wertvollen Tier- und Pflanzenwelt<br />

bietet vielfältige Möglichkeiten zur Naturbeobachtung<br />

und Erholung.<br />

Des Weiteren existieren interessante Ideen<br />

und innovative Lösungsansätze zur Veredlung<br />

der Fischproduktion. Damit eröffnet<br />

sich auch die Möglichkeit, die Palette regionalspezifischer<br />

Produkte zu erweitern und<br />

über entsprechende Verarbeitungsketten<br />

zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen.<br />

Risiken:<br />

Falls es nicht gelingen sollte, den relativ<br />

geringen Marktwert durch Weiterverarbeitung<br />

/ Veredlung zu erhöhen, besteht die<br />

Gefahr, dass die erforderliche Wirtschaftlichkeit<br />

für die Fischereibetriebe nicht mehr<br />

gegeben ist. Denn die Produktion von Süßwasserfischen<br />

erfolgt zunehmend in industriellen,<br />

intensiv bewirtschafteten Anlagen.<br />

Handlungsbedarf<br />

Weiterverarbeitung und Veredlung der Süßwasserfische über regionale Wertschöpfungsketten. Entwicklung<br />

von kulinarischen Spezialitäten und Delikatessen sowie Einbindung der Gastronomie in ein<br />

regionales Marketingkonzept.


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

S I E D L U N G S S T R U K T U R<br />

Vorbemerkungen<br />

Die Siedlungsstruktur beeinflusst wesentlich die Effizienz der sozialen und technischen Infrastruktur.<br />

Eine ausgewogene Siedlungsstruktur initiiert positive Wirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />

und auf die Lebensbedingungen. Die Siedlungsstruktur ist ein Ergebnis einer jahrhundertelangen<br />

Entwicklung und prägt die bewohnerorientierte Identifikation. Die Bewahrung dieser Siedlungsstruktur<br />

ist, auch unter Berücksichtigung der demografischen Prozesse, ein wichtiges Anliegen.<br />

Positiv<br />

Negativ<br />

Gegenwart Zukunft<br />

Stärken:<br />

Die Vielzahl kleiner Landstädte ermöglicht<br />

eine dezentrale Konzentration von sozialer<br />

Infrastruktur für den ländlichen Bereich.<br />

Dies betrifft vor allem die medizinische Versorgung<br />

sowie Bildungs- und Sporteinrichtungen.<br />

Die Wegeentfernungen zu diesen<br />

ländlichen Zentren liegen aufgrund der Dezentralität<br />

in einem günstigen Bereich.<br />

Schwächen:<br />

Einige kleinere Städte weisen bereits gegenwärtig<br />

Einwohner unter 2.000 bzw.<br />

1.000 Einwohner auf. Bei einem weiteren<br />

Bewohnerrückgang sind die Funktionen für<br />

das Umland nicht mehr zu sichern.<br />

Die geringe Einwohnerdichte, in der überwiegenden<br />

Region kleiner als 50 km², beeinflusst<br />

die Effizienz der sozialen Infrastruktur und der<br />

Einrichtungen zur Grundversorgung negativ.<br />

- 20 -<br />

Chancen:<br />

Der demografische Wandel erfordert zunehmend<br />

auch eine höhere Raumsensibilität.<br />

Statt isolierter Infrastrukturplanung ist<br />

ein integriertes Herangehen erforderlich,<br />

um die wachsenden Disparitäten im infrastrukturellen<br />

Bedarf zu berücksichtigen.<br />

Damit ist den kleinen Landstädten zwischen<br />

2.000 bis 5.000 Einwohnern eine wichtige<br />

Funktion vorgegeben. In den Landstädten<br />

können sich zukünftig die Verwaltung des<br />

Umlandes, die Einrichtungen für die medizinische<br />

Betreuung und für die Bildung konzentrieren.<br />

Risiken:<br />

Falls es nicht gelingt, die Einwohnerzahl der<br />

kleinen Landstädte mittelfristig auf einen<br />

Schwellwert zu stabilisieren, ist die Zentralitätsfunktion<br />

dieser urbanen Siedlungen<br />

gefährdet.<br />

Des Weiteren erfordert die Verknüpfung der<br />

kleinen Landstädte mit dem Umland ein<br />

kostenintensives Netz des ÖPNV.<br />

Hier besteht das Risiko der zukünftigen<br />

Finanzierbarkeit.<br />

Handlungsbedarf<br />

Stabilisierung der kleinen Landstädte<br />

Kommunale Kooperation zur gemeinsamen, abgestimmten Nutzung von Einrichtungen der sozialen<br />

und technischen Infrastruktur und zur gemeindeübergreifenden Umsetzung von Leitprojekten<br />

Enge Zusammenarbeit mit dem Umland zur Sicherung und Konzentration der notwendigen Versorgungsfunktionen


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

V E R K E H R<br />

Vorbemerkungen<br />

Die verkehrliche Infrastruktur beeinflusst erheblich die Ansiedlungsattraktivität für gewerbliche Investitionen<br />

und ist mit entscheidend für das Bestehen im globalen Wettbewerb.<br />

Für die Bevölkerung im ländlichen Raum ist Mobilität Existenzsicherung. Selbst bei Verdoppelung der<br />

Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft durch Diversifizierung liegen über 90 % der Arbeitsplatzangebote<br />

in den Städten. Deshalb ist ein leistungsfähiges Verkehrsnetz, welches die land- und<br />

forstwirtschaftlichen Wege angemessen mit einbezieht, für die Lebensqualität und die Zukunftsfähigkeit<br />

des ländlichen Raumes dringend erforderlich. Auch die gemeindeübergreifende koordinierte Nutzung<br />

der sozialen Infrastruktur erfordert möglichst kurze und sichere Wege.<br />

Positiv<br />

Negativ<br />

Gegenwart Zukunft<br />

Stärken:<br />

In der Region existieren mehrere großräumige<br />

und überregionale Verkehrsachsen.<br />

Dies betrifft insbesondere die<br />

* BAB 9 als „Achse mit großräumiger<br />

Bedeutung“ (gem. LEP)<br />

* Verkehrsachse Bad Lobenstein -<br />

Schleiz - Zeulenroda - Greiz und<br />

Weida - Triptis - Neustadt - Pößneck<br />

- Saalfeld als „Achse mit regionaler<br />

Bedeutung“.<br />

Diese Verkehrsachsen verknüpfen die Region<br />

mit den Freistaaten Bayern und Sachsen<br />

sowie mit Tschechien und sind Voraussetzung<br />

für das Funktionieren des Systems<br />

der zentralen Orte und wesentlicher Bestandteil<br />

der Raumstruktur.<br />

Schwächen:<br />

Die Ortsverbindungsstraßen weisen teilweise<br />

einen erheblichen Instandsetzungsbedarf<br />

auf. Diese sind jedoch maßgeblich für<br />

die gemeindeübergreifende Nutzung der<br />

sozialen Infrastruktur. Des Weiteren sind für<br />

die gemeindeübergreifende Nutzung von<br />

Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />

für Kinder und Jugendliche sichere Wege<br />

erforderlich. Gegenwärtig wird diesem Erfordernis<br />

noch unzureichend Rechnung<br />

getragen.<br />

- 21 -<br />

Chancen:<br />

Die großräumigen und überregionalen Verkehrsachsen<br />

erhöhen die Chancen für weitere<br />

gewerbliche Ansiedlungen, insbesondere<br />

an der BAB 9 (Schleiz, Triptis) und in<br />

der <strong>Orla</strong>senke (Neustadt, Pößneck). Für<br />

Verarbeitungsbetriebe der Naturstoffbranche<br />

und insbesondere für die Logistik von<br />

Holzverarbeitungsbetrieben eröffnen sich<br />

Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Dies<br />

trägt zweifellos zur Stärkung des ländlichen<br />

Raumes bei.<br />

Risiken:<br />

Falls es nicht gelingt, die Ortsverbindungsstraßen<br />

und -wege als „Zubringer“ zum<br />

überregionalen Verkehrsnetz auszubauen,<br />

werden besonders junge und hochqualifizierte<br />

Menschen die ländlichen Siedlungen<br />

verlassen und in die Städte ziehen. Dies<br />

wäre nicht nur ein quantitativer Verlust,<br />

sondern würde der angestrebten heterogenen<br />

Bewohnerstruktur entgegen wirken.<br />

Des Weiteren wäre die gemeindeübergreifende<br />

koordinierte Nutzung von Bildungs-,<br />

Sport- und Freizeiteinrichtungen gefährdet,<br />

wenn keine sicheren Zugangswege, besonders<br />

für Kinder und Jugendliche, existieren.<br />

Handlungsbedarf<br />

Schaffung eines sinnvollen und angemessenen interkommunalen Wegenetzes, insbesondere für Kinder<br />

und Jugendliche, zum Erreichen von Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen, vorrangig über<br />

die Mehrfachnutzung von land- und forstwirtschaftlichen Wirtschaftswegen (siehe Projekt 1.2.2 „via<br />

kämmera“). Damit soll zur gemeindeübergreifenden koordinierten Nutzung von sozialen Infrastruktureinrichtungen<br />

beigetragen werden.


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

N A T U R / L A N D S C H A F T<br />

Vorbemerkungen<br />

Nachhaltiger Naturschutz benötigt als Verbündeten den Menschen. In diesem Sinne dienen Projekte<br />

zur „Inwertsetzung von Natur und Landschaft“, beispielsweise zur Förderung des Tourismus, dem<br />

Schutz der Natur. Gleichermaßen ist die Erhaltung von Natur und Landschaft ein wesentlicher Bestandteil<br />

der Lebensqualität im ländlichen Raum. Damit ist Naturschutz kein Selbstzweck, sondern<br />

beeinflusst die Lebens- und Ertragsgrundlagen. Ziel ist, eine Überbeanspruchung der natürlichen Potentiale<br />

und den damit einhergehenden Verlust von Biodiversität zu verhindern.<br />

Positiv<br />

Negativ<br />

Gegenwart Zukunft<br />

Stärken:<br />

Es existiert in der Region ein bedeutsames<br />

ökologisches Potential mit<br />

* 7 Landschaftsschutzgebieten<br />

* 15 Naturschutzgebieten<br />

* 13 FFH-Gebieten und<br />

* 11 Vogelschutzgebieten.<br />

Seit 1990 wird die Ausweisung des Naturparkes<br />

„Thüringer Schiefergebirge / Obere<br />

<strong>Saale</strong>“ mit einer Gesamtfläche von ca. 800<br />

km², davon ca. 520 km² in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-<br />

Region, vorbereitet. In diesem Naturpark<br />

leben ca. 80.000 Menschen. Bemerkenswert<br />

ist die Vielfalt von 5 unterschiedlichen<br />

Naturräumen<br />

* Loquitz-Sormitz-Gebiet<br />

* Ostthüringer Schiefergebirge -<br />

Vogtland<br />

* Oberes <strong>Saale</strong>tal<br />

* Land der Tausend Teiche.<br />

Schwächen:<br />

Die Maßnahmen zur Landschaftspflege sind<br />

gegenwärtig noch unzureichend mit einer<br />

ökonomischen Verwertung der anfallenden<br />

Produkte verbunden.<br />

Des Weiteren ist der Bekanntheitsgrad des<br />

Naturparkes noch unzureichend.<br />

Verknüpfungen mit touristischen Projekten,<br />

wie z. B. Geopark, sind noch nicht ausgereift<br />

und damit werden Möglichkeiten für<br />

einen wertschöpfenden Tourismus in dieser<br />

Region noch nicht vollständig genutzt.<br />

- 22 -<br />

Chancen:<br />

Das große ökologische Potential, insbesondere<br />

der Naturpark, beeinflusst die Lebensqualität<br />

im ländlichen Raum. Darüber<br />

hinaus besteht die Chance, dass der Naturpark<br />

sich zum „Imageträger“ der Region<br />

entwickelt. Die notwendigen Maßnahmen<br />

zur Landschaftspflege können die Ertragsgrundlage<br />

von landwirtschaftlichen Unternehmen<br />

erweitern, einschließlich der Möglichkeiten<br />

für den Agrartourismus (Diversifizierung).<br />

Risiken:<br />

Die Umsetzung der naturschutzfachlichen<br />

Ziele, insbesondere auch im Rahmen des<br />

„Grünen Bandes“, initiieren auch Restriktionen<br />

für die Landwirtschaft und die Waldbewirtschaftung.<br />

Hauptrisiko ist die Eigentumsproblematik,<br />

da der Bund die entsprechenden<br />

Grundstücke im „Grünen Band“<br />

noch nicht an den Freistaat übertragen hat.<br />

Handlungsbedarf<br />

Erhaltung des wertvollen ökologischen Potentials als wesentliche Grundlage für die Lebensqualität auf<br />

dem Lande und zur Förderung eines wertschöpfenden Agrartourismus.<br />

Entwicklung des Naturparkes „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“ als Imageträger der Region<br />

und Verknüpfung mit weiteren Projekten (Grünes Band, Nationaler Geopark, etc.).<br />

Valorisierung von Natur zum Schutz der natürlichen Ressourcen über marktwirtschaftliche Anreizinstrumentarien<br />

für wertschöpfende Nutzungen (z. B. Tourismus).


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

5. Entwicklungskonzept<br />

5.1 Entwicklungsziele und -strategie<br />

In den Workshops zur Bestimmung der Entwicklungsziele und der -strategie wurde als wesentliches<br />

Alleinstellungsmerkmal der Region die „Vielfalt“ herausgearbeitet.<br />

Vielfalt - aus naturräumlicher Sicht<br />

* das „Thüringer Schiefergebirge“ mit Höhen bis zu 800 m üNN (Wetzstein)<br />

* die Teilregion der <strong>Saale</strong>talsperren mit dem größten Stausee Deutschlands<br />

* die besondere Eigenart des „Landes der Tausend Teiche“ und<br />

* die breite „<strong>Orla</strong>senke“ mit einer Städtekette.<br />

Vielfalt - aus ökonomischer Sicht<br />

* eine der stärksten Wirtschaftsregionen des Freistaates und<br />

* gleichzeitig eine attraktive touristische Region mit zunehmenden Übernachtungszahlen<br />

Vielfalt - aus Sicht der Landbewirtschaftung<br />

* Dominanz der Forstwirtschaft im „Thüringer Schiefergebirge“<br />

* die Fischwirtschaft im „Land der Tausend Teiche“ und<br />

* moderne, leistungsfähige Agrarbetriebe in der „<strong>Orla</strong>senke“.<br />

Deshalb ist ein wesentliches Merkmal der regionalen Entwicklungsstrategie, die regionalen<br />

Stärken<br />

„wirtschaftliche Stärke“ - „landschaftliche Attraktivität“ - „leistungsfähige Agrarunternehmen“<br />

zu verknüpfen.<br />

In diesem Sinne wurde ein Hauptaugenmerk auf die wirtschaftliche Entwicklung gelegt und<br />

der Entwicklung von Wertschöpfungsketten eine hohe Aufmerksamkeit beigemessen.<br />

Zusammenfassend liegen der regionalen Entwicklungsstrategie folgende Intentionen<br />

zugrunde:<br />

1. Bildung und Förderung regionaler Wertschöpfungsketten<br />

2. Erhaltung von Natur und Landschaft nicht als Selbstzweck, sondern zur Inwertsetzung<br />

für die Verbesserung der Lebensqualität<br />

3. Ausbau des interkommunalen Wegenetzes zur gemeindeübergreifenden Verknüpfung<br />

der sozialen Infrastruktur, insbesondere für Kinder und Jugendliche<br />

4. Verknüpfung von Landschaftspflege mit ökonomischen Ergebnissen<br />

5. Berücksichtigung des zunehmenden Anteils älterer Menschen und deshalb Fokusierung<br />

auf Angebote zur Verbesserung der „Kinderfreundlichkeit“<br />

6. Nutzung erneuerbarer Energieträger zur Energiegewinnung und Verbesserung der<br />

Effiziens, insbesondere bei der Abwärmenutzung<br />

7. Interkommunale Kooperation („Territoriale Governance“) im Kontext mit den Herausforderungen<br />

des demografischen Wandels<br />

8. Verknüpfung internationaler, länderübergreifender und überregionaler Vorhaben<br />

(z. B. „Grünes Band“, „Naturpark“, etc.) mit regionalen Projekten zur Erzielung von<br />

Synergien<br />

Kriterien für die Auswahl und Entwicklung der Leitprojekte sind<br />

- ein konkreter Projektinhalt mit innovativen Ansätzen<br />

- ein potentieller Projektträger (Verantwortungszuordnung) und<br />

- die wirtschaftliche Tragfähigkeit (Nachhaltigkeit).<br />

Des Weiteren wurde die inhaltliche Ausrichtung der Leitprojekte an den Qualitätskriterien<br />

ausgerichtet. Die nachfolgende tabellarische Aufstellung gibt dazu eine Übersicht (Abb. 11) -<br />

nicht im Sinne einer „Vorab-Bewertung“, sondern zur Darstellung der Intentionen.<br />

- 23 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Leitprojekt Qualitätskriterien<br />

Regionales<br />

Handlungsfeld Nr. Bezeichnung Teilprojekt Innovativ<br />

Erhaltung und<br />

Inwertsetzung<br />

von Natur und<br />

Landschaft /<br />

Entwicklung<br />

von wertschöpfendemAgrartourismus<br />

/<br />

Wirtschaftliche<br />

und ökologischeNachnutzungbrachgefallenerFlächen<br />

Diversifizierung<br />

der ländlichen<br />

Erwerbsquellen<br />

und Förderung<br />

regionaler<br />

Wertschöpfungsketten<br />

Verbesserung<br />

der Lebensverhältnisse<br />

und Sicherung<br />

einer angemessenen<br />

sozialen Infrastruktur<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

„Grünes Band, Naturpark<br />

und Thüringer<br />

Meer“<br />

- Naturerlebnis „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region“- <br />

- 24 -<br />

Über- bzw.<br />

regionale<br />

Kooperation<br />

Begegnungsorte im „Grünen Band“ X X<br />

„Teilung überwinden - Brücken bauen und erhalten“ X X<br />

Nach-<br />

haltigkeit<br />

Pilot-<br />

charakter<br />

Stärkung<br />

regionalenEigeninitiative<br />

Landschaftspflege im „Grünen Band“ X X X<br />

Wirtschafts- und Radwege im „Grünen Band“ X X<br />

Wasserwandern auf der <strong>Saale</strong> X X<br />

Nationaler Geopark X X X<br />

Naturpark als Imageträger X X X<br />

Auf den Spuren des blauen Goldes X X<br />

Regionales Ökokonto X X<br />

Jugendinsel „<strong>Saale</strong>land“ X (X)<br />

„Kultur, Natur und<br />

Landwirtschaft“ rund<br />

um die Burg Ranis<br />

Artenschutzprojekt „Gläserner Fluss“<br />

Landwirtschaft im Naturerlebnispark „Brandenstein“<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X X<br />

Regionale Qualitätsprodukte<br />

„So schmeckt die<br />

Region!“<br />

„Eine Region nutzt<br />

ihre Stärken“ - Regionale<br />

Wertschöpfung<br />

mit nachwachsenden<br />

Rohstoffen -<br />

Wohnen und Lebensqualität<br />

auf dem<br />

Lande<br />

„Landmarkt in der Bauernscheune“ X X X X<br />

Genusserlebnis „Alte Mühle“ X X X X<br />

„Virtueller Marktplatz“ für regionale Qualitätsprodukte X X X X X<br />

Delikatessen aus den Himmelsteichen X X X<br />

„Alles BIO“ - ökologisch gut! X X X<br />

Wertschöpfungskette „Flachs“ X X X X X<br />

Wertschöpfungskette „Schilf“ X X X X X<br />

„Energieholz“ - Regionaler Brennholzofen - X X X X X<br />

„Effiziente Abwärmenutzung bei erneuerbaren Energieträgern“ X X X<br />

„Bohrtürme zu Pflugscharen!“ - doch „Was verträgt die Region?“ X X X<br />

Wohnort und Erlebnis „Dorf“ X X<br />

Agrarunternehmen schaffen Lebensqualität X X X X<br />

Kostenfreie Homepage „Kultur und Sport“ X X X<br />

Aufwertung „<strong>Saale</strong>-Radwanderweg“ zur Förderung des Agrartourismus<br />

X X<br />

Interkommunaler Wirtschafts- und Radweg „via kämmera“ X X X X<br />

Interkommunales Projekt „Sport- und Freizeitzentrum Tanna“ X X


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

5.2 Handlungsfelder und Leitprojekte<br />

5.2.1 Vorbemerkungen<br />

Zur Umsetzung des analysierten Handlungsbedarfes im Ergebnis der SWOT-Analyse (siehe<br />

Abschn. 4.2) wurden in Arbeits- und Projektgruppen (siehe Abschn. 2.3) Projekte entwickelt<br />

und diese einem regional oder sektoral definierten Leitprojekt zugeordnet.<br />

Insofern bestehen diese Leitprojekte aus einem Projektbündel mit Zielinhalten, die regionalspezifische<br />

Potentiale repräsentieren und sich an den vorgegebenen Qualitätskriterien orientieren.<br />

Die nachfolgenden 5 Leitprojekte sind 3 Entwicklungsschwerpunkten zugeordnet, die<br />

wiederum inhaltlich den regionalen Handlungsfeldern entsprechen.<br />

5.2.2 Entwicklungsschwerpunkt 1<br />

Abb. 12: Leitprojekte zum EWS 1<br />

Leitprojekt Nr. 1 „Grünes Band, Naturpark und Thüringer Meer“<br />

- Naturerlebnis „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region“ -<br />

Inhalt des Leitprojektes ist, die wertvollen Naturräume der Region zu vernetzen (P 1.1, P 1.2,<br />

P 1.4, P 1.5), zu erhalten (P 1.3, P 1.9) und inwertzusetzen (P 1.6, P 1.7, P 1.8, P 1.10).<br />

In diesem Sinne konzentrieren sich die Projekte auf<br />

� das „Grüne Band“<br />

Das „Grüne Band“ zählt zu den wertvollsten Naturräume in Deutschland und ist mit einer Ausdehnung von<br />

1.393 km der längste Biotopverbund.<br />

Zur Verknüpfung von naturschutzfachlicher und touristischer Entwicklung wurde durch das Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz<br />

ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben initiiert.<br />

Ziel ist, das historisch wie naturräumlich einzigartige Potential zu erhalten und für die touristische Entwicklung<br />

in Wert zu setzen. In diesem Sinne sind die Projekte zum „Grünen Band“ zwar primär auf die Erhaltung<br />

wertvoller ökologischer Strukturen gerichtet, gleichzeitig dienen diese auch zur Verbesserung der Lebensbedingungen.<br />

- 25 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

� den Naturpark Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />

Der Naturpark „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“ weist eine Gesamtfläche von ca. 800 km² auf, davon<br />

ca. 520 km² in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region. Damit liegen 65 % der gesamten <strong>LEADER</strong>-Region in einem Naturpark.<br />

� und die <strong>Saale</strong>-Talsperren<br />

Der größte Stausee Deutschlands (Thüringer Meer) umfasst eine Fläche von 9,2 km², ist umgeben von bewaldeten<br />

Höhenzügen und prägt die Lebensqualität einer ganzen Teilregion.<br />

Es ist deshalb naheliegend, die Maßnahmen zum „Grünen Band“, zum „Naturpark“ und zum<br />

„Thüringer Meer“ zu einem Leitprojekt zu verknüpfen, um<br />

- wertvolle Naturräume und ökologische Strukturen zu bewahren<br />

- Lebensbedingungen zu verbessern sowie<br />

- die Ertragschancen für den Tourismus im ländlichen Raum zu erhöhen.<br />

Das Leitprojekt wurde inhaltlich mit der <strong>LEADER</strong>-Region „Saalfeld-Rudolstadt“ abgestimmt.<br />

Die Teilprojekte zum „Naturpark“ und zum „Grünen Band“, wie<br />

P 1.3 Landschaftspflege im „Grünen Band“<br />

P 1.6 Nationaler Geopark<br />

P 1.7 Naturpark als Imageträger<br />

P 1.9 Regionales Ökokonto<br />

sind inhaltlich-konzeptionelle Bestandteile der Leitprojekte<br />

� „Kulturland - Landwirtschaft“<br />

- zeitgemäße Flächenbewirtschaftung vom Rennsteig bis zur <strong>Saale</strong> -<br />

� „Qualitätsoffensive Thüringer Wald“<br />

- aus dem Vorhandenen mehr machen -.<br />

Projekt 1.1 Begegnungsorte im „Grünen Band“<br />

Projektziel:<br />

Länderübergreifendes Projekt zwischen den Freistaaten Thüringen und Bayern im Bereich<br />

des „Grünen Bandes“, dass zur Schaffung interessanter Begegnungsorte und zur Erhöhung<br />

der touristischen Attraktivität beitragen soll. Zum Projektinhalt fand bereits eine Abstimmung<br />

mit dem Bayrischen Staatsministerium des Innern, Oberste Baubehörde, statt. Im Rahmen<br />

der bayrischen „Qualitätsoffensive“ soll eine anteilige Finanzierung von Teilprojekten ermöglicht<br />

werden.<br />

Projektinhalt:<br />

- Aussichtsturm „Badere“<br />

Der geplante Aussichtsturm mit Panoramablick soll am „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Wanderweg“ auf einem Geländehochpunkt<br />

liegen, auf dem bis 1990 ein Grenzbeobachtungsturm stand. Die Höhe des Aussichtsturmes soll 20 m<br />

betragen.<br />

Kosten: ca. 220.000,00 €<br />

- Aussichtsplattform „Bachhügel“<br />

Diese Aussichtsplattform soll auf einem traditionellen Treffpunkt und Ausflugsziel, der während der deutschen<br />

Teilung nicht mehr zugänglich war, errichtet werden. Die Höhe der Aussichtsplattform soll ca. 10 m<br />

betragen und durch Sitzbänke und Tische komplementiert werden. Mit diesem ortsnahen, regional wirksamen<br />

touristischen Anziehungspunkt sind Möglichkeiten für kleinere kulturelle Veranstaltungen und zur Naturbeobachtung<br />

gegeben. Mit der Anlage des Aussichtspunktes ist ein Pflegekonzept mit dem Agrarbetrieb<br />

(Agrar-Milch-Mast Frössen) zur flächendeckenden Bewaldung des Hanges verbunden.<br />

Kosten: ca. 100.000,00 €<br />

- Fußgängersteig „Blumenaumühle“<br />

Diese Maßnahme beinhaltet die Wiederherstellung dieses Fußgänger- und Radfahrersteges und dient zur<br />

Verknüpfung mit dem Wegesystem auf der bayrischen Seite und soll das Wasserwandern in diesem Bereich<br />

attraktiver gestalten. Gegenwärtig muss das Wehr bei der „Blumenaumühle“ auf dem Land umgangen werden.<br />

Wegen des durchgehenden Steilhanges ist ein Bootstransport über Land von ca. 2 km (!) erforderlich.<br />

Mit dem geplanten Steg ist ein Wiedereinsetzen der Boote nach ca. 200 m in die <strong>Saale</strong> möglich. Die Grundstücksprobleme<br />

können nach letztem Informationsstand auf bayrischer Seite gelöst werden.<br />

Kosten: ca. 95.000,00 €<br />

- 26 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

- Erlebnisbereich „Saalbach“<br />

Die geplanten Maßnahmen sollen an die ehemalige Siedlung „Saalbach“ erinnern, die mit der Errichtung der<br />

Grenzanlagen vollständig beseitigt wurde und landschaftliche Potentiale (Saalbachquelle) sowie ein bereits<br />

bestehendes Wildgehege einbeziehen.<br />

Kernstück ist die neue Fußgänger- und Radbrücke über den Saalbach zwischen den Freistaaten Thüringen<br />

und Bayern, die 2004/2005 im Rahmen von <strong>LEADER</strong>+ errichtet wurde. An dieser Brücke soll ein Ausstiegsplatz<br />

für Wasserwanderer angelegt werden mit Informationstafeln zum ehemaligen Gut „Saalbach“ und zu<br />

den Naturschutzzielen des „Grünen Bandes“. Die Saalbacher Mineralquelle befindet sich in unmittelbarer<br />

Nähe (Artesischer Brunnen aus 558 m Tiefe). Des Weiteren sind eine Reihe von Landschaftspflegemaßnahmen<br />

beabsichtigt, die bereits in einem gesonderten Pflegekonzept beinhaltet sind.<br />

Kosten: ca. 160.000,00 €<br />

Projektträger: Gemeinde Pottiga (Thüringen) / Einheitsgemeinde Berg (Bayern)<br />

Gesamtkosten: ca. 575.000,00 €<br />

Projekt 1.2 „Teilung überwinden - Brücken bauen und erhalten“<br />

Projektziel:<br />

Länderübergreifendes Projekt - zwischen Gemeinden<br />

beidseits der ehem. innerdeutschen Grenze. Die ehem.<br />

Brücken, meist in den letzten Kriegstagen zerstört oder<br />

während der deutschen Teilung abgerissen, wurden<br />

nach 1990, rasch und mit überschaubarem Kostenauf-<br />

wand, wieder errichtet. Nunmehr ist ein gravierender<br />

Sanierungsbedarf entstanden.<br />

Projektinhalt: Abb. 13: <strong>Saale</strong>-Brücke „Sparnberg“<br />

- Hirschberg, <strong>Saale</strong>-Brücke „Sparnberg“ (Abb. 13)<br />

Diese Brücke wurde ca. 1993 als Holzbrücke wieder errichtet und weist einen dringenden<br />

Sanierungsbedarf auf. Über diese Brücke, zwischen dem thüringischen Sparnberg und<br />

dem bayrischen Rudolphstein, führt der <strong>Saale</strong>-Radwanderweg.<br />

Projektträger: Stadt Hirschberg<br />

Projektkosten: 60.000,00 €<br />

- Blankenberg, Selbitz-Brücke<br />

Die nach 1990 erbaute Fußgänger- und Radbrücke weist einen deutlichen Sanierungsbedarf<br />

auf. Die Selbitz-Brücke ist<br />

* ein wichtiges Teilstück des Fränkischen Gebirgsweges, der in Blankenstein seinen Ausgang hat<br />

* mit dem Pferdebahnexpress in Blankenberg verknüpft ist (Triebwagen für 2,5 km entlang der <strong>Saale</strong><br />

/ ehem. innerdeutschen Grenze) und<br />

* über den „Selbitzplatz“ in Blankenstein zum bekanntesten Höhenwanderweg des Thüringer Waldes,<br />

dem „Rennsteig“, führt.<br />

Projektträger: Stadt Blankenberg<br />

Projektkosten: ca. 50.000,00 €<br />

Projekt 1.3 „Landschaftspflege im „Grünen Band“<br />

Projektziel:<br />

Dauerhafte Erhaltung des „Grünen Bandes“ als Lebensraum und als touristisches Erlebnis.<br />

Dazu sind gezielte, nachhaltig wirksame Schutz- und Pflegemaßnahmen notwendig. Das<br />

Landschaftsbild einer offenen Landschaft soll innerhalb großer zusammenhängender Waldgebiete<br />

erhalten werden und somit die Lebensgrundlagen für seltene und gefährdete Arten.<br />

- 27 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektinhalt:<br />

Pflege von Flächen mit unterschiedlichen biotoptypischen Maßnahmen. Dies soll durch Einbeziehung<br />

von Touristen, beispielsweise in Work-Camps oder über Pacht- bzw. Nutzungsverträge<br />

mit Agrarbetrieben, eventuell auch im Nebenerwerb, realisiert werden. Des Weiteren<br />

ist eine ökonomische Verwertung der anfallenden Produkte über innovative und kostengünstige<br />

Lösungen angestrebt. So ist geplant, das Mischgut aus Entbuschungsmaßnahmen<br />

in Biogasanlagen zu verwerten.<br />

Projektträger: Naturparkverwaltung „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />

Projektkosten: Einschätzung erst nach weiterer Projektkonkretisierung möglich<br />

Projekt 1.4 Wirtschafts- und Radwege im „Grünen Band“<br />

Projektziel:<br />

Mit diesem interkommunalen Projekt zwischen den Städten Gefell und Hirschberg soll der<br />

notwendige Ausbau von landwirtschaftlichen Wirtschaftswegen mit der Vernetzung des<br />

Grenzmuseums Mödlareuth mit dem <strong>Saale</strong>-Radwanderweg in Hirschberg (Richtung Bayern /<br />

Thüringen) und mit dem sächsischen Wegenetz, beginnend am Drei-Freistaaten-Stein, verbunden<br />

werden. Damit hat die Verwirklichung dieses Projektes auch eine länderübergreifende<br />

Relevanz.<br />

Projektinhalt:<br />

Zur Bewirtschaftung des „Grünen Bandes“ ist der Ausbau eines landwirtschaftlichen Weges<br />

erforderlich. Dazu sollen bauliche Teile des ehem. Kolonnenweges genutzt werden. Da dieser<br />

Abschnitt landwirtschaftlich sehr attraktiv ist, wird angestrebt, den landwirtschaftlichen<br />

Wegebau auch für den Radverkehr zu nutzen. Damit sollen folgende Synergien für das<br />

Grenzmuseum Mödlareuth erreicht werden:<br />

- Verknüpfung mit dem sächsischen Wegenetz am „Drei-Freistaaten-Stein“<br />

- Verknüpfung mit dem <strong>Saale</strong>-Radwanderweg in Hirschberg an der bayrisch-thüringischen<br />

Grenze und<br />

- mit dem geplanten interkommunalen Radweg „via kämmera“.<br />

Zur eigentumsrechtlichen Neuordnung wird gegenwärtig in der Gemarkung Venzka eine<br />

Flurbereinigung durchgeführt.<br />

Projektträger: Stadt Gefell / Stadt Hirschberg<br />

Projektkosten:<br />

Die Gesamtlänge des Weges zwischen den Drei-Freistaaten-Stein und Hirschberg beträgt<br />

ca. 8 km. Unter Berücksichtigung des bereits vorhandenen Ausbaus (ehem. Kolonnenweg)<br />

betragen die Kosten ca. 450.000,00 €.<br />

Projekt 1.5 „Wasserwandern auf der <strong>Saale</strong>“<br />

Projektziel:<br />

Schaffung der Voraussetzungen zum Wasserwandern zwischen Hirschberg an der thüringisch-bayrischen<br />

Grenze über die <strong>Saale</strong>talsperren als Teil des regionsübergreifenden Projektes<br />

bis zur <strong>Saale</strong>mündung in die Elbe. Damit werden kulturelle und touristische Ziele an<br />

der <strong>Saale</strong> mit dem „Grünen Band“ verknüpft.<br />

- 28 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektinhalt:<br />

Zwischen Hirschberg und Saalburg sollen Rampen und Umtragewege im Bereich der Wehre,<br />

einschließlich Beschilderung (Piktogramme und Informationstafeln), errichtet werden.<br />

In einer zweiten Phase zwischen 2008 - 2012 ist geplant, die Bedingungen und den Komfort<br />

weiter zu verbessern. Dies beinhaltet u. a.<br />

- den Ausbau von zwei Umtragewegen in der Gemeinde Pottiga mit einer Gesamtlänge von ca. 3,8 km<br />

- den Ausbau des Waldweges Burgkhammer - Wisentakraftwerk mit einer Gesamtlänge von ca. 5,5 km<br />

- die Anlage von „Kanu-Fisch-Pässen“ an den Wehren<br />

Projektträger: Anliegergemeinden<br />

Projektkosten: ca. 300.000,00 €<br />

Projekt 1.6 Nationaler Geopark<br />

- Länderübergreifendes Projekt mit dem Freistaat Bayern und regionsübergreifend<br />

mit der Region „Saalfeld-Rudolstadt“ -<br />

Projektziel:<br />

Das thüringische Schiefergebirge verfügt über ein reiches Naturpotential und über ein geologisch<br />

sehr interessantes Inventar, in dem fast die gesamte Erdgeschichte Mitteleuropas anschaulich<br />

gezeigt werden kann. Das Marktsegment „Geotourismus“ gewinnt zunehmend an<br />

Bedeutung. So zeichnet sich das Thüringisch-Fränkische Schiefergebirge durch eine überraschende<br />

Vielfalt an Erzvorkommen aus, wie Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Zink, Kobalt,<br />

Nickel, Wismut, Antimon, Selen, Arsen, Zinn und Wolfram. Das Alter der Gesteine erreicht<br />

bis zu 600 Mio. Jahre. Bemerkenswert sind die Alleinstellungsmerkmale dieses Geoparks:<br />

* Geburtsland der Geologie<br />

* Typusregion einer Uranlagerstätte von Weltrang<br />

* größte Schiefertagebaue auf dem europäischen Kontinent<br />

* goldreichste Region Deutschlands<br />

* lückenlose Darstellung von 400 Mio. Jahre Erdgeschichte<br />

* hydrografischer Mittelpunkt Deutschlands<br />

* Vielfalt von einheimischen mineralischen Rohstoffen.<br />

Der Geopark soll durch Präsentation, Erhaltung und nachhaltige Nutzung des geologischen<br />

Erbes auch zur Realisierung der Ziele der Agenda 21 der UN-Konferenz über Fragen der<br />

Umwelt und Entwicklung (UNCED, Rio de Janeiro 1992) beitragen. Die Auszeichnung „Nationaler<br />

Geopark“ wird gefördert und unterstützt von der Geounion zur Förderung der Geowissenschaften<br />

und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der UNESCO.<br />

Projektinhalt:<br />

Inhalt des Geoparks ist der Auf- und Ausbau eines internen Netzwerkes von Akteuren. Dieses<br />

Netzwerk soll neue Projektideen initiieren und evaluieren. Im Ergebnis sollen tragfähige<br />

geotouristische Projekt entstehen, wie z. B.<br />

* Eisberge in Thüringen * Klimawandel<br />

* Afrika in Mitteleuropa * Vulkanismus, etc.<br />

Durch eine professionelle und nachhaltig konzipierte Vermarktung der erforschten und erschlossenen<br />

Geopotentiale kann der Geopark in einer wirtschaftlich strukturschwachen Region<br />

die Entwicklung eines wertschöpfenden Tourismus fördern und zugleich zur Vermittlung<br />

von Geo-Wissen beitragen.<br />

Projektträger: Naturparkverwaltung „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />

Projektkosten: Einschätzung erst nach weiterer Projektqualifizierung möglich<br />

- 29 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projekt 1.7 „Naturpark als Imageträger“<br />

- Überregionales Projekt mit der Region „Saalfeld-Rudolstadt -<br />

Projektziel:<br />

Der Naturpark soll zur Erhaltung der reichen Naturausstattung und der kulturellen Eigenart<br />

der Region beitragen sowie die wirtschaftliche Entwicklung fördern.<br />

Ziel des Projektes ist die Verwendung des positiv besetzten und qualitätsorientierten „Naturpark-Begriffs“<br />

für die Verbesserung der Vermarktung von landschaftsbezogenen Leistungen<br />

und landwirtschaftlichen Produkten.<br />

Projektinhalt:<br />

Der „Naturpark-Begriff“ ist deutschlandweit ein Werbeträger für unterschiedlichste Angebote<br />

und Produkte. Dies umfasst sowohl touristische, naturkundliche als auch wirtschaftliche Aspekte.<br />

Mit einer Image-Aufwertung für die ohnehin aktive Naturparkregion „Thüringer Schiefergebirge<br />

/ Obere <strong>Saale</strong>“ ist die Absicht verbunden, zertifizierte und zu wesentlichen Anteilen<br />

im Naturpark entstandene Produkte und Angebote besser zu vermarkten. Des Weiteren<br />

sollen Anreize für eine regionale Wertschöpfung geschaffen und Stoff-, Energie- und Wertkreisläufe<br />

initiiert und realisiert werden.<br />

Die unterschiedlichen Maßnahmen sollen gemeinsam mit den Akteuren vor Ort umgesetzt<br />

werden. Dies betrifft u.a.<br />

- ein Besucherlenkungskonzept für eine „Naturpark-Route“<br />

- die Entwicklung und Einführung eines „Naturpark-Gütesiegels“ für Produkte und Angebote (z. B. Urlaub<br />

auf dem Bauernhof)<br />

- gemeinsame Initiative des Gaststättengewerbes zum Angebot eines „Naturpark-Tellers“<br />

- Anbieter- und Produzenten-Workshops „Naturpark-Messe“ (analog den positiven Erfahrungen anderer<br />

Naturparks in Deutschland)<br />

Projektträger: Naturparkverwaltung „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />

Projektkosten: ca. 30.000,00 €<br />

Projekt 1.8 „Auf den Spuren des Blauen Goldes“<br />

Projektziel:<br />

Die Stadt Lehesten weist eine Vielzahl bemerkenswerter touristischer Angebote auf. Dies<br />

sind insbesondere<br />

* die größten Schiefertagebaue der Welt<br />

* das Besucherbergwerk „Historischer Schieferbergbau“ (Technisches Denkmal) mit einem originalen<br />

Pferdegöbel (einmalig in Europa!)<br />

* das Freizeit- und Erlebnisgelände „Schieferpark Lehesten“ mit zwei Hotels<br />

* die Naturparkausstellung „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />

* den Aussichtsturm „Altvaterturm“ auf dem Wetzstein (792 m üNN)<br />

* Gedenkstätte „KZ-Außenkommando Laucha“ und Rüstungswerk „Vorwerk Mitte“<br />

(einziges, noch heute baulich fast vollständig erhaltenes Außenlager des KZ Buchenwald)<br />

* unmittelbare Nähe zum Projekt „Grünes Band“ mit vielen Wanderwegen, gespurten Skiwanderwegen<br />

im Winter, etc..<br />

Diese interessanten und attraktiven Angebote werden unzureichend nachgefragt, da die Gegend<br />

im ehemaligen Grenzgebiet einen geringen Bekanntheitsgrad aufweist.<br />

- 30 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektinhalt:<br />

Erholungssuchende und Touristen informieren sich zunehmend im Internet. Deshalb ist diese<br />

virtuelle Informationsmöglichkeit eine Chance, das bisherige Missverhältnis zwischen attraktiven<br />

Angeboten und Nachfrage zu verringern. Mit der Erstellung einer gemeinsamen und<br />

attraktiven Internetpräsentation, einschließlich einer Webcam auf dem Altvaterturm des<br />

Wetzsteins (Rundumsicht auf das gesamte Schiefergebirge) sowie einer benutzerfreundlichen<br />

Präsentation der touristischen und gastronomischen Angebote.<br />

Projektträger: Stadt Lehesten<br />

Projektkosten: ca. 15.000,00 €<br />

Projekt 1.9 Regionales Ökokonto<br />

Projektziel:<br />

Regionsübergreifendes Projekt zur Beschleunigung von Investitionsvorhaben, Verminderung<br />

des Ausgleichsbetrages bei Eingriffen in Natur und Landschaft sowie zur Minimierung von<br />

Kosten bei der Umsetzung der Bauleitplanung. Des Weiteren soll über das regionale Ökokonto<br />

eine frühzeitige Verfügbarkeit für Ausgleichsmaßnahmen und eine verbesserte Akzeptanz<br />

durch die Agrarbetriebe erreicht werden.<br />

Projektinhalt:<br />

Vorhaben, die zu Eingriffen in Natur und Landschaft führen, erfordern die entsprechende<br />

Ausweisung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Maßnahmen der Gemeinden für Naturschutz<br />

und Landschaftspflege, die freiwillig im Vorfeld dieser Eingriffe erbracht werden,<br />

werden in der Regel nicht als Ausgleich anerkannt. Das „Regionale Ökokonto“ ermöglicht<br />

das freiwillige Erbringen von Ausgleichsmaßnahmen im Vorfeld von Eingriffen in Natur und<br />

Landschaft. Dazu werden in der Region geeignete Flächen gesucht und die entsprechenden<br />

Maßnahmen zugeordnet. Bei Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt eine Einbuchung in das<br />

„Regionale Ökokonto“ und in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde eine Verzinsung<br />

nach jeweils 3 Jahren mit 10 %.<br />

Bei Bedarf wird das entsprechende Guthaben nach vorausgegangener Bilanzierung des jeweiligen<br />

Eingriffes aus dem Ökokonto ausgebucht. Grundlage ist das Bilanzierungsmodell<br />

des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt (TMLNU). Die Pflege<br />

(Bilanzierung, Buchungen) können an ein externes Ingenieurbüro vergeben werden.<br />

Projektträger: Landratsamt <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong><br />

Im Rahmen der überregionalen Abstimmung wurde durch die Region „Saalfeld-<br />

Rudolstadt“ angeregt, die Verantwortung für die Umsetzung dieses Projektes dem<br />

Kreisbauernverband zu übertragen. Damit würden die Agrarunternehmen den notwendigen<br />

Einfluss auf die Standorte von Ausgleichsmaßnahmen erhalten.<br />

Des Weiteren wäre damit auch eine Kovergenz für eine regionsübergreifende Verantwortungsgemeinschaft<br />

gegeben.<br />

Projektkosten:<br />

- Einrichtung Ökokonto ca. 10.000,00 €<br />

- Kosten je zu buchende Maßnahme (ohne Umsetzung) 700,00 €<br />

- voraussichtliche Gesamtkosten ca. 20.000,00 €<br />

Projekt 1.10 Jugendinsel „<strong>Saale</strong>land“<br />

Projektziel:<br />

Inwertsetzung einer vollständig brachgefallenen Halbinsel (ca. 8,5 ha) im staatlich anerkannten<br />

Erholungsort Ziegenrück als Jugendzentrum<br />

- 31 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektinhalt:<br />

Auf der <strong>Saale</strong>halbinsel befinden sich folgende brach-<br />

gefallene bauliche Anlagen:<br />

* eine in den 70er Jahren monolithisch er-<br />

richtete und nach 1990 vollständig sanierte<br />

Schule (Abb. 14)<br />

* eine moderne, im Jahr 1996 errichtete<br />

Turnhalle (Abb. 15)<br />

* ein im Jahr 1996 geschlossenes Freibad<br />

* Sportanlagen<br />

* eine Freilichtbühne<br />

Die Gesamtfläche der Halbinsel befindet sich im kom-<br />

munalen Eigentum. Des Weiteren befinden sich auf<br />

der Halbinsel die Anlegestelle der Hohenwarte-Schiff-<br />

fahrt und Anlagen zum Wasserwandern. Das wertvolle<br />

bauliche, naturräumliche und touristische Potential soll<br />

bewusst für die „Jugend“ genutzt werden, gerade in der<br />

kleinen Stadt Ziegenrück, die von Abwanderung, insbe-<br />

sondere junger Leute besonders betroffen ist.<br />

Zu dem Projektinhalt, zu den Kosten, zum Vorhabens-<br />

träger und zur Finanzierung sind in der Folgezeit noch<br />

Klärungsprozesse notwendig.<br />

Leitprojekt Nr. 2 „Kultur, Natur und Landwirtschaft rund um die Burg Ranis“<br />

Dieses Leitprojekt verknüpft die<br />

* Inwertsetzung von Natur und Landschaft (Zechsteinriffe, Naturerlebnispark)<br />

* mit Wissensvermittlung über ökologische Zusammenhänge (Artenschutzprojekt<br />

„Gläserner Fluss“)<br />

* mit dem Wirken von Kulturvereinen und -angeboten (Kulturberg Brandenstein<br />

e.V., Lesezeichen e. V., papilio e. V., Kulturverein Krölpa) und<br />

* mit der landwirtschaftlichen Produktion (Wisenthaltung, Gewürzpflanzen, etc.).<br />

Die Projektidee wurde bereits seit mehreren Jahren, allerdings ohne größere Fortschritte,<br />

verfolgt. Hauptursache hierfür ist der Projektumfang, der die Möglichkeiten der Stadt Ranis<br />

übersteigt.<br />

Im Ergebnis der Arbeits- und Projektgruppentätigkeit wurde nunmehr ein interkommunales<br />

Handeln der Städte Pößneck, Ranis und der Gemeinde Krölpa, gemeinsam mit den Akteuren<br />

der Landwirtschaft, den Kulturvereinen und dem Artenschutzzentrum, vereinbart.<br />

Das Leitprojekt ist in seiner inhaltlichen Ausrichtung einzigartig, nicht nur weil das Artenschutzzentrum<br />

in Thüringen einmalig ist, sondern weil die Umsetzung dieses Projektes die<br />

Entwicklung der gesamten Region um die Burg Ranis beeinflussen wird.<br />

Die Verwirklichung des Leitprojektes eröffnet die Chance, die Empfehlung des REK „Artenschutzzentrum<br />

Thüringen“ zur Installation einer Artenschutzakademie mit zentralen Sitz in<br />

Ranis zu verwirklichen. Diese nicht staatliche landesweite Bildungseinrichtung soll sich den<br />

Bereichen der Lehre, Forschung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit zu den Themen Natur-<br />

und Artenschutz, Landschaftspflege und der regionalen Entwicklung besonders verpflichtet<br />

fühlen. Das Profil der Bildungseinrichtung soll zudem in enger Verknüpfung mit den genannten<br />

Bereichen Aspekte und Belange des ländlichen Raumes aufgreifen.<br />

Die Verwirklichung der nachfolgenden Teilprojekte „Gläserner Fluss“ und „Naturschutzlehrpark“<br />

wird nach übereinstimmender Meinung die überregionale Anziehungskraft weiter erhöhen<br />

und das bereits gegenwärtig schon vorhandene internationale Interesse (Studenten-/<br />

Praktikantenaustausch) steigern.<br />

- 32 -<br />

Abb. 14: Ehem. Schule<br />

Abb. 15: Ehem.Turnhalle


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projekt 2.1 Artenschutzprojekt „Gläserner Fluss“<br />

Projektziel:<br />

Valorisierung des einzigartigen<br />

ökologischen und landschaftlichen<br />

Potentials sowie weitere Attraktivi-<br />

tätserhöhung des Artenschutzzent-<br />

rums Thüringen, verknüpft mit Kul-<br />

tur und Landwirtschaft mit dem Ziel,<br />

einen einzigartigen Anziehungs-<br />

punkt für diese Region zu schaffen.<br />

Projektinhalt:<br />

In unmittelbarer Nähe dieses Artenschutzzentrums<br />

befindet sich eine<br />

ehemalige Maschinenhalle in<br />

einem brachgefallenen Steinbruch.<br />

Abb. 16: Gläserner Fluss / Außenbereich<br />

Inhalt des Projektes ist, diese ehemalige<br />

Maschinenhalle für die Einrichtung des Projektes „Gläserner Fluss“ zu nutzen. Die<br />

Halle weist nach entsprechenden Untersuchungen sehr gute Voraussetzungen für die Errichtung<br />

einer Aquarienanlage auf (Abb. 17).<br />

Das inhaltliche Thema ist die „Bedrohung<br />

der Gewässer“. Dazu sollen verschie-<br />

dene negative Einflüsse auf Fließgewäs-<br />

ser visualisiert werden. In den Aquarien<br />

werden heimische Fische, Amphibien-<br />

und Kleinsäugerarten gezeigt. Eine inter-<br />

aktive Mitwirkung der Besucher ist mehr-<br />

fach gegeben. So kann beispielsweise<br />

ein „Fischpass“ durch geringe Verände-<br />

rungen in eine nicht funktionsfähige Wan-<br />

derhilfe umgewandelt werden. An das<br />

Aquarienhaus soll ein Fischotterfreige-<br />

lände mit einem strukturreichen Teich,<br />

abwechslungsreichem Uferverlauf und<br />

Landflächen mit vielfältigen Möglichkei-<br />

ten für die Tiere angefügt werden<br />

(Abb. 16). Der Teich wird erhöht ange-<br />

legt, um eine Unterwassersichtscheibe<br />

integrieren zu können. So können die<br />

Otter beim Schwimmen und Spielen im<br />

Wasser beobachtet werden. Das kon-<br />

krete inhaltliche Programm ist detailliert<br />

in einem Exposé für das Aquarienhaus<br />

des Artenschutzzentrums Thüringen<br />

- Der Gläserne Fluss - beinhaltet.<br />

Abb. 17: Aquarienhaus<br />

Projektträger: * Stadt Pößneck<br />

* Stadt Ranis<br />

* Stadt Krölpa<br />

* Arbeitsgruppe Artenschutz Thüringen e. V.<br />

in einer noch festzulegenden Kooperationsform<br />

- 33 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektkosten: Bebauungsplan ca. 10.000,00 €<br />

Sanierung/Ausbau ehem. Maschinenhalle ca. 120.000,00 €<br />

* Entkernung und Neuaufbau des Gebäudes<br />

* Fischbehälter und -einbauten<br />

* Innenausbau / Installation<br />

* Einzäunung Steinbruch<br />

* Eingangstor / Kassenhaus<br />

Außenanlagen ca. 90.000,00 €<br />

* Zuchtbecken * Kinderspielplatz<br />

* Streichelbecken * Parkplatz<br />

* Fischotterteich * Luchsgehege<br />

* Uhuvoliere<br />

Wegeverbindung zwischen<br />

Artenschutzzentrum und Aquarien-<br />

haus ca. 15.000,00 €<br />

Gesamtkosten ca. 235.000,00 €<br />

Projekt 2.2 Landwirtschaft im Naturerlebnispark „Brandenstein“<br />

Projektziel:<br />

Verknüpfung von Landwirtschaft, Tourismus, Bildung und Naturschutz innerhalb einer attraktiven,<br />

nahezu einmaligen Landschaft (Zechsteinriffe). Der Naturschutzpark soll den interessierten<br />

Besuchern ein breites Bildungs- und Erlebnisspektrum bieten. Dies beinhaltet<br />

* Nutzungsformen der Landwirtschaft unter Einbindung verschiedener Tierhaltungsformen sowie des Heil-,<br />

Duft- und Gewürzpflanzanbaus<br />

* Vielfalt der vorhandenen Biotopstrukturen, einschließlich Aspekte des Natur- und Artenschutzes<br />

* Geologie unter besonderer Berücksichtigung der Rohstoffgewinnung von Gips / Anhydrit bis zur Rekultivierung<br />

von Bergbauflächen<br />

* Ur- und Frühgeschichte unter Einbeziehung zahlreicher Bodendenkmale<br />

* Gewässerkunde mit Integration der Fischerei<br />

* Naturnahe Waldwirtschaft<br />

Projektinhalt:<br />

Das inhaltliche Konzept des Naturerlebnisparkes ist eine Symbiose aus Landwirtschaft, Naturschutz<br />

und Kultur. Grundlage bilden sowohl vorhandene Einrichtungen, wie<br />

* das Artenschutzzentrum Thüringen (mit dem geplanten Projekt „Gläserner Fluss“)<br />

* das FFH-Gebiet „Zechsteinriffe in der <strong>Orla</strong>senke“<br />

* die kulturellen Aktivitäten der Vereine „Lesezeichen e. V.“ auf der Burg Ranis, der „Kulturberg e. V.“ auf<br />

Schloss Brandenstein, der Verein „papilio e. V.“ in Ludwigshof und der Kulturverein Krölpa<br />

Zur Entwicklung des Naturerlebnisparkes existiert ein regionales Entwicklungskonzept „Artenschutzzentrum<br />

Thüringen“ (August 2003), welches ein konkretes inhaltliches und räumliches<br />

Konzept sowie umfangreiche Untersuchungen zu Kosten und zu Wirkungen auf die<br />

Region „rund um die Burg Ranis“ beinhaltet. So sind lokale Lehrpfade zu den Themen<br />

* Kräuter * Archäologie<br />

* Natur- und Artenschutz * Geologie<br />

* Wasser und Fischerei * Wald<br />

geplant. Dabei wird für jeden Lehrpfad auf bereits vorhandene Stationen zurückgegriffen, die<br />

mit weiteren ergänzt werden sollen. Zu den Lehrpfaden liegt eine umfangreiche konkrete<br />

Konzeption vor. Des Weiteren ist ein Rundwanderweg „Burg Stein“ mit archäologischen und<br />

historischen Bezügen geplant.<br />

Bemerkenswert ist, dass der Naturschutzlehrpark nicht „gegen“, sondern mit der Landwirtschaft<br />

entwickelt wird. In den Arbeitsgruppen- bzw. Projektberatungen wurde dem betreffenden<br />

Agrarbetrieb zugesagt, das Land für entsprechende Lehrpfade zur Verfügung zu stellen,<br />

ein Wildgatter einzurichten und eine Schautieranlage mit Wisenten.<br />

- 34 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektträger: eine noch festzulegende Kooperationsform mit den Gesellschaftern<br />

* Stadt Pößneck<br />

* Stadt Ranis<br />

* Stadt Krölpa<br />

* Arbeitsgruppe Artenschutz Thüringen e. V. und<br />

* evtl. weitere Akteure<br />

Projektkosten:<br />

Im Ergebnis der Arbeitsgruppen- und<br />

Projektgruppentätigkeit wurde festgestellt,<br />

dass durch das gemeinsame Bemühen<br />

von Städten, Naturschutz und Landwirt-<br />

schaft eine deutliche Kostenreduzierung<br />

eintreten wird. So ist der bisher geplante<br />

Bodenerwerb für die thematischen Lehr-<br />

pfade nicht erforderlich, sondern wird<br />

über entsprechende Rechte gesichert.<br />

Damit reduziert sich der Investitions-<br />

kostenaufwand auf die Beschilderung,<br />

die Einhegung von Freigehegen und auf<br />

die Planungskosten. Auf der Grundlage<br />

der o.g. REK wird mit Gesamtkosten von ca. 120.000,00 € gerechnet.<br />

Bedeutender sind die laufenden Kosten für die Unterhaltung und Betreibung des Naturschutzlehrparkes.<br />

Hier ist zu prüfen, inwieweit über arbeitsmarktpolitische Instrumentarien<br />

eine Minimierung erreicht werden kann. Dies würde gleichzeitig zu Beschäftigungswirksamen<br />

Synergien für ältere Arbeitnehmer oder auch für schwer vermittelbare Arbeitslose führen.<br />

In der REK werden laufende Kosten in Höhe von 265.000,00 €/Jahr für den Naturschutzlehrpark<br />

und das Artenschutzzentrum mit dem Projekt „Gläserner Fluss“ angegeben.<br />

Dabei wird von 30.000 Besuchern/Jahr, einschließlich Schulklassen, ausgegangen.<br />

5.2.3 Entwicklungsschwerpunkt 2<br />

Abb. 18: Leitprojekte zum EWS 2<br />

- 35 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Leitprojekt Nr. 3 „Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte“<br />

In der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> Region existieren bereits erfolg-<br />

reiche Formen der Direktvermarktung (Abb. 19).<br />

Das Potential ist nach Auffassung der Agrarbetriebe<br />

noch nicht ausgeschöpft. Dabei geht es weniger um<br />

eine quantitative Erweiterung, sondern vielmehr um<br />

qualitativ neue Formen der Direktvermarktung, die die<br />

bisherigen Angebote ergänzen. In diesem Sinne ver-<br />

knüpft das Leitprojekt neue, bisher noch nicht existierende<br />

Formen der Direktvermarktung, mit der Präsentation<br />

regionaler Produkte und der Förderung des ökologischen<br />

Landbaus.<br />

Pilotprojekt 3.1 „Landmarkt in der Bauernscheune“<br />

Projektziel:<br />

In der Region werden vielfältige Produkte der Land-, Fisch- und Forstwirtschaft erzeugt und<br />

mit zunehmendem Erfolg vermarktet.<br />

Mit dem Projekt „Bauernscheune“ soll die Direktvermarktung qualitativ aufgewertet und Anreize<br />

für regionale Wertschöpfungsketten geschaffen werden.<br />

Projektinhalt:<br />

Durch den Agrarbetrieb Agrofarm Knau wird eine bestehende Scheune zu einem Direktvermarktungszentrum<br />

umgebaut. In dieser „Bauernscheune“ soll in regelmäßigen Abständen<br />

ein „Grüner Markt“ stattfinden. Das Angebot soll aus Erzeugnissen des Agrarbetriebes und<br />

weiterer interessierter Direktvermarkter der Region bestehen.<br />

Zur gastronomischen Betreuung dient die bereits vorhandene „Bauernstube“, deren Erweiterung<br />

geplant wird.<br />

Projektträger: Agrofarm Knau e. G.<br />

Projektkosten: ca. 60.000,00 € für den Umbau / Instandsetzung der Scheune<br />

Pilotprojekt 3.2 Genusserlebnis „Alte Mühle“ - So schmeckt die Region -<br />

Projektziel:<br />

Durchführung von Erlebnisseminaren zur Präsentation regionaler Delikatessen, um neue<br />

Zielgruppen zu gewinnen - als Ergänzung für die Direktvermarktung<br />

Projektinhalt:<br />

Dieses Projekt wurde in Auswertung des Erfahrungsaustausches<br />

mit der bayrischen Gemeinde Hesselberg<br />

über das TMLNU entwickelt.<br />

Der Agrarbetrieb Agrofarm Knau wird eine Alte Mühle<br />

(Abb. 20) erwerben und sanieren. In den historischen<br />

Räumen sollen über Erlebnisseminare Hausschlachtungen<br />

nach „früherer Art“ durchgeführt, die Käse-<br />

herstellung erläutert und mit den Gästen durchgeführt<br />

werden. Weitere Themen sind:<br />

- Wie wird Blut- bzw. Leberwurst herstellt?<br />

- Brot gemeinsam backen<br />

- Getreide vermarkten<br />

- 36 -<br />

Abb.19.: Hofladen in Heberndorf<br />

Abb. 20: Alte Mühle


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Nützliche Informationen werden mit Unterhaltung und Gastronomie verknüpft. Auch Kochkurse,<br />

insbesondere für Schüler, sollen angeboten werden.<br />

Ein Mühlrad soll wieder installiert werden, um die Herstellungsprozesse, z. B. Getreide mahlen<br />

bis zum Brot backen, anschaulich und ganzheitlich darstellen zu können. In der Mühlenscheune<br />

ist die Entwicklung eines kleinen Bauernmuseums geplant.<br />

Projektträger: Agrofarm Knau e. G.<br />

Projektkosten: Sanierung / Ausbau: 250.000,00 €<br />

Einrichtung/Installation: 80.000,00 €<br />

Gesamtkosten 330.000,00 €<br />

Projekt 3.3 „Virtueller Marktplatz“<br />

Projektziel:<br />

Verbesserung der Möglichkeiten zur Präsentation regionaler landwirtschaftlicher Produkte,<br />

insbesondere des ökologischen Landbaus, Schaffung eines kurzen Weges zwischen Erzeuger<br />

und Verbraucher.<br />

Projektinhalt:<br />

Für die Erzeuger und Direktvermarkter von Öko-Produkten soll ein „virtueller Marktplatz“ im<br />

Internet geschaffen werden. Den Erzeugern und Direktvermarktern soll kostenlos die Möglichkeit<br />

geboten, ihre Produkte und/oder Dienstleistungen in einem repräsentativen Onlineshop<br />

zu präsentieren und zu vermarkten. Neben umfassenden Informationen über Produkte<br />

aus der Region bietet dieser den Produzenten und Dienstleistern sowie Abnehmern die Möglichkeit<br />

für reale Ein- und Verkäufe im virtuellen Nutz. Der Anbieter vor Ort hat so die Möglichkeit,<br />

seine - für die Region typischen - Produkte einem erweiterten, überregionalen Kundenstamm<br />

anzubieten.<br />

Der Verbraucher hat die Möglichkeit (mit einer Suchmaschine), sich schnell und bequem<br />

über das vielfältige Angebotsspektrum - von regional erzeugten Qualitäts- und BIO-<br />

Produkten zu informieren.<br />

Dieser „Virtuelle Marktplatz“ kann mit einem regionalen Einkaufsführer für zertifizierte Produkte<br />

aus der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region verbunden werden.<br />

Projektträger: oekovm.de<br />

Ökovereinigung Mitteldeutschland e. V.<br />

Projektkosten:<br />

Für dieses Projekt liegt eine detaillierte Kostenaufstellung mit Gesamtkosten in Höhe von<br />

81.500,00 € vor.<br />

Projekt 3.4 „Delikatessen aus den Himmelsteichen“<br />

Projektziel:<br />

Die Region „Land der Tausend Teiche“ und die <strong>Saale</strong>talsperren sind für ihre Fischproduktion<br />

bekannt. Die Zucht von Süßwasserfischen zählt zu den ältesten Fischproduktionsformen.<br />

Heute hat dieser Produktionssektor mit dem Problem zu kämpfen, weil die Erzeugnisse im<br />

Vergleich zu den Produktionskosten einen relativ geringen Marktwert haben. Deshalb besteht<br />

das Projektziel darin, diese Produkte weiter zu verarbeiten und zu veredeln.<br />

- 37 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektinhalt:<br />

Durch die Fischereibetriebe wurden bereits mehrere kulinarische Delikatessen entwickelt.<br />

Allerdings fehlt eine entsprechende „Wertschöpfungskette“ zur Verarbeitung / Veredlung und<br />

eine Marketingstrategie. In diesem Sinne ist der Aufbau einer Liefer-, Herstellungs- und<br />

Vermarktungskette für diese neu entwickelten Fischspezialitäten der Inhalt des Projektes.<br />

Gleichzeitig eröffnen sich damit auch Verknüpfungen zum Projekt 1.7 „Naturpark als Imageträger“<br />

(Leitprojekt 1).<br />

Die Verarbeitung soll entweder über einen Agrarbetrieb oder über einen entsprechenden<br />

Existenzgründer erfolgen.<br />

Zur Vermarktung dieser regionaltypischen Fischdelikatessen soll eine Kooperationskette mit<br />

Gastronomen, Hoteliers und Handel geknüpft werden. Dabei soll auch der hohe gesundheitliche<br />

Effekt und die guten geschmacklichen Eigenschaften dieser Spezialitäten hervorgehoben<br />

werden. Erste Gespräche mit positivem Ergebnis haben bereits in den Projektgruppensitzungen<br />

mit Gastronomen stattgefunden.<br />

Projektträger: Fischereibetrieb Milkau / Agrofarm Knau e. G.<br />

Projektkosten:<br />

Für die Ausstattung der Räume mit den entsprechenden Verarbeitungsgeräten und für den<br />

Bau eines Kühlraumes wird mit einer Gesamtinvestition von ca. 80.000,00 € gerechnet.<br />

Projekt 3.5 „Alles BIO“ - ökologisch gut!<br />

Projektziel:<br />

Beitrag zur gesunden Ernährung und Sicherung von Ertragschancen, insbesondere für Nebenerwerbslandbetriebe<br />

Projektinhalt:<br />

- BIO-Erlebnistag auf dem Bauernhof<br />

* Vorstellung der BIO-Landwirtschaft und die Bedeutung für die Umwelt<br />

* Verkostung, Verkaufsstände<br />

Zielgruppe: Familien, besonders mit Kindern im Vorschulalter, Interessenten BIO-Kost<br />

Projektkosten: ca. 5.000,00 € (Es existiert eine detaillierte Kostenübersicht des Projektträgers.)<br />

- Informationsschau BIO-Erzeugnisse<br />

* Präsentation BIO-Ereugnisse<br />

* Kontakt- und Jobbörse für Erzeuger und Vermarkter<br />

Projektkosten: ca. 20.000,00 € (Es existiert eine detaillierte Kostenübersicht des Projektträgers.)<br />

- BIO-Informationsabende<br />

* Verkostung BIO-Produkte<br />

* Information / Kundengewinnung<br />

Projektkosten: ca. 25.000,00 € (Es existiert eine detaillierte Kostenübersicht des Projektträgers.)<br />

- Schulung von Verkaufspersonal in Fachgeschäften<br />

* Umstellung auf BIO-Sortiment<br />

* Qualifizierung über BIO-Erzeugnisse<br />

Projektkosten: ca. 30.000,00 € (Es existiert eine detaillierte Kostenübersicht des Projektträgers.)<br />

- BIO-Erlebnistage in Schulen<br />

* Wissensvermittlung über BIO-Landwirtschaft<br />

* Seminare über Brotbacken, gesunde Ernährung, etc.<br />

Projektkosten: ca. 10.000,00 € (Es existiert eine detaillierte Kostenübersicht des Projektträgers.)<br />

Projektträger für alle Aktivitäten:<br />

oekovm.de, Ökovereinigung Mitteldeutschland e. V. (bei BIO-Erlebnistagen in Kooperation<br />

mit der Jugendbildungsstätte Hütten in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region)<br />

Projektkosten: 90.000,00 €<br />

- 38 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Leitprojekt Nr. 4 „Eine Region nutzt ihre Stärken“<br />

- Regionale Wertschöpfung mit nachwachsenden Rohstoffen -<br />

Im Abschnitt 4 (Stärken und Schwächen) wurde hervorgehoben, dass sich die <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-<br />

Region sowohl durch eine Vielzahl moderner Industriebetriebe, als auch durch leistungsfähige<br />

Agrarunternehmen auszeichnet. Es ist deshalb naheliegend, eine Symbiose aus diesen<br />

Stärken anzustreben. In diesem Sinne sind die Bildung und die Förderung von regionalen<br />

Wertschöpfungsketten ein Schwerpunktthema der regionalen Entwicklungsstrategie. Ausgehend<br />

davon, dass die Diversifizierung ländlicher Erwerbsquellen und der Aufbau regionaler<br />

Wertschöpfungsketten zur Erhaltung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen beiträgt, ist dieser<br />

Prozess somit für die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes von eminenter Bedeutung.<br />

Ziel ist, die Unternehmen in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region stärker in Wirtschaftskreisläufe einzubinden,<br />

entweder über die Verlängerung von existierenden Wertschöpfungsketten oder<br />

über die verstärkte Einbindung in regionale bzw. überregionale Kooperationen. In Auswertung<br />

der agrarstrukturellen Fachplanungen und im Ergebnis der Diskussionen in den<br />

Workshops wurden Realisierungschancen für regionale Wertschöpfungsketten geprüft. Dabei<br />

wurde angestrebt, möglichst viele Kettenglieder in der Region zu gewinnen. In der <strong>Saale</strong>-<br />

<strong>Orla</strong>-Region konzentriert sich das Potential auf den Anbau nachwachsender Rohstoffe und<br />

die Naturstoffverarbeitung. Dies betrifft insbesondere<br />

* den Rohstoff Holz<br />

* die natürlichen Faserwerkstoffe Schilf und Flachs sowie<br />

* tierische Erzeugnisse (Fisch, Fleisch).<br />

Projekt 4.1 Wertschöpfungskette „Flachs“<br />

Projektziel:<br />

Anbau des nachwachsenden Rohstoffes Flachs zur industriellen Weiterverarbeitung in der<br />

Autozulieferindustrie<br />

Projektinhalt:<br />

Flachs gehört zu den ältesten Kulturarten der Welt und wird zunehmend als unbedenklich<br />

einsetzbares und biologisch abbaubares Produkt für die Herstellung wertvoller Naturgewebe<br />

genutzt. Neue Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten eröffneten sich für den nachwachsenden<br />

Rohstoff Flachs in den Bereichen der Bau- und Werkstoffindustrie, z. B. für Formpressteile<br />

zur Innenraumverkleidung von Autos.<br />

Im Gewerbegebiet Ebersdorf werden durch die Firma Polytec Innenverkleidungen für die<br />

Autoindustrie aus Flachs hergestellt. Der Flachs wird gegenwärtig aus dem Baltikum importiert.<br />

Unter Berücksichtigung der Erfahrungen in Schleswig-Holstein zum ökologischen Anbau<br />

von Flachs wurde in der Arbeitsgruppe Nr. 2 „Diversifizierung ländlicher Erwerbsquellen<br />

und Förderung regionaler Wertschöpfungsketten“ der Anbau von Flachs durch die Agrarunternehmen<br />

diskutiert. Dabei wurde auf die spezifischen Probleme des Flachsanbaus und<br />

auch auf die damit verbundenen Kosten eingegangen. In einer Abstimmung mit der Werkleitung<br />

der Firma Polytec wurde vereinbart, dass gemeinsam mit den interessierten Agrarbetrieben<br />

unter Federführung des Kreisbauernverbandes die Bildung einer Wertschöpfungskette<br />

geprüft wird. Dabei ist zu klären<br />

- die Bereitstellung der erforderlichen Menge,<br />

- die Sicherung der notwendigen Qualität,<br />

- die Preisvorstellungen und<br />

- die Sicherung des Aufbereitungsprozesses.<br />

Projektträger: Kreisbauernverband <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> e. V.<br />

Projektkosten: Einschätzung erst nach weiterer Projektkonkretisierung möglich<br />

- 39 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projekt 4.2 Wertschöpfungskette „Schilf“<br />

Projektziel:<br />

Bei der Teichbewirtschaftung im „Land der Tausend Teiche“ fällt bereits gegenwärtig Schilf<br />

als Mähgut, ohne weitere wirtschaftliche Verwertung, an. Ziel ist es, Schilf als nachwachsenden<br />

Rohstoff auf Ackerland anzubauen und zusammen mit dem Mähgut aus der Teichbewirtschaftung<br />

für die Weiterverarbeitung zu nutzen.<br />

Projektinhalt:<br />

Im Freistaat Thüringen existiert eine Firma, die als deutschland- und fast europaweit einziger<br />

Hersteller dekorative Wandbeläge und Tapeten herstellt und auf Abnehmer in Österreich und<br />

in der Schweiz verweisen kann. Diese Wandbeläge sind frei von chemischen Zusätzen und<br />

Weichmachern, leicht verarbeitbar, in verschiedenen Dekoren lieferbar und als Dekorationsmaterial<br />

für alle beschichteten Untergründe im Innenbereich geeignet. Die Sicherung des<br />

Rohstoffes „Schilf“ soll<br />

� sowohl über die Landschaftspflege<br />

Gegenwärtig beträgt der Schilfbestand ca. 3 ha, wovon ca. ein Drittel der Flächen während der Winterruhe<br />

gemäht werden<br />

� als auch über den Anbau auf Ackerfläche erfolgen.<br />

Das Agrarunternehmen Agrofarm Knau ist bereit, 1 ha Ackerfläche für den Versuchsanbau zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Das Projekt wurde in den Arbeitsgruppen sowohl durch die Landwirtschaft als auch durch die<br />

Fischereibetriebe positiv bewertet, zumal im Jahr 2008 ein über <strong>LEADER</strong>+ geförderter<br />

Pistenbully zur Teichbewirtschaftung den Fischereibetrieben übergeben wird. Mit einem Zusatzgerät<br />

ist es möglich, mit diesem Pistenbully Schilf zu mähen.<br />

Des Weiteren wurde auch durch die mitwirkenden sozialen Träger Interesse artikuliert, an<br />

der Schilfernte mitzuwirken.<br />

Projektträger:<br />

- für den Schilfanbau und -ernte: - Forstamt für landeseigene Liegenschaften<br />

- Fischereibetriebe für private Teichanlagen<br />

- für die Schilfverarbeitung: entsprechender Verarbeitungsbetrieb<br />

Projektkosten: ca. 30.000,00 €<br />

für das Zusatzgerät des Pistenbullys<br />

Pilotprojekt 4.3 „Energieholz“ - Regionaler Brennholzhof -<br />

Projektziel:<br />

In der Region existieren leistungsfähige Sägewerke und Holzverarbeitungsbetriebe, die zu<br />

den modernsten in Europa zählen, zu finden. Allerdings konzentriert sich die Nutzung des<br />

nachwachsenden Rohstoffes „Holz“ bisher auf die größeren Waldeigentümer und den<br />

Staatswald. Dagegen bildet die nachhaltige Waldbewirtschaftung auf den Flächen der Kleinwaldbesitzer,<br />

auch zur Erzeugung nachwachsender Rohstoffe, eher die Ausnahme. Deshalb<br />

besteht das Anliegen dieses Projektes darin,<br />

- für die Kleinwaldbesitzer ein Verwertungsangebot zu schaffen<br />

- ungenutzte Rohstoffpotentiale zu aktivieren und<br />

- preisgünstig Brennholz, auch zur Substitution von Öl und Gas, privaten Abnehmern anzubieten.<br />

- 40 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektinhalt:<br />

Durch die forstwirtschaftliche Vereinigung ist geplant, einen „Regionalen Brennholzhof“ zu<br />

schaffen. In der forstwirtschaftlichen Vereinigung sind mehrere forstwirtschaftliche Betriebsgemeinschaften<br />

(FBG) vereinigt, in denen ca. 600 von insgesamt 3.000 Kleinwaldbesitzern<br />

der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region organisiert sind. Die Kleinwaldbesitzer können das eingeschlagene<br />

Holz dem Brennholzhof zur Verwertung anbieten. Dort wird das Rohholz in Kommission genommen<br />

und Scheitholz hergestellt (hohe Energieeffizienz:<br />

1 m³ Buchenholz = Heizwert wie 200 l Heizöl). Das Scheitholz wird Nutzern von Holzfeuerungsanlagen<br />

und Kaminen angeboten. Das Heizen mit Scheitholz ist deutlich kostengünster<br />

als mit Öl oder Gas. Die Anzahl der Holzhöfe und die Verortung richtet sich nach betriebswirtschaftlichen<br />

Kriterien. Als mögliche Standorte gelten Weira (ehem. Schweinemastanlage)<br />

und Schilbach. In diesen Orten werden gegenwärtig Biomasseheizwerke errichtet, so dass<br />

die Möglichkeit besteht, Abwärme zum Trocknen des Brennholzes zu verwenden. Des Weiteren<br />

können in Weira bereits bestehende Holzverarbeitungsbetriebe (Zimmerei / Tischlerei)<br />

in den Prozess der Holzverwertung einbezogen werden.<br />

Projektträger: Forstwirtschaftliche Vereinigung „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ in Ostthüringen<br />

Projektkosten:<br />

Zur Brennholzverarbeitung sind einige Aggregate, wie Gabelstapler oder Traktor, Kreissäge,<br />

Spalter, Förderband, Bündelautomat, Motorkettensäge und Trockenroste, erforderlich. Es<br />

wird durch den Projektträger eingeschätzt, dass die Anschaffungskosten für diese Aggregate<br />

ca. 100.000,00 € betragen werden.<br />

Pilotprojekt 4.4 „Effiziente Abwärmenutzung bei erneuerbaren Energieträgern“<br />

Projektziel:<br />

Ein Problem der Biogasanlagen ist die Nutzung der anfallenden Wärme, insbesondere im<br />

Sommerhalbjahr.<br />

Projektziel ist die Suche nach sinnvollen Lösungen für eine effiziente Abwärmenutzung des<br />

Biomasseheizwerkes des Agrarunternehmens Agrarprodukte Ludwigsdorf e. G..<br />

Projektinhalt:<br />

Die Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage lässt sich mit einem intelligenten Wärmenutzungskonzept<br />

erheblich steigern, denn ca. 60 % der Energie fällt als Wärme an. Zur Abwärmenutzung<br />

existiert ein breites Spektrum von Möglichkeiten (z. B. Gebäudeheizung, Warmwasserbereitung,<br />

Erwärmung von Tränkewasser, Getreidetrocknung, etc.). Im Rahmen eines Demonstrationsprojektes<br />

soll eine effektive Möglichkeit zur Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung gefunden<br />

werden.<br />

Projektinhalt ist die wirtschaftliche Abwärmenutzung des Biomasseheizwerkes Ludwigshof.<br />

Dazu soll eine entsprechende Machbarkeitsstudie als „Pilotprojekt“ erarbeitet werden.<br />

Projektträger: Agrarprodukte Ludwigsdorf e. G.<br />

Projektkosten: ca. 20.000,00 €<br />

Pilotprojekt 4.5 „Bohrtürme zu Pflugscharren!“ - doch „Was verträgt die Region?“<br />

Projektziel:<br />

Die EU beabsichtigt, den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung im nächsten<br />

Jahrzehnt zu verdoppeln.<br />

Der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen als Alternative zu fossilen Brennstoffen, bietet<br />

der Landwirtschaft eine wesentliche Ertragsgrundlage. Auch die Nutzung des nachwachsenden<br />

Rohstoffes Holz und die Energieerzeugung aus Gülle und Energiepflanzen ist in diesem<br />

Kontext zu betrachten.<br />

- 41 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Allerdings sind diese Diversifizierungschancen in Abhängigkeit vom nutzbaren Potential begrenzt.<br />

Projektziel ist die Untersuchung zu regionalen Möglichkeiten und Grenzen erneuerbarer<br />

Energieträger und nachwachsender Rohstoffe sowie zu effizienten Anwendungsmöglichkeiten<br />

unter Berücksichtigung der regionalen spezifischen Bedingungen.<br />

Projektinhalt:<br />

In einer Studie sind die natürlichen Bedingungen zum Anbau nachwachsender Rohstoffe und<br />

erneuerbarer Energieträger zu analysieren und daraus Schlussfolgerungen für<br />

- die Errichtung von Biomasseheizwerken<br />

- die Einrichtung von Brennholzhöfen und<br />

- zu Möglichkeiten von regionalen Wertschöpfungsketten zur Naturstoffverarbeitung<br />

Im Ergebnis sollen Empfehlungen an die Agrarunternehmen und an die regionale Raumordnung<br />

gegeben werden zur Koordinierung und Harmonisierung von Diversifizierungsstrategien.<br />

Projektträger: RAG „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektkosten: ca. 30.000,00 €<br />

5.2.4 Entwicklungsschwerpunkt 3<br />

Abb. .21: Leitprojekt zum EWS 3<br />

- 42 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Leitprojekt Nr. 5 Wohnen und Lebensqualität auf dem Lande<br />

Die Entwicklungsperspektiven des ländlichen Raumes als eigenständige Lebens- und Wirtschaftsregion<br />

ist untrennbar mit der weiteren Verbesserung der Lebensbedingungen verbunden.<br />

Deshalb beinhaltet einer der 3 Schwerpunkte zur Förderung der Entwicklung des ländlichen<br />

Raumes durch den europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER)<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum<br />

(Abschn. 3, Art. 52, b), ELER).<br />

Hierbei sind die Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die ländliche Wirtschaft<br />

und für die Bevölkerung von besonders hoher Relevanz. Deshalb ist der Sicherung<br />

einer angemessenen sozialen Infrastruktur einen hohen Stellenwert beizumessen. Die demographischen<br />

Prozesse, resultierend aus Geburtenrückgang und Abwanderung, sind hierbei<br />

besonders zu berücksichtigen. So kann in einigen Orten aus der ursprünglichen „Infrastrukturlücke“<br />

ein „Infrastrukturüberhang“ entstehen, der sich durch weitergehende Schrumpfungsprozesse<br />

noch verschärfen wird. Die Lösung für dieses Problem darf nicht in einem<br />

interkommunalen Wettbewerb um Einwohner liegen, der in den „Verlierergemeinden“ zur<br />

weiteren Ineffizienz der Infrastruktur beiträgt, sondern in einem regional abgestimmten Anpassungskonzept.<br />

Mit einer angestrebten koordinierten Infrastrukturplanung sollen interkommunale<br />

Kooperationsmodelle zur Daseinsvorsorge umgesetzt werden.<br />

Die Lebensqualität im ländlichen Raum wird auch durch die Freizeit- und Erholungsqualität<br />

beeinflusst. Deshalb sind Maßnahmen zur Verbesserung und zur Aufwertung der touristischen<br />

Infrastruktur auch ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem<br />

Lande. Das nachfolgende Leitprojekt beinhaltet diese Aspekte<br />

- koordinierte Infrastrukturplanung und -nutzung sowie<br />

- Beiträge zur Verbesserung der Lebensqualität.<br />

Projekt 5.1 Wohnort und Erlebnis „Dorf“<br />

Projektziel:<br />

Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum, insbesondere für junge Familien<br />

durch<br />

* Förderung von Maßnahmen zur Sanierung dörflicher Bausubstanz und<br />

* Förderung der Identifikation über die Erhaltung von lokalen<br />

Besonderheiten und Werte.<br />

Projektinhalt:<br />

Sensibilisierung der Bewohner und Besucher für die kulturellen, landes- und naturkundlichen,<br />

historischen, aber auch ökonomischen Besonderheiten des Dorfes. Dazu sollen Zeugen<br />

der Siedlungsgeschichte, Naturdenkmale, historische und besondere Bauwerke, Direktvermarkter,<br />

etc. über ausgewiesene Routen erschlossen werden. Diese Routen fassen die<br />

lokalen Besonderheiten zusammen und reflektieren die Einmaligkeit des jeweiligen Dorfes.<br />

Die Auswahl der Orte und der Verlauf der Route soll über einen Meinungsbildungsprozess<br />

der Bewohner erfolgen und somit gleichzeitig das Gefühl der Heimatverbundenheit stärken.<br />

Die Ergebnisse können in entsprechenden Faltblättern veröffentlicht werden und dienen zur<br />

öffentlichkeitswirksamen Präsentation durch touristische Leistungsträger.<br />

Des Weiteren ist beabsichtigt, diese Routen über zertifizierte Natur- und Landschaftsführer in<br />

ein Veranstaltungsprogramm aufzunehmen.<br />

Projektträger: Einheitsgemeinde Remptendorf i.V.m. dem Verein „Naturpark<br />

Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />

Projektkosten:<br />

Es wird eingeschätzt, dass die Kosten ca. 15.000,00 - 25.000,00 € betragen werden.<br />

- 43 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Modellprojekt 5.2 „Agrarunternehmen schaffen Lebensqualität“<br />

Projektziel:<br />

Agrarunternehmen sind im ländlichen Raum nicht nur „Wirtschaftsbetriebe“, sondern immanenter<br />

Bestandteil. Der wirtschaftliche Erfolg und die Zukunftsfähigkeit (beruflicher Nachwuchs)<br />

werden durch die Lebensqualität in den umliegenden Dörfern der Agrarunternehmen<br />

mit beeinflusst. Deshalb möchten die größeren Agrarunternehmen mit konkreten Projekten<br />

gezielt zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Das nachfolgende Projekt betrifft die<br />

Gemeinde Knau im „Land der Tausend Teiche“.<br />

Projektinhalt:<br />

Die Gemeinde Knau mit ca. 700 Einwohnern weist ein attraktives Ortsbild auf, besitzt ein<br />

ehemaliges Rittergut mit Umnutzungspotential sowie ein engagiertes und leistungsfähiges<br />

Agrarunternehmen. Das Agrarunternehmen sichert bereits gegenwärtig einen bedeutsamen<br />

Anteil der dörflichen Infrastruktur (Schlachthaus mit Partyservice, Gastronomie, Hofladen,<br />

Tankstelle, etc.) und bietet über 110 Arbeitsplätze.<br />

Dieses Agrarunternehmen möchte weitere Beiträge zur Verbesserung der Lebensqualität<br />

leisten und somit vor allem junge Menschen motivieren, ihre persönliche Zukunft in der Region,<br />

insbesondere in den Agrarunternehmen, zu sehen. Dazu sind folgende Vorhaben beabsichtigt:<br />

1. „Landmarkt in der Bauernscheune“ (siehe Projekt 3.1)<br />

2. Genusserlebnis „Alte Mühle“ (siehe Projekt 3.2)<br />

In den Beratungen der Projektgruppe wurde heraus-<br />

gearbeitet (Abb. 22), dass weitere Beiträge durch das<br />

Agrarunternehmen beabsichtigt werden. Dies betrifft<br />

u. a. die Gestaltung eines Rundwanderweges im Sinne<br />

eines „landwirtschaftlichen Erlebnispfades“ mit folgendem<br />

Inhalt:<br />

- Präsentation bauhistorischer und ortsbildprägender<br />

Gebäude mit interessanten Nutzungsinhalten<br />

(Alte Mühle, Rittergut, Kneipphof, Dorfanger, Bauernstube)<br />

- Präsentation verschiedener Haus- und Nutztiere,<br />

für die Kinder des Dorfes und der naheliegenden<br />

Städte<br />

* Dorfbach mit Entenhaus<br />

* Weide mit whitebelted Highlander (Rinder)<br />

* Hühnerhaus des Geflügelzuchtvereins.<br />

Projektträger: Agrofarm Knau e. G.<br />

Projektkosten: ca. 10.000,00 € (für landwirtschaftlichen Erlebnispfad)<br />

Projekt 5.3 Kostenfreie Homepage „Kultur und Sport“<br />

Projektziel:<br />

Informationen über kulturelle und sportliche Ereignisse im Umland sind Voraussetzung für<br />

regionale Koordinierung und Kooperation. Viele Gemeinden und Vereine bieten interessante<br />

Veranstaltungen an, die zur regionalen Identifikation beitragen und möglichst durch breite<br />

Bevölkerungsschichten genutzt werden sollen. Dazu soll eine ständige Internetpräsentation<br />

einen wesentlichen Beitrag leisten.<br />

- 44 -<br />

Abb. 22: Projektgruppensitzung am 27.08.2007<br />

„Land der Tausend Teiche“


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektinhalt:<br />

Erstellung eines grafisch hochwertigen, inhaltlich klar strukturierten und für den Benutzer<br />

übersichtlich gestalteten Internet-Auftritts. Die Software soll so angelegt werden, dass diese<br />

um weitere Funktionalitäten ergänzt und in ihrer Struktur ausgebaut werden kann. Die Softwarelösung<br />

soll selbständig verwaltet und administriert werden. Die gesamte Seitenstruktur<br />

mit dem Navigationssystem ist frei erweiterbar und ausbaufähig.<br />

Nutzung dieser Internetplattform durch Vereine, Anbieter kultureller Veranstaltungen, etc. für<br />

Informationen über Sport- und Freizeitangebote. Diese Internetplattform steht den entsprechenden<br />

Akteuren, die zuvor bei dem entsprechenden Betreiber angemeldet sind, kostenlos<br />

zur Verfügung. Es ist beabsichtigt, dass die Pflege und Aktualisierung der entsprechenden<br />

Web-Site durch die Akteure erfolgt.<br />

Projektträger: Regionale <strong>Aktionsgruppe</strong> i.V.m. Landratsamt „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Projektkosten:<br />

- Entwicklung der Internetpräsens, einschließlich Grafikbearbeitung<br />

sowie Einbindung zusätzlicher Funktionalitäten ca. 3.500,00 €<br />

- Beratung / Betreuung in der Einlaufphase ca. 1.500,00 €<br />

- Gesamtkosten ca. 5.000,00 €<br />

(ohne Support-Vertrag)<br />

Projekt 5.4 Aufwertung „<strong>Saale</strong>-Radwanderweg“ zur Förderung des Agrartourismus<br />

Projektziel:<br />

Verlagerung des <strong>Saale</strong>-Radwanderweges von der verkehrsreichen Landesstraße (L 1095)<br />

auf einen ehemaligen Bahndamm zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verknüpfung<br />

von agrartouristischen Angeboten („Urlaub auf dem Bauernhof“)<br />

Projektinhalt:<br />

Saalburg, die Perle des oberen <strong>Saale</strong>tales liegt in einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft<br />

inmitten des Naturparkes „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“ und am größten Stausee<br />

Deutschland (ca. 920 ha). Das Gebiet wird durch den Fernwanderweg Eisenach - Budapest,<br />

den <strong>Saale</strong>-Radwanderweg und den <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Wanderweg tangiert. Das Projekt „Aufwertung<br />

<strong>Saale</strong>-Radwanderweg“ umfasst eine Strecke zwischen Gräfenwarth bis Saaldorf<br />

und soll interkommunal zwischen Schleiz, Bad Lobenstein, Saalburg-Ebersdorf und Remptendorf<br />

(L 1095) verwirklicht werden. Damit bietet sich auch die Möglichkeit, den Radweg um<br />

den Stausee zu erweitern, um somit vor allem den Bewohnern, insbesondere für Kinder und<br />

Jugendliche, der Anliegerorte Zoppoten, Pöritzsch, Röppisch, Remptendorf, Gräfenwarth,<br />

Kulm und Saalburg die Möglichkeit zum Erreichen von Sport- und Freizeitangeboten zu erreichen.<br />

Des Weiteren ist mit diesem „Stauseeradweg“ auch eine Erhöhung der Attraktivität<br />

für die agrartouristischen Angebote („Urlaub auf dem Bauernhof“) gegeben.<br />

Projektträger: Stadtverwaltung Saalburg-Ebersdorf (federführend) in kommunaler<br />

Kooperation mit der Kreisstadt Schleiz, Bad Lobenstein und der<br />

Einheitsgemeinde Remptendorf<br />

Projektkosten: ca. 400.000,00 € (3,8 km / einschl. Planungskosten)<br />

Projekt 5.5 Interkommunaler Wirtschafts- und Radweg „via kämmera“<br />

Projektziel:<br />

Das Projekt „via kämmera“ zählt zweifellos zu den interessantesten interkommunalen Vorhaben.<br />

Der Städteverbund Tanna, Gefell und Hirschberg strebt eine gemeinsame koordinierte<br />

Nutzung der sozialen Infrastruktur an.<br />

- 45 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Dies betrifft<br />

in Tanna Sport- und Freitzeitanlagen (Wettera-Stadion / Kunstrasenplatz),<br />

Schule, Naherholungsgebiet „Leitenteiche“<br />

in Gefell Schule, Freibad<br />

in Hirschberg Freibad, Kulturhaus<br />

Die gemeindeübergreifende Nutzung dieser Einrichtungen durch Kinder und Jugendliche<br />

erfordert auch eine sichere logistische Radwegverknüpfung. Dazu wurde das Pilotprojekt „via<br />

kämmera“ in der Projektgruppe entwickelt.<br />

Projektinhalt:<br />

Für den Ausbau des Radweges „via kämmera“, insbesondere für Kinder und Jugendliche,<br />

sollen<br />

- weitgehend vorhandene Wege genutzt,<br />

- die entsprechenden Eigentumsverhältnisse berücksichtigt und<br />

- eine hohe Verkehrssicherheit für die Nutzer ermöglicht werden.<br />

Als Trassenführung wurde festgelegt:<br />

Stadt Hirschberg - Freibad - Wilder Stein - Kammweg - Stadt Gefell - Wanderweg<br />

durch den Kämmerawald - Stadt Tanna<br />

Für einige Teilbereiche ist ein Grundstückserwerb erforderlich. Der Radweg ist beim Neubau<br />

der B 90 (gegenwärtig Planfeststellungsverfahren) zu berücksichtigen.<br />

In Hirschberg ist der interkommunale Radweg mit dem geplanten Radweg „Grünes Band“<br />

(Grenzmuseum Mödlareuth mit Anschluss an das Radnetz des Freistaates Sachsen) und an<br />

den <strong>Saale</strong>-Randwanderweg im Freistaat Bayern verknüpft.<br />

Projektträger: Städteverbund Tanna, Gefell, Hirschberg<br />

Projektkosten: - Bodenerwerb ca. 50.000,00 €<br />

- Planungs- und Baukosten ca. 350.000,00 €<br />

- Gesamtkosten ca. 400.000,00 €<br />

Projekt 5.6 Interkommunales Sport- und Freizeitzentrum „Tanna“<br />

Projektziel:<br />

Das Wettera-Stadion in der Stadt Tanna stellt eine leistungsfähige Sport- und Freizeitanlage<br />

mit einer Rundlaufbahn und einer Sportfläche von 17.000 m² dar. Besonders das Stadion<br />

weist einen hohen Sanierungsbedarf auf. Ziel ist die Sanierung dieser Sport- und Freizeitanlage<br />

durch eine gemeinsame Finanzierung des Städtebundes und eine koordinierte gemeinsame<br />

Nutzung.<br />

Projektinhalt:<br />

Grundlage ist eine Sanierungsplanung für das Wettera-Stadion und die Erstellung eines Finanzierungskonzeptes.<br />

Dabei ist der Schulsport mit einzubeziehen. Die Projektdurchführung<br />

erfordert noch die Klärung einer Vielzahl von Problemen und geht über die Finanzierung mit<br />

ELER hinaus. Es ist jedoch ein prägnanter Modellfall für eine kommunale Kooperation mit<br />

neuer Qualität und soll deshalb im Ergebnis der Arbeitsgruppenberatungen in der regionalen<br />

Entwicklungsstrategie der <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> berücksichtigt werden.<br />

Projektträger: Städteverbund Tanna, Gefell, Hirschberg<br />

Projektkosten: ca. 1,3 Mio. €<br />

- 46 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

6. Finanzplan<br />

6.1 Kosten- und Finanzierungsübersicht<br />

Die Projektbündel, die den einzelnen Leitprojekten zur Umsetzung der regionalen Handlungsfelder<br />

zugeordnet sind, sollen über die Bündelung verschiedener Förderprogramme verwirklicht<br />

werden. Die ELER-Förderung ist selbstverständlich hierbei von hoher Priorität. Die Finanzierung<br />

der einzelnen Leitprojekte wird voraussichtlich für die Entwicklungsschwerpunkte (regionale<br />

Handlungsfelder) unterschiedlich sein. So wird die Finanzierung<br />

- der Leitprojekte 1 / 2 zur Inwertsetzung von Natur und Landschaft auch weitere nationale<br />

Förderprogramme zum Natur- und Umweltschutz einbeziehen,<br />

- der Leitprojekte 3 / 4 zur Diversifizierung und zu den regionalen Wertschöpfungsketten einen<br />

höheren Anteil privaten Kapitals mobilisieren und<br />

- das Leitprojekt 5 zur Verbesserung der Lebensqualität besonders die Sicherung kommunaler<br />

Komplementäranteile erfordern.<br />

Diese unterschiedliche Finanzierung reflektiert sich auch in der Mittelverteilung zu den einzelnen<br />

Entwicklungsschwerpunkten. Aus gegenwärtiger Sicht ist Mittelverteilung geplant:<br />

- für den Entwicklungsschwerpunkt 1 50 %<br />

- für den Entwicklungsschwerpunkt 2 15 %<br />

- für den Entwicklungsschwerpunkt 3 35 %.<br />

Dabei wird von zuschussfähigen Gesamtkosten in Höhe von ca. 1,5 Mio. € für die Region bis<br />

2013 ausgegangen. Dies beinhaltet ELER-Finanzmittel in Höhe von ca. 1,13 Mio. €.<br />

Berücksichtigt wurde, dass der Komplementäranteil in Höhe von 25 % für die ELER-Finanzmittel<br />

durch nationale Förderprogramme bzw. durch kommunale Eigenanteile auch weiterhin substituiert<br />

werden kann. Dennoch wird ein bedeutender Kostenanteil verbleiben, der voraussichtlich<br />

über weitere ELER-Förderprogramme zuschussfähig ist bzw. weiteren nationalen bzw. EU-Förderprogrammen<br />

vorbehalten bleibt.<br />

Abb. 23: Finanzierungsübersicht<br />

Entwick-<br />

lungs-<br />

schwer-<br />

punkte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Gesamt (T€)<br />

Regionale Handlungsfelder<br />

Erhaltung und Inwertsetzung<br />

von Natur und<br />

Landschaft / Entwicklung<br />

von wertschöpfendemAgrartourismus<br />

/ Wirtschaftliche<br />

und ökologische<br />

Nachnutzung brachge-<br />

fallener Flächen<br />

Diversifizierung der<br />

ländlichen Erwerbsquellen<br />

und Förderung<br />

regionaler Wertschöp-<br />

fungsketten<br />

Verbesserung der<br />

Lebensverhältnisse<br />

und Sicherung einer<br />

angemessenen sozialen<br />

Infrastruktur<br />

Voraussichtl.<br />

Gesamt-<br />

kosten<br />

Gesamt ELER<br />

- 47 -<br />

ELER-Finanzierung<br />

Komplementäranteil<br />

Nationale<br />

Förderprogramme<br />

Finanzierung<br />

außerhalb<br />

ELER<br />

(T€) (%) (T€) (%) (T€) (T€) (T€) (T€) (%)<br />

ca.<br />

2.000<br />

ca.<br />

1.000<br />

ca.<br />

2.000<br />

ca.<br />

5.000<br />

ca. 40 750 50 563 100 87 1.250 62,5<br />

ca. 10 225 15 169 - 56 775 77,5<br />

ca. 40 525 35 394 100 31 1.475 73,8<br />

1.500 1.126 200 174 3.500<br />

Sämtliche Leitprojekte umfassen einen Kostenaufwand von ca. 4 - 5 Mio. €.<br />

In der nachfolgenden Übersicht (Abb. 24) sind die Kosten der Leitprojekte und ihr spezifisches<br />

Projektbündel dargestellt.


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

Entwicklungsschwerpunkt 1 Entwicklungsschwerpunkt 2 Entwicklungsschwerpunkt 3<br />

Nr. Bezeichnung T€ Nr. Bezeichnung T€ Nr. Bezeichnung T€<br />

1.<br />

1.1<br />

1.2<br />

„Grünes Band,<br />

Naturpark und<br />

Thüringer Meer“<br />

Begegnungsorte im<br />

„Grünen Band“<br />

- Aussichtsturm<br />

„Badere“<br />

- Aussichtsplattform<br />

„Bachhügel“<br />

- Fußgängersteig<br />

„Blumenaumühle“<br />

- Erlebenisbereich<br />

„Saalbach“<br />

„Teilung überwinden<br />

- Brücken über die<br />

ehemalige innerdeutsche<br />

Grenze“<br />

- Hirschberg, <strong>Saale</strong>-<br />

1.500<br />

3.<br />

575 3.1<br />

220<br />

100 3.2<br />

95 3.3<br />

160 3.4<br />

110<br />

Vermarktung regionalerQualitätsprodukte<br />

„Landmarkt in der<br />

Bauernscheune“<br />

Genusserlebnis<br />

„Alte Mühle“ -<br />

So schmeckt die<br />

Region“-<br />

Virtueller Marktplatz<br />

Delikatessen aus den<br />

Himmelsteichen<br />

3.5 „Alles BIO“ - ökologisch<br />

gut<br />

- BIO-Erlebnis auf<br />

dem Bauernhof<br />

- Informationsschau<br />

BIO-Erzeugnisse<br />

- BIO-Informationsabende<br />

- Schulung von Verkaufspersonal<br />

- BIO-Erlebnistage<br />

in Schulen<br />

- 48 -<br />

641,5<br />

5.<br />

60 5.1<br />

330<br />

81,5<br />

80<br />

90<br />

5<br />

5.2<br />

5.3<br />

5.4<br />

„Wohnen und<br />

Lebensqualität auf<br />

dem Land“<br />

Wohnort und Erlebnis<br />

„Dorf“<br />

„Agrarunternehmen<br />

schaffen Lebensqualität“<br />

Kostenfreie Homepage<br />

„Kultur und<br />

Sport“<br />

Aufwertung„<strong>Saale</strong>-<br />

Radwanderweg“<br />

zur Förderung des<br />

Agrartourismus<br />

Brücke „Sparnberg“<br />

60<br />

20<br />

1.3<br />

- Blankenberg,<br />

Selbitzbrücke<br />

50<br />

25<br />

Landschaftspflege<br />

im „Grünen Band“<br />

*)<br />

30<br />

5.5<br />

Interkommunaler<br />

Wirtschafts- und<br />

Radweg „via kämmera“<br />

400<br />

1.4<br />

Wirtschafts- und Radwege<br />

im „Grünen 450<br />

10<br />

Interkommunales<br />

1.5<br />

Band“<br />

Wasserwandern auf<br />

der <strong>Saale</strong><br />

330<br />

„Eine Region nutzt<br />

ihre Stärken“ - Re-<br />

5.6 Sport- und Freizeitzentrum<br />

„Tanna“<br />

800<br />

1.6<br />

1.7<br />

Nationaler Geopark<br />

Naturpark als<br />

Imageträger<br />

*)<br />

30<br />

4.<br />

gionale Wertschöpfung<br />

mit nachwachsenden<br />

Rohstoffen -<br />

180 Gesamt 1.635<br />

1.8<br />

„Auf den Spuren des<br />

Blauen Goldes“<br />

15 4.1 Wertschöpfungskette<br />

„Flachs“<br />

*)<br />

1.9<br />

Regionales Ökokonto<br />

20 4.2 Wertschöpfungskette<br />

*) Einschätzung erst nach<br />

weiterer Projektkonkretisierung<br />

möglich<br />

„Schilf“<br />

30<br />

Jugendinsel „<strong>Saale</strong>-<br />

1.10<br />

land“<br />

*) 4.3<br />

„Energieholz“<br />

- Regionaler Brennholzhof<br />

-<br />

100<br />

2.<br />

„Kultur, Natur und<br />

Landwirtschaft“ -<br />

rund um die Burg<br />

Ranis<br />

355 4.4<br />

Effiziente Abwärmenutzung<br />

bei erneuerbaren<br />

Energieträgern<br />

20<br />

2.1 Artenschutzprojekt<br />

„Gläserner Fluss“<br />

235<br />

„Bohrtürme zu Pflug-<br />

Landwirtschaft im<br />

4.5 scharen!“ - doch „Was 30<br />

2.2 Naturerlebnispark<br />

„Brandenstein“<br />

120 verträgt die Region?<br />

Gesamt 1.855<br />

6.2 Finanzierung des Regionalmanagements<br />

Gesamt 821,5<br />

Das geplante Aufgabenspektrum des Regionalmanagements soll aus 2 Bestandteilen bestehen<br />

(siehe Abschnitt 2.2). Für die Finanzierung der beiden Aufgabenbereiche<br />

- Sekretariatsfunktion der RAG und<br />

- Fördermittelmanagement<br />

wird mit einem Kostenumfang von ca. 65.000,00 € gerechnet. Die Finanzierung soll über<br />

einen Zuschuss von ca. 50.000,00 €/Jahr und einem Komplementäranteil der regionalen<br />

<strong>Aktionsgruppe</strong> in Höhe von 15.000,00 € erfolgen. Die Sicherung des Eigenanteiles ist über<br />

die Mitgliedsbeiträge vorgesehen.<br />

Zum Aufgabenbereich „Initiierung, Entwicklung und Umsetzung“ (ILE-Regionalmanagement)<br />

werden gesonderte Förderanträge für einzelne Teilregionen gestellt werden.<br />

1.635<br />

20<br />

10<br />

5<br />

400


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

7. Monitoring<br />

7.1 Monitoringverfahren<br />

Entsprechend Artikel 38 der Allgemeinen Strukturfondsverordnung des Rates (EG) Nr.<br />

1260/99 sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, die eine effiziente und<br />

ordnungsgemäße Verwendung des Gemeinschaftsmittel nach den Grundsätzen der wirtschaftlichen<br />

Haushaltsführung gewährleisten. Diese Verpflichtung wurde von der Europäischen<br />

Kommission mit der VO (EG) Nr. 438/01 in Bezug auf die Verwaltungs- und Kontrollsysteme<br />

bei Strukturfondsinterventionen konkretisiert. Diese Verordnung legt die Kontroll-<br />

und Prüferfordernisse fest, die von den zuständigen nationalen Behörden umzusetzen sind.<br />

Das Hauptziel der Kontrollen von Strukturfondsmaßnahmen besteht darin, nachzuprüfen, ob<br />

die Verwaltungs- und Kontrollsysteme geeignet sind, Fehler und Unregelmäßigkeiten wirksam<br />

zu verhindern und, wo Fehler und Unregelmäßigkeiten auftreten, diese wirksam zu erkennen<br />

und abzustellen. Das Kontrollsystem soll sich aus einem primären und einem sekundären<br />

Prüfpfad zusammensetzen.<br />

- Primärprüfung<br />

Die Primärprüfung umfasst Prüfungen auf Projektebene und ist in Teilbereiche Bewilligung,<br />

Auszahlung, Verwendungsnachweisprüfung, einschließlich Vorortkontrollen gegliedert<br />

[Artikel 4 VO (EG) Nr. 438/01]. Sie wird von den Fachapparaten bzw. beauftragten<br />

Einrichtungen wahrgenommen. Die Aufgabe besteht darin, Sachverhalte zu überprüfen,<br />

auf die sich die Zahlungen an den Antragsteller stützen, wie etwa die Projektbeurteilung,<br />

die Förderfähigkeit im Rahmen der Gemeinschaftsvorschriften, die Ausschreibungsverfahren,<br />

die Auftragsvergabe, den Stand der Durchführung und Zahlung.<br />

- Sekundärprüfung<br />

Entsprechend Artikel 10, Abs. 1 der VO (EG) Nr. 438/01 führen die Mitgliedstaaten Kontrollen<br />

der Operation anhand angemessener Stichproben durch, um<br />

* die Wirksamkeit der Verwaltungs- und Kontrollsysteme nachzuprüfen und<br />

* um aufgrund von Risikoanalysen, die auf den verschiedenen Ebenen ausgestellten<br />

Ausgabenerklärungen nachzuprüfen.<br />

Vorbehaltlich der Festlegungen durch das TMLNU wird davon ausgegangen, dass das<br />

Regionalmanagement der RAG an der Primärprüfung mitwirken wird. Die konkrete Verantwortungsabgrenzung<br />

ist durch das TMLNU festzulegen.<br />

Für die Wirksamkeit der Verwaltungs- und Kontrollsysteme zeichnet das TMLNU verantwortlich.<br />

In der „FörderInitiative ländliche Entwicklung in Thüringen 2007 - 2013“ (FILET)<br />

wird dazu ausgeführt, dass die „Verwaltungsbehörde“ für die Umsetzung des Entwicklungsprogramms<br />

das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt<br />

(TMLNU) ist.<br />

Zahlstelle ist das Thüringer Landesverwaltungsamt, deren Zulassung über das TMLNU<br />

„als zuständige Behörde“ über ein gesondertes Verfahren erfolgt. Die Kurzbeschreibung<br />

der Verwaltungs- und Kontrollstruktur ist dem FILET zu entnehmen.<br />

Die Vorortkontrollen werden durch das Regionalmanagement der regionaler <strong>LEADER</strong>-<br />

<strong>Aktionsgruppe</strong> durchgeführt.<br />

Dazu ist geplant, einen „Leitfaden zur Durchführung der Vorortkontrollen“ zu erarbeiten,<br />

der durch das TMLNU und durch die RAG zu bestätigen ist. Dieser Leitfaden wird eine<br />

„Checkliste für Monitoringbesuche“ enthalten, die den Kontrollumfang und -inhalt im Einzelnen<br />

festlegt.<br />

- 49 -


Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />

7.2 Evaluation<br />

Zur Bewertung der Ergebnisse bei der Umsetzung der regionalen Handlungsfelder in der<br />

<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region ist beabsichtigt,<br />

- einen jährlichen Durchführungsbericht über die Projekte und ihren Umsetzungsstand zu<br />

erstellen<br />

- eine Halbzeitbewertung im Programmjahr 2010 mit Empfehlungen zur eventuellen Präzisierung<br />

der regionalen Entwicklungsstrategie und<br />

- eine Ex-Post-Bewertung mit einer Ergebnisdarstellung mit Zielindikatoren (Abschn. 7.3).<br />

In den jährlichen Durchführungsberichten und in den Halbzeit- bzw. zur Ex-Post-Bewertungen<br />

ist eine Einschätzung<br />

7.3 Indikatoren<br />

- zur Erreichung der Querschnittsziele, insbesondere zur Chancengleichheit<br />

(Gender-Mainstreaming) und Nachhaltigkeit,<br />

- zum Mehrwert, Innovation, Vernetzung und zur Bürgerbeteiligung sowie<br />

- zur Verwendung der Finanzmittel zu geben.<br />

Die Auswahl von sozioökonomischen Kontext- und Zielindikatoren soll in Anlehnung an FI-<br />

LET erfolgen. Hier sind u. a. folgende sozioökonomische Kontextindikatoren vorgegeben:<br />

1. Anteil der privaten Haushalte mit höherem Einkommen (> 2.000,00 €/Monat) nach siedlungsstrukturellen<br />

Gebietstypen<br />

2. Anteil Sozialhilfeempfänger nach siedlungsstrukturellen Gebietstypen<br />

Die Zielindikatoren sollen den Umsetzungserfolg hinsichtlich der regionalen Handlungsfeldern<br />

reflektieren. Dazu wird die Erhebung folgender Daten empfohlen:<br />

- Einwohnerentwicklung im Verhältnis zur Entwicklung des Freistaates Thüringen, differenziert<br />

nach<br />

* Dörfern und<br />

* Städten<br />

- Anzahl neugeschaffener Arbeitsplätze über Diversifizierung bzw. regionale Wertschöpfungsketten<br />

- Länge neugeschaffener landwirtschaftlicher Wirtschaftswege<br />

* davon mit Mehrfachnutzung, z. B. Radweg<br />

- Schaffung von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, insbesondere dörfliche Gemeinschaftseinrichtungen,<br />

* davon mit interkommunaler bzw. regionaler Nutzung<br />

- Besucheranzahl von geförderten Einrichtungen (z. B. Artenschutzzentrum Thüringen)<br />

- Übernachtungszahlen von agrartouristischen Angeboten.<br />

- 50 -


Gesamtübersicht der beteiligten Gebietskörperschaften<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Ort<br />

Stadt/<br />

Gem.<br />

EWZ<br />

Ver-<br />

waltg.<br />

\\Pc01-sek\DOKUMENTE\RAG <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>\Langfassung\Dokumentation.doc<br />

gepl.<br />

ZöG<br />

Lk<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Ort<br />

Stadt<br />

/<br />

Gem.<br />

EWZ<br />

Ver-<br />

waltg.<br />

Anlage 1<br />

1. Pößneck Stadt 13.394 selbst. MZ SOK 40. Gössitz Gem. 347 VGS 3 - SOK<br />

- dav. städtischer Bereich<br />

- dav. dörfliche Ortsteile<br />

11.602<br />

1.774<br />

gepl.<br />

ZöG<br />

41. Nimritz Gem. 328 VGS 2 - SOK<br />

2. Schleiz Stadt 8.942 selbst. MZ SOK 42. Mittelpöllnitz Gem. 328 VGS 1 - SOK<br />

3. Neustadt/<strong>Orla</strong> Stadt 8.773 selbst. GZ SOK 43. Miesitz Gem. 322 VGS 1 - SOK<br />

4.<br />

Bad Lobenstein<br />

Stadt 6.902 selbst. MZ SOK 44. Löhma Gem. 314 VGS 5 - SOK<br />

5. Tanna Stadt 4.063 selbst. SOK 45. Plothen Gem. 313 VGS 5 - SOK<br />

6. Gefell Stadt 2.811 selbst. GZ SOK 46.<br />

Volkmannsdorf<br />

Gem. 312 VGS 5 - SOK<br />

7. Hirschberg Stadt 2.522 selbst. SOK 47. Görkwitz Gem. 315 VGS 5 - SOK<br />

8. Triptis Stadt 4.023 VGS 1 GZ SOK 48.<br />

Neundorf b.<br />

Schleiz<br />

Gem. 308 VGS 5 - SOK<br />

9.<br />

Saalburg -<br />

Ebersdorf<br />

Stadt 3.987 selbst. GZ SOK 49. Schöndorf Gem. 296 VGS 3 - SOK<br />

10. Wurzbach Stadt 3.766 selbst. - SOK 50. Dreba Gem. 284 VGS 5 - SOK<br />

11. Lehesten Stadt 2.092 VGS 6 - SLF 51. Göschitz Gem. 277 VGS 5 - SOK<br />

12. Ranis Stadt 1.945 VGS 3 - SOK 52. Geroda Gem. 272 VGS 1 - SOK<br />

13. Ziegenrück Stadt 778 VGS 3 - SOK 53. Eßbach Gem. 252 VGS 3 - SOK<br />

Summe Stadt 63.998 54. Kirschkau Gem. 244 VGS 5 - SOK<br />

14. Remptendorf Gem. 4.107 eG 2 - SOK 55. Wilhelmsdorf Gem. 242 VGS 3 - SOK<br />

15. Krölpa Gem. 3.130 Eg - SOK 56.<br />

Grobengereuth<br />

Gem. 234 VGS 2 - SOK<br />

16. Langenorla Gem. 1.488 VGS 2 - SOK 57. Dittersdorf Gem. 225 VGS 5 - SOK<br />

17. Oppurg Gem. 1.307 VGS 2 - SOK 58. Pörmitz Gem. 221 VGS 5 - SOK<br />

18. Blankenberg Gem. 1.138 VGS 4 - SOK 59. Chursdorf Gem. 215 VGS 5 - SOK<br />

19. Blankenstein Gem. 977 VGS 4 - SOK 60. Döbritz Gem. 208 VGS 2 - SOK<br />

20. Harra Gem. 940 VGS 4 - SOK 61. Oberoppurg Gem. 194 VGS 2 - SOK<br />

21. Oettersdorf Gem. 870 VGS 5 - SOK 62. Gertewitz Gem. 181 VGS 2 - SOK<br />

22. Wernburg Gem. 755 VGS 2 - SOK 63. Rosendorf Gem. 177 VGS 1 - SOK<br />

23. Knau Gem. 719 VGS 5 - SOK 64. Pillingsdorf Gem. 176 VGS 1 - SOK<br />

24. Neundorf<br />

(b.B LBS)<br />

Gem. 694 VGS 4 - SOK 65. Breitenhain Gem. 167 eG 1 - SOK<br />

25. Bodelwitz Gem. 626 VGS 2 - SOK 66. Seisla Gem. 165 VGS 3 - SOK<br />

26. Peuschen Gem. 508 VGS 3 - SOK 67. Stanau Gem. 150 eG 1 - SOK<br />

27. Pottiga Gem. 465 VGS 4 - SOK 68. Tömmelsdorf Gem. 143 VGS 1 - SOK<br />

28. Dreitzsch Gem. 462 VGS 1 - SOK 69. Paska Gem. 131 VGS 3 - SOK<br />

29. Birkenhügel Gem. 454 VGS 4 - SOK 70. Burgk Gem. 103 eG 2 - SOK<br />

30. Kospoda Gem. 450 eG 1 - SOK 71. Keila Gem. 101 VGS 3 - SOK<br />

31. Crispendorf Gem. 449 VGS 3 - SOK 72. Bucha Gem. 96 VGS 5 - SOK<br />

32. Moßbach Gem. 436 VGS 5 - SOK 73. Moxa Gem. 93 VGS 3 - SOK<br />

33. Schmieritz Gem. 423 VGS 1 - SOK 74. Schmorda Gem. 89 VGS 3 - SOK<br />

34. Tegau Gem. 421 VGS 5 - SOK 75. Quaschwitz Gem. 75 VGS 2 - SOK<br />

35. Weira Gem. 420 VGS 2 - SOK 76. Solkwitz Gem. 73 VGS 2 - SOK<br />

36. Lemnitz Gem. 415 VGS 1 - SOK 77. Dragensdorf Gem. 66 VGS 5 - SOK<br />

37. Linda Gem. 402 eG 1 - SOK Summe Gem. 30.833<br />

38. Schlegel Gem. 388 VGS 4 - SOK<br />

Gesamtregion<br />

94.831<br />

39. Lausnitz<br />

b. N./O.<br />

Gem. 352 VGS 2 - SOK<br />

<strong>LEADER</strong>-<br />

Region<br />

83.200<br />

Gem. Gemeinde gepl. ZöG geplante Zentralörtliche Gliederung<br />

EWZ Einwohnerzahl LK Landkreis<br />

VGS 1 Verwaltungsgemeinschaft Triptis Eg Einheitsgemeinde<br />

VGS 2 Verwaltungsgemeinschaft Oppurg eG 1 erfüllende Gemeinde Neustadt/<strong>Orla</strong><br />

VGS 3 Verwaltungsgemeinschaft Ranis-Ziegenrück eG 2 erfüllende Gemeinde Remptendorf<br />

VGS 4 Verwaltungsgemeinschaft <strong>Saale</strong>-Rennsteig MZ Mittelzentrum<br />

VGS 5 Verwaltungsgemeinschaft Seenplatte GZ Grundzentrum<br />

VGS 6 Verwaltungsgemeinschaft SOK <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Kreis<br />

Probstzella-Lehesten-Marktgölitz SLF Landkreis Saalfeld-Rudolstadt<br />

Lk


\\Pc01-sek\DOKUMENTE\RAG <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>\Langfassung\Dokumentation.doc<br />

Anlage 2


<strong>LEADER</strong> <strong>Aktionsgruppe</strong> „Saalfeld-Rudolstadt“ e.V.<br />

Preilipper Straße 1<br />

07407 Rudolstadt<br />

Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie <strong>LEADER</strong> 2007 - 2013<br />

Absichtserklärung zur gebietsübergreifenden Zusammenarbeit<br />

\\Pc01-sek\DOKUMENTE\RAG <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>\Langfassung\Dokumentation.doc<br />

Anlage 3<br />

Hiermit wird bestätigt, dass die <strong>LEADER</strong> <strong>Aktionsgruppe</strong> Saalfeld-Rudolstadt e.V. und die RAG LEA-<br />

DER <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> e.V. bei der Entwicklung und Umsetzung von gebietsübergreifenden Projekten eine<br />

enge Zusammenarbeit anstreben.<br />

Ansatzpunkte zur Zusammenarbeit ergeben sich insbesondere bei den gebietsübergreifenden Handlungsfeldern:<br />

- Nationaler Geopark Thüringisch/Fränkisches Schiefergebirge<br />

- Grünes Band<br />

- Thüringer Meer<br />

- Naturpark Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong><br />

Darüber hinaus sind Abstimmungen im Bereich der touristischen Infrastruktur und Vermarktung erforderlich.<br />

Beide RAG´s vereinbaren einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch während der Umsetzungsphase<br />

der Regionalen Entwicklungsstrategie.<br />

Rudolstadt, 18.10.2007<br />

........................................................<br />

Helmut Hercher<br />

Vereinsvorsitzender<br />

<strong>LEADER</strong> <strong>Aktionsgruppe</strong> „Saalfeld-Rudolstadt“ e.V.


<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> e. V.”<br />

Bahnhofstraße 17<br />

07368 Remptendorf<br />

Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie <strong>LEADER</strong> 2007 - 2013<br />

Absichtserklärung zur gebietsübergreifenden Zusammenarbeit<br />

Hiermit wird bestätigt, dass die <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong>n „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ und „Saalfeld-Rudolstadt“ bei<br />

der Entwicklung und Umsetzung von gebietsübergreifenden Projekten eine enge Zusammenarbeit<br />

anstreben.<br />

Ansatzpunkte zur Zusammenarbeit ergeben sich insbesondere bei den gebietsübergreifenden Handlungsfeldern:<br />

- Nationaler Geopark Thüringisch/Fränkisches Schiefergebirge<br />

- Grünes Band<br />

- Thüringer Meer<br />

- Naturpark Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong><br />

Darüber hinaus sind Abstimmungen im Bereich der touristischen Infrastruktur und Vermarktung erforderlich.<br />

Beide RAG´s vereinbaren einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch während der Umsetzungsphase<br />

der Regionalen Entwicklungsstrategie.<br />

Remptendorf, 19.10.2007<br />

........................................................<br />

Thomas Franke<br />

Vereinsvorsitzender<br />

<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ e.V<br />

\\Pc01-sek\DOKUMENTE\RAG <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>\Langfassung\Dokumentation.doc

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