P R Ä A M B E L - LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e. V.
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P R <strong>Ä</strong> A M B E L<br />
Die <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ verbindet mit der Umsetzung der regionalen Ent-<br />
wicklungsstrategie die Hoffnung, einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes<br />
zu leisten. In vielen Arbeits- und Projektgruppenberatungen wurden die Stärken und Schwä-<br />
chen der Region analysiert und Leitprojekte, teilweise mit überregionaler und länderübergrei-<br />
fender Bedeutung, entwickelt. Durch die Mitwirkung vieler Akteure ist eine hohe Akzeptanz<br />
der Entwicklungsziele und somit eine wichtige Voraussetzung für die engagierte Umsetzung<br />
in den nächsten Jahren gegeben.<br />
Die <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region ist in der günstigen Lage, auf eine moderne Industrie, leistungsfähige<br />
Agrarunternehmen und eine hohe landschaftliche Attraktivität verweisen zu können. Diese<br />
Potentiale sind in der regionalen Entwicklungsstrategie vorrangig berücksichtigt und reflektie-<br />
ren sich in den Projekten der „Regionalen Wertschöpfungsketten“.<br />
Den demografischen Herausforderungen will die Region mit einer zunehmenden interkom-<br />
munalen Koordinierung und Kooperation begegnen. Doch ist die gemeindeübergreifende,<br />
koordinierte Nutzung der sozialen Infrastruktur im ländlichen Raum auch ein logistisches<br />
Problem. Deshalb sind die Projektideen zur sicheren wegemäßigen Verknüpfung der sozia-<br />
len Infrastruktur, insbesondere für Kinder und Jugendliche, von hoher Relevanz.<br />
„Zukunft wachküssen“ - bedeutet für die Region „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“, regionale Ressourcen zu nut-<br />
zen und das Engagement der ländlichen Bevölkerung zu fördern.<br />
Diesem Anliegen möchte sich der Verein „<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ widmen.<br />
Remptendorf, den 19. Oktober 2007<br />
Thomas Franke<br />
Vorsitzender<br />
der <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong><br />
„<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“
I n h a l t s v e r z e i c h n i s<br />
1. Abgrenzung und Lage<br />
1.1 Gebietskörperschaften 1<br />
1.2 Begründung der Abgrenzung 1<br />
2. Organisationsstruktur und Prozessorganisation<br />
2.1 Struktur und Eignung der RAG 3<br />
2.2 Regionalmanagement 4<br />
2.3 Methodik der Erarbeitung 4<br />
Seite<br />
3. Konsistenter Ansatz<br />
3.1 Auswertung relevanter Planungen 8<br />
3.2 Ergebnisse und Erfahrungen des <strong>LEADER</strong> - Prozesses 12<br />
4. Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken<br />
4.1 Herausforderungen des demografischen Wandels 14<br />
4.2 SWOT-Analyse und Handlungsbedarf 16<br />
5. Entwicklungskonzept<br />
5.1 Entwicklungsziele und -strategie 23<br />
5.2 Handlungsfelder und Leitprojekte 25<br />
5.2.1 Vorbemerkungen 25<br />
5.2.2 Entwicklungsschwerpunkt 1 25<br />
- Leitprojekt 1 25<br />
- Leitprojekt 2 32<br />
5.2.3 Entwicklungsschwerpunkt 2 35<br />
- Leitprojekt 3 36<br />
- Leitprojekt 4 39<br />
5.2.4 Entwicklungsschwerpunkt 3 42<br />
- Leitprojekt 5 43<br />
6. Finanzplan<br />
6.1 Kosten- und Finanzierungsübersicht 47<br />
6.2 Finanzierung des Regionalmanagements 48<br />
7. Monitoring<br />
7.1 Monitoringverfahren 49<br />
7.2 Evaluation 50<br />
7.3 Indikatoren 50<br />
Anlage<br />
A 1 Gesamtübersicht der beteiligten Gebietskörperschaften<br />
A 2 Auszug Thüringer Staatsanzeiger zur Eintragung der RAG<br />
in das Vereinsregister<br />
A 3 Absichtserklärungen der RAG´s „Saalfeld-Rudolstadt“ und<br />
„<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
A 4 Pressespiegel
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
1. Abgrenzung und Lage<br />
1.1 Gebietskörperschaften<br />
Die <strong>LEADER</strong>-Region „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ besteht flächenmäßig aus dem <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Kreis (ohne den städtischen<br />
Kernbereich Pößneck) und der Stadt Lehesten (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt / Abb. 1). Die<br />
Gesamtfläche (ohne den städtischen Kernbereich von Pößneck) beträgt ca. 1.273 km². In dieser Region<br />
leben gegenwärtig ca. 83.200 Menschen, davon 67 % in kleinen Landstädten (Anlage 1). So<br />
weisen 12 von 13 Städten nur eine Einwohnerzahl von weniger als 10.000 auf, davon 9 Städte sogar<br />
weniger als 4.000. Die kleinste Stadt, Ziegenrück, zählt knapp 800 Einwohner.<br />
Die größte Stadt der Region ist Pößneck mit 13.394 Einwohnern,<br />
- davon städtischer Bereich mit 11.620 Einwohnern und<br />
- davon dörfliche Ortsteile<br />
* Öptiz 604 EW * Jüdewein 187 EW<br />
* Schlettwein 716 EW * Schweinitz 79 EW<br />
* Köstitz 188 EW<br />
1.774 EW<br />
Die Dörfer sind, bis auf die Einheits-<br />
gemeinde Remptendorf, in Verwaltungs-<br />
gemeinschaften organisiert.<br />
- 9 Gemeinden mit der Stadt Triptis<br />
in der Verwaltungsgemeinschaft<br />
„Triptis“<br />
- 13 Gemeinden in der Verwaltungs-<br />
gemeinschaft „Oppurg“<br />
- 11 Gemeinden mit den Städten Ranis<br />
und Ziegenrück in der Verwaltungs-<br />
gemeinschaft „Ranis-Ziegenrück“<br />
- 7 Gemeinden in der Verwaltungs-<br />
gemeinschaft „<strong>Saale</strong>-Rennsteig“<br />
- 17 Gemeinden in der Verwaltungs-<br />
gemeinschaft „Seenplatte“<br />
- Stadt Lehesten in der Verwaltungs-<br />
gemeinschaft „Probstzella-Lehesten-<br />
Marktgölitz“.<br />
Die Einwohnerzahlen der Gemeinden<br />
schwanken zwischen 66 (Dragensdorf)<br />
bis 4.107 (Remptendorf).<br />
Eine Gesamtübersicht ist in der Anlage 1<br />
enthalten.<br />
1.2 Begründung der Abgrenzung<br />
Abb. 1: Gebietskörperschaften der <strong>LEADER</strong>-Region<br />
Die räumliche Begrenzung der <strong>LEADER</strong>-Region „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ wird durch<br />
- siedlungshistorische und geografische Bedingungen,<br />
- naturräumliche Gegebenheiten,<br />
- Verwaltungsstrukturen und<br />
- durch die Ergebnisse der interkommunalen Kooperation und<br />
determiniert und berücksichtigt ebenfalls die Ausschreibungsbedingungen des <strong>LEADER</strong>-Wettbewerbsaufrufes<br />
� Siedlungshistorische und geografische Bedingungen<br />
Die Region, geografisch in Ober- und Unterland gegliedert, war durch die thüringische Kleinstaaterei<br />
viele Jahrhunderte landeshoheitlich zersplittert.<br />
Siedlungshistorisch ist die Gründung der Städte und Dörfer auf das 13. Jahrhundert, teilweise<br />
auch auf slawischen Ursprung, zurückzuführen. Die Siedlungen wurden meist in flachen Talmulden<br />
oder in großflächigen Rodungsinseln angelegt.<br />
- 1 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
� Naturräumliche und landschaftliche Gegebenheiten<br />
Die landschaftlichen Gegebenheiten werden besonders durch die beiden Flüsse „<strong>Saale</strong>“ und „<strong>Orla</strong>“<br />
beeinflusst (Abb. 2). Die <strong>Saale</strong>, der größte und bedeutendste Fluss Thüringens, quert die Region<br />
von Süd nach Nordwest und prägt mit seinen Stauseen das Landschaftsbild.<br />
Naturräumlich wird die Region<br />
durch das Thüringer Schiefer-<br />
gebirge mit seinen welligen<br />
Hochflächen und Erhebungen<br />
bis zu ca. 800 m üNN bestimmt.<br />
Ein Großteil dieses Landschafts-<br />
raumes bildet den Naturpark<br />
„Thüringer Schiefergebirge /<br />
Obere <strong>Saale</strong>“. An das Thüringer<br />
Schiefergebirge schließt sich die<br />
ca. 5 - 6 km breite <strong>Orla</strong>senke mit<br />
den größten Städten der Region<br />
an.<br />
Von besonderem naturräum-<br />
lichen und ornithologischen Wert<br />
ist das „Land der Tausend Teiche“<br />
mit seiner jahrhundertealten Fisch-<br />
zucht .<br />
� Verwaltungsstruktur<br />
Die Städte und Gemeinden der<br />
Region gehören, bis auf die<br />
Stadt Lehesten, dem <strong>Saale</strong>-<br />
<strong>Orla</strong>-Landkreis mit der Kreisstadt<br />
Schleiz an. Die Stadt Lehesten<br />
liegt im Landkreis Saalfeld-<br />
Rudolstadt.<br />
Abb. 2: Naturräume<br />
� Interkommunale Kooperation<br />
Die erfolgreiche kommunale Kooperation der letzten Jahre ist das entscheidende Kriterium für die<br />
räumliche Begrenzung der <strong>LEADER</strong>-Region. Dies wird besonders deutlich an der Entscheidung<br />
der Stadt Lehesten für die <strong>LEADER</strong>-Region <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>. So verbindet die Stadt Lehesten mit den<br />
Städten und Gemeinden der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region<br />
* die Mitgliedschaft im gleichen Tourismusverband („Rennsteig-<strong>Saale</strong>land“ e. V.)<br />
* das gemeinsame Wirken im Rahmen des REK „Östliches Thüringer Schiefergebirge“<br />
* die Mitgliedschaft in der KAG zur „Entwicklung des Tourismus im <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Kreis“<br />
* die im Stadtrat am 19.04.2007 beschlossene Bildung einer KAG „<strong>Saale</strong>-Rennsteig“ und<br />
* die Mitgliedschaft im Zweckverband WALO.<br />
� <strong>LEADER</strong>-Ausschreibungsbedingungen<br />
Städtische Kerngebiete von Städten über 10.000 Einwohner sind nur bei einer nachvollziehbaren<br />
Begründung zur Relevanz für die ländliche Entwicklung einzubeziehen. Dies ist für die Stadt Pößneck<br />
nicht gegeben. Deshalb wurden nur die dörflichen Ortsteile von Pößneck in die <strong>LEADER</strong>-<br />
Region einbezogen.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die räumliche Begrenzung der <strong>LEADER</strong>-Region ist das Ergebnis siedlungshistorischer, geografischer<br />
und naturräumlicher Gegebenheiten. Das entscheidende Kriterium ist das gewachsene Gemeinsamkeitsgefühl<br />
und die gemeinsame Identifikation im Ergebnis der bisherigen gemeindeübergreifenden<br />
Zusammenarbeit.<br />
- 2 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
2. Organisationsstruktur und Prozessorganisation<br />
2.1 Struktur und Eignung der RAG<br />
Der Verein „<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ wurde am 08.02.2007 gegründet. An dieser<br />
Gründungs- und 1. Mitgliederversammlung nahmen 22 Personen teil. Es wurde die Vereinssatzung<br />
beschlossen und ein Vorstand mit zunächst 6 Mitgliedern gewählt. Da die Satzung<br />
einen Vorstand „bis zu 7 Mitgliedern“ ermöglicht (§ 8, Abs. 1) wurde am 02.07.2007 eine<br />
Vertreterin eines Sozialverbandes in den Vorstand berufen. Damit ist eine Majorität zugunsten<br />
von Vertreten der Wirtschaft, Agrarunternehmen, Banken und Sozialverbänden gegeben.<br />
Die funktionale Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstandes ist im § 8 (1) der Satzung geregelt.<br />
Die einzelnen Funktionen des Vorstandes werden durch folgende Vertreter wahrgenommen:<br />
Vorsitzender Vertreter einer kommunalen Gebietskörperschaft<br />
Stellv. Vorsitzender Vertreter einer kommunalen Gebietskörperschaft<br />
Kassierer Vertreter eines Bankinstitutes<br />
Schriftführer Vertreter eines Interessenverbandes von Agrar-<br />
unternehmen<br />
Vorstandsmitglieder 1 Vertreter eines Agrarunternehmens<br />
ohne Funktion 1 Vertreterin eines Sozialverbandes<br />
1 Vertreter einer Gebietskörperschaft<br />
Die Unterlagen zur Gründung des Vereins wurden notariell beglaubigt und am 23.04.2007<br />
beim Amtsgericht Gera eingereicht. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte durch das<br />
Amtsgericht Pößneck, Zweigstelle Bad Lobenstein, am 04.06.2007 unter der Bezeichnung<br />
„<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> e. V.“<br />
Sitz: Remptendorf<br />
Die Eintragung in das Vereinsregister wurde im Thüringer Staatsanzeiger Nr. 27/2007 veröffentlicht<br />
(siehe Anlage 2).<br />
Abb. 3: Organigramm RAG<br />
Der regionalen <strong>Aktionsgruppe</strong> ist ein interdisziplinärer Fachbeirat zugeordnet, der zusätzlich<br />
(bei Bedarf) spezielle Sachverständige einbeziehen kann. Zur Sicherung einer ausgewogenen<br />
Repräsentanz der Frauen und ihrer Teilhabe an den Entscheidungsprozessen der RAG<br />
ist die Bildung eines geschlechterparitätischen „Gender-Gremiums“ vorgesehen. Dieses<br />
Gremium ist in der Satzung noch nicht berücksichtigt. Die Struktur und die personelle Zusammensetzung<br />
des Vorstandes der RAG reflektiert das regionale Akteursspektrum und ist<br />
geeignet, die verschiedenen Interessen und Erwartungshaltungen angemessen zu berücksichtigen.<br />
Ein zusammenfassender Überblick über die Struktur und die Zusammensetzung<br />
der RAG ist aus dem Organigramm (Abb. 3) zu entnehmen.<br />
- 3 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
2.2 Regionalmanagement<br />
Die Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie soll über ein fachlich qualifiziertes Regionalmanagement<br />
erfolgen, welches auf entsprechende Erfahrungen und Referenzen verweisen kann. Dieses<br />
Regionalmanagement soll zwei wesentliche Aufgaben erfüllen:<br />
1. Sekretariatsfunktion für die RAG<br />
2. Finanz- und Fördermittelmanagement.<br />
Der 1. Aufgabenbereich „Sekretariatsfunktion für die RAG“ beinhaltet folgende Aufgaben:<br />
- Beratung von Projektträgern und Interessierten<br />
- Entgegennahme und Bewertung von Förderanträgen<br />
- Vorbereitung / Protokolle von Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen<br />
- Ausarbeitung von Beschlussvorlagen<br />
- Einbeziehung des Fachbeirates und von Sachverständigen<br />
- Regelmäßige Berichterstattung an die RAG<br />
- Öffentlichkeitsarbeit<br />
Der 2. Aufgabenbereich „Finanz- und Fördermittelmanagement“ umfasst folgende Tätigkeiten:<br />
- Budgetverwaltung<br />
- Mittelbewirtschaftung<br />
- Abrechnung<br />
- Prüfung von Verwendungsnachweisen<br />
- Monitoring / Erfolgskontrolle.<br />
Die Leistungen werden nach endgültiger Anerkennung der RAG durch das TMLNU öffentlich ausgeschrieben.<br />
Für die Teilregion „<strong>Orla</strong>senke“ ist darüber hinaus ein Regionalmanagement zur „Initiierung, Entwicklung<br />
und Umsetzung“ von Projekten erforderlich. Dabei soll möglichst ein Nebeneinander von mehreren<br />
Regionalmanagements mit verschiedenen Aufgabenstellungen vermieden werden.<br />
2.3 Methodik der Erarbeitung<br />
Die regionale Entwicklungsstrategie für die <strong>LEADER</strong>-Region „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ sowie die entwicklungsrelevanten<br />
Leitprojekte sind das Ergebnis eines gruppendynamischen Prozesses mit Bürgermeistern,<br />
landwirtschaftlichen Unternehmen, Partnern aus der Wirtschaft und sozialen Bereichen. Dazu wurden<br />
drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit der projektorientierten Umsetzung nachfolgender regionaler<br />
Handlungsfelder befassten.<br />
Arbeitsgruppe 1 „Inwertsetzung von Natur und Landschaft / Entwicklung von wert-<br />
schöpfendem Tourismus / Wirtschaftliche und ökologische Nach-<br />
nutzung brachgefallener Flächen“<br />
Arbeitsgruppe 2 „Diversifizierung der ländlichen Erwerbsquellen und Förderung<br />
regionaler Wertschöpfungsketten“<br />
Arbeitsgruppe 3 „Verbesserung der Lebensverhältnisse und Sicherung einer ange-<br />
messenen sozialen Infrastruktur“<br />
Diese Arbeitsgruppen hatten die Aufgabe, Ideen mit „regions- und sektorübergreifendem Charakter“<br />
zu entwickeln und waren somit „Ideen- und „Kooperationsbörse“ (siehe Abb. 4). Die Projektideen wurden<br />
durch kompetente Akteure und Partner in gesonderten Projektgruppen beraten und vervollkommnet.<br />
Dabei stand im Vordergrund, dass diese Projekte<br />
- einem Vorhabenträger zugeordnet werden können<br />
- umsetzungsfähig sind<br />
- dem Anliegen der ELER-VO entsprechen und<br />
- maßgeblich zur Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie beitragen.<br />
- 4 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Die Ergebnisse der einzelnen Projektgruppen wurden abschließend in den o.g. drei Arbeitsgruppen<br />
vorgestellt und in einen regionalen und sektoralen Kontext eingeordnet. Diese Vorgehensweise<br />
- gemeinsam in einem größeren interdisziplinär zusammengesetzten Personenkreis Ideen zu entwickeln,<br />
- anschließend im kleineren Kreis mit lokalen Akteuren weiter zu Projekten zu vertiefen<br />
und zu vervollkommnen sowie<br />
- abschließend den Gesamtkontext über die Arbeitsgruppen herzustellen,<br />
hat sich bewährt. Damit war es möglich, sowohl lokale Ideen, Initiativen und Potentiale, als auch überregionale<br />
Belange zu berücksichtigen. Leitfaden für die Arbeitsgruppen waren<br />
- die Ziele der Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 (ELER), insbesondere<br />
* Art. 4 (1) b Verbesserung der Umwelt und der Landwirtschaft durch die Förderung<br />
der Landbewirtschaftung,<br />
* Art. 4 (1) c Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum und Förderung der<br />
Diversifizierung der Wirtschaft,<br />
- die Hinweise des TMLNU in den Workshops zur Ausarbeitung der Kurz- bzw. Langfassung,<br />
- die Beschlüsse der Regionalen <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ sowie<br />
- vorliegende Konzepte und Planungen (siehe Abschn. 3.1).<br />
In den Workshops der themenbezogenen Arbeitsgruppen standen folgende Intentionen im Vordergrund:<br />
Arbeitsgruppe 1<br />
Inwertsetzung von Natur und Landschaft<br />
Verknüpfung von Naturschutzzielen mit der Valorisierung<br />
der Natur- und Landschaftspotentiale<br />
Dies bedeutet, weniger „originäre Naturschutzprojekte“,<br />
sondern vielmehr Verknüpfung von Naturschutz<br />
mit Verbesserung der Erholungsqualität und beschäftigungswirksamen<br />
Strategien (Wertschöpfungsketten).<br />
Entwicklung von wertschöpfendem Tourismus<br />
Verbesserung der touristischen Infrastruktur, primär<br />
als Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität für<br />
die Bewohner des ländlichen Raumes sowie zur<br />
Verbesserung der Erwerbschancen<br />
- 5 -<br />
Arbeitsgruppe Nr. 3 am 06.09.2007 in Saalburg<br />
Arbeitsgruppe Nr. 2 am 17.07.2007 in Ziegenrück
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Wirtschaftliche und ökologische Nachnutzung<br />
brachgefallener Flächen<br />
Präferierung von Umnutzungszielen, die zur Entwicklung<br />
des ländlichen Raumes beitragen und das bauliche<br />
Potential weitgehend erhalten<br />
Beseitigung von Missständen mit entwicklungsrelevanten<br />
Umnutzungszielen verbinden<br />
Arbeitsgruppe 2<br />
Diversifizierung der ländlichen Erwerbsquellen<br />
und Förderung regionaler Wertschöpfungsketten<br />
Aufwertung regionaler Erzeugnisse, Erleichterung<br />
des Marktzuganges, vor allem für Kleinbetriebe<br />
Einsatz neuen Know-hows und neuer Technologien,<br />
um die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Dienstleistungen<br />
und Erzeugnisse zu verbessern<br />
Arbeitsgruppe 3<br />
Verbesserung der Lebensverhältnisse und Sicherung<br />
einer angemessenen sozialen Infrastruktur<br />
Entwicklung von kommunalen Kooperationsmodellen<br />
zur sozialen Infrastruktur unter besonderer Berücksichtigung<br />
der demografischen Prozesse<br />
Förderung eines branchenübergreifenden Regionalmarketing<br />
und nachhaltige Nutzung der kulturellen<br />
Potentiale<br />
- 6 -<br />
Projektberatung „Grünes Band“ am 23.08.2007 in<br />
Leutenberg<br />
Arbeitsgruppe Nr. 3 am 26.07.2007 in Remptendorf<br />
Überregionale Koordinierungsberatung am<br />
04.09.2007 in Gera (ALF)<br />
Insgesamt wurden in diesem Prozess eine Vielzahl von Beratungen und Abstimmungen durchgeführt:<br />
- 5 Beratungen der Regionalen <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong><br />
- 5 Beratungen zur überregionalen Koordinierung<br />
- 6 Workshops zur regionalen Projektentwicklung und -koordinierung<br />
- 40 Beratungen von Projektgruppen zur Vertiefung / Konkretisierung<br />
von Projektideen<br />
Die Veranstaltungstermine und -orte zu den regionalen Workshops wurden in der lokalen Presse veröffentlicht,<br />
um der Bevölkerung Gelegenheit zur Teilnahme und Mitwirkung zu geben. Über die Ergebnisse<br />
dieser Workshops wurden in der lokalen bzw. regionalen Presse berichtet (siehe Pressespiegel /<br />
Anlage 4).<br />
Mit den angrenzenden <strong>LEADER</strong>-Regionen wurden zu Vorhaben mit gebietsübergreifender Relevanz<br />
Abstimmungen durchgeführt (siehe Abb. 4). Besonders mit der <strong>LEADER</strong>-Region „Saalfeld-Rudolstadt“
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
ist ein erheblicher Kooperations- und Koordinierungsbedarf für die Umsetzung der Leitprojekte gegeben.<br />
Dazu wurde eine enge Zusammenarbeit zwischen den RAG´s vereinbart (siehe Absichtserklärungen<br />
/ Anlage 3).<br />
Das nachfolgende Organigramm gibt einen Überblick zur Prozessorganisation zur Ausarbeitung dieser<br />
Dokumentation.<br />
Abb. 4: Organisationsstruktur und Prozessorganisation zur Ausarbeitung der regionalen Entwicklungsstrategie<br />
Überregionale<br />
Abstimmungen<br />
Beratungen der<br />
Regionalen<br />
<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong><br />
Öffentliche<br />
Workshops der<br />
Arbeitsgruppen zu<br />
regionalen Handlungsfeldern<br />
Beratungen der<br />
Projektgruppen<br />
Projektforum „Erlebnis Grünes Band“, am 19.07.2007, Probstzella<br />
Koordinierungsberatung zwischen den RAG´s, am 04.09.2007, Gera (ALF)<br />
Koordinierungsberatung<br />
mit der <strong>LEADER</strong>-Region „Saalfeld-Rudolstadt“ am 12.10.2007, Hermsdorf<br />
Koordinierungsberatung<br />
mit der <strong>LEADER</strong>-Region „Greizer Land“ am 15.10.2007, Gera<br />
Koordinierungsberatung<br />
mit der ILEK-Region „Sächsisches Vogtland“ am 15.10.2007<br />
08.02.2007, Schleiz (LRA) 19.04.2007, Schleiz (LRA)<br />
22.03.2007, Schleiz (LRA) 02.07.2007, Schleiz (LRA)<br />
11.10.2007, Schleiz (LRA)<br />
Nr. 1<br />
Erhaltung und Inwertsetzung<br />
von Natur und<br />
Landschaft / Entwicklung<br />
von wertschöpfendem<br />
Tourismus / Wirtschaftliche<br />
und ökologische<br />
Nachnutzung brachgefallener<br />
Flächen<br />
Workshops:<br />
24.07.2007, Dreba<br />
29.08.2007, Dreba<br />
Das „Grüne Band“<br />
02.07.2007, Schleiz<br />
11.07.2007, Schleiz<br />
14.08.2007, Lehesten<br />
16.08.2007, Tanna<br />
21.08.2007, Wurzbach<br />
23.08.2007, Leutenberg<br />
Raderlebnis<br />
„<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ auf landwirtschaftlichen<br />
Wegen<br />
31.07.2007, Ebersdorf<br />
16.08.2007, Tanna<br />
04.09.2007, Gera<br />
09.10.2007, Gera<br />
15.10.2007, Gera<br />
Kultur, Natur und Landwirtschaft<br />
rund um die<br />
Burg Ranis<br />
02.08.2007, Ranis<br />
20.08.2007, Ranis<br />
10.10.2007, Pößneck<br />
Aquakultur - Land der<br />
Tausend Teiche<br />
09.08.2007, Neustadt<br />
10.08.2007, Dreba<br />
10.08.2007, Knau<br />
15.08.2007, Knau<br />
Nr. 2<br />
Diversifizierung der ländlichen<br />
Erwerbsquellen und<br />
Förderung regionaler Wertschöpfungsketten<br />
Workshops:<br />
17.07.2007, Ziegenrück<br />
30.08.2007, Ziegenrück<br />
Regionale Wertschöpfungsketten<br />
- Schilf<br />
23.08.2007, Leutenberg<br />
- Energieholz<br />
09.08.2007, Neustadt<br />
- Delikatessen aus den<br />
Himmelsteichen<br />
10.08.2007, Dreba<br />
15.08.2007, Knau<br />
- Flachs<br />
- 7 -<br />
Nr. 3<br />
Verbesserung der Lebensverhältnisse<br />
und Sicherung<br />
einer angemessenen sozialen<br />
Infrastruktur<br />
Workshops:<br />
26.07.2007, Remptendorf<br />
06.09.2007, Saalburg<br />
Dörfliche Lebensqualität<br />
15.08.2007, Knau<br />
23.08.2007, Leutenberg<br />
30.08.2007, Remptendorf<br />
Agrarunternehmen schaffen<br />
Lebensqualität<br />
10.08.2007, Knau<br />
15.08.2007, Knau<br />
09.10.2007, Ebersdorf Übergemeindliches<br />
Sport- und Freizeitzentrum<br />
/ Interkommunaler<br />
Wirtschafts- und Radweg<br />
„via kämmera“<br />
Direktvermarktungsprojekte<br />
- Bauernscheune<br />
15.08.2007, Knau<br />
- Alte Mühle<br />
10.08.2007, Knau<br />
15.08.2007, Knau<br />
Bracheninwertsetzung<br />
und -umnutzung<br />
14.08.2007, Lehesten<br />
16.08.2007, Tanna<br />
21.08.2007, Wurzbach<br />
21.08.2007, Ziegenrück<br />
31.08.2007, Ziegenrück<br />
16.08.2007, Tanna<br />
Inwertsetzung von Natur<br />
23.08.2007, Leutenberg<br />
11.07.2007, Schleiz<br />
„Alles BIO“ - ökologisch<br />
gut!<br />
08.10.2007, Pößneck
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
3. Konsistenter Ansatz<br />
3.1 Auswertung relevanter Planungen<br />
Eine wesentliche Grundlage für die Ausarbeitung der regionalen Entwicklungsstrategie und<br />
für die Generierung entwicklungsrelevanter Vorhaben waren vorliegende multisektorale Planungen<br />
und fachübergreifende Entwicklungskonzepte.<br />
Für die Region <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> liegen 23 Agrarstrukturelle Planungen und 5 Regionale Entwicklungskonzepte<br />
vor. Die Agrarstrukturellen Planungen gliedern sich in<br />
� 4 Agrarstrukturelle Vorplanungen (AVP)<br />
� 7 Agrarstrukturelle Entwicklungsplanungen (AEP) und<br />
� 12 Projektbezogene Agrarstrukturelle Entwicklungsplanungen (PAVP).<br />
Die räumlichen Geltungsbereiche und die thematischen Schwerpunkte der Agrarstrukturellen<br />
Planungen sind aus der nachfolgenden Übersicht (Abb. 5) zu entnehmen<br />
Abb. 5: Übersicht „Agrarstrukturelle Planungen“<br />
Planungszeitraum<br />
1991/92 AVP Zeulenroda<br />
Planvorhaben Planungsanlass Plangebiet<br />
Trinkwassertalsperre /<br />
Konfliktbereiche Wasser- und<br />
Landwirtschaft<br />
1991/92 AVP Knau Entwicklung ländlicher Raum<br />
Dröswein, Löhma, Lossau, Mühldroff, Öttersdorf, Pörmitz,<br />
Tegau, Burkersdorf, Thierbach sowie Orten im Landkreis<br />
Greiz und Landkreis Plauen (Freistaat Sachsen)<br />
Weira, Grobitz, Bucha, Dreba, Keila, Knau, Posen, Linda,<br />
Gleina, Köthnitz, Steinbrücken, Plothen, Schöndorf, Külmla,<br />
Tausa, Volkmannsdorf<br />
- 8 -<br />
Gesamtfläche<br />
(ha)<br />
Anerkannt<br />
als ILEK<br />
16.300 ---<br />
9.997 X<br />
1991 PAVP Linda Entwicklung ländlicher Raum Linda, Gleina 624 ---<br />
1992 AVP Lössau Entwicklung ländlicher Raum<br />
1993 AVP Lobenstein Entwicklung ländlicher Raum<br />
Heidefeld, Gefell, Langenbuch/ Dröswein, Lössau, Mielesdorf,<br />
Rothenacker, Willersdorf, Stelzen, Spielmes, Unterkoskau,<br />
Oberkoskau, Tanna/Frankendorf, Schleiz sowie<br />
Orten im Landkreis Plauen (Freistaat Sachsen)<br />
Lobenstein, Saaldorf,<br />
Oberlemnitz, Lichtenbrunn, Helmsgrün, Unterlemnitz,<br />
Neuendorf<br />
8.750 X<br />
6.074 X<br />
1994 PAVP Pottiga Dorfflurbereinigung Pottiga 40 ---<br />
1993/94 PAVP Dreba Wasserwirtschaft / Teiche Dreba 94 ---<br />
1993/94<br />
PAVP<br />
Remptenmühle<br />
1994 PAVP Neustadt<br />
1994 PAVP Pößneck<br />
1995 PAVP Triptis<br />
1995<br />
PAVP<br />
Frössen-Gefell<br />
1995 PAVP Frießnitz<br />
1995/96 PAVP Gahma<br />
1995/96<br />
PAVP<br />
Oberlemnitz<br />
1995/96 PAVP Pottiga<br />
Konfiktbereiche Landwirtschaft,<br />
Naturschutz und Forst<br />
Verkehrswegebau / Konfliktbereiche<br />
zwischen Landwirtschaft,<br />
Naturschutz, Bergbau<br />
und Wasserwirtschaft<br />
Verkehrswegebau / Konfliktbereiche<br />
zwischen Landwirtschaft,<br />
Naturschutz, Bergbau<br />
und Wasserwirt-schaft<br />
Verkehrswegebau / Konfliktbereiche<br />
zwischen Landwirtschaft,<br />
Naturschutz, Bergbau<br />
und Wasserwirtschaft<br />
Verkehrswegebau / Konfliktbereiche<br />
zwischen Landwirtschaft,<br />
Naturschutz, Bergbau<br />
und Wasserwirtschaft<br />
Konfliktbereiche zwischen<br />
Landwirtschaft, Naturschutz<br />
und Wasserwirtschaft<br />
Wasserspeicher, Zusammenführung<br />
von getrenntem<br />
Eigentum nach LwAnpG<br />
Wasserspeicher, Zusammenführung<br />
von getrenntem<br />
Eigentum nach LwAnpG<br />
Wasserspeicher, Zusammenführung<br />
von getrenntem<br />
Eigentum nach LwAnpG<br />
Volkmannsdorf, Plothen, Schöndorf, Bucha, Dreba, Knau 716 ---<br />
Neunhofen, Kospoda mit Meilitz, Burgwitz, Neustadt,<br />
Moderwitz, Arnshaugk, Mollbitz, Weltwitz, Schmieritz,<br />
Dreitzsch, Kopitzsch, Traun<br />
1.612 ---<br />
Pößneck, Rehmen, Schweinitz, Schlettwein, Öpitz 881 ---<br />
Geroda, Geheege, Mittelpöllnitz, Porstendorf, Braunsdorf,<br />
Triptis, Döblitz, Oberpöllnitz, Miesitz, Kopitzsch<br />
Blintendorf, Dobareuth, Frössen, Gefell, Göttengrün, Göritz,<br />
Ullersreuth, Langgrün, Birkenhügel<br />
1.735 ---<br />
2.539 ---<br />
Porstendorf und Orten des Landkreises Greiz 3.908 ---<br />
Gahma, Rauschengesees 752 ---<br />
Oberlemnitz 498 ---<br />
Pottiga 719 ---<br />
1998/99 AEP Lehesten Entwicklung ländlicher Raum Brennersgrün, Lehesten, Röttersdorf, Schmiedebach 3.596 X<br />
1998 - 2000 AEP Krölpa Entwicklung ländlicher Raum<br />
1999/2000<br />
AEP<br />
Gebersreuth<br />
Friedebach, Gräfendorf, Dobian, Oelsen, Herschdorf,<br />
Hütten, Krölpa, Zella, Rockendorf, Grannroda<br />
4.223 X<br />
Grünes Band Gebersreuth, Mödlareuth 785 X<br />
1999 - 2001 AEP Ebersdorf Entwicklung ländlicher Raum Ebersdorf, Friesau, Röppisch, Schönbrunn, Zoppoten 4.057 X<br />
2000 - 2002 AEP Saalburg Entwicklung ländlicher Raum Saalburg, Kulm, Pöritzsch, Raila, Wernsdorf, Burgk 4.495 X<br />
2001 - 2003 AEP Ranis Entwicklung ländlicher Raum Ranis, Öpitz, Wernburg 1.983 X<br />
2001<br />
AEP<br />
Region Wurzbach<br />
Entwicklung ländlicher Raum<br />
Grumbach, Heberndorf, Heinersdorf, Oßla, Rodacherbrunn,<br />
Titschendorf, Weitisberga, Wurzbach<br />
7.231 X
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Insgesamt wurden 10 agrarstrukturelle Planungen als Integrierte ländliche Entwicklungskonzepte<br />
(ILEK) durch das Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Gera anerkannt.<br />
Des Weiteren liegen für die Region 5 Regionale Entwicklungskonzepte (REK) vor, ein weiteres<br />
REK (<strong>Saale</strong>-Rennsteig) ist gegenwärtig in Bearbeitung. Die räumlichen Geltungsbereiche<br />
und inhaltlichen Schwerpunkte sind aus der nachfolgenden Übersicht (Abb. 6) zu entnehmen:<br />
Abb. 6: Übersicht „Regionale Entwicklungskonzepte“<br />
Planungszeitraum Planvorhaben<br />
1995 - 1997 REK „<strong>Orla</strong>senke“<br />
1996 / 97<br />
REK<br />
„Östliches Thüringer Schiefergebirge“<br />
1999 REK „Stausee Hohenwarte“<br />
1999 REK „Obere <strong>Saale</strong>“<br />
2002 / 03<br />
REK „Artenschutzzentrum<br />
Thüringen Ranis“<br />
2007 REK „<strong>Saale</strong> - Rennsteig“<br />
- 9 -<br />
Schlüssel-<br />
projekte<br />
� Vernetzung von Rad-, Reit- und Wanderwegen<br />
� Maßnahmenkatalog zum Gewässersystem <strong>Orla</strong><br />
und Kotschau<br />
� Regionalmarketing<br />
� Kommunale Kooperationsprojekte<br />
� Naturschutz<br />
� Landwirtschaft<br />
� Ausbau touristischer Infrastruktur<br />
� Kurmittelhaus Lobenstein<br />
� Verbesserte Anbindung Zellulose- und Papierfabrik<br />
Blankenstein<br />
� Gastronomie / Beherbergung<br />
� Leerstehende Bausubstanz<br />
� Landschaftsentwicklung und -pflege<br />
� Hohenwarte-Rundwanderweg<br />
� Gästeinformationsstellen<br />
� Kommunale Projekte<br />
� Wege- und Parkplatzsystem<br />
� Gastronomie und Beherbergung<br />
� Ausbau der touristischen Infrastruktur<br />
� Altvaterturm Lehesten<br />
� Kurmittelhaus Lobenstein<br />
� Papierfabrik Blankenstein<br />
� Wirtschaft / Infrastruktur<br />
� Sport / Kultur<br />
� Fremdenverkehr<br />
� Ressourcenschutz / Landwirtschaft<br />
� Gläserner Fluss<br />
� Naturschutzlehrpark<br />
� Interkommunale Kooperation<br />
� Tourismus<br />
� Verkehrsinfrastruktur<br />
� Demografischer Wandel und Daseinsvorsorge<br />
Plangebiet<br />
Pößneck, Neustadt/<strong>Orla</strong>, Triptis, Krölpa,<br />
VG Oppurg, VG Triptis<br />
Lobenstein, Lehesten, VG Wurzbach,<br />
VG <strong>Saale</strong>-Rennsteig<br />
Altenbeuthen, Crispendorf, Drognitz, Eßbach,<br />
Gössitz, Goßwitz, Hohenwarte, Paska,<br />
Wilhelmsdorf, Ziegenrück<br />
Gefell, Hirschberg, Saalburg, Tanna<br />
Ranis<br />
Bad Lobenstein, Birkenhügel, Blankenberg,<br />
Blankenstein, Haara, Neundorf, Pottiga,<br />
Schlegel, Gefell, Hirschberg, Lehesten,<br />
Remptendorf, Saalburg-Ebers-dorf, Tanna,<br />
Wurzbach<br />
Weitere wichtige Bearbeitungsunterlagen sind folgende Studien und Untersuchungen:<br />
� Zwischenbericht zur Vorbereitung und Moderation zur Gründung eines Städteverbundes zwischen den Städten<br />
Gefell, Hirschberg und Tanna, Oktober 2006<br />
� Entwicklungskonzept Burg Ranis<br />
� Erlebnis Grünes Band<br />
Gemeinde Pottiga, April 2007<br />
� Dokumentation<br />
Himmelsteiche-Dynamik in der Naturlandschaft, Dezember 2005<br />
� Dokumentation der Werkstatt<br />
„Entwicklung des Rittergutes Knau“, Januar 2007<br />
� Wettbewerbsbeitrag für den Wettbewerb des BMVEL<br />
Regionen Aktiv - Land gestaltet Zukunft, November 2001<br />
� Geotourismus und Geopark<br />
Chancen für das Thüringer Schiefergebirge, Oktober 2005 / September 2006<br />
� Vorbereitung des Ausweisungsverfahrens für den Naturpark „Thüringer Schiefergebirge /<br />
Obere <strong>Saale</strong>“, Januar 2000<br />
� Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Erlebnis Grünes Band“, Dezember 2006<br />
� Dokumentation<br />
Beratungs- und Koordinierungsleistungen zur Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes „Stausee<br />
Hohenwarte“, November 2002<br />
� Caminante<br />
Modellprojekt zur lebensweltorientierten Jugendhilfeplanung im ländlichen Raum unter den Bedingungen des<br />
demografischen Wandels, April 2006<br />
� Monitoring zum Modellvorhaben der Raumordnung „Anpassungsstrategien für ländliche / periphere Regionen<br />
mit starkem Bevölkerungsrückgang“, FSU Jena, Praktikumsarbeit, Dezember 2006
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Folgende Ansätze für Projektideen resultieren aus den vorliegenden Agrarstrukturellen und<br />
Regionalen Entwicklungsplanungen<br />
Projektideen zum regionalen Handlungsfeld „Erhaltung und Inwertsetzung von Natur und<br />
Landschaft“<br />
� Interkommunales Projekt „Gläserner Fluss“<br />
Quellenverzeichnis:<br />
* Regionales Entwicklungskonzept „Artenschutzzentrum Thüringen Ranis“, August 2003<br />
mit einer umfassenden Analyse des Natur- und Artenschutzpotentials und mit Empfehlungen<br />
zu einzelnen Projekten<br />
* Exposé für das Aquarienhaus des Artenschutzzentrums Ranis<br />
* Der Gläserne Fluss, Oktober 2002<br />
mit konkreten konzeptionellen Vorstellungen zum Ziel und Inhalt des Projektes<br />
* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Ranis“, Dezember 2003<br />
mit Empfehlung zur Einordnung des „wichtigsten Bestandteils“(AEP, S. 35), des geplanten<br />
Aquarienhauses „Gläserner Fluss“<br />
* Dokumentation zum Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben Erlebnis „Grünes Band“<br />
Projektbeschreibung, Dezember 2006<br />
mit Beschreibung der Ziele und Maßnahmen zum Naturschutz und zur Landschaftspflege sowie<br />
zur Entwicklung von Erlebnisangeboten<br />
� Naturerlebnispark „Brandenstein“<br />
Quellenverzeichnis:<br />
* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Ranis“, Dezember 2003<br />
mit einer Analyse zur Eignung des Flächenpotentials für einen Naturschutzlehrpark (AEP, S.<br />
52) unter besonderer Berücksichtigung der Eigentums-, Nutzungs- und Rechtsverhältnisse<br />
* Regionales Entwicklungskonzept „Artenschutzzentrum Thüringen Ranis“, März 2003<br />
mit Vorschlägen für thematische Wanderwege und zum touristischen Potential eines Naturschutzlehrparks<br />
Projektideen zum regionalen Handlungsfeld „Diversifizierung der ländlichen Erwerbsquellen<br />
und Förderung regionaler Wertschöpfungsketten“<br />
� Aquakultur - „Land der Tausend Teiche“<br />
Quellenverzeichnis:<br />
* Agrarstrukturelle Vorplanung „Knau“, Juli 1992<br />
mit einer gründlichen Analyse zu den Stärken und Schwächen der Region und mit Empfehlungen<br />
zum Anbau nachwachsender Rohstoffe sowie zur Veredlungswirtschaft und Direktvermarktung<br />
* Dokumentation Zukunftsregion „Land der Himmelsteiche“, November 2001<br />
mit interessanten Projektvorschlägen zur Direktvermarktung und Veredlungswirtschaft sowie<br />
zum Aufbau einer regionalen Partnerschaft (S. 13)<br />
Projektideen zum regionalen Handlungsfeld „Entwicklung von wertschöpfendem Tourismus /<br />
Verbesserung der Lebensverhältnisse“<br />
� Nationaler Geopark<br />
Quellenverzeichnis:<br />
* Dokumentation „Geotourismus und Geopark“, Chancen für das Thüringer Schiefergebirge,<br />
Oktober 2005 / September 2006<br />
mit einer konkreten Konzeption zu touristisch relevanten Geo-Objekten und zu signifikanten<br />
Alleinstellungsmerkmalen<br />
� „Begegnungsorte im Grünen Band“<br />
Quellenverzeichnis:<br />
* Dokumentation „Erlebnis Grünes Band“<br />
Gemeinde Pottiga, April 2007<br />
- 10 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
� Das „Grüne Band“<br />
Quellenverzeichnis:<br />
* Dokumentation zur Vorbereitung des Ausweisungsverfahrens für den Naturpark „Thüringer<br />
Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“, Januar 2000<br />
zur Naturparkgliederung in Ruhebereiche, Kulturlandschaft und Erholung<br />
* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Lehesten“, Dezember 1999<br />
mit Hinweisen und Empfehlungen zu Maßnahmen der Landschaftspflege des „Grünen Bandes“<br />
(AEP, S. 110)<br />
* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Gebersreuth“<br />
mit Empfehlungen zur eigentumsrechtlichen Klärung (Kolonnenweg) und zu Wanderwegen<br />
(AEP, S. 108)<br />
� Raderlebnis „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ auf landwirtschaftlichen Wegen<br />
Quellenverzeichnis<br />
* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Ebersdorf/Thr.“, September 2001<br />
mit Projektempfehlungen zur Ausweisung von Radwegen (AEP, S. 112, Projekt Nr. 5.4 / 5.5)<br />
* Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung „Saalburg/Burgk“, August 2002<br />
mit konkreten Projektempfehlungen zu Radwanderwegen, einschließlich „Euregio egrensis“<br />
(AEP, S. 65) und zum Ausbau des Radweges „Kloster“ (AEP, Projekt Nr. 5.1)<br />
Projektidee zum regionalen Handlungsfeld „Wirtschaftliche und ökologische Nachnutzung<br />
brachgefallener Flächen“<br />
� Jugendinsel „<strong>Saale</strong>land“<br />
Quellenverzeichnis:<br />
* Regionales Entwicklungskonzept „Stausee Hohenwarte“, Dezember 1999<br />
mit Empfehlungen zum Wasserwandern (REK, Projekt Nr. 5) und zur Nachnutzung der „Ferieninsel“<br />
(REK, Projekt Nr. ZIEL 4)<br />
Zur Berücksichtigung der Herausforderungen des demografischen Wandels lagen mehrere<br />
Untersuchungen vor:<br />
/1/ Caminante<br />
Modellprojekt zur lebensweltorientierten Jugendhilfeplanung im ländlichen Raum unter den Bedingungen des<br />
demografischen Wandels, April 2006<br />
/2/ Monitoring zum Modellvorhaben der Raumordnung „Anpassungsstrategien für ländliche / periphere Regionen<br />
mit starkem Bevölkerungsrückgang“, FSU Jena, Praktikumsarbeit, Dezember 2006<br />
Besonders in /2/ werden interessante Strategien für die Zukunft empfohlen, so u. a.<br />
* ein dezentrales Modell kleiner Schulen<br />
* ein <strong>Ä</strong>rztenetzwerk<br />
* die Neustrukturierung des ÖPNV<br />
* ein Dorfzentrum und<br />
* alternative Lösungen in der Wasserver- und -entsorgung.<br />
Die Empfehlungen wurden bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Leitprojekte berücksichtigt.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die agrarstrukturellen und regionalen Entwicklungskonzepte bildeten eine wichtige und unverzichtbare<br />
Grundlage für den Diskussions- und Ideenfindungsprozess. So entstanden daraus<br />
viele Projektideen. Andererseits können diese Entwicklungsplanungen nicht den nachfolgenden<br />
Diskussions- und Ideenfindungsprozess substituieren. Der rasche Wandel und die<br />
Veränderungen der Entwicklungsbedingungen führen zu ständig neuen Herausforderungen<br />
und somit auch zu innovativen Lösungs- und Entwicklungsansätzen. Diesen aktuellen Anforderungen<br />
können die zeitlich zurückliegenden Konzeptionen nicht vollständig gerecht werden.<br />
- 11 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
3.2 Ergebnisse und Erfahrungen des <strong>LEADER</strong>-Prozesses<br />
In der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region wurden zwischen 2000 - 2006 insgesamt 19 <strong>LEADER</strong>-Projekte<br />
verwirklicht. Weitere acht Projekte werden bis 2008 noch abgeschlossen.<br />
Die Projektkosten betrugen über 2 Mio. €, diese wurden mit <strong>LEADER</strong>-Fördermitteln in Höhe<br />
von 1,116 Mio. € kofinanziert.<br />
Die nachfolgende Projektübersicht (Abb. 7) zeigt eine exemplarische Auswahl der geförderten<br />
Projekte.<br />
Abb. 7: <strong>LEADER</strong>-Projekte<br />
Durchführungs-<br />
zeitraum<br />
2002 - 2004<br />
Projektbezeichnung Projektinhalt<br />
Touristische Aufwertung<br />
der Gemeinde Knau<br />
2003 Naturparkausstellung<br />
2004 / 2005 Kellerstuben Ludwigshof<br />
2004 / 2005 Schloss Brandenstein<br />
2004 / 2005 Tagelöhnerhaus Dörflas<br />
2004 Saalbachbrücke<br />
2004 / 2005<br />
Naturpark-<br />
Informationsstelle<br />
2004 / 2005 Rittergut Positz<br />
2005 Bauernstube Knau<br />
2007 Jagdschule Zollgrün<br />
2007 Pilzlehrpfad<br />
2007 Festspielscheune<br />
2007 Rundwanderweg Plothen<br />
2007 Wellnessanlage<br />
2008 Pistenbully<br />
2008 Kräuter-Mühlenapotheke<br />
- Aufbau von Thementafeln<br />
- Einrichtung einer Touristeninformationsstelle<br />
- Sanierung der Turmhaube des ehem. Rittergutes<br />
- 12 -<br />
Knau und einer Pferdetränke auf dem Hof<br />
Erstellung eines Feinkonzeptes für eine Ausstellung<br />
des Naturparkvereins „Thüringer Schiefergebirge /<br />
Obere <strong>Saale</strong>“<br />
Ausbau eines „Begegnungsortes“ im ehem. Rittergut<br />
Sanierung des denkmalgeschützten Schlosses, u.a.<br />
für kulturelle Zwecke (Kulturberg e. V.)<br />
Sanierung eines historischen Gebäudes zur Nutzung<br />
für agrartouristische Angebote<br />
Wiedererrichtung einer ehem. Fußgängerbrücke an<br />
der thüringisch-bayrischen Grenze<br />
Förderung der Ausstattung der Informationsstelle für<br />
den Naturpark „Thüringer Schiefergebirge / Obere<br />
<strong>Saale</strong>“ in Wurzbach<br />
Sanierung eines erheblich sanierungsbedürftigen ehem.<br />
Rittergutes mit dem Ziel, dieses für agrartouristische<br />
Zwecke zu nutzen<br />
Einrichtung einer „Bauernstube“ zur gastronomischen<br />
Versorgung durch die Agrofarm Knau<br />
Umnutzung einer ehem. Jagdschule zur einem Wohnhaus<br />
Einrichtung eines Pilzlehrpfades im Umland der Stadt<br />
Schleiz<br />
Errichtung einer Festspielscheune in der Gemeinde<br />
Stelzen für die Durchführung der überregional bekannten<br />
Stelzenfestspiele<br />
Ausstattung eines Rundwanderweges und einer Touristeninformationsstelle<br />
in der Gemeinde Plothen<br />
Förderung eines agrartouristischen Angebotes in der<br />
„Lückenmühle“<br />
Anschaffung eines Pistenbullys für die naturnahe Bewirtschaftung<br />
der Teiche zwischen Plothen, Knau und<br />
Dreba<br />
Einrichtung einer „Kräuter-Mühlenapotheke“ im Zusammenhang<br />
mit dem Mutter-Kind-Kurheim in der<br />
Siedlung „Lückenmühle“<br />
Der thematische Schwerpunkt lag in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region aufgrund der besonderen landschaftlichen<br />
Bedingungen im „Tourismus“. Besondere Aufmerksamkeit wurde bei der Bewilligung<br />
von Projekten durch die lokale <strong>Aktionsgruppe</strong> (LAG) auf die „Nachhaltigkeit“ gelegt.<br />
Damit wurde erreicht, dass sämtliche Projekte bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt weitergeführt<br />
werden und zwischenzeitlich „sich finanziell selbst tragen“.
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Die abgeschlossenen <strong>LEADER</strong>-Projekte haben auch nachweislich zur Erhaltung und Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen beigetragen. So wurden besonders mit den nachfolgenden Projekten<br />
zur Förderung des wertschöpfenden Agrartourismus<br />
- Tagelöhnerhaus Dörflas - Kellerstuben Ludwigshof<br />
- Rittergut Positz - Naturschule Papilio<br />
- Bauernstube Knau<br />
Arbeitsplätze neugeschaffen.<br />
Die <strong>LEADER</strong>-Projekte stellen eine wesentliche Erfahrungsgrundlage und Voraussetzung für<br />
die Ausarbeitung und Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie für die neue Förderperiode<br />
2007 - 2013 dar. Eine größere Anzahl von <strong>LEADER</strong>-Projekten bilden sogar eine<br />
Voraussetzung bzw. einen Baustein für die neu- und weiterentwickelten Leitprojekte. Diese<br />
Kohärenz ist in der nachfolgenden Übersicht Nr. 8 nachgewiesen.<br />
Übersicht 8: Kohärenz von <strong>LEADER</strong>- bzw. ELER-Projekten<br />
Naturparkausstellung<br />
Saalbachbrücke<br />
<strong>LEADER</strong>-Projekte Geplante Leitprojekte (ELER)<br />
Naturparkinformationsstelle<br />
Kellerstuben Ludwigshof<br />
Schloss Brandenstein<br />
Rittergut Positz<br />
Touristische Aufwertung der Gemeinde<br />
Knau<br />
Bauernstube Knau<br />
Rundwanderweg Plothen<br />
Pistenbully<br />
Leitprojekt Nr. 1<br />
„Grünes Band, Naturpark und Thüringer Meer“<br />
- Naturerlebnis „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region“ -<br />
- 13 -<br />
Leitprojekt Nr. 2<br />
Interkommunales Vorhaben<br />
„Kultur, Natur und Landwirtschaft“ -<br />
rund um die Burg Ranis<br />
Leitprojekt Nr. 5<br />
Wohnen und Lebensqualität auf dem Lande<br />
Die Erfahrungen der LAG hinsichtlich Nachhaltigkeit und Beschäftigungswirksamkeit wurden<br />
bei der Ausarbeitung der regionalen Entwicklungsstrategie 2007 - 2013 und bei den entsprechenden<br />
Leitprojekten berücksichtigt.
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
4. Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken<br />
4.1 Herausforderungen des demografischen Wandels<br />
- Situation Freistaat Thüringen<br />
Die demografischen Veränderun-<br />
gen, resultierend aus Geburten-<br />
rückgang, Abwanderung und<br />
steigender Lebenserwartung<br />
sind für die nächsten Jahrzehnte<br />
weitgehend vorgegeben. Die Ge-<br />
burtenzahlen der letzten 15 Jahren<br />
beschränken das Reproduktions-<br />
potential. Nach der Bevölkerungs-<br />
prognose des Statistischen Lan-<br />
desamtes wird die Bevölkerung<br />
des Freistaates Thüringen von<br />
gegenwärtig ca. 2,3 Mio. auf<br />
1,5 Mio. im Jahr 2050 sich ver-<br />
ringern. Die Anzahl der älteren<br />
Bewohner (über 65 Jahre) wird<br />
sich in diesem Zeitraum knapp<br />
verdoppeln.<br />
- Situation <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region<br />
Nach Untersuchungen der<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena,<br />
Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie,<br />
liegt die Bevölkerungsentwicklung<br />
des <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Kreises<br />
in etwa im Landesdurchschnitt.<br />
Der Bevölkerungsrückgang in der Abb. 9: Einwohnerentwicklung<br />
Region wird bis 2010 ca. 10 % und<br />
bis 2020 insgesamt 17 - 18 % betragen. Damit werden in der <strong>LEADER</strong>-Region voraussichtlich<br />
noch ca. 70.000 Menschen leben. Problematisch ist jedoch die qualitative Seite dieses<br />
Prozesses. Der Anteil der Jugendlichen wird in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region um ca. 30 % zurückgehen,<br />
wobei der niedrigste Wert nach Untersuchungen der FSU Jena bereits 2010 erreicht<br />
wird. Deshalb sind auch Projekte im ländlichen Raum zugunsten von Kindern und Jugendlichen<br />
von großer Bedeutung (z. B. Jugendinsel „<strong>Saale</strong>land“ / 1.10). Die regionalspezifische<br />
Analyse zur Bevölkerungsentwicklung zwischen 1990 - 2005 für die <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region, die<br />
im Rahmen der „Langfassung“ erstellt wurde, zeigt erhebliche Disparitäten zwischen dem<br />
Ober- und Unterland (Abb. 9).<br />
Das „Oberland“ weist eine weitgehend homogene Einwohnerentwicklung auf, die prinzipiell<br />
als „gering rückläufig“ (< - 10 bis > - 2 %) definiert werden kann.<br />
Das „Unterland“ zeigt dagegen ein bemerkenswertes Phänomen. Die starken Wirtschaftszentren<br />
in der <strong>Orla</strong>senke (Pößneck, Neustadt, Triptis) haben in den letzten 15 Jahren einen<br />
überdurchschnittlichen Einwohnerverlust erleiden müssen. Hier hat ein Suburbanisierungsprozess<br />
in die angrenzenden dörflichen Gemeinden eingesetzt, der aus Abb. 4 sehr gut ersichtlich<br />
ist. Des Weiteren hat auch die Stadt Ziegenrück eine erheblichen Einwohnerrückgang<br />
zu verzeichnen. Allerdings resultiert diese Entwicklung aus einer strukturellen Schwäche.<br />
Deshalb sind Vorhaben zur Stabilisierung der „kleinsten Stadt der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region“<br />
(ca. 800 Einwohner) von besonderer Relevanz.<br />
- 14 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Demografische Prozesse stehen regel-<br />
mäßig in Interdependenz zur sozialen<br />
Infrastruktur. Deshalb wurde im Rahmen<br />
dieser Dokumentation die Ausstattung<br />
und der Bedarf an sozialen Infrastruktur-<br />
einrichtungen (Feuerwehr, Dorfgemein-<br />
schaftshaus, Jugendklub, Kindereinrich-<br />
tung, Medizinische Betreuung, Dorfladen,<br />
Altersgerechtes Wohnen) in den einzel-<br />
nen Gemeinden erhoben und der Be-<br />
völkerungsentwicklung gegenübergestellt.<br />
Im Ergebnis wurde festgestellt, dass in<br />
den zurückliegenden Jahren die soziale<br />
Infrastruktur der Gemeinden in der<br />
<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region im Wesentlichen<br />
komplementiert wurde. Auch die Sub-<br />
urbanisierungsprozesse in der <strong>Orla</strong>-<br />
senke führen zu keinem weiteren signifi-<br />
kanten Bedarf. Deshalb steht zukünftig<br />
die Aufgabe, die Nutzung der sozialen<br />
Infrastruktur über kommunale Kooperation<br />
zu optimieren.<br />
Dieser Handlungszwang wird durch die<br />
geringe Einwohnerdichte in der <strong>Saale</strong>-<br />
<strong>Orla</strong>-Region verschärft (Abb. 10), die<br />
überwiegend unter 50 EW/km² beträgt.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Abb. 10: Einwohnerdichte<br />
Der tendenzielle Einwohnerrückgang in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region wird zu<br />
* zu Unterauslastungen der Infrastruktur und<br />
* zu brachliegenden bzw. ungenutzten Gebäuden,<br />
und besonders zu einem Attraktivitätsverlust des ländlichen Raumes führen, da jüngere und<br />
qualifizierte Arbeitskräfte abwandern bzw. unterrepräsentiert sind. Damit verringert sich das<br />
potentielle Ansiedlungsinteresse von Investoren. Bemerkenswert ist, dass dieses Problem<br />
des Nachwuchses und der Qualifikation auf die Wirtschaft und die Agrarbetriebe gleichermaßen<br />
zutrifft. Mit den ausgewählten Leitprojekten soll dieser Entwicklung gegengesteuert<br />
werden.<br />
Im Gesamtsaldo ist die Einwohnerentwicklung des „Unterlandes“ gegenüber dem „Oberland“<br />
adäquat.<br />
Die konkrete regionale demografische Situation wurde bei der Ausarbeitung der regionalen<br />
Entwicklungsstrategie in den Arbeitsgruppen vorgestellt und bei der nachfolgenden Beschreibung<br />
der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken berücksichtigt.<br />
- 15 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
4.2 SWOT-Analyse und Handlungsbedarf<br />
W I R T S C H A F T<br />
Vorbemerkungen<br />
Die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes ist grundsätzlich im Kontext mit der Entwicklung der Städte in der<br />
betreffenden Region zu bewerten. Städte mit einer geringen Ansiedlungsattraktivität für Investoren und einem<br />
geringen Arbeitsplatzangebot werden auch die strukturelle Stärke des ländlichen Raumes beeinflussen, denn die<br />
Land- und Forstwirtschaft stellt nur noch 3 % der Arbeitsplätze. Selbst wenn es gelingt, durch Diversifizierung der<br />
Produktion in Land- und Forstwirtschaft, wie auf dem Gebiet der nachwachsenden Rohstoffe, des Biolandbaus,<br />
die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung zu verdoppeln, erhöhen sich die Arbeitsplätze nur auf anteilig 6 %.<br />
Des Weiteren bilden moderne Wirtschaftsbetriebe und leistungsfähige Agrarunternehmen die Voraussetzung, um<br />
regionale Wertschöpfungsketten zu entwickeln.<br />
Positiv<br />
Negativ<br />
Gegenwart Zukunft<br />
Stärken:<br />
Die <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region zählt zu den leistungsstärksten<br />
Regionen des Freistaates Thüringen.<br />
Insgesamt existieren ca. 4.500 Unternehmen. Der<br />
Industriebesatz (Beschäftigte des verarbeitenden<br />
Gewerbes auf Tausend der Bevölkerung) liegt mit<br />
101 höher als im Vergleich zu Bayern (95) oder<br />
der Stadt Jena (68). Es existieren ca. 5.000 klein-<br />
und mittelständische Unternehmen mit Kernkompetenzen<br />
in der Holz- und Zellstoffindustrie sowie<br />
Druck- sowie Fahrzeug- und Kunststoffindustrie.<br />
Die Exportrate beträgt 33 % (!). Die Wirtschaft<br />
konzentriert sich in erster Linie auf die Gewerbegebiete<br />
Pößneck, Neustadt und Triptis in der<br />
<strong>Orla</strong>senke sowie auf die Gewerbegebiete Ebersdorf-Saalburg,<br />
Tanna / Gefell und um die Kreisstadt<br />
Schleiz.<br />
Schwächen:<br />
Die hohe regionale Wirtschaftskraft hat bisher<br />
kaum zu kooperativen Wertschöpfungsketten mit<br />
der Land- und Forstwirtschaft geführt. Damit<br />
wurde ein wichtiges Potential nur unzureichend<br />
genutzt. Denn regionale Wertschöpfung zielt<br />
letztendlich auf die Verbesserung der gesamten<br />
Lebenssituation (Beschäftigung, Einkommen,<br />
Nachfrage) ab. Der Vorteil eines kleinräumigen<br />
Kontakt- und Wertschöpfungsnetzes besteht in<br />
der geringen Anonymität, die ein Vertrauen der<br />
einzelnen Partner - als Grundlage der Zusammenarbeit<br />
- fördert.<br />
Diese Chance wurde bisher unzureichend genutzt.<br />
- 16 -<br />
Chancen:<br />
Die bemerkenswerte Wirtschaftskraft der Region<br />
eröffnet die Chance, regionale und überregionale<br />
Wertschöpfungsketten zu bilden bzw. zu erweitern.<br />
So existieren in der Region Zulieferbetriebe<br />
für die Autoindustrie, die nachwachsende Rohstoffe<br />
verarbeiten. Der Aufbau regionaler und auf<br />
Qualitätsproduktion ausgerichtete Wertschöpfungsketten<br />
kann einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Erhaltung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen<br />
leisten.<br />
Des Weiteren eröffnet sich mit den Industrie- und<br />
Gewerbebetrieben die Chance, dass Arbeitsplätze<br />
mit höheren Qualifikationsanforderungen und<br />
auch für Frauen zur Verfügung stehen. Dies ist<br />
unter Berücksichtigung des Gender-Aspektes von<br />
nicht zu unterschätzender Bedeutung.<br />
Risiken:<br />
Moderne Wirtschaftszentren sind im hohen Maße<br />
von günstigen logistischen Bedingungen abhängig.<br />
Dies bedeutet, dass ein leistungsfähiges<br />
Verkehrsnetz vorhanden sein muss, um den<br />
Austausch von Halb- und Fertigfabrikaten kostengünstig<br />
zu realisieren. Dieser Ausbau ist in der<br />
Regel mit Flächenentzug für die Land- und<br />
Forstwirtschaft verbunden. Des Weiteren können<br />
Industrieansiedlungen die touristische Attraktivität<br />
verringern.<br />
Handlungsbedarf<br />
Weiterentwicklung der industriellen Schwerpunkte zu Clustern und brachenbezogenen Zentren.<br />
Bildung und Förderung von regionalen Wertschöpfungsketten. Diese Liefer-, Herstellungs- und Vermarktungsketten<br />
sollen verknüpfen<br />
- Landwirtschaft mit verarbeitender Industrie<br />
- Landschaftspflege mit Energieerzeugung<br />
- Forstwirtschaft mit Energieerzeugung / verarbeitender Industrie<br />
- Fischereiwirtschaft mit Veredlungs- und Weiterverarbeitungswirtschaft / Gastronomie / Handel<br />
Durch diese regionalen Wertschöpfungsketten wird dem besonderen Potential (Alleinstellungsmerkmal) der Region,<br />
eine hohe Wirtschaftskraft und leistungsfähige Agrarunternehmen aufzuweisen, Rechnung getragen.
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
L A N D W I R T S C H A F T<br />
Vorbemerkungen<br />
Die Anstrengungen um die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren auf der Basis nachwachsender Rohstoffe,<br />
die weder in menschlichen noch in der Tierernährung Verwendung finden, sind in den führenden Industriestaaten<br />
in den letzten Jahren stark angestiegen. Diese Verfahren und Produkte sind entweder bereits marktfähig oder<br />
besitzen in näherer Zukunft Marktpotential.<br />
Die Diversifizierung der Landwirtschaft besitzt einen hohen Stellenwert. Dies betrifft die Verarbeitung und Vermarktung<br />
von landwirtschaftlichen Produkten, die Nutzung erneuerbarer Energien und den Anbau von nachwachsenden<br />
Rohstoffen.<br />
Mit der Globalisierung haben sich zusätzliche Marktchancen für Qualitätsprodukte ergeben. Damit bestehen<br />
günstige Voraussetzungen, dass die Agrarunternehmen auch zukünftig im globalen Wettbewerb bestehen können.<br />
Positiv<br />
Negativ<br />
Gegenwart Zukunft<br />
Stärken:<br />
In der Region werden ca. 50 % der Gesamtfläche<br />
landwirtschaftlich genutzt. Der sehr hohe<br />
Viehbestand ist als überdurchschnittlich im Freistaat<br />
Thüringen zu bewerten. Es existieren ca.<br />
50 sehr leistungsfähige Agrarunternehmen, die<br />
ca. 70 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche<br />
bewirtschaften. Hervorzuheben ist, dass die<br />
Agrarunternehmen bereits schon gegenwärtig<br />
die Instrumentarien zur Diversifizierung nutzen.<br />
So existieren zahlreiche Formen der Direktvermarktung<br />
und die Nutzung nachwachsender<br />
Rohstoffe für die Energieerzeugung.<br />
Von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist<br />
auch die Tatsache, dass die Agrarunternehmen<br />
in der Region offen sind für weitere innovative<br />
Vorhaben und diesen Prozess mit Ideen und<br />
Lösungsansätzen bereichern.<br />
Schwächen:<br />
Die Boden- und Klimaverhältnisse im Vor- und<br />
Mittelgebirgsbereich des Ostthüringer Schiefergebirges<br />
sind (eher) als ungünstig zu bewerten.<br />
Die Ackerzahl beträgt im Durchschnitt 34<br />
(Ø Thüringen 47) und die landwirtschaftliche<br />
Vergleichszahl 27 (Ø Thüringen 39). Der hohe<br />
Grünlandanteil von 24 % liegt über dem Durchschnitt<br />
des Freistaates und erfordert eine extensive<br />
Weidewirtschaft.<br />
- 17 -<br />
Chancen:<br />
Die Leistungsfähigkeit und die Vielfalt der regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur eröffnet breite Möglichkeiten<br />
für erfolgreiche Diversifizierungsaktivitäten.<br />
Dies betrifft sowohl die Bildung und Weiterentwicklung<br />
von Veredlungsclustern, insbesondere<br />
mit der Verarbeitungsindustrie, als auch die<br />
Integration von Wertschöpfungsstufen über<br />
regionale Wirtschaftskreisläufe.<br />
Insbesondere über die Entwicklung neuer Produkte<br />
und Verfahren auf der Basis nachwachsender<br />
Rohstoffen öffnet sich ein zunehmendes<br />
Marktpotential. Des Weiteren erfordert die Naturstoffverarbeitung<br />
die Entwicklung von innovativen<br />
Technologien und Ausrüstungen, die wiederum<br />
zur Stärkung der Wirtschaftskraft der<br />
kleinen und mittleren Unternehmen führen können<br />
bzw. Neugründungen bewirken.<br />
Risiken:<br />
Der tendenziell sinkende Viehbestand kann dazu<br />
führen, dass die gegenwärtige Kulturlandschaft<br />
und das landwirtschaftliche Ökosystem nicht<br />
mehr vollständig aufrecht erhalten werden kann.<br />
Besonders betrifft dies solche Bereich, wie das<br />
„Grüne Band“ oder das Gebiet der „Zechsteinriffe“<br />
um die Burg Ranis. Hier ist das Erfordernis<br />
wirksamer Schutz- und Pflegemaßnahmen von<br />
hoher Relevanz, um die Lebensgrundlage für<br />
seltene und gefährdete Arten erhalten zu können.<br />
Handlungsbedarf<br />
Anbau von nachwachsenden Rohstoffen, auch unter dem Aspekt, Wertschöpfungsketten für die<br />
Naturstoffverarbeitung zu entwickeln. Dieser innovative Ansatz beinhaltet<br />
Pflanzenzüchtung, Anbau, Verarbeitung, Verwertung und Entsorgung sowie<br />
die Entwicklung neuer Verfahren und Produkte mit hohem Nachhaltigkeitspotential.<br />
Dazu existieren in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region folgende Potentiale<br />
* Verwertung und Veredlung pflanzlicher Inhaltstoffe<br />
* Verwertung und Veredlung tierischer Substanzen
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
F O R S T W I R T S C H A F T<br />
Vorbemerkungen<br />
Die zunehmende Nachfrage zum nachwachsenden Rohstoff „Holz“ hat in der Forstwirtschaft zu einer<br />
spürbaren Verbesserung der Ertragssituation geführt. Im Vordergrund steht die naturnahe Bewirtschaftung<br />
unter Wahrung aller Waldfunktionen. Der Waldbestand soll durch eine standortgerechte,<br />
einheimische Baumartenzusammensetzung gesichert und vor schädlichen Einflüssen geschützt werden.<br />
Dazu ist u. a. eine funktionsgerechte und naturverträgliche Walderschließung erforderlich.<br />
Positiv<br />
Negativ<br />
Gegenwart<br />
Stärken:<br />
Große zusammenhängende Waldgebiete,<br />
insbesondere<br />
* Obere <strong>Saale</strong><br />
* Heide<br />
* Ostthüringer Schiefergebirge<br />
Existenz von leistungsfähigen Säge- und<br />
Holzverarbeitungsbetrieben (z. B. Firma<br />
Klausner, eines der modernsten Sägewerke<br />
Europas, BHT Ebersdorf, ZPR Zellstoffwerk<br />
Blankenstein).<br />
Schwächen:<br />
Teilweise sehr kleinteilige Eigentumsstrukturen<br />
erschweren die forstwirtschaftliche<br />
Planung und die Waldbewirtschaftung.<br />
Ebenso ist der Interessensausgleich zwischen<br />
den vielen Eigentümern zum notwendigen<br />
Wegeausbau problematisch.<br />
- 18 -<br />
Zukunft<br />
Chancen:<br />
Zunehmende Verwendung des nachwachsenden<br />
Rohstoffes Holz in<br />
Biomasseheizwerken (Hackschnitzel,<br />
Pellets)<br />
Ökologischer Waldumbau und waldverträgliche<br />
Bewirtschaftungsformen erhöhen das<br />
Zuwachspotential und sind günstig für Klima,<br />
Grundwasser sowie Tourismus.<br />
Risiken:<br />
Mit der zurückgehenden personellen Präsenz<br />
der Forstämter kann die Beratungs-<br />
und Betreuungsarbeit für die Kleinprivatwaldbesitzer<br />
nicht mehr vollständig aufrecht<br />
erhalten werden. Damit können Defizite im<br />
ökologischen Waldumbau und in der Waldbewirtschaftung,<br />
insbesondere Produktion<br />
nachwachsender Rohstoffe, entstehen.<br />
Handlungsbedarf<br />
Mit dem Holzkompetenzzentrum „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ ist bereits ein leistungsfähiges Cluster in der Region<br />
vorhanden. Damit bestehen günstige Verwertungsbedingungen für die Verarbeitung des nachwachsenden<br />
Rohstoffes Holz.<br />
Handlungsbedarf besteht bei der vollständigen Ressourcennutzung in den Kleinprivatwäldern. Deshalb<br />
ist hier ein entsprechendes Projekt gemeinsam mit der Forstwirtschaft und den Kleinwaldbesitzern<br />
zu entwickeln .
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
F I S C H W I R T S C H A F T<br />
Vorbemerkungen<br />
Das „Land der Tausend Teiche“ ist für seine Fischproduktion bekannt. Die Zucht von Süßwasserfischen<br />
zählt zu den ältesten Fischproduktionsformen. Gegenwärtig hat dieser Produktionssektor mit<br />
dem Problem zu kämpfen, dass die Erzeugnisse im Vergleich zu den Produktionskosten einen relativ<br />
geringen Marktwert aufweisen. Deshalb ist es ein wichtiges Anliegen, eine Weiterverarbeitung und<br />
Veredlung dieser Produkte zu erreichen.<br />
Angesichts der immer stärker abnehmenden natürlichen Fischereiressourcen gewinnt die Aquakultur<br />
zunehmend an Bedeutung und wächst schneller als alle anderen tierproduzierenden Sektoren in der<br />
Land- und Fischereiwirtschaft.<br />
Positiv<br />
Negativ<br />
Gegenwart Zukunft<br />
Stärken:<br />
Im „Land der Tausend Teiche“ existieren<br />
mehrere leistungsfähige Fischereibetriebe<br />
mit jahrzehntelanger Erfahrung bei der Aufzucht<br />
von Süßwasserfischen. Die gesamte<br />
Teichlandschaft umfasst eine Größe von<br />
ca. 75 km² mit ehemals 2.000 Teichen,<br />
davon sind noch ca. 600 Teiche vorhanden.<br />
Schwächen:<br />
Die Fischereibetriebe konzentrieren sich auf<br />
die Aufzucht und den Fang der Süßwasserfische<br />
und verfügen in der Regel nicht über<br />
leistungsfähige Verarbeitungs- und Veredlungskapazitäten.<br />
In der Region existiert kein gemeinsames<br />
Marketing mit dem Handel und der Gastronomie<br />
für die „Delikatessen aus den Himmelsteichen“.<br />
- 19 -<br />
Chancen:<br />
Die historisch gewachsene Teichlandschaft<br />
mit ihrer wertvollen Tier- und Pflanzenwelt<br />
bietet vielfältige Möglichkeiten zur Naturbeobachtung<br />
und Erholung.<br />
Des Weiteren existieren interessante Ideen<br />
und innovative Lösungsansätze zur Veredlung<br />
der Fischproduktion. Damit eröffnet<br />
sich auch die Möglichkeit, die Palette regionalspezifischer<br />
Produkte zu erweitern und<br />
über entsprechende Verarbeitungsketten<br />
zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen.<br />
Risiken:<br />
Falls es nicht gelingen sollte, den relativ<br />
geringen Marktwert durch Weiterverarbeitung<br />
/ Veredlung zu erhöhen, besteht die<br />
Gefahr, dass die erforderliche Wirtschaftlichkeit<br />
für die Fischereibetriebe nicht mehr<br />
gegeben ist. Denn die Produktion von Süßwasserfischen<br />
erfolgt zunehmend in industriellen,<br />
intensiv bewirtschafteten Anlagen.<br />
Handlungsbedarf<br />
Weiterverarbeitung und Veredlung der Süßwasserfische über regionale Wertschöpfungsketten. Entwicklung<br />
von kulinarischen Spezialitäten und Delikatessen sowie Einbindung der Gastronomie in ein<br />
regionales Marketingkonzept.
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
S I E D L U N G S S T R U K T U R<br />
Vorbemerkungen<br />
Die Siedlungsstruktur beeinflusst wesentlich die Effizienz der sozialen und technischen Infrastruktur.<br />
Eine ausgewogene Siedlungsstruktur initiiert positive Wirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />
und auf die Lebensbedingungen. Die Siedlungsstruktur ist ein Ergebnis einer jahrhundertelangen<br />
Entwicklung und prägt die bewohnerorientierte Identifikation. Die Bewahrung dieser Siedlungsstruktur<br />
ist, auch unter Berücksichtigung der demografischen Prozesse, ein wichtiges Anliegen.<br />
Positiv<br />
Negativ<br />
Gegenwart Zukunft<br />
Stärken:<br />
Die Vielzahl kleiner Landstädte ermöglicht<br />
eine dezentrale Konzentration von sozialer<br />
Infrastruktur für den ländlichen Bereich.<br />
Dies betrifft vor allem die medizinische Versorgung<br />
sowie Bildungs- und Sporteinrichtungen.<br />
Die Wegeentfernungen zu diesen<br />
ländlichen Zentren liegen aufgrund der Dezentralität<br />
in einem günstigen Bereich.<br />
Schwächen:<br />
Einige kleinere Städte weisen bereits gegenwärtig<br />
Einwohner unter 2.000 bzw.<br />
1.000 Einwohner auf. Bei einem weiteren<br />
Bewohnerrückgang sind die Funktionen für<br />
das Umland nicht mehr zu sichern.<br />
Die geringe Einwohnerdichte, in der überwiegenden<br />
Region kleiner als 50 km², beeinflusst<br />
die Effizienz der sozialen Infrastruktur und der<br />
Einrichtungen zur Grundversorgung negativ.<br />
- 20 -<br />
Chancen:<br />
Der demografische Wandel erfordert zunehmend<br />
auch eine höhere Raumsensibilität.<br />
Statt isolierter Infrastrukturplanung ist<br />
ein integriertes Herangehen erforderlich,<br />
um die wachsenden Disparitäten im infrastrukturellen<br />
Bedarf zu berücksichtigen.<br />
Damit ist den kleinen Landstädten zwischen<br />
2.000 bis 5.000 Einwohnern eine wichtige<br />
Funktion vorgegeben. In den Landstädten<br />
können sich zukünftig die Verwaltung des<br />
Umlandes, die Einrichtungen für die medizinische<br />
Betreuung und für die Bildung konzentrieren.<br />
Risiken:<br />
Falls es nicht gelingt, die Einwohnerzahl der<br />
kleinen Landstädte mittelfristig auf einen<br />
Schwellwert zu stabilisieren, ist die Zentralitätsfunktion<br />
dieser urbanen Siedlungen<br />
gefährdet.<br />
Des Weiteren erfordert die Verknüpfung der<br />
kleinen Landstädte mit dem Umland ein<br />
kostenintensives Netz des ÖPNV.<br />
Hier besteht das Risiko der zukünftigen<br />
Finanzierbarkeit.<br />
Handlungsbedarf<br />
Stabilisierung der kleinen Landstädte<br />
Kommunale Kooperation zur gemeinsamen, abgestimmten Nutzung von Einrichtungen der sozialen<br />
und technischen Infrastruktur und zur gemeindeübergreifenden Umsetzung von Leitprojekten<br />
Enge Zusammenarbeit mit dem Umland zur Sicherung und Konzentration der notwendigen Versorgungsfunktionen
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
V E R K E H R<br />
Vorbemerkungen<br />
Die verkehrliche Infrastruktur beeinflusst erheblich die Ansiedlungsattraktivität für gewerbliche Investitionen<br />
und ist mit entscheidend für das Bestehen im globalen Wettbewerb.<br />
Für die Bevölkerung im ländlichen Raum ist Mobilität Existenzsicherung. Selbst bei Verdoppelung der<br />
Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft durch Diversifizierung liegen über 90 % der Arbeitsplatzangebote<br />
in den Städten. Deshalb ist ein leistungsfähiges Verkehrsnetz, welches die land- und<br />
forstwirtschaftlichen Wege angemessen mit einbezieht, für die Lebensqualität und die Zukunftsfähigkeit<br />
des ländlichen Raumes dringend erforderlich. Auch die gemeindeübergreifende koordinierte Nutzung<br />
der sozialen Infrastruktur erfordert möglichst kurze und sichere Wege.<br />
Positiv<br />
Negativ<br />
Gegenwart Zukunft<br />
Stärken:<br />
In der Region existieren mehrere großräumige<br />
und überregionale Verkehrsachsen.<br />
Dies betrifft insbesondere die<br />
* BAB 9 als „Achse mit großräumiger<br />
Bedeutung“ (gem. LEP)<br />
* Verkehrsachse Bad Lobenstein -<br />
Schleiz - Zeulenroda - Greiz und<br />
Weida - Triptis - Neustadt - Pößneck<br />
- Saalfeld als „Achse mit regionaler<br />
Bedeutung“.<br />
Diese Verkehrsachsen verknüpfen die Region<br />
mit den Freistaaten Bayern und Sachsen<br />
sowie mit Tschechien und sind Voraussetzung<br />
für das Funktionieren des Systems<br />
der zentralen Orte und wesentlicher Bestandteil<br />
der Raumstruktur.<br />
Schwächen:<br />
Die Ortsverbindungsstraßen weisen teilweise<br />
einen erheblichen Instandsetzungsbedarf<br />
auf. Diese sind jedoch maßgeblich für<br />
die gemeindeübergreifende Nutzung der<br />
sozialen Infrastruktur. Des Weiteren sind für<br />
die gemeindeübergreifende Nutzung von<br />
Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen<br />
für Kinder und Jugendliche sichere Wege<br />
erforderlich. Gegenwärtig wird diesem Erfordernis<br />
noch unzureichend Rechnung<br />
getragen.<br />
- 21 -<br />
Chancen:<br />
Die großräumigen und überregionalen Verkehrsachsen<br />
erhöhen die Chancen für weitere<br />
gewerbliche Ansiedlungen, insbesondere<br />
an der BAB 9 (Schleiz, Triptis) und in<br />
der <strong>Orla</strong>senke (Neustadt, Pößneck). Für<br />
Verarbeitungsbetriebe der Naturstoffbranche<br />
und insbesondere für die Logistik von<br />
Holzverarbeitungsbetrieben eröffnen sich<br />
Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Dies<br />
trägt zweifellos zur Stärkung des ländlichen<br />
Raumes bei.<br />
Risiken:<br />
Falls es nicht gelingt, die Ortsverbindungsstraßen<br />
und -wege als „Zubringer“ zum<br />
überregionalen Verkehrsnetz auszubauen,<br />
werden besonders junge und hochqualifizierte<br />
Menschen die ländlichen Siedlungen<br />
verlassen und in die Städte ziehen. Dies<br />
wäre nicht nur ein quantitativer Verlust,<br />
sondern würde der angestrebten heterogenen<br />
Bewohnerstruktur entgegen wirken.<br />
Des Weiteren wäre die gemeindeübergreifende<br />
koordinierte Nutzung von Bildungs-,<br />
Sport- und Freizeiteinrichtungen gefährdet,<br />
wenn keine sicheren Zugangswege, besonders<br />
für Kinder und Jugendliche, existieren.<br />
Handlungsbedarf<br />
Schaffung eines sinnvollen und angemessenen interkommunalen Wegenetzes, insbesondere für Kinder<br />
und Jugendliche, zum Erreichen von Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen, vorrangig über<br />
die Mehrfachnutzung von land- und forstwirtschaftlichen Wirtschaftswegen (siehe Projekt 1.2.2 „via<br />
kämmera“). Damit soll zur gemeindeübergreifenden koordinierten Nutzung von sozialen Infrastruktureinrichtungen<br />
beigetragen werden.
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
N A T U R / L A N D S C H A F T<br />
Vorbemerkungen<br />
Nachhaltiger Naturschutz benötigt als Verbündeten den Menschen. In diesem Sinne dienen Projekte<br />
zur „Inwertsetzung von Natur und Landschaft“, beispielsweise zur Förderung des Tourismus, dem<br />
Schutz der Natur. Gleichermaßen ist die Erhaltung von Natur und Landschaft ein wesentlicher Bestandteil<br />
der Lebensqualität im ländlichen Raum. Damit ist Naturschutz kein Selbstzweck, sondern<br />
beeinflusst die Lebens- und Ertragsgrundlagen. Ziel ist, eine Überbeanspruchung der natürlichen Potentiale<br />
und den damit einhergehenden Verlust von Biodiversität zu verhindern.<br />
Positiv<br />
Negativ<br />
Gegenwart Zukunft<br />
Stärken:<br />
Es existiert in der Region ein bedeutsames<br />
ökologisches Potential mit<br />
* 7 Landschaftsschutzgebieten<br />
* 15 Naturschutzgebieten<br />
* 13 FFH-Gebieten und<br />
* 11 Vogelschutzgebieten.<br />
Seit 1990 wird die Ausweisung des Naturparkes<br />
„Thüringer Schiefergebirge / Obere<br />
<strong>Saale</strong>“ mit einer Gesamtfläche von ca. 800<br />
km², davon ca. 520 km² in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-<br />
Region, vorbereitet. In diesem Naturpark<br />
leben ca. 80.000 Menschen. Bemerkenswert<br />
ist die Vielfalt von 5 unterschiedlichen<br />
Naturräumen<br />
* Loquitz-Sormitz-Gebiet<br />
* Ostthüringer Schiefergebirge -<br />
Vogtland<br />
* Oberes <strong>Saale</strong>tal<br />
* Land der Tausend Teiche.<br />
Schwächen:<br />
Die Maßnahmen zur Landschaftspflege sind<br />
gegenwärtig noch unzureichend mit einer<br />
ökonomischen Verwertung der anfallenden<br />
Produkte verbunden.<br />
Des Weiteren ist der Bekanntheitsgrad des<br />
Naturparkes noch unzureichend.<br />
Verknüpfungen mit touristischen Projekten,<br />
wie z. B. Geopark, sind noch nicht ausgereift<br />
und damit werden Möglichkeiten für<br />
einen wertschöpfenden Tourismus in dieser<br />
Region noch nicht vollständig genutzt.<br />
- 22 -<br />
Chancen:<br />
Das große ökologische Potential, insbesondere<br />
der Naturpark, beeinflusst die Lebensqualität<br />
im ländlichen Raum. Darüber<br />
hinaus besteht die Chance, dass der Naturpark<br />
sich zum „Imageträger“ der Region<br />
entwickelt. Die notwendigen Maßnahmen<br />
zur Landschaftspflege können die Ertragsgrundlage<br />
von landwirtschaftlichen Unternehmen<br />
erweitern, einschließlich der Möglichkeiten<br />
für den Agrartourismus (Diversifizierung).<br />
Risiken:<br />
Die Umsetzung der naturschutzfachlichen<br />
Ziele, insbesondere auch im Rahmen des<br />
„Grünen Bandes“, initiieren auch Restriktionen<br />
für die Landwirtschaft und die Waldbewirtschaftung.<br />
Hauptrisiko ist die Eigentumsproblematik,<br />
da der Bund die entsprechenden<br />
Grundstücke im „Grünen Band“<br />
noch nicht an den Freistaat übertragen hat.<br />
Handlungsbedarf<br />
Erhaltung des wertvollen ökologischen Potentials als wesentliche Grundlage für die Lebensqualität auf<br />
dem Lande und zur Förderung eines wertschöpfenden Agrartourismus.<br />
Entwicklung des Naturparkes „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“ als Imageträger der Region<br />
und Verknüpfung mit weiteren Projekten (Grünes Band, Nationaler Geopark, etc.).<br />
Valorisierung von Natur zum Schutz der natürlichen Ressourcen über marktwirtschaftliche Anreizinstrumentarien<br />
für wertschöpfende Nutzungen (z. B. Tourismus).
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
5. Entwicklungskonzept<br />
5.1 Entwicklungsziele und -strategie<br />
In den Workshops zur Bestimmung der Entwicklungsziele und der -strategie wurde als wesentliches<br />
Alleinstellungsmerkmal der Region die „Vielfalt“ herausgearbeitet.<br />
Vielfalt - aus naturräumlicher Sicht<br />
* das „Thüringer Schiefergebirge“ mit Höhen bis zu 800 m üNN (Wetzstein)<br />
* die Teilregion der <strong>Saale</strong>talsperren mit dem größten Stausee Deutschlands<br />
* die besondere Eigenart des „Landes der Tausend Teiche“ und<br />
* die breite „<strong>Orla</strong>senke“ mit einer Städtekette.<br />
Vielfalt - aus ökonomischer Sicht<br />
* eine der stärksten Wirtschaftsregionen des Freistaates und<br />
* gleichzeitig eine attraktive touristische Region mit zunehmenden Übernachtungszahlen<br />
Vielfalt - aus Sicht der Landbewirtschaftung<br />
* Dominanz der Forstwirtschaft im „Thüringer Schiefergebirge“<br />
* die Fischwirtschaft im „Land der Tausend Teiche“ und<br />
* moderne, leistungsfähige Agrarbetriebe in der „<strong>Orla</strong>senke“.<br />
Deshalb ist ein wesentliches Merkmal der regionalen Entwicklungsstrategie, die regionalen<br />
Stärken<br />
„wirtschaftliche Stärke“ - „landschaftliche Attraktivität“ - „leistungsfähige Agrarunternehmen“<br />
zu verknüpfen.<br />
In diesem Sinne wurde ein Hauptaugenmerk auf die wirtschaftliche Entwicklung gelegt und<br />
der Entwicklung von Wertschöpfungsketten eine hohe Aufmerksamkeit beigemessen.<br />
Zusammenfassend liegen der regionalen Entwicklungsstrategie folgende Intentionen<br />
zugrunde:<br />
1. Bildung und Förderung regionaler Wertschöpfungsketten<br />
2. Erhaltung von Natur und Landschaft nicht als Selbstzweck, sondern zur Inwertsetzung<br />
für die Verbesserung der Lebensqualität<br />
3. Ausbau des interkommunalen Wegenetzes zur gemeindeübergreifenden Verknüpfung<br />
der sozialen Infrastruktur, insbesondere für Kinder und Jugendliche<br />
4. Verknüpfung von Landschaftspflege mit ökonomischen Ergebnissen<br />
5. Berücksichtigung des zunehmenden Anteils älterer Menschen und deshalb Fokusierung<br />
auf Angebote zur Verbesserung der „Kinderfreundlichkeit“<br />
6. Nutzung erneuerbarer Energieträger zur Energiegewinnung und Verbesserung der<br />
Effiziens, insbesondere bei der Abwärmenutzung<br />
7. Interkommunale Kooperation („Territoriale Governance“) im Kontext mit den Herausforderungen<br />
des demografischen Wandels<br />
8. Verknüpfung internationaler, länderübergreifender und überregionaler Vorhaben<br />
(z. B. „Grünes Band“, „Naturpark“, etc.) mit regionalen Projekten zur Erzielung von<br />
Synergien<br />
Kriterien für die Auswahl und Entwicklung der Leitprojekte sind<br />
- ein konkreter Projektinhalt mit innovativen Ansätzen<br />
- ein potentieller Projektträger (Verantwortungszuordnung) und<br />
- die wirtschaftliche Tragfähigkeit (Nachhaltigkeit).<br />
Des Weiteren wurde die inhaltliche Ausrichtung der Leitprojekte an den Qualitätskriterien<br />
ausgerichtet. Die nachfolgende tabellarische Aufstellung gibt dazu eine Übersicht (Abb. 11) -<br />
nicht im Sinne einer „Vorab-Bewertung“, sondern zur Darstellung der Intentionen.<br />
- 23 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Leitprojekt Qualitätskriterien<br />
Regionales<br />
Handlungsfeld Nr. Bezeichnung Teilprojekt Innovativ<br />
Erhaltung und<br />
Inwertsetzung<br />
von Natur und<br />
Landschaft /<br />
Entwicklung<br />
von wertschöpfendemAgrartourismus<br />
/<br />
Wirtschaftliche<br />
und ökologischeNachnutzungbrachgefallenerFlächen<br />
Diversifizierung<br />
der ländlichen<br />
Erwerbsquellen<br />
und Förderung<br />
regionaler<br />
Wertschöpfungsketten<br />
Verbesserung<br />
der Lebensverhältnisse<br />
und Sicherung<br />
einer angemessenen<br />
sozialen Infrastruktur<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
„Grünes Band, Naturpark<br />
und Thüringer<br />
Meer“<br />
- Naturerlebnis „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region“- <br />
- 24 -<br />
Über- bzw.<br />
regionale<br />
Kooperation<br />
Begegnungsorte im „Grünen Band“ X X<br />
„Teilung überwinden - Brücken bauen und erhalten“ X X<br />
Nach-<br />
haltigkeit<br />
Pilot-<br />
charakter<br />
Stärkung<br />
regionalenEigeninitiative<br />
Landschaftspflege im „Grünen Band“ X X X<br />
Wirtschafts- und Radwege im „Grünen Band“ X X<br />
Wasserwandern auf der <strong>Saale</strong> X X<br />
Nationaler Geopark X X X<br />
Naturpark als Imageträger X X X<br />
Auf den Spuren des blauen Goldes X X<br />
Regionales Ökokonto X X<br />
Jugendinsel „<strong>Saale</strong>land“ X (X)<br />
„Kultur, Natur und<br />
Landwirtschaft“ rund<br />
um die Burg Ranis<br />
Artenschutzprojekt „Gläserner Fluss“<br />
Landwirtschaft im Naturerlebnispark „Brandenstein“<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X<br />
X X<br />
Regionale Qualitätsprodukte<br />
„So schmeckt die<br />
Region!“<br />
„Eine Region nutzt<br />
ihre Stärken“ - Regionale<br />
Wertschöpfung<br />
mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen -<br />
Wohnen und Lebensqualität<br />
auf dem<br />
Lande<br />
„Landmarkt in der Bauernscheune“ X X X X<br />
Genusserlebnis „Alte Mühle“ X X X X<br />
„Virtueller Marktplatz“ für regionale Qualitätsprodukte X X X X X<br />
Delikatessen aus den Himmelsteichen X X X<br />
„Alles BIO“ - ökologisch gut! X X X<br />
Wertschöpfungskette „Flachs“ X X X X X<br />
Wertschöpfungskette „Schilf“ X X X X X<br />
„Energieholz“ - Regionaler Brennholzofen - X X X X X<br />
„Effiziente Abwärmenutzung bei erneuerbaren Energieträgern“ X X X<br />
„Bohrtürme zu Pflugscharen!“ - doch „Was verträgt die Region?“ X X X<br />
Wohnort und Erlebnis „Dorf“ X X<br />
Agrarunternehmen schaffen Lebensqualität X X X X<br />
Kostenfreie Homepage „Kultur und Sport“ X X X<br />
Aufwertung „<strong>Saale</strong>-Radwanderweg“ zur Förderung des Agrartourismus<br />
X X<br />
Interkommunaler Wirtschafts- und Radweg „via kämmera“ X X X X<br />
Interkommunales Projekt „Sport- und Freizeitzentrum Tanna“ X X
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
5.2 Handlungsfelder und Leitprojekte<br />
5.2.1 Vorbemerkungen<br />
Zur Umsetzung des analysierten Handlungsbedarfes im Ergebnis der SWOT-Analyse (siehe<br />
Abschn. 4.2) wurden in Arbeits- und Projektgruppen (siehe Abschn. 2.3) Projekte entwickelt<br />
und diese einem regional oder sektoral definierten Leitprojekt zugeordnet.<br />
Insofern bestehen diese Leitprojekte aus einem Projektbündel mit Zielinhalten, die regionalspezifische<br />
Potentiale repräsentieren und sich an den vorgegebenen Qualitätskriterien orientieren.<br />
Die nachfolgenden 5 Leitprojekte sind 3 Entwicklungsschwerpunkten zugeordnet, die<br />
wiederum inhaltlich den regionalen Handlungsfeldern entsprechen.<br />
5.2.2 Entwicklungsschwerpunkt 1<br />
Abb. 12: Leitprojekte zum EWS 1<br />
Leitprojekt Nr. 1 „Grünes Band, Naturpark und Thüringer Meer“<br />
- Naturerlebnis „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region“ -<br />
Inhalt des Leitprojektes ist, die wertvollen Naturräume der Region zu vernetzen (P 1.1, P 1.2,<br />
P 1.4, P 1.5), zu erhalten (P 1.3, P 1.9) und inwertzusetzen (P 1.6, P 1.7, P 1.8, P 1.10).<br />
In diesem Sinne konzentrieren sich die Projekte auf<br />
� das „Grüne Band“<br />
Das „Grüne Band“ zählt zu den wertvollsten Naturräume in Deutschland und ist mit einer Ausdehnung von<br />
1.393 km der längste Biotopverbund.<br />
Zur Verknüpfung von naturschutzfachlicher und touristischer Entwicklung wurde durch das Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz<br />
ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben initiiert.<br />
Ziel ist, das historisch wie naturräumlich einzigartige Potential zu erhalten und für die touristische Entwicklung<br />
in Wert zu setzen. In diesem Sinne sind die Projekte zum „Grünen Band“ zwar primär auf die Erhaltung<br />
wertvoller ökologischer Strukturen gerichtet, gleichzeitig dienen diese auch zur Verbesserung der Lebensbedingungen.<br />
- 25 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
� den Naturpark Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />
Der Naturpark „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“ weist eine Gesamtfläche von ca. 800 km² auf, davon<br />
ca. 520 km² in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region. Damit liegen 65 % der gesamten <strong>LEADER</strong>-Region in einem Naturpark.<br />
� und die <strong>Saale</strong>-Talsperren<br />
Der größte Stausee Deutschlands (Thüringer Meer) umfasst eine Fläche von 9,2 km², ist umgeben von bewaldeten<br />
Höhenzügen und prägt die Lebensqualität einer ganzen Teilregion.<br />
Es ist deshalb naheliegend, die Maßnahmen zum „Grünen Band“, zum „Naturpark“ und zum<br />
„Thüringer Meer“ zu einem Leitprojekt zu verknüpfen, um<br />
- wertvolle Naturräume und ökologische Strukturen zu bewahren<br />
- Lebensbedingungen zu verbessern sowie<br />
- die Ertragschancen für den Tourismus im ländlichen Raum zu erhöhen.<br />
Das Leitprojekt wurde inhaltlich mit der <strong>LEADER</strong>-Region „Saalfeld-Rudolstadt“ abgestimmt.<br />
Die Teilprojekte zum „Naturpark“ und zum „Grünen Band“, wie<br />
P 1.3 Landschaftspflege im „Grünen Band“<br />
P 1.6 Nationaler Geopark<br />
P 1.7 Naturpark als Imageträger<br />
P 1.9 Regionales Ökokonto<br />
sind inhaltlich-konzeptionelle Bestandteile der Leitprojekte<br />
� „Kulturland - Landwirtschaft“<br />
- zeitgemäße Flächenbewirtschaftung vom Rennsteig bis zur <strong>Saale</strong> -<br />
� „Qualitätsoffensive Thüringer Wald“<br />
- aus dem Vorhandenen mehr machen -.<br />
Projekt 1.1 Begegnungsorte im „Grünen Band“<br />
Projektziel:<br />
Länderübergreifendes Projekt zwischen den Freistaaten Thüringen und Bayern im Bereich<br />
des „Grünen Bandes“, dass zur Schaffung interessanter Begegnungsorte und zur Erhöhung<br />
der touristischen Attraktivität beitragen soll. Zum Projektinhalt fand bereits eine Abstimmung<br />
mit dem Bayrischen Staatsministerium des Innern, Oberste Baubehörde, statt. Im Rahmen<br />
der bayrischen „Qualitätsoffensive“ soll eine anteilige Finanzierung von Teilprojekten ermöglicht<br />
werden.<br />
Projektinhalt:<br />
- Aussichtsturm „Badere“<br />
Der geplante Aussichtsturm mit Panoramablick soll am „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Wanderweg“ auf einem Geländehochpunkt<br />
liegen, auf dem bis 1990 ein Grenzbeobachtungsturm stand. Die Höhe des Aussichtsturmes soll 20 m<br />
betragen.<br />
Kosten: ca. 220.000,00 €<br />
- Aussichtsplattform „Bachhügel“<br />
Diese Aussichtsplattform soll auf einem traditionellen Treffpunkt und Ausflugsziel, der während der deutschen<br />
Teilung nicht mehr zugänglich war, errichtet werden. Die Höhe der Aussichtsplattform soll ca. 10 m<br />
betragen und durch Sitzbänke und Tische komplementiert werden. Mit diesem ortsnahen, regional wirksamen<br />
touristischen Anziehungspunkt sind Möglichkeiten für kleinere kulturelle Veranstaltungen und zur Naturbeobachtung<br />
gegeben. Mit der Anlage des Aussichtspunktes ist ein Pflegekonzept mit dem Agrarbetrieb<br />
(Agrar-Milch-Mast Frössen) zur flächendeckenden Bewaldung des Hanges verbunden.<br />
Kosten: ca. 100.000,00 €<br />
- Fußgängersteig „Blumenaumühle“<br />
Diese Maßnahme beinhaltet die Wiederherstellung dieses Fußgänger- und Radfahrersteges und dient zur<br />
Verknüpfung mit dem Wegesystem auf der bayrischen Seite und soll das Wasserwandern in diesem Bereich<br />
attraktiver gestalten. Gegenwärtig muss das Wehr bei der „Blumenaumühle“ auf dem Land umgangen werden.<br />
Wegen des durchgehenden Steilhanges ist ein Bootstransport über Land von ca. 2 km (!) erforderlich.<br />
Mit dem geplanten Steg ist ein Wiedereinsetzen der Boote nach ca. 200 m in die <strong>Saale</strong> möglich. Die Grundstücksprobleme<br />
können nach letztem Informationsstand auf bayrischer Seite gelöst werden.<br />
Kosten: ca. 95.000,00 €<br />
- 26 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
- Erlebnisbereich „Saalbach“<br />
Die geplanten Maßnahmen sollen an die ehemalige Siedlung „Saalbach“ erinnern, die mit der Errichtung der<br />
Grenzanlagen vollständig beseitigt wurde und landschaftliche Potentiale (Saalbachquelle) sowie ein bereits<br />
bestehendes Wildgehege einbeziehen.<br />
Kernstück ist die neue Fußgänger- und Radbrücke über den Saalbach zwischen den Freistaaten Thüringen<br />
und Bayern, die 2004/2005 im Rahmen von <strong>LEADER</strong>+ errichtet wurde. An dieser Brücke soll ein Ausstiegsplatz<br />
für Wasserwanderer angelegt werden mit Informationstafeln zum ehemaligen Gut „Saalbach“ und zu<br />
den Naturschutzzielen des „Grünen Bandes“. Die Saalbacher Mineralquelle befindet sich in unmittelbarer<br />
Nähe (Artesischer Brunnen aus 558 m Tiefe). Des Weiteren sind eine Reihe von Landschaftspflegemaßnahmen<br />
beabsichtigt, die bereits in einem gesonderten Pflegekonzept beinhaltet sind.<br />
Kosten: ca. 160.000,00 €<br />
Projektträger: Gemeinde Pottiga (Thüringen) / Einheitsgemeinde Berg (Bayern)<br />
Gesamtkosten: ca. 575.000,00 €<br />
Projekt 1.2 „Teilung überwinden - Brücken bauen und erhalten“<br />
Projektziel:<br />
Länderübergreifendes Projekt - zwischen Gemeinden<br />
beidseits der ehem. innerdeutschen Grenze. Die ehem.<br />
Brücken, meist in den letzten Kriegstagen zerstört oder<br />
während der deutschen Teilung abgerissen, wurden<br />
nach 1990, rasch und mit überschaubarem Kostenauf-<br />
wand, wieder errichtet. Nunmehr ist ein gravierender<br />
Sanierungsbedarf entstanden.<br />
Projektinhalt: Abb. 13: <strong>Saale</strong>-Brücke „Sparnberg“<br />
- Hirschberg, <strong>Saale</strong>-Brücke „Sparnberg“ (Abb. 13)<br />
Diese Brücke wurde ca. 1993 als Holzbrücke wieder errichtet und weist einen dringenden<br />
Sanierungsbedarf auf. Über diese Brücke, zwischen dem thüringischen Sparnberg und<br />
dem bayrischen Rudolphstein, führt der <strong>Saale</strong>-Radwanderweg.<br />
Projektträger: Stadt Hirschberg<br />
Projektkosten: 60.000,00 €<br />
- Blankenberg, Selbitz-Brücke<br />
Die nach 1990 erbaute Fußgänger- und Radbrücke weist einen deutlichen Sanierungsbedarf<br />
auf. Die Selbitz-Brücke ist<br />
* ein wichtiges Teilstück des Fränkischen Gebirgsweges, der in Blankenstein seinen Ausgang hat<br />
* mit dem Pferdebahnexpress in Blankenberg verknüpft ist (Triebwagen für 2,5 km entlang der <strong>Saale</strong><br />
/ ehem. innerdeutschen Grenze) und<br />
* über den „Selbitzplatz“ in Blankenstein zum bekanntesten Höhenwanderweg des Thüringer Waldes,<br />
dem „Rennsteig“, führt.<br />
Projektträger: Stadt Blankenberg<br />
Projektkosten: ca. 50.000,00 €<br />
Projekt 1.3 „Landschaftspflege im „Grünen Band“<br />
Projektziel:<br />
Dauerhafte Erhaltung des „Grünen Bandes“ als Lebensraum und als touristisches Erlebnis.<br />
Dazu sind gezielte, nachhaltig wirksame Schutz- und Pflegemaßnahmen notwendig. Das<br />
Landschaftsbild einer offenen Landschaft soll innerhalb großer zusammenhängender Waldgebiete<br />
erhalten werden und somit die Lebensgrundlagen für seltene und gefährdete Arten.<br />
- 27 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektinhalt:<br />
Pflege von Flächen mit unterschiedlichen biotoptypischen Maßnahmen. Dies soll durch Einbeziehung<br />
von Touristen, beispielsweise in Work-Camps oder über Pacht- bzw. Nutzungsverträge<br />
mit Agrarbetrieben, eventuell auch im Nebenerwerb, realisiert werden. Des Weiteren<br />
ist eine ökonomische Verwertung der anfallenden Produkte über innovative und kostengünstige<br />
Lösungen angestrebt. So ist geplant, das Mischgut aus Entbuschungsmaßnahmen<br />
in Biogasanlagen zu verwerten.<br />
Projektträger: Naturparkverwaltung „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />
Projektkosten: Einschätzung erst nach weiterer Projektkonkretisierung möglich<br />
Projekt 1.4 Wirtschafts- und Radwege im „Grünen Band“<br />
Projektziel:<br />
Mit diesem interkommunalen Projekt zwischen den Städten Gefell und Hirschberg soll der<br />
notwendige Ausbau von landwirtschaftlichen Wirtschaftswegen mit der Vernetzung des<br />
Grenzmuseums Mödlareuth mit dem <strong>Saale</strong>-Radwanderweg in Hirschberg (Richtung Bayern /<br />
Thüringen) und mit dem sächsischen Wegenetz, beginnend am Drei-Freistaaten-Stein, verbunden<br />
werden. Damit hat die Verwirklichung dieses Projektes auch eine länderübergreifende<br />
Relevanz.<br />
Projektinhalt:<br />
Zur Bewirtschaftung des „Grünen Bandes“ ist der Ausbau eines landwirtschaftlichen Weges<br />
erforderlich. Dazu sollen bauliche Teile des ehem. Kolonnenweges genutzt werden. Da dieser<br />
Abschnitt landwirtschaftlich sehr attraktiv ist, wird angestrebt, den landwirtschaftlichen<br />
Wegebau auch für den Radverkehr zu nutzen. Damit sollen folgende Synergien für das<br />
Grenzmuseum Mödlareuth erreicht werden:<br />
- Verknüpfung mit dem sächsischen Wegenetz am „Drei-Freistaaten-Stein“<br />
- Verknüpfung mit dem <strong>Saale</strong>-Radwanderweg in Hirschberg an der bayrisch-thüringischen<br />
Grenze und<br />
- mit dem geplanten interkommunalen Radweg „via kämmera“.<br />
Zur eigentumsrechtlichen Neuordnung wird gegenwärtig in der Gemarkung Venzka eine<br />
Flurbereinigung durchgeführt.<br />
Projektträger: Stadt Gefell / Stadt Hirschberg<br />
Projektkosten:<br />
Die Gesamtlänge des Weges zwischen den Drei-Freistaaten-Stein und Hirschberg beträgt<br />
ca. 8 km. Unter Berücksichtigung des bereits vorhandenen Ausbaus (ehem. Kolonnenweg)<br />
betragen die Kosten ca. 450.000,00 €.<br />
Projekt 1.5 „Wasserwandern auf der <strong>Saale</strong>“<br />
Projektziel:<br />
Schaffung der Voraussetzungen zum Wasserwandern zwischen Hirschberg an der thüringisch-bayrischen<br />
Grenze über die <strong>Saale</strong>talsperren als Teil des regionsübergreifenden Projektes<br />
bis zur <strong>Saale</strong>mündung in die Elbe. Damit werden kulturelle und touristische Ziele an<br />
der <strong>Saale</strong> mit dem „Grünen Band“ verknüpft.<br />
- 28 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektinhalt:<br />
Zwischen Hirschberg und Saalburg sollen Rampen und Umtragewege im Bereich der Wehre,<br />
einschließlich Beschilderung (Piktogramme und Informationstafeln), errichtet werden.<br />
In einer zweiten Phase zwischen 2008 - 2012 ist geplant, die Bedingungen und den Komfort<br />
weiter zu verbessern. Dies beinhaltet u. a.<br />
- den Ausbau von zwei Umtragewegen in der Gemeinde Pottiga mit einer Gesamtlänge von ca. 3,8 km<br />
- den Ausbau des Waldweges Burgkhammer - Wisentakraftwerk mit einer Gesamtlänge von ca. 5,5 km<br />
- die Anlage von „Kanu-Fisch-Pässen“ an den Wehren<br />
Projektträger: Anliegergemeinden<br />
Projektkosten: ca. 300.000,00 €<br />
Projekt 1.6 Nationaler Geopark<br />
- Länderübergreifendes Projekt mit dem Freistaat Bayern und regionsübergreifend<br />
mit der Region „Saalfeld-Rudolstadt“ -<br />
Projektziel:<br />
Das thüringische Schiefergebirge verfügt über ein reiches Naturpotential und über ein geologisch<br />
sehr interessantes Inventar, in dem fast die gesamte Erdgeschichte Mitteleuropas anschaulich<br />
gezeigt werden kann. Das Marktsegment „Geotourismus“ gewinnt zunehmend an<br />
Bedeutung. So zeichnet sich das Thüringisch-Fränkische Schiefergebirge durch eine überraschende<br />
Vielfalt an Erzvorkommen aus, wie Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Zink, Kobalt,<br />
Nickel, Wismut, Antimon, Selen, Arsen, Zinn und Wolfram. Das Alter der Gesteine erreicht<br />
bis zu 600 Mio. Jahre. Bemerkenswert sind die Alleinstellungsmerkmale dieses Geoparks:<br />
* Geburtsland der Geologie<br />
* Typusregion einer Uranlagerstätte von Weltrang<br />
* größte Schiefertagebaue auf dem europäischen Kontinent<br />
* goldreichste Region Deutschlands<br />
* lückenlose Darstellung von 400 Mio. Jahre Erdgeschichte<br />
* hydrografischer Mittelpunkt Deutschlands<br />
* Vielfalt von einheimischen mineralischen Rohstoffen.<br />
Der Geopark soll durch Präsentation, Erhaltung und nachhaltige Nutzung des geologischen<br />
Erbes auch zur Realisierung der Ziele der Agenda 21 der UN-Konferenz über Fragen der<br />
Umwelt und Entwicklung (UNCED, Rio de Janeiro 1992) beitragen. Die Auszeichnung „Nationaler<br />
Geopark“ wird gefördert und unterstützt von der Geounion zur Förderung der Geowissenschaften<br />
und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der UNESCO.<br />
Projektinhalt:<br />
Inhalt des Geoparks ist der Auf- und Ausbau eines internen Netzwerkes von Akteuren. Dieses<br />
Netzwerk soll neue Projektideen initiieren und evaluieren. Im Ergebnis sollen tragfähige<br />
geotouristische Projekt entstehen, wie z. B.<br />
* Eisberge in Thüringen * Klimawandel<br />
* Afrika in Mitteleuropa * Vulkanismus, etc.<br />
Durch eine professionelle und nachhaltig konzipierte Vermarktung der erforschten und erschlossenen<br />
Geopotentiale kann der Geopark in einer wirtschaftlich strukturschwachen Region<br />
die Entwicklung eines wertschöpfenden Tourismus fördern und zugleich zur Vermittlung<br />
von Geo-Wissen beitragen.<br />
Projektträger: Naturparkverwaltung „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />
Projektkosten: Einschätzung erst nach weiterer Projektqualifizierung möglich<br />
- 29 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projekt 1.7 „Naturpark als Imageträger“<br />
- Überregionales Projekt mit der Region „Saalfeld-Rudolstadt -<br />
Projektziel:<br />
Der Naturpark soll zur Erhaltung der reichen Naturausstattung und der kulturellen Eigenart<br />
der Region beitragen sowie die wirtschaftliche Entwicklung fördern.<br />
Ziel des Projektes ist die Verwendung des positiv besetzten und qualitätsorientierten „Naturpark-Begriffs“<br />
für die Verbesserung der Vermarktung von landschaftsbezogenen Leistungen<br />
und landwirtschaftlichen Produkten.<br />
Projektinhalt:<br />
Der „Naturpark-Begriff“ ist deutschlandweit ein Werbeträger für unterschiedlichste Angebote<br />
und Produkte. Dies umfasst sowohl touristische, naturkundliche als auch wirtschaftliche Aspekte.<br />
Mit einer Image-Aufwertung für die ohnehin aktive Naturparkregion „Thüringer Schiefergebirge<br />
/ Obere <strong>Saale</strong>“ ist die Absicht verbunden, zertifizierte und zu wesentlichen Anteilen<br />
im Naturpark entstandene Produkte und Angebote besser zu vermarkten. Des Weiteren<br />
sollen Anreize für eine regionale Wertschöpfung geschaffen und Stoff-, Energie- und Wertkreisläufe<br />
initiiert und realisiert werden.<br />
Die unterschiedlichen Maßnahmen sollen gemeinsam mit den Akteuren vor Ort umgesetzt<br />
werden. Dies betrifft u.a.<br />
- ein Besucherlenkungskonzept für eine „Naturpark-Route“<br />
- die Entwicklung und Einführung eines „Naturpark-Gütesiegels“ für Produkte und Angebote (z. B. Urlaub<br />
auf dem Bauernhof)<br />
- gemeinsame Initiative des Gaststättengewerbes zum Angebot eines „Naturpark-Tellers“<br />
- Anbieter- und Produzenten-Workshops „Naturpark-Messe“ (analog den positiven Erfahrungen anderer<br />
Naturparks in Deutschland)<br />
Projektträger: Naturparkverwaltung „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />
Projektkosten: ca. 30.000,00 €<br />
Projekt 1.8 „Auf den Spuren des Blauen Goldes“<br />
Projektziel:<br />
Die Stadt Lehesten weist eine Vielzahl bemerkenswerter touristischer Angebote auf. Dies<br />
sind insbesondere<br />
* die größten Schiefertagebaue der Welt<br />
* das Besucherbergwerk „Historischer Schieferbergbau“ (Technisches Denkmal) mit einem originalen<br />
Pferdegöbel (einmalig in Europa!)<br />
* das Freizeit- und Erlebnisgelände „Schieferpark Lehesten“ mit zwei Hotels<br />
* die Naturparkausstellung „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />
* den Aussichtsturm „Altvaterturm“ auf dem Wetzstein (792 m üNN)<br />
* Gedenkstätte „KZ-Außenkommando Laucha“ und Rüstungswerk „Vorwerk Mitte“<br />
(einziges, noch heute baulich fast vollständig erhaltenes Außenlager des KZ Buchenwald)<br />
* unmittelbare Nähe zum Projekt „Grünes Band“ mit vielen Wanderwegen, gespurten Skiwanderwegen<br />
im Winter, etc..<br />
Diese interessanten und attraktiven Angebote werden unzureichend nachgefragt, da die Gegend<br />
im ehemaligen Grenzgebiet einen geringen Bekanntheitsgrad aufweist.<br />
- 30 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektinhalt:<br />
Erholungssuchende und Touristen informieren sich zunehmend im Internet. Deshalb ist diese<br />
virtuelle Informationsmöglichkeit eine Chance, das bisherige Missverhältnis zwischen attraktiven<br />
Angeboten und Nachfrage zu verringern. Mit der Erstellung einer gemeinsamen und<br />
attraktiven Internetpräsentation, einschließlich einer Webcam auf dem Altvaterturm des<br />
Wetzsteins (Rundumsicht auf das gesamte Schiefergebirge) sowie einer benutzerfreundlichen<br />
Präsentation der touristischen und gastronomischen Angebote.<br />
Projektträger: Stadt Lehesten<br />
Projektkosten: ca. 15.000,00 €<br />
Projekt 1.9 Regionales Ökokonto<br />
Projektziel:<br />
Regionsübergreifendes Projekt zur Beschleunigung von Investitionsvorhaben, Verminderung<br />
des Ausgleichsbetrages bei Eingriffen in Natur und Landschaft sowie zur Minimierung von<br />
Kosten bei der Umsetzung der Bauleitplanung. Des Weiteren soll über das regionale Ökokonto<br />
eine frühzeitige Verfügbarkeit für Ausgleichsmaßnahmen und eine verbesserte Akzeptanz<br />
durch die Agrarbetriebe erreicht werden.<br />
Projektinhalt:<br />
Vorhaben, die zu Eingriffen in Natur und Landschaft führen, erfordern die entsprechende<br />
Ausweisung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Maßnahmen der Gemeinden für Naturschutz<br />
und Landschaftspflege, die freiwillig im Vorfeld dieser Eingriffe erbracht werden,<br />
werden in der Regel nicht als Ausgleich anerkannt. Das „Regionale Ökokonto“ ermöglicht<br />
das freiwillige Erbringen von Ausgleichsmaßnahmen im Vorfeld von Eingriffen in Natur und<br />
Landschaft. Dazu werden in der Region geeignete Flächen gesucht und die entsprechenden<br />
Maßnahmen zugeordnet. Bei Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt eine Einbuchung in das<br />
„Regionale Ökokonto“ und in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde eine Verzinsung<br />
nach jeweils 3 Jahren mit 10 %.<br />
Bei Bedarf wird das entsprechende Guthaben nach vorausgegangener Bilanzierung des jeweiligen<br />
Eingriffes aus dem Ökokonto ausgebucht. Grundlage ist das Bilanzierungsmodell<br />
des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt (TMLNU). Die Pflege<br />
(Bilanzierung, Buchungen) können an ein externes Ingenieurbüro vergeben werden.<br />
Projektträger: Landratsamt <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong><br />
Im Rahmen der überregionalen Abstimmung wurde durch die Region „Saalfeld-<br />
Rudolstadt“ angeregt, die Verantwortung für die Umsetzung dieses Projektes dem<br />
Kreisbauernverband zu übertragen. Damit würden die Agrarunternehmen den notwendigen<br />
Einfluss auf die Standorte von Ausgleichsmaßnahmen erhalten.<br />
Des Weiteren wäre damit auch eine Kovergenz für eine regionsübergreifende Verantwortungsgemeinschaft<br />
gegeben.<br />
Projektkosten:<br />
- Einrichtung Ökokonto ca. 10.000,00 €<br />
- Kosten je zu buchende Maßnahme (ohne Umsetzung) 700,00 €<br />
- voraussichtliche Gesamtkosten ca. 20.000,00 €<br />
Projekt 1.10 Jugendinsel „<strong>Saale</strong>land“<br />
Projektziel:<br />
Inwertsetzung einer vollständig brachgefallenen Halbinsel (ca. 8,5 ha) im staatlich anerkannten<br />
Erholungsort Ziegenrück als Jugendzentrum<br />
- 31 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektinhalt:<br />
Auf der <strong>Saale</strong>halbinsel befinden sich folgende brach-<br />
gefallene bauliche Anlagen:<br />
* eine in den 70er Jahren monolithisch er-<br />
richtete und nach 1990 vollständig sanierte<br />
Schule (Abb. 14)<br />
* eine moderne, im Jahr 1996 errichtete<br />
Turnhalle (Abb. 15)<br />
* ein im Jahr 1996 geschlossenes Freibad<br />
* Sportanlagen<br />
* eine Freilichtbühne<br />
Die Gesamtfläche der Halbinsel befindet sich im kom-<br />
munalen Eigentum. Des Weiteren befinden sich auf<br />
der Halbinsel die Anlegestelle der Hohenwarte-Schiff-<br />
fahrt und Anlagen zum Wasserwandern. Das wertvolle<br />
bauliche, naturräumliche und touristische Potential soll<br />
bewusst für die „Jugend“ genutzt werden, gerade in der<br />
kleinen Stadt Ziegenrück, die von Abwanderung, insbe-<br />
sondere junger Leute besonders betroffen ist.<br />
Zu dem Projektinhalt, zu den Kosten, zum Vorhabens-<br />
träger und zur Finanzierung sind in der Folgezeit noch<br />
Klärungsprozesse notwendig.<br />
Leitprojekt Nr. 2 „Kultur, Natur und Landwirtschaft rund um die Burg Ranis“<br />
Dieses Leitprojekt verknüpft die<br />
* Inwertsetzung von Natur und Landschaft (Zechsteinriffe, Naturerlebnispark)<br />
* mit Wissensvermittlung über ökologische Zusammenhänge (Artenschutzprojekt<br />
„Gläserner Fluss“)<br />
* mit dem Wirken von Kulturvereinen und -angeboten (Kulturberg Brandenstein<br />
e.V., Lesezeichen e. V., papilio e. V., Kulturverein Krölpa) und<br />
* mit der landwirtschaftlichen Produktion (Wisenthaltung, Gewürzpflanzen, etc.).<br />
Die Projektidee wurde bereits seit mehreren Jahren, allerdings ohne größere Fortschritte,<br />
verfolgt. Hauptursache hierfür ist der Projektumfang, der die Möglichkeiten der Stadt Ranis<br />
übersteigt.<br />
Im Ergebnis der Arbeits- und Projektgruppentätigkeit wurde nunmehr ein interkommunales<br />
Handeln der Städte Pößneck, Ranis und der Gemeinde Krölpa, gemeinsam mit den Akteuren<br />
der Landwirtschaft, den Kulturvereinen und dem Artenschutzzentrum, vereinbart.<br />
Das Leitprojekt ist in seiner inhaltlichen Ausrichtung einzigartig, nicht nur weil das Artenschutzzentrum<br />
in Thüringen einmalig ist, sondern weil die Umsetzung dieses Projektes die<br />
Entwicklung der gesamten Region um die Burg Ranis beeinflussen wird.<br />
Die Verwirklichung des Leitprojektes eröffnet die Chance, die Empfehlung des REK „Artenschutzzentrum<br />
Thüringen“ zur Installation einer Artenschutzakademie mit zentralen Sitz in<br />
Ranis zu verwirklichen. Diese nicht staatliche landesweite Bildungseinrichtung soll sich den<br />
Bereichen der Lehre, Forschung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit zu den Themen Natur-<br />
und Artenschutz, Landschaftspflege und der regionalen Entwicklung besonders verpflichtet<br />
fühlen. Das Profil der Bildungseinrichtung soll zudem in enger Verknüpfung mit den genannten<br />
Bereichen Aspekte und Belange des ländlichen Raumes aufgreifen.<br />
Die Verwirklichung der nachfolgenden Teilprojekte „Gläserner Fluss“ und „Naturschutzlehrpark“<br />
wird nach übereinstimmender Meinung die überregionale Anziehungskraft weiter erhöhen<br />
und das bereits gegenwärtig schon vorhandene internationale Interesse (Studenten-/<br />
Praktikantenaustausch) steigern.<br />
- 32 -<br />
Abb. 14: Ehem. Schule<br />
Abb. 15: Ehem.Turnhalle
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projekt 2.1 Artenschutzprojekt „Gläserner Fluss“<br />
Projektziel:<br />
Valorisierung des einzigartigen<br />
ökologischen und landschaftlichen<br />
Potentials sowie weitere Attraktivi-<br />
tätserhöhung des Artenschutzzent-<br />
rums Thüringen, verknüpft mit Kul-<br />
tur und Landwirtschaft mit dem Ziel,<br />
einen einzigartigen Anziehungs-<br />
punkt für diese Region zu schaffen.<br />
Projektinhalt:<br />
In unmittelbarer Nähe dieses Artenschutzzentrums<br />
befindet sich eine<br />
ehemalige Maschinenhalle in<br />
einem brachgefallenen Steinbruch.<br />
Abb. 16: Gläserner Fluss / Außenbereich<br />
Inhalt des Projektes ist, diese ehemalige<br />
Maschinenhalle für die Einrichtung des Projektes „Gläserner Fluss“ zu nutzen. Die<br />
Halle weist nach entsprechenden Untersuchungen sehr gute Voraussetzungen für die Errichtung<br />
einer Aquarienanlage auf (Abb. 17).<br />
Das inhaltliche Thema ist die „Bedrohung<br />
der Gewässer“. Dazu sollen verschie-<br />
dene negative Einflüsse auf Fließgewäs-<br />
ser visualisiert werden. In den Aquarien<br />
werden heimische Fische, Amphibien-<br />
und Kleinsäugerarten gezeigt. Eine inter-<br />
aktive Mitwirkung der Besucher ist mehr-<br />
fach gegeben. So kann beispielsweise<br />
ein „Fischpass“ durch geringe Verände-<br />
rungen in eine nicht funktionsfähige Wan-<br />
derhilfe umgewandelt werden. An das<br />
Aquarienhaus soll ein Fischotterfreige-<br />
lände mit einem strukturreichen Teich,<br />
abwechslungsreichem Uferverlauf und<br />
Landflächen mit vielfältigen Möglichkei-<br />
ten für die Tiere angefügt werden<br />
(Abb. 16). Der Teich wird erhöht ange-<br />
legt, um eine Unterwassersichtscheibe<br />
integrieren zu können. So können die<br />
Otter beim Schwimmen und Spielen im<br />
Wasser beobachtet werden. Das kon-<br />
krete inhaltliche Programm ist detailliert<br />
in einem Exposé für das Aquarienhaus<br />
des Artenschutzzentrums Thüringen<br />
- Der Gläserne Fluss - beinhaltet.<br />
Abb. 17: Aquarienhaus<br />
Projektträger: * Stadt Pößneck<br />
* Stadt Ranis<br />
* Stadt Krölpa<br />
* Arbeitsgruppe Artenschutz Thüringen e. V.<br />
in einer noch festzulegenden Kooperationsform<br />
- 33 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektkosten: Bebauungsplan ca. 10.000,00 €<br />
Sanierung/Ausbau ehem. Maschinenhalle ca. 120.000,00 €<br />
* Entkernung und Neuaufbau des Gebäudes<br />
* Fischbehälter und -einbauten<br />
* Innenausbau / Installation<br />
* Einzäunung Steinbruch<br />
* Eingangstor / Kassenhaus<br />
Außenanlagen ca. 90.000,00 €<br />
* Zuchtbecken * Kinderspielplatz<br />
* Streichelbecken * Parkplatz<br />
* Fischotterteich * Luchsgehege<br />
* Uhuvoliere<br />
Wegeverbindung zwischen<br />
Artenschutzzentrum und Aquarien-<br />
haus ca. 15.000,00 €<br />
Gesamtkosten ca. 235.000,00 €<br />
Projekt 2.2 Landwirtschaft im Naturerlebnispark „Brandenstein“<br />
Projektziel:<br />
Verknüpfung von Landwirtschaft, Tourismus, Bildung und Naturschutz innerhalb einer attraktiven,<br />
nahezu einmaligen Landschaft (Zechsteinriffe). Der Naturschutzpark soll den interessierten<br />
Besuchern ein breites Bildungs- und Erlebnisspektrum bieten. Dies beinhaltet<br />
* Nutzungsformen der Landwirtschaft unter Einbindung verschiedener Tierhaltungsformen sowie des Heil-,<br />
Duft- und Gewürzpflanzanbaus<br />
* Vielfalt der vorhandenen Biotopstrukturen, einschließlich Aspekte des Natur- und Artenschutzes<br />
* Geologie unter besonderer Berücksichtigung der Rohstoffgewinnung von Gips / Anhydrit bis zur Rekultivierung<br />
von Bergbauflächen<br />
* Ur- und Frühgeschichte unter Einbeziehung zahlreicher Bodendenkmale<br />
* Gewässerkunde mit Integration der Fischerei<br />
* Naturnahe Waldwirtschaft<br />
Projektinhalt:<br />
Das inhaltliche Konzept des Naturerlebnisparkes ist eine Symbiose aus Landwirtschaft, Naturschutz<br />
und Kultur. Grundlage bilden sowohl vorhandene Einrichtungen, wie<br />
* das Artenschutzzentrum Thüringen (mit dem geplanten Projekt „Gläserner Fluss“)<br />
* das FFH-Gebiet „Zechsteinriffe in der <strong>Orla</strong>senke“<br />
* die kulturellen Aktivitäten der Vereine „Lesezeichen e. V.“ auf der Burg Ranis, der „Kulturberg e. V.“ auf<br />
Schloss Brandenstein, der Verein „papilio e. V.“ in Ludwigshof und der Kulturverein Krölpa<br />
Zur Entwicklung des Naturerlebnisparkes existiert ein regionales Entwicklungskonzept „Artenschutzzentrum<br />
Thüringen“ (August 2003), welches ein konkretes inhaltliches und räumliches<br />
Konzept sowie umfangreiche Untersuchungen zu Kosten und zu Wirkungen auf die<br />
Region „rund um die Burg Ranis“ beinhaltet. So sind lokale Lehrpfade zu den Themen<br />
* Kräuter * Archäologie<br />
* Natur- und Artenschutz * Geologie<br />
* Wasser und Fischerei * Wald<br />
geplant. Dabei wird für jeden Lehrpfad auf bereits vorhandene Stationen zurückgegriffen, die<br />
mit weiteren ergänzt werden sollen. Zu den Lehrpfaden liegt eine umfangreiche konkrete<br />
Konzeption vor. Des Weiteren ist ein Rundwanderweg „Burg Stein“ mit archäologischen und<br />
historischen Bezügen geplant.<br />
Bemerkenswert ist, dass der Naturschutzlehrpark nicht „gegen“, sondern mit der Landwirtschaft<br />
entwickelt wird. In den Arbeitsgruppen- bzw. Projektberatungen wurde dem betreffenden<br />
Agrarbetrieb zugesagt, das Land für entsprechende Lehrpfade zur Verfügung zu stellen,<br />
ein Wildgatter einzurichten und eine Schautieranlage mit Wisenten.<br />
- 34 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektträger: eine noch festzulegende Kooperationsform mit den Gesellschaftern<br />
* Stadt Pößneck<br />
* Stadt Ranis<br />
* Stadt Krölpa<br />
* Arbeitsgruppe Artenschutz Thüringen e. V. und<br />
* evtl. weitere Akteure<br />
Projektkosten:<br />
Im Ergebnis der Arbeitsgruppen- und<br />
Projektgruppentätigkeit wurde festgestellt,<br />
dass durch das gemeinsame Bemühen<br />
von Städten, Naturschutz und Landwirt-<br />
schaft eine deutliche Kostenreduzierung<br />
eintreten wird. So ist der bisher geplante<br />
Bodenerwerb für die thematischen Lehr-<br />
pfade nicht erforderlich, sondern wird<br />
über entsprechende Rechte gesichert.<br />
Damit reduziert sich der Investitions-<br />
kostenaufwand auf die Beschilderung,<br />
die Einhegung von Freigehegen und auf<br />
die Planungskosten. Auf der Grundlage<br />
der o.g. REK wird mit Gesamtkosten von ca. 120.000,00 € gerechnet.<br />
Bedeutender sind die laufenden Kosten für die Unterhaltung und Betreibung des Naturschutzlehrparkes.<br />
Hier ist zu prüfen, inwieweit über arbeitsmarktpolitische Instrumentarien<br />
eine Minimierung erreicht werden kann. Dies würde gleichzeitig zu Beschäftigungswirksamen<br />
Synergien für ältere Arbeitnehmer oder auch für schwer vermittelbare Arbeitslose führen.<br />
In der REK werden laufende Kosten in Höhe von 265.000,00 €/Jahr für den Naturschutzlehrpark<br />
und das Artenschutzzentrum mit dem Projekt „Gläserner Fluss“ angegeben.<br />
Dabei wird von 30.000 Besuchern/Jahr, einschließlich Schulklassen, ausgegangen.<br />
5.2.3 Entwicklungsschwerpunkt 2<br />
Abb. 18: Leitprojekte zum EWS 2<br />
- 35 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Leitprojekt Nr. 3 „Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte“<br />
In der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> Region existieren bereits erfolg-<br />
reiche Formen der Direktvermarktung (Abb. 19).<br />
Das Potential ist nach Auffassung der Agrarbetriebe<br />
noch nicht ausgeschöpft. Dabei geht es weniger um<br />
eine quantitative Erweiterung, sondern vielmehr um<br />
qualitativ neue Formen der Direktvermarktung, die die<br />
bisherigen Angebote ergänzen. In diesem Sinne ver-<br />
knüpft das Leitprojekt neue, bisher noch nicht existierende<br />
Formen der Direktvermarktung, mit der Präsentation<br />
regionaler Produkte und der Förderung des ökologischen<br />
Landbaus.<br />
Pilotprojekt 3.1 „Landmarkt in der Bauernscheune“<br />
Projektziel:<br />
In der Region werden vielfältige Produkte der Land-, Fisch- und Forstwirtschaft erzeugt und<br />
mit zunehmendem Erfolg vermarktet.<br />
Mit dem Projekt „Bauernscheune“ soll die Direktvermarktung qualitativ aufgewertet und Anreize<br />
für regionale Wertschöpfungsketten geschaffen werden.<br />
Projektinhalt:<br />
Durch den Agrarbetrieb Agrofarm Knau wird eine bestehende Scheune zu einem Direktvermarktungszentrum<br />
umgebaut. In dieser „Bauernscheune“ soll in regelmäßigen Abständen<br />
ein „Grüner Markt“ stattfinden. Das Angebot soll aus Erzeugnissen des Agrarbetriebes und<br />
weiterer interessierter Direktvermarkter der Region bestehen.<br />
Zur gastronomischen Betreuung dient die bereits vorhandene „Bauernstube“, deren Erweiterung<br />
geplant wird.<br />
Projektträger: Agrofarm Knau e. G.<br />
Projektkosten: ca. 60.000,00 € für den Umbau / Instandsetzung der Scheune<br />
Pilotprojekt 3.2 Genusserlebnis „Alte Mühle“ - So schmeckt die Region -<br />
Projektziel:<br />
Durchführung von Erlebnisseminaren zur Präsentation regionaler Delikatessen, um neue<br />
Zielgruppen zu gewinnen - als Ergänzung für die Direktvermarktung<br />
Projektinhalt:<br />
Dieses Projekt wurde in Auswertung des Erfahrungsaustausches<br />
mit der bayrischen Gemeinde Hesselberg<br />
über das TMLNU entwickelt.<br />
Der Agrarbetrieb Agrofarm Knau wird eine Alte Mühle<br />
(Abb. 20) erwerben und sanieren. In den historischen<br />
Räumen sollen über Erlebnisseminare Hausschlachtungen<br />
nach „früherer Art“ durchgeführt, die Käse-<br />
herstellung erläutert und mit den Gästen durchgeführt<br />
werden. Weitere Themen sind:<br />
- Wie wird Blut- bzw. Leberwurst herstellt?<br />
- Brot gemeinsam backen<br />
- Getreide vermarkten<br />
- 36 -<br />
Abb.19.: Hofladen in Heberndorf<br />
Abb. 20: Alte Mühle
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Nützliche Informationen werden mit Unterhaltung und Gastronomie verknüpft. Auch Kochkurse,<br />
insbesondere für Schüler, sollen angeboten werden.<br />
Ein Mühlrad soll wieder installiert werden, um die Herstellungsprozesse, z. B. Getreide mahlen<br />
bis zum Brot backen, anschaulich und ganzheitlich darstellen zu können. In der Mühlenscheune<br />
ist die Entwicklung eines kleinen Bauernmuseums geplant.<br />
Projektträger: Agrofarm Knau e. G.<br />
Projektkosten: Sanierung / Ausbau: 250.000,00 €<br />
Einrichtung/Installation: 80.000,00 €<br />
Gesamtkosten 330.000,00 €<br />
Projekt 3.3 „Virtueller Marktplatz“<br />
Projektziel:<br />
Verbesserung der Möglichkeiten zur Präsentation regionaler landwirtschaftlicher Produkte,<br />
insbesondere des ökologischen Landbaus, Schaffung eines kurzen Weges zwischen Erzeuger<br />
und Verbraucher.<br />
Projektinhalt:<br />
Für die Erzeuger und Direktvermarkter von Öko-Produkten soll ein „virtueller Marktplatz“ im<br />
Internet geschaffen werden. Den Erzeugern und Direktvermarktern soll kostenlos die Möglichkeit<br />
geboten, ihre Produkte und/oder Dienstleistungen in einem repräsentativen Onlineshop<br />
zu präsentieren und zu vermarkten. Neben umfassenden Informationen über Produkte<br />
aus der Region bietet dieser den Produzenten und Dienstleistern sowie Abnehmern die Möglichkeit<br />
für reale Ein- und Verkäufe im virtuellen Nutz. Der Anbieter vor Ort hat so die Möglichkeit,<br />
seine - für die Region typischen - Produkte einem erweiterten, überregionalen Kundenstamm<br />
anzubieten.<br />
Der Verbraucher hat die Möglichkeit (mit einer Suchmaschine), sich schnell und bequem<br />
über das vielfältige Angebotsspektrum - von regional erzeugten Qualitäts- und BIO-<br />
Produkten zu informieren.<br />
Dieser „Virtuelle Marktplatz“ kann mit einem regionalen Einkaufsführer für zertifizierte Produkte<br />
aus der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region verbunden werden.<br />
Projektträger: oekovm.de<br />
Ökovereinigung Mitteldeutschland e. V.<br />
Projektkosten:<br />
Für dieses Projekt liegt eine detaillierte Kostenaufstellung mit Gesamtkosten in Höhe von<br />
81.500,00 € vor.<br />
Projekt 3.4 „Delikatessen aus den Himmelsteichen“<br />
Projektziel:<br />
Die Region „Land der Tausend Teiche“ und die <strong>Saale</strong>talsperren sind für ihre Fischproduktion<br />
bekannt. Die Zucht von Süßwasserfischen zählt zu den ältesten Fischproduktionsformen.<br />
Heute hat dieser Produktionssektor mit dem Problem zu kämpfen, weil die Erzeugnisse im<br />
Vergleich zu den Produktionskosten einen relativ geringen Marktwert haben. Deshalb besteht<br />
das Projektziel darin, diese Produkte weiter zu verarbeiten und zu veredeln.<br />
- 37 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektinhalt:<br />
Durch die Fischereibetriebe wurden bereits mehrere kulinarische Delikatessen entwickelt.<br />
Allerdings fehlt eine entsprechende „Wertschöpfungskette“ zur Verarbeitung / Veredlung und<br />
eine Marketingstrategie. In diesem Sinne ist der Aufbau einer Liefer-, Herstellungs- und<br />
Vermarktungskette für diese neu entwickelten Fischspezialitäten der Inhalt des Projektes.<br />
Gleichzeitig eröffnen sich damit auch Verknüpfungen zum Projekt 1.7 „Naturpark als Imageträger“<br />
(Leitprojekt 1).<br />
Die Verarbeitung soll entweder über einen Agrarbetrieb oder über einen entsprechenden<br />
Existenzgründer erfolgen.<br />
Zur Vermarktung dieser regionaltypischen Fischdelikatessen soll eine Kooperationskette mit<br />
Gastronomen, Hoteliers und Handel geknüpft werden. Dabei soll auch der hohe gesundheitliche<br />
Effekt und die guten geschmacklichen Eigenschaften dieser Spezialitäten hervorgehoben<br />
werden. Erste Gespräche mit positivem Ergebnis haben bereits in den Projektgruppensitzungen<br />
mit Gastronomen stattgefunden.<br />
Projektträger: Fischereibetrieb Milkau / Agrofarm Knau e. G.<br />
Projektkosten:<br />
Für die Ausstattung der Räume mit den entsprechenden Verarbeitungsgeräten und für den<br />
Bau eines Kühlraumes wird mit einer Gesamtinvestition von ca. 80.000,00 € gerechnet.<br />
Projekt 3.5 „Alles BIO“ - ökologisch gut!<br />
Projektziel:<br />
Beitrag zur gesunden Ernährung und Sicherung von Ertragschancen, insbesondere für Nebenerwerbslandbetriebe<br />
Projektinhalt:<br />
- BIO-Erlebnistag auf dem Bauernhof<br />
* Vorstellung der BIO-Landwirtschaft und die Bedeutung für die Umwelt<br />
* Verkostung, Verkaufsstände<br />
Zielgruppe: Familien, besonders mit Kindern im Vorschulalter, Interessenten BIO-Kost<br />
Projektkosten: ca. 5.000,00 € (Es existiert eine detaillierte Kostenübersicht des Projektträgers.)<br />
- Informationsschau BIO-Erzeugnisse<br />
* Präsentation BIO-Ereugnisse<br />
* Kontakt- und Jobbörse für Erzeuger und Vermarkter<br />
Projektkosten: ca. 20.000,00 € (Es existiert eine detaillierte Kostenübersicht des Projektträgers.)<br />
- BIO-Informationsabende<br />
* Verkostung BIO-Produkte<br />
* Information / Kundengewinnung<br />
Projektkosten: ca. 25.000,00 € (Es existiert eine detaillierte Kostenübersicht des Projektträgers.)<br />
- Schulung von Verkaufspersonal in Fachgeschäften<br />
* Umstellung auf BIO-Sortiment<br />
* Qualifizierung über BIO-Erzeugnisse<br />
Projektkosten: ca. 30.000,00 € (Es existiert eine detaillierte Kostenübersicht des Projektträgers.)<br />
- BIO-Erlebnistage in Schulen<br />
* Wissensvermittlung über BIO-Landwirtschaft<br />
* Seminare über Brotbacken, gesunde Ernährung, etc.<br />
Projektkosten: ca. 10.000,00 € (Es existiert eine detaillierte Kostenübersicht des Projektträgers.)<br />
Projektträger für alle Aktivitäten:<br />
oekovm.de, Ökovereinigung Mitteldeutschland e. V. (bei BIO-Erlebnistagen in Kooperation<br />
mit der Jugendbildungsstätte Hütten in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region)<br />
Projektkosten: 90.000,00 €<br />
- 38 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Leitprojekt Nr. 4 „Eine Region nutzt ihre Stärken“<br />
- Regionale Wertschöpfung mit nachwachsenden Rohstoffen -<br />
Im Abschnitt 4 (Stärken und Schwächen) wurde hervorgehoben, dass sich die <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-<br />
Region sowohl durch eine Vielzahl moderner Industriebetriebe, als auch durch leistungsfähige<br />
Agrarunternehmen auszeichnet. Es ist deshalb naheliegend, eine Symbiose aus diesen<br />
Stärken anzustreben. In diesem Sinne sind die Bildung und die Förderung von regionalen<br />
Wertschöpfungsketten ein Schwerpunktthema der regionalen Entwicklungsstrategie. Ausgehend<br />
davon, dass die Diversifizierung ländlicher Erwerbsquellen und der Aufbau regionaler<br />
Wertschöpfungsketten zur Erhaltung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen beiträgt, ist dieser<br />
Prozess somit für die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes von eminenter Bedeutung.<br />
Ziel ist, die Unternehmen in der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region stärker in Wirtschaftskreisläufe einzubinden,<br />
entweder über die Verlängerung von existierenden Wertschöpfungsketten oder<br />
über die verstärkte Einbindung in regionale bzw. überregionale Kooperationen. In Auswertung<br />
der agrarstrukturellen Fachplanungen und im Ergebnis der Diskussionen in den<br />
Workshops wurden Realisierungschancen für regionale Wertschöpfungsketten geprüft. Dabei<br />
wurde angestrebt, möglichst viele Kettenglieder in der Region zu gewinnen. In der <strong>Saale</strong>-<br />
<strong>Orla</strong>-Region konzentriert sich das Potential auf den Anbau nachwachsender Rohstoffe und<br />
die Naturstoffverarbeitung. Dies betrifft insbesondere<br />
* den Rohstoff Holz<br />
* die natürlichen Faserwerkstoffe Schilf und Flachs sowie<br />
* tierische Erzeugnisse (Fisch, Fleisch).<br />
Projekt 4.1 Wertschöpfungskette „Flachs“<br />
Projektziel:<br />
Anbau des nachwachsenden Rohstoffes Flachs zur industriellen Weiterverarbeitung in der<br />
Autozulieferindustrie<br />
Projektinhalt:<br />
Flachs gehört zu den ältesten Kulturarten der Welt und wird zunehmend als unbedenklich<br />
einsetzbares und biologisch abbaubares Produkt für die Herstellung wertvoller Naturgewebe<br />
genutzt. Neue Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten eröffneten sich für den nachwachsenden<br />
Rohstoff Flachs in den Bereichen der Bau- und Werkstoffindustrie, z. B. für Formpressteile<br />
zur Innenraumverkleidung von Autos.<br />
Im Gewerbegebiet Ebersdorf werden durch die Firma Polytec Innenverkleidungen für die<br />
Autoindustrie aus Flachs hergestellt. Der Flachs wird gegenwärtig aus dem Baltikum importiert.<br />
Unter Berücksichtigung der Erfahrungen in Schleswig-Holstein zum ökologischen Anbau<br />
von Flachs wurde in der Arbeitsgruppe Nr. 2 „Diversifizierung ländlicher Erwerbsquellen<br />
und Förderung regionaler Wertschöpfungsketten“ der Anbau von Flachs durch die Agrarunternehmen<br />
diskutiert. Dabei wurde auf die spezifischen Probleme des Flachsanbaus und<br />
auch auf die damit verbundenen Kosten eingegangen. In einer Abstimmung mit der Werkleitung<br />
der Firma Polytec wurde vereinbart, dass gemeinsam mit den interessierten Agrarbetrieben<br />
unter Federführung des Kreisbauernverbandes die Bildung einer Wertschöpfungskette<br />
geprüft wird. Dabei ist zu klären<br />
- die Bereitstellung der erforderlichen Menge,<br />
- die Sicherung der notwendigen Qualität,<br />
- die Preisvorstellungen und<br />
- die Sicherung des Aufbereitungsprozesses.<br />
Projektträger: Kreisbauernverband <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> e. V.<br />
Projektkosten: Einschätzung erst nach weiterer Projektkonkretisierung möglich<br />
- 39 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projekt 4.2 Wertschöpfungskette „Schilf“<br />
Projektziel:<br />
Bei der Teichbewirtschaftung im „Land der Tausend Teiche“ fällt bereits gegenwärtig Schilf<br />
als Mähgut, ohne weitere wirtschaftliche Verwertung, an. Ziel ist es, Schilf als nachwachsenden<br />
Rohstoff auf Ackerland anzubauen und zusammen mit dem Mähgut aus der Teichbewirtschaftung<br />
für die Weiterverarbeitung zu nutzen.<br />
Projektinhalt:<br />
Im Freistaat Thüringen existiert eine Firma, die als deutschland- und fast europaweit einziger<br />
Hersteller dekorative Wandbeläge und Tapeten herstellt und auf Abnehmer in Österreich und<br />
in der Schweiz verweisen kann. Diese Wandbeläge sind frei von chemischen Zusätzen und<br />
Weichmachern, leicht verarbeitbar, in verschiedenen Dekoren lieferbar und als Dekorationsmaterial<br />
für alle beschichteten Untergründe im Innenbereich geeignet. Die Sicherung des<br />
Rohstoffes „Schilf“ soll<br />
� sowohl über die Landschaftspflege<br />
Gegenwärtig beträgt der Schilfbestand ca. 3 ha, wovon ca. ein Drittel der Flächen während der Winterruhe<br />
gemäht werden<br />
� als auch über den Anbau auf Ackerfläche erfolgen.<br />
Das Agrarunternehmen Agrofarm Knau ist bereit, 1 ha Ackerfläche für den Versuchsanbau zur Verfügung<br />
zu stellen.<br />
Das Projekt wurde in den Arbeitsgruppen sowohl durch die Landwirtschaft als auch durch die<br />
Fischereibetriebe positiv bewertet, zumal im Jahr 2008 ein über <strong>LEADER</strong>+ geförderter<br />
Pistenbully zur Teichbewirtschaftung den Fischereibetrieben übergeben wird. Mit einem Zusatzgerät<br />
ist es möglich, mit diesem Pistenbully Schilf zu mähen.<br />
Des Weiteren wurde auch durch die mitwirkenden sozialen Träger Interesse artikuliert, an<br />
der Schilfernte mitzuwirken.<br />
Projektträger:<br />
- für den Schilfanbau und -ernte: - Forstamt für landeseigene Liegenschaften<br />
- Fischereibetriebe für private Teichanlagen<br />
- für die Schilfverarbeitung: entsprechender Verarbeitungsbetrieb<br />
Projektkosten: ca. 30.000,00 €<br />
für das Zusatzgerät des Pistenbullys<br />
Pilotprojekt 4.3 „Energieholz“ - Regionaler Brennholzhof -<br />
Projektziel:<br />
In der Region existieren leistungsfähige Sägewerke und Holzverarbeitungsbetriebe, die zu<br />
den modernsten in Europa zählen, zu finden. Allerdings konzentriert sich die Nutzung des<br />
nachwachsenden Rohstoffes „Holz“ bisher auf die größeren Waldeigentümer und den<br />
Staatswald. Dagegen bildet die nachhaltige Waldbewirtschaftung auf den Flächen der Kleinwaldbesitzer,<br />
auch zur Erzeugung nachwachsender Rohstoffe, eher die Ausnahme. Deshalb<br />
besteht das Anliegen dieses Projektes darin,<br />
- für die Kleinwaldbesitzer ein Verwertungsangebot zu schaffen<br />
- ungenutzte Rohstoffpotentiale zu aktivieren und<br />
- preisgünstig Brennholz, auch zur Substitution von Öl und Gas, privaten Abnehmern anzubieten.<br />
- 40 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektinhalt:<br />
Durch die forstwirtschaftliche Vereinigung ist geplant, einen „Regionalen Brennholzhof“ zu<br />
schaffen. In der forstwirtschaftlichen Vereinigung sind mehrere forstwirtschaftliche Betriebsgemeinschaften<br />
(FBG) vereinigt, in denen ca. 600 von insgesamt 3.000 Kleinwaldbesitzern<br />
der <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region organisiert sind. Die Kleinwaldbesitzer können das eingeschlagene<br />
Holz dem Brennholzhof zur Verwertung anbieten. Dort wird das Rohholz in Kommission genommen<br />
und Scheitholz hergestellt (hohe Energieeffizienz:<br />
1 m³ Buchenholz = Heizwert wie 200 l Heizöl). Das Scheitholz wird Nutzern von Holzfeuerungsanlagen<br />
und Kaminen angeboten. Das Heizen mit Scheitholz ist deutlich kostengünster<br />
als mit Öl oder Gas. Die Anzahl der Holzhöfe und die Verortung richtet sich nach betriebswirtschaftlichen<br />
Kriterien. Als mögliche Standorte gelten Weira (ehem. Schweinemastanlage)<br />
und Schilbach. In diesen Orten werden gegenwärtig Biomasseheizwerke errichtet, so dass<br />
die Möglichkeit besteht, Abwärme zum Trocknen des Brennholzes zu verwenden. Des Weiteren<br />
können in Weira bereits bestehende Holzverarbeitungsbetriebe (Zimmerei / Tischlerei)<br />
in den Prozess der Holzverwertung einbezogen werden.<br />
Projektträger: Forstwirtschaftliche Vereinigung „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ in Ostthüringen<br />
Projektkosten:<br />
Zur Brennholzverarbeitung sind einige Aggregate, wie Gabelstapler oder Traktor, Kreissäge,<br />
Spalter, Förderband, Bündelautomat, Motorkettensäge und Trockenroste, erforderlich. Es<br />
wird durch den Projektträger eingeschätzt, dass die Anschaffungskosten für diese Aggregate<br />
ca. 100.000,00 € betragen werden.<br />
Pilotprojekt 4.4 „Effiziente Abwärmenutzung bei erneuerbaren Energieträgern“<br />
Projektziel:<br />
Ein Problem der Biogasanlagen ist die Nutzung der anfallenden Wärme, insbesondere im<br />
Sommerhalbjahr.<br />
Projektziel ist die Suche nach sinnvollen Lösungen für eine effiziente Abwärmenutzung des<br />
Biomasseheizwerkes des Agrarunternehmens Agrarprodukte Ludwigsdorf e. G..<br />
Projektinhalt:<br />
Die Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage lässt sich mit einem intelligenten Wärmenutzungskonzept<br />
erheblich steigern, denn ca. 60 % der Energie fällt als Wärme an. Zur Abwärmenutzung<br />
existiert ein breites Spektrum von Möglichkeiten (z. B. Gebäudeheizung, Warmwasserbereitung,<br />
Erwärmung von Tränkewasser, Getreidetrocknung, etc.). Im Rahmen eines Demonstrationsprojektes<br />
soll eine effektive Möglichkeit zur Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung gefunden<br />
werden.<br />
Projektinhalt ist die wirtschaftliche Abwärmenutzung des Biomasseheizwerkes Ludwigshof.<br />
Dazu soll eine entsprechende Machbarkeitsstudie als „Pilotprojekt“ erarbeitet werden.<br />
Projektträger: Agrarprodukte Ludwigsdorf e. G.<br />
Projektkosten: ca. 20.000,00 €<br />
Pilotprojekt 4.5 „Bohrtürme zu Pflugscharren!“ - doch „Was verträgt die Region?“<br />
Projektziel:<br />
Die EU beabsichtigt, den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung im nächsten<br />
Jahrzehnt zu verdoppeln.<br />
Der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen als Alternative zu fossilen Brennstoffen, bietet<br />
der Landwirtschaft eine wesentliche Ertragsgrundlage. Auch die Nutzung des nachwachsenden<br />
Rohstoffes Holz und die Energieerzeugung aus Gülle und Energiepflanzen ist in diesem<br />
Kontext zu betrachten.<br />
- 41 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Allerdings sind diese Diversifizierungschancen in Abhängigkeit vom nutzbaren Potential begrenzt.<br />
Projektziel ist die Untersuchung zu regionalen Möglichkeiten und Grenzen erneuerbarer<br />
Energieträger und nachwachsender Rohstoffe sowie zu effizienten Anwendungsmöglichkeiten<br />
unter Berücksichtigung der regionalen spezifischen Bedingungen.<br />
Projektinhalt:<br />
In einer Studie sind die natürlichen Bedingungen zum Anbau nachwachsender Rohstoffe und<br />
erneuerbarer Energieträger zu analysieren und daraus Schlussfolgerungen für<br />
- die Errichtung von Biomasseheizwerken<br />
- die Einrichtung von Brennholzhöfen und<br />
- zu Möglichkeiten von regionalen Wertschöpfungsketten zur Naturstoffverarbeitung<br />
Im Ergebnis sollen Empfehlungen an die Agrarunternehmen und an die regionale Raumordnung<br />
gegeben werden zur Koordinierung und Harmonisierung von Diversifizierungsstrategien.<br />
Projektträger: RAG „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektkosten: ca. 30.000,00 €<br />
5.2.4 Entwicklungsschwerpunkt 3<br />
Abb. .21: Leitprojekt zum EWS 3<br />
- 42 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Leitprojekt Nr. 5 Wohnen und Lebensqualität auf dem Lande<br />
Die Entwicklungsperspektiven des ländlichen Raumes als eigenständige Lebens- und Wirtschaftsregion<br />
ist untrennbar mit der weiteren Verbesserung der Lebensbedingungen verbunden.<br />
Deshalb beinhaltet einer der 3 Schwerpunkte zur Förderung der Entwicklung des ländlichen<br />
Raumes durch den europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER)<br />
Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum<br />
(Abschn. 3, Art. 52, b), ELER).<br />
Hierbei sind die Dienstleistungseinrichtungen zur Grundversorgung für die ländliche Wirtschaft<br />
und für die Bevölkerung von besonders hoher Relevanz. Deshalb ist der Sicherung<br />
einer angemessenen sozialen Infrastruktur einen hohen Stellenwert beizumessen. Die demographischen<br />
Prozesse, resultierend aus Geburtenrückgang und Abwanderung, sind hierbei<br />
besonders zu berücksichtigen. So kann in einigen Orten aus der ursprünglichen „Infrastrukturlücke“<br />
ein „Infrastrukturüberhang“ entstehen, der sich durch weitergehende Schrumpfungsprozesse<br />
noch verschärfen wird. Die Lösung für dieses Problem darf nicht in einem<br />
interkommunalen Wettbewerb um Einwohner liegen, der in den „Verlierergemeinden“ zur<br />
weiteren Ineffizienz der Infrastruktur beiträgt, sondern in einem regional abgestimmten Anpassungskonzept.<br />
Mit einer angestrebten koordinierten Infrastrukturplanung sollen interkommunale<br />
Kooperationsmodelle zur Daseinsvorsorge umgesetzt werden.<br />
Die Lebensqualität im ländlichen Raum wird auch durch die Freizeit- und Erholungsqualität<br />
beeinflusst. Deshalb sind Maßnahmen zur Verbesserung und zur Aufwertung der touristischen<br />
Infrastruktur auch ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem<br />
Lande. Das nachfolgende Leitprojekt beinhaltet diese Aspekte<br />
- koordinierte Infrastrukturplanung und -nutzung sowie<br />
- Beiträge zur Verbesserung der Lebensqualität.<br />
Projekt 5.1 Wohnort und Erlebnis „Dorf“<br />
Projektziel:<br />
Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum, insbesondere für junge Familien<br />
durch<br />
* Förderung von Maßnahmen zur Sanierung dörflicher Bausubstanz und<br />
* Förderung der Identifikation über die Erhaltung von lokalen<br />
Besonderheiten und Werte.<br />
Projektinhalt:<br />
Sensibilisierung der Bewohner und Besucher für die kulturellen, landes- und naturkundlichen,<br />
historischen, aber auch ökonomischen Besonderheiten des Dorfes. Dazu sollen Zeugen<br />
der Siedlungsgeschichte, Naturdenkmale, historische und besondere Bauwerke, Direktvermarkter,<br />
etc. über ausgewiesene Routen erschlossen werden. Diese Routen fassen die<br />
lokalen Besonderheiten zusammen und reflektieren die Einmaligkeit des jeweiligen Dorfes.<br />
Die Auswahl der Orte und der Verlauf der Route soll über einen Meinungsbildungsprozess<br />
der Bewohner erfolgen und somit gleichzeitig das Gefühl der Heimatverbundenheit stärken.<br />
Die Ergebnisse können in entsprechenden Faltblättern veröffentlicht werden und dienen zur<br />
öffentlichkeitswirksamen Präsentation durch touristische Leistungsträger.<br />
Des Weiteren ist beabsichtigt, diese Routen über zertifizierte Natur- und Landschaftsführer in<br />
ein Veranstaltungsprogramm aufzunehmen.<br />
Projektträger: Einheitsgemeinde Remptendorf i.V.m. dem Verein „Naturpark<br />
Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“<br />
Projektkosten:<br />
Es wird eingeschätzt, dass die Kosten ca. 15.000,00 - 25.000,00 € betragen werden.<br />
- 43 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Modellprojekt 5.2 „Agrarunternehmen schaffen Lebensqualität“<br />
Projektziel:<br />
Agrarunternehmen sind im ländlichen Raum nicht nur „Wirtschaftsbetriebe“, sondern immanenter<br />
Bestandteil. Der wirtschaftliche Erfolg und die Zukunftsfähigkeit (beruflicher Nachwuchs)<br />
werden durch die Lebensqualität in den umliegenden Dörfern der Agrarunternehmen<br />
mit beeinflusst. Deshalb möchten die größeren Agrarunternehmen mit konkreten Projekten<br />
gezielt zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Das nachfolgende Projekt betrifft die<br />
Gemeinde Knau im „Land der Tausend Teiche“.<br />
Projektinhalt:<br />
Die Gemeinde Knau mit ca. 700 Einwohnern weist ein attraktives Ortsbild auf, besitzt ein<br />
ehemaliges Rittergut mit Umnutzungspotential sowie ein engagiertes und leistungsfähiges<br />
Agrarunternehmen. Das Agrarunternehmen sichert bereits gegenwärtig einen bedeutsamen<br />
Anteil der dörflichen Infrastruktur (Schlachthaus mit Partyservice, Gastronomie, Hofladen,<br />
Tankstelle, etc.) und bietet über 110 Arbeitsplätze.<br />
Dieses Agrarunternehmen möchte weitere Beiträge zur Verbesserung der Lebensqualität<br />
leisten und somit vor allem junge Menschen motivieren, ihre persönliche Zukunft in der Region,<br />
insbesondere in den Agrarunternehmen, zu sehen. Dazu sind folgende Vorhaben beabsichtigt:<br />
1. „Landmarkt in der Bauernscheune“ (siehe Projekt 3.1)<br />
2. Genusserlebnis „Alte Mühle“ (siehe Projekt 3.2)<br />
In den Beratungen der Projektgruppe wurde heraus-<br />
gearbeitet (Abb. 22), dass weitere Beiträge durch das<br />
Agrarunternehmen beabsichtigt werden. Dies betrifft<br />
u. a. die Gestaltung eines Rundwanderweges im Sinne<br />
eines „landwirtschaftlichen Erlebnispfades“ mit folgendem<br />
Inhalt:<br />
- Präsentation bauhistorischer und ortsbildprägender<br />
Gebäude mit interessanten Nutzungsinhalten<br />
(Alte Mühle, Rittergut, Kneipphof, Dorfanger, Bauernstube)<br />
- Präsentation verschiedener Haus- und Nutztiere,<br />
für die Kinder des Dorfes und der naheliegenden<br />
Städte<br />
* Dorfbach mit Entenhaus<br />
* Weide mit whitebelted Highlander (Rinder)<br />
* Hühnerhaus des Geflügelzuchtvereins.<br />
Projektträger: Agrofarm Knau e. G.<br />
Projektkosten: ca. 10.000,00 € (für landwirtschaftlichen Erlebnispfad)<br />
Projekt 5.3 Kostenfreie Homepage „Kultur und Sport“<br />
Projektziel:<br />
Informationen über kulturelle und sportliche Ereignisse im Umland sind Voraussetzung für<br />
regionale Koordinierung und Kooperation. Viele Gemeinden und Vereine bieten interessante<br />
Veranstaltungen an, die zur regionalen Identifikation beitragen und möglichst durch breite<br />
Bevölkerungsschichten genutzt werden sollen. Dazu soll eine ständige Internetpräsentation<br />
einen wesentlichen Beitrag leisten.<br />
- 44 -<br />
Abb. 22: Projektgruppensitzung am 27.08.2007<br />
„Land der Tausend Teiche“
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektinhalt:<br />
Erstellung eines grafisch hochwertigen, inhaltlich klar strukturierten und für den Benutzer<br />
übersichtlich gestalteten Internet-Auftritts. Die Software soll so angelegt werden, dass diese<br />
um weitere Funktionalitäten ergänzt und in ihrer Struktur ausgebaut werden kann. Die Softwarelösung<br />
soll selbständig verwaltet und administriert werden. Die gesamte Seitenstruktur<br />
mit dem Navigationssystem ist frei erweiterbar und ausbaufähig.<br />
Nutzung dieser Internetplattform durch Vereine, Anbieter kultureller Veranstaltungen, etc. für<br />
Informationen über Sport- und Freizeitangebote. Diese Internetplattform steht den entsprechenden<br />
Akteuren, die zuvor bei dem entsprechenden Betreiber angemeldet sind, kostenlos<br />
zur Verfügung. Es ist beabsichtigt, dass die Pflege und Aktualisierung der entsprechenden<br />
Web-Site durch die Akteure erfolgt.<br />
Projektträger: Regionale <strong>Aktionsgruppe</strong> i.V.m. Landratsamt „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Projektkosten:<br />
- Entwicklung der Internetpräsens, einschließlich Grafikbearbeitung<br />
sowie Einbindung zusätzlicher Funktionalitäten ca. 3.500,00 €<br />
- Beratung / Betreuung in der Einlaufphase ca. 1.500,00 €<br />
- Gesamtkosten ca. 5.000,00 €<br />
(ohne Support-Vertrag)<br />
Projekt 5.4 Aufwertung „<strong>Saale</strong>-Radwanderweg“ zur Förderung des Agrartourismus<br />
Projektziel:<br />
Verlagerung des <strong>Saale</strong>-Radwanderweges von der verkehrsreichen Landesstraße (L 1095)<br />
auf einen ehemaligen Bahndamm zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verknüpfung<br />
von agrartouristischen Angeboten („Urlaub auf dem Bauernhof“)<br />
Projektinhalt:<br />
Saalburg, die Perle des oberen <strong>Saale</strong>tales liegt in einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft<br />
inmitten des Naturparkes „Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong>“ und am größten Stausee<br />
Deutschland (ca. 920 ha). Das Gebiet wird durch den Fernwanderweg Eisenach - Budapest,<br />
den <strong>Saale</strong>-Radwanderweg und den <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Wanderweg tangiert. Das Projekt „Aufwertung<br />
<strong>Saale</strong>-Radwanderweg“ umfasst eine Strecke zwischen Gräfenwarth bis Saaldorf<br />
und soll interkommunal zwischen Schleiz, Bad Lobenstein, Saalburg-Ebersdorf und Remptendorf<br />
(L 1095) verwirklicht werden. Damit bietet sich auch die Möglichkeit, den Radweg um<br />
den Stausee zu erweitern, um somit vor allem den Bewohnern, insbesondere für Kinder und<br />
Jugendliche, der Anliegerorte Zoppoten, Pöritzsch, Röppisch, Remptendorf, Gräfenwarth,<br />
Kulm und Saalburg die Möglichkeit zum Erreichen von Sport- und Freizeitangeboten zu erreichen.<br />
Des Weiteren ist mit diesem „Stauseeradweg“ auch eine Erhöhung der Attraktivität<br />
für die agrartouristischen Angebote („Urlaub auf dem Bauernhof“) gegeben.<br />
Projektträger: Stadtverwaltung Saalburg-Ebersdorf (federführend) in kommunaler<br />
Kooperation mit der Kreisstadt Schleiz, Bad Lobenstein und der<br />
Einheitsgemeinde Remptendorf<br />
Projektkosten: ca. 400.000,00 € (3,8 km / einschl. Planungskosten)<br />
Projekt 5.5 Interkommunaler Wirtschafts- und Radweg „via kämmera“<br />
Projektziel:<br />
Das Projekt „via kämmera“ zählt zweifellos zu den interessantesten interkommunalen Vorhaben.<br />
Der Städteverbund Tanna, Gefell und Hirschberg strebt eine gemeinsame koordinierte<br />
Nutzung der sozialen Infrastruktur an.<br />
- 45 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Dies betrifft<br />
in Tanna Sport- und Freitzeitanlagen (Wettera-Stadion / Kunstrasenplatz),<br />
Schule, Naherholungsgebiet „Leitenteiche“<br />
in Gefell Schule, Freibad<br />
in Hirschberg Freibad, Kulturhaus<br />
Die gemeindeübergreifende Nutzung dieser Einrichtungen durch Kinder und Jugendliche<br />
erfordert auch eine sichere logistische Radwegverknüpfung. Dazu wurde das Pilotprojekt „via<br />
kämmera“ in der Projektgruppe entwickelt.<br />
Projektinhalt:<br />
Für den Ausbau des Radweges „via kämmera“, insbesondere für Kinder und Jugendliche,<br />
sollen<br />
- weitgehend vorhandene Wege genutzt,<br />
- die entsprechenden Eigentumsverhältnisse berücksichtigt und<br />
- eine hohe Verkehrssicherheit für die Nutzer ermöglicht werden.<br />
Als Trassenführung wurde festgelegt:<br />
Stadt Hirschberg - Freibad - Wilder Stein - Kammweg - Stadt Gefell - Wanderweg<br />
durch den Kämmerawald - Stadt Tanna<br />
Für einige Teilbereiche ist ein Grundstückserwerb erforderlich. Der Radweg ist beim Neubau<br />
der B 90 (gegenwärtig Planfeststellungsverfahren) zu berücksichtigen.<br />
In Hirschberg ist der interkommunale Radweg mit dem geplanten Radweg „Grünes Band“<br />
(Grenzmuseum Mödlareuth mit Anschluss an das Radnetz des Freistaates Sachsen) und an<br />
den <strong>Saale</strong>-Randwanderweg im Freistaat Bayern verknüpft.<br />
Projektträger: Städteverbund Tanna, Gefell, Hirschberg<br />
Projektkosten: - Bodenerwerb ca. 50.000,00 €<br />
- Planungs- und Baukosten ca. 350.000,00 €<br />
- Gesamtkosten ca. 400.000,00 €<br />
Projekt 5.6 Interkommunales Sport- und Freizeitzentrum „Tanna“<br />
Projektziel:<br />
Das Wettera-Stadion in der Stadt Tanna stellt eine leistungsfähige Sport- und Freizeitanlage<br />
mit einer Rundlaufbahn und einer Sportfläche von 17.000 m² dar. Besonders das Stadion<br />
weist einen hohen Sanierungsbedarf auf. Ziel ist die Sanierung dieser Sport- und Freizeitanlage<br />
durch eine gemeinsame Finanzierung des Städtebundes und eine koordinierte gemeinsame<br />
Nutzung.<br />
Projektinhalt:<br />
Grundlage ist eine Sanierungsplanung für das Wettera-Stadion und die Erstellung eines Finanzierungskonzeptes.<br />
Dabei ist der Schulsport mit einzubeziehen. Die Projektdurchführung<br />
erfordert noch die Klärung einer Vielzahl von Problemen und geht über die Finanzierung mit<br />
ELER hinaus. Es ist jedoch ein prägnanter Modellfall für eine kommunale Kooperation mit<br />
neuer Qualität und soll deshalb im Ergebnis der Arbeitsgruppenberatungen in der regionalen<br />
Entwicklungsstrategie der <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> berücksichtigt werden.<br />
Projektträger: Städteverbund Tanna, Gefell, Hirschberg<br />
Projektkosten: ca. 1,3 Mio. €<br />
- 46 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
6. Finanzplan<br />
6.1 Kosten- und Finanzierungsübersicht<br />
Die Projektbündel, die den einzelnen Leitprojekten zur Umsetzung der regionalen Handlungsfelder<br />
zugeordnet sind, sollen über die Bündelung verschiedener Förderprogramme verwirklicht<br />
werden. Die ELER-Förderung ist selbstverständlich hierbei von hoher Priorität. Die Finanzierung<br />
der einzelnen Leitprojekte wird voraussichtlich für die Entwicklungsschwerpunkte (regionale<br />
Handlungsfelder) unterschiedlich sein. So wird die Finanzierung<br />
- der Leitprojekte 1 / 2 zur Inwertsetzung von Natur und Landschaft auch weitere nationale<br />
Förderprogramme zum Natur- und Umweltschutz einbeziehen,<br />
- der Leitprojekte 3 / 4 zur Diversifizierung und zu den regionalen Wertschöpfungsketten einen<br />
höheren Anteil privaten Kapitals mobilisieren und<br />
- das Leitprojekt 5 zur Verbesserung der Lebensqualität besonders die Sicherung kommunaler<br />
Komplementäranteile erfordern.<br />
Diese unterschiedliche Finanzierung reflektiert sich auch in der Mittelverteilung zu den einzelnen<br />
Entwicklungsschwerpunkten. Aus gegenwärtiger Sicht ist Mittelverteilung geplant:<br />
- für den Entwicklungsschwerpunkt 1 50 %<br />
- für den Entwicklungsschwerpunkt 2 15 %<br />
- für den Entwicklungsschwerpunkt 3 35 %.<br />
Dabei wird von zuschussfähigen Gesamtkosten in Höhe von ca. 1,5 Mio. € für die Region bis<br />
2013 ausgegangen. Dies beinhaltet ELER-Finanzmittel in Höhe von ca. 1,13 Mio. €.<br />
Berücksichtigt wurde, dass der Komplementäranteil in Höhe von 25 % für die ELER-Finanzmittel<br />
durch nationale Förderprogramme bzw. durch kommunale Eigenanteile auch weiterhin substituiert<br />
werden kann. Dennoch wird ein bedeutender Kostenanteil verbleiben, der voraussichtlich<br />
über weitere ELER-Förderprogramme zuschussfähig ist bzw. weiteren nationalen bzw. EU-Förderprogrammen<br />
vorbehalten bleibt.<br />
Abb. 23: Finanzierungsübersicht<br />
Entwick-<br />
lungs-<br />
schwer-<br />
punkte<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Gesamt (T€)<br />
Regionale Handlungsfelder<br />
Erhaltung und Inwertsetzung<br />
von Natur und<br />
Landschaft / Entwicklung<br />
von wertschöpfendemAgrartourismus<br />
/ Wirtschaftliche<br />
und ökologische<br />
Nachnutzung brachge-<br />
fallener Flächen<br />
Diversifizierung der<br />
ländlichen Erwerbsquellen<br />
und Förderung<br />
regionaler Wertschöp-<br />
fungsketten<br />
Verbesserung der<br />
Lebensverhältnisse<br />
und Sicherung einer<br />
angemessenen sozialen<br />
Infrastruktur<br />
Voraussichtl.<br />
Gesamt-<br />
kosten<br />
Gesamt ELER<br />
- 47 -<br />
ELER-Finanzierung<br />
Komplementäranteil<br />
Nationale<br />
Förderprogramme<br />
Finanzierung<br />
außerhalb<br />
ELER<br />
(T€) (%) (T€) (%) (T€) (T€) (T€) (T€) (%)<br />
ca.<br />
2.000<br />
ca.<br />
1.000<br />
ca.<br />
2.000<br />
ca.<br />
5.000<br />
ca. 40 750 50 563 100 87 1.250 62,5<br />
ca. 10 225 15 169 - 56 775 77,5<br />
ca. 40 525 35 394 100 31 1.475 73,8<br />
1.500 1.126 200 174 3.500<br />
Sämtliche Leitprojekte umfassen einen Kostenaufwand von ca. 4 - 5 Mio. €.<br />
In der nachfolgenden Übersicht (Abb. 24) sind die Kosten der Leitprojekte und ihr spezifisches<br />
Projektbündel dargestellt.
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
Entwicklungsschwerpunkt 1 Entwicklungsschwerpunkt 2 Entwicklungsschwerpunkt 3<br />
Nr. Bezeichnung T€ Nr. Bezeichnung T€ Nr. Bezeichnung T€<br />
1.<br />
1.1<br />
1.2<br />
„Grünes Band,<br />
Naturpark und<br />
Thüringer Meer“<br />
Begegnungsorte im<br />
„Grünen Band“<br />
- Aussichtsturm<br />
„Badere“<br />
- Aussichtsplattform<br />
„Bachhügel“<br />
- Fußgängersteig<br />
„Blumenaumühle“<br />
- Erlebenisbereich<br />
„Saalbach“<br />
„Teilung überwinden<br />
- Brücken über die<br />
ehemalige innerdeutsche<br />
Grenze“<br />
- Hirschberg, <strong>Saale</strong>-<br />
1.500<br />
3.<br />
575 3.1<br />
220<br />
100 3.2<br />
95 3.3<br />
160 3.4<br />
110<br />
Vermarktung regionalerQualitätsprodukte<br />
„Landmarkt in der<br />
Bauernscheune“<br />
Genusserlebnis<br />
„Alte Mühle“ -<br />
So schmeckt die<br />
Region“-<br />
Virtueller Marktplatz<br />
Delikatessen aus den<br />
Himmelsteichen<br />
3.5 „Alles BIO“ - ökologisch<br />
gut<br />
- BIO-Erlebnis auf<br />
dem Bauernhof<br />
- Informationsschau<br />
BIO-Erzeugnisse<br />
- BIO-Informationsabende<br />
- Schulung von Verkaufspersonal<br />
- BIO-Erlebnistage<br />
in Schulen<br />
- 48 -<br />
641,5<br />
5.<br />
60 5.1<br />
330<br />
81,5<br />
80<br />
90<br />
5<br />
5.2<br />
5.3<br />
5.4<br />
„Wohnen und<br />
Lebensqualität auf<br />
dem Land“<br />
Wohnort und Erlebnis<br />
„Dorf“<br />
„Agrarunternehmen<br />
schaffen Lebensqualität“<br />
Kostenfreie Homepage<br />
„Kultur und<br />
Sport“<br />
Aufwertung„<strong>Saale</strong>-<br />
Radwanderweg“<br />
zur Förderung des<br />
Agrartourismus<br />
Brücke „Sparnberg“<br />
60<br />
20<br />
1.3<br />
- Blankenberg,<br />
Selbitzbrücke<br />
50<br />
25<br />
Landschaftspflege<br />
im „Grünen Band“<br />
*)<br />
30<br />
5.5<br />
Interkommunaler<br />
Wirtschafts- und<br />
Radweg „via kämmera“<br />
400<br />
1.4<br />
Wirtschafts- und Radwege<br />
im „Grünen 450<br />
10<br />
Interkommunales<br />
1.5<br />
Band“<br />
Wasserwandern auf<br />
der <strong>Saale</strong><br />
330<br />
„Eine Region nutzt<br />
ihre Stärken“ - Re-<br />
5.6 Sport- und Freizeitzentrum<br />
„Tanna“<br />
800<br />
1.6<br />
1.7<br />
Nationaler Geopark<br />
Naturpark als<br />
Imageträger<br />
*)<br />
30<br />
4.<br />
gionale Wertschöpfung<br />
mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen -<br />
180 Gesamt 1.635<br />
1.8<br />
„Auf den Spuren des<br />
Blauen Goldes“<br />
15 4.1 Wertschöpfungskette<br />
„Flachs“<br />
*)<br />
1.9<br />
Regionales Ökokonto<br />
20 4.2 Wertschöpfungskette<br />
*) Einschätzung erst nach<br />
weiterer Projektkonkretisierung<br />
möglich<br />
„Schilf“<br />
30<br />
Jugendinsel „<strong>Saale</strong>-<br />
1.10<br />
land“<br />
*) 4.3<br />
„Energieholz“<br />
- Regionaler Brennholzhof<br />
-<br />
100<br />
2.<br />
„Kultur, Natur und<br />
Landwirtschaft“ -<br />
rund um die Burg<br />
Ranis<br />
355 4.4<br />
Effiziente Abwärmenutzung<br />
bei erneuerbaren<br />
Energieträgern<br />
20<br />
2.1 Artenschutzprojekt<br />
„Gläserner Fluss“<br />
235<br />
„Bohrtürme zu Pflug-<br />
Landwirtschaft im<br />
4.5 scharen!“ - doch „Was 30<br />
2.2 Naturerlebnispark<br />
„Brandenstein“<br />
120 verträgt die Region?<br />
Gesamt 1.855<br />
6.2 Finanzierung des Regionalmanagements<br />
Gesamt 821,5<br />
Das geplante Aufgabenspektrum des Regionalmanagements soll aus 2 Bestandteilen bestehen<br />
(siehe Abschnitt 2.2). Für die Finanzierung der beiden Aufgabenbereiche<br />
- Sekretariatsfunktion der RAG und<br />
- Fördermittelmanagement<br />
wird mit einem Kostenumfang von ca. 65.000,00 € gerechnet. Die Finanzierung soll über<br />
einen Zuschuss von ca. 50.000,00 €/Jahr und einem Komplementäranteil der regionalen<br />
<strong>Aktionsgruppe</strong> in Höhe von 15.000,00 € erfolgen. Die Sicherung des Eigenanteiles ist über<br />
die Mitgliedsbeiträge vorgesehen.<br />
Zum Aufgabenbereich „Initiierung, Entwicklung und Umsetzung“ (ILE-Regionalmanagement)<br />
werden gesonderte Förderanträge für einzelne Teilregionen gestellt werden.<br />
1.635<br />
20<br />
10<br />
5<br />
400
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
7. Monitoring<br />
7.1 Monitoringverfahren<br />
Entsprechend Artikel 38 der Allgemeinen Strukturfondsverordnung des Rates (EG) Nr.<br />
1260/99 sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, die eine effiziente und<br />
ordnungsgemäße Verwendung des Gemeinschaftsmittel nach den Grundsätzen der wirtschaftlichen<br />
Haushaltsführung gewährleisten. Diese Verpflichtung wurde von der Europäischen<br />
Kommission mit der VO (EG) Nr. 438/01 in Bezug auf die Verwaltungs- und Kontrollsysteme<br />
bei Strukturfondsinterventionen konkretisiert. Diese Verordnung legt die Kontroll-<br />
und Prüferfordernisse fest, die von den zuständigen nationalen Behörden umzusetzen sind.<br />
Das Hauptziel der Kontrollen von Strukturfondsmaßnahmen besteht darin, nachzuprüfen, ob<br />
die Verwaltungs- und Kontrollsysteme geeignet sind, Fehler und Unregelmäßigkeiten wirksam<br />
zu verhindern und, wo Fehler und Unregelmäßigkeiten auftreten, diese wirksam zu erkennen<br />
und abzustellen. Das Kontrollsystem soll sich aus einem primären und einem sekundären<br />
Prüfpfad zusammensetzen.<br />
- Primärprüfung<br />
Die Primärprüfung umfasst Prüfungen auf Projektebene und ist in Teilbereiche Bewilligung,<br />
Auszahlung, Verwendungsnachweisprüfung, einschließlich Vorortkontrollen gegliedert<br />
[Artikel 4 VO (EG) Nr. 438/01]. Sie wird von den Fachapparaten bzw. beauftragten<br />
Einrichtungen wahrgenommen. Die Aufgabe besteht darin, Sachverhalte zu überprüfen,<br />
auf die sich die Zahlungen an den Antragsteller stützen, wie etwa die Projektbeurteilung,<br />
die Förderfähigkeit im Rahmen der Gemeinschaftsvorschriften, die Ausschreibungsverfahren,<br />
die Auftragsvergabe, den Stand der Durchführung und Zahlung.<br />
- Sekundärprüfung<br />
Entsprechend Artikel 10, Abs. 1 der VO (EG) Nr. 438/01 führen die Mitgliedstaaten Kontrollen<br />
der Operation anhand angemessener Stichproben durch, um<br />
* die Wirksamkeit der Verwaltungs- und Kontrollsysteme nachzuprüfen und<br />
* um aufgrund von Risikoanalysen, die auf den verschiedenen Ebenen ausgestellten<br />
Ausgabenerklärungen nachzuprüfen.<br />
Vorbehaltlich der Festlegungen durch das TMLNU wird davon ausgegangen, dass das<br />
Regionalmanagement der RAG an der Primärprüfung mitwirken wird. Die konkrete Verantwortungsabgrenzung<br />
ist durch das TMLNU festzulegen.<br />
Für die Wirksamkeit der Verwaltungs- und Kontrollsysteme zeichnet das TMLNU verantwortlich.<br />
In der „FörderInitiative ländliche Entwicklung in Thüringen 2007 - 2013“ (FILET)<br />
wird dazu ausgeführt, dass die „Verwaltungsbehörde“ für die Umsetzung des Entwicklungsprogramms<br />
das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt<br />
(TMLNU) ist.<br />
Zahlstelle ist das Thüringer Landesverwaltungsamt, deren Zulassung über das TMLNU<br />
„als zuständige Behörde“ über ein gesondertes Verfahren erfolgt. Die Kurzbeschreibung<br />
der Verwaltungs- und Kontrollstruktur ist dem FILET zu entnehmen.<br />
Die Vorortkontrollen werden durch das Regionalmanagement der regionaler <strong>LEADER</strong>-<br />
<strong>Aktionsgruppe</strong> durchgeführt.<br />
Dazu ist geplant, einen „Leitfaden zur Durchführung der Vorortkontrollen“ zu erarbeiten,<br />
der durch das TMLNU und durch die RAG zu bestätigen ist. Dieser Leitfaden wird eine<br />
„Checkliste für Monitoringbesuche“ enthalten, die den Kontrollumfang und -inhalt im Einzelnen<br />
festlegt.<br />
- 49 -
Langfassung der Regionalen Entwicklungsstrategie „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“<br />
7.2 Evaluation<br />
Zur Bewertung der Ergebnisse bei der Umsetzung der regionalen Handlungsfelder in der<br />
<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Region ist beabsichtigt,<br />
- einen jährlichen Durchführungsbericht über die Projekte und ihren Umsetzungsstand zu<br />
erstellen<br />
- eine Halbzeitbewertung im Programmjahr 2010 mit Empfehlungen zur eventuellen Präzisierung<br />
der regionalen Entwicklungsstrategie und<br />
- eine Ex-Post-Bewertung mit einer Ergebnisdarstellung mit Zielindikatoren (Abschn. 7.3).<br />
In den jährlichen Durchführungsberichten und in den Halbzeit- bzw. zur Ex-Post-Bewertungen<br />
ist eine Einschätzung<br />
7.3 Indikatoren<br />
- zur Erreichung der Querschnittsziele, insbesondere zur Chancengleichheit<br />
(Gender-Mainstreaming) und Nachhaltigkeit,<br />
- zum Mehrwert, Innovation, Vernetzung und zur Bürgerbeteiligung sowie<br />
- zur Verwendung der Finanzmittel zu geben.<br />
Die Auswahl von sozioökonomischen Kontext- und Zielindikatoren soll in Anlehnung an FI-<br />
LET erfolgen. Hier sind u. a. folgende sozioökonomische Kontextindikatoren vorgegeben:<br />
1. Anteil der privaten Haushalte mit höherem Einkommen (> 2.000,00 €/Monat) nach siedlungsstrukturellen<br />
Gebietstypen<br />
2. Anteil Sozialhilfeempfänger nach siedlungsstrukturellen Gebietstypen<br />
Die Zielindikatoren sollen den Umsetzungserfolg hinsichtlich der regionalen Handlungsfeldern<br />
reflektieren. Dazu wird die Erhebung folgender Daten empfohlen:<br />
- Einwohnerentwicklung im Verhältnis zur Entwicklung des Freistaates Thüringen, differenziert<br />
nach<br />
* Dörfern und<br />
* Städten<br />
- Anzahl neugeschaffener Arbeitsplätze über Diversifizierung bzw. regionale Wertschöpfungsketten<br />
- Länge neugeschaffener landwirtschaftlicher Wirtschaftswege<br />
* davon mit Mehrfachnutzung, z. B. Radweg<br />
- Schaffung von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, insbesondere dörfliche Gemeinschaftseinrichtungen,<br />
* davon mit interkommunaler bzw. regionaler Nutzung<br />
- Besucheranzahl von geförderten Einrichtungen (z. B. Artenschutzzentrum Thüringen)<br />
- Übernachtungszahlen von agrartouristischen Angeboten.<br />
- 50 -
Gesamtübersicht der beteiligten Gebietskörperschaften<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Ort<br />
Stadt/<br />
Gem.<br />
EWZ<br />
Ver-<br />
waltg.<br />
\\Pc01-sek\DOKUMENTE\RAG <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>\Langfassung\Dokumentation.doc<br />
gepl.<br />
ZöG<br />
Lk<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Ort<br />
Stadt<br />
/<br />
Gem.<br />
EWZ<br />
Ver-<br />
waltg.<br />
Anlage 1<br />
1. Pößneck Stadt 13.394 selbst. MZ SOK 40. Gössitz Gem. 347 VGS 3 - SOK<br />
- dav. städtischer Bereich<br />
- dav. dörfliche Ortsteile<br />
11.602<br />
1.774<br />
gepl.<br />
ZöG<br />
41. Nimritz Gem. 328 VGS 2 - SOK<br />
2. Schleiz Stadt 8.942 selbst. MZ SOK 42. Mittelpöllnitz Gem. 328 VGS 1 - SOK<br />
3. Neustadt/<strong>Orla</strong> Stadt 8.773 selbst. GZ SOK 43. Miesitz Gem. 322 VGS 1 - SOK<br />
4.<br />
Bad Lobenstein<br />
Stadt 6.902 selbst. MZ SOK 44. Löhma Gem. 314 VGS 5 - SOK<br />
5. Tanna Stadt 4.063 selbst. SOK 45. Plothen Gem. 313 VGS 5 - SOK<br />
6. Gefell Stadt 2.811 selbst. GZ SOK 46.<br />
Volkmannsdorf<br />
Gem. 312 VGS 5 - SOK<br />
7. Hirschberg Stadt 2.522 selbst. SOK 47. Görkwitz Gem. 315 VGS 5 - SOK<br />
8. Triptis Stadt 4.023 VGS 1 GZ SOK 48.<br />
Neundorf b.<br />
Schleiz<br />
Gem. 308 VGS 5 - SOK<br />
9.<br />
Saalburg -<br />
Ebersdorf<br />
Stadt 3.987 selbst. GZ SOK 49. Schöndorf Gem. 296 VGS 3 - SOK<br />
10. Wurzbach Stadt 3.766 selbst. - SOK 50. Dreba Gem. 284 VGS 5 - SOK<br />
11. Lehesten Stadt 2.092 VGS 6 - SLF 51. Göschitz Gem. 277 VGS 5 - SOK<br />
12. Ranis Stadt 1.945 VGS 3 - SOK 52. Geroda Gem. 272 VGS 1 - SOK<br />
13. Ziegenrück Stadt 778 VGS 3 - SOK 53. Eßbach Gem. 252 VGS 3 - SOK<br />
Summe Stadt 63.998 54. Kirschkau Gem. 244 VGS 5 - SOK<br />
14. Remptendorf Gem. 4.107 eG 2 - SOK 55. Wilhelmsdorf Gem. 242 VGS 3 - SOK<br />
15. Krölpa Gem. 3.130 Eg - SOK 56.<br />
Grobengereuth<br />
Gem. 234 VGS 2 - SOK<br />
16. Langenorla Gem. 1.488 VGS 2 - SOK 57. Dittersdorf Gem. 225 VGS 5 - SOK<br />
17. Oppurg Gem. 1.307 VGS 2 - SOK 58. Pörmitz Gem. 221 VGS 5 - SOK<br />
18. Blankenberg Gem. 1.138 VGS 4 - SOK 59. Chursdorf Gem. 215 VGS 5 - SOK<br />
19. Blankenstein Gem. 977 VGS 4 - SOK 60. Döbritz Gem. 208 VGS 2 - SOK<br />
20. Harra Gem. 940 VGS 4 - SOK 61. Oberoppurg Gem. 194 VGS 2 - SOK<br />
21. Oettersdorf Gem. 870 VGS 5 - SOK 62. Gertewitz Gem. 181 VGS 2 - SOK<br />
22. Wernburg Gem. 755 VGS 2 - SOK 63. Rosendorf Gem. 177 VGS 1 - SOK<br />
23. Knau Gem. 719 VGS 5 - SOK 64. Pillingsdorf Gem. 176 VGS 1 - SOK<br />
24. Neundorf<br />
(b.B LBS)<br />
Gem. 694 VGS 4 - SOK 65. Breitenhain Gem. 167 eG 1 - SOK<br />
25. Bodelwitz Gem. 626 VGS 2 - SOK 66. Seisla Gem. 165 VGS 3 - SOK<br />
26. Peuschen Gem. 508 VGS 3 - SOK 67. Stanau Gem. 150 eG 1 - SOK<br />
27. Pottiga Gem. 465 VGS 4 - SOK 68. Tömmelsdorf Gem. 143 VGS 1 - SOK<br />
28. Dreitzsch Gem. 462 VGS 1 - SOK 69. Paska Gem. 131 VGS 3 - SOK<br />
29. Birkenhügel Gem. 454 VGS 4 - SOK 70. Burgk Gem. 103 eG 2 - SOK<br />
30. Kospoda Gem. 450 eG 1 - SOK 71. Keila Gem. 101 VGS 3 - SOK<br />
31. Crispendorf Gem. 449 VGS 3 - SOK 72. Bucha Gem. 96 VGS 5 - SOK<br />
32. Moßbach Gem. 436 VGS 5 - SOK 73. Moxa Gem. 93 VGS 3 - SOK<br />
33. Schmieritz Gem. 423 VGS 1 - SOK 74. Schmorda Gem. 89 VGS 3 - SOK<br />
34. Tegau Gem. 421 VGS 5 - SOK 75. Quaschwitz Gem. 75 VGS 2 - SOK<br />
35. Weira Gem. 420 VGS 2 - SOK 76. Solkwitz Gem. 73 VGS 2 - SOK<br />
36. Lemnitz Gem. 415 VGS 1 - SOK 77. Dragensdorf Gem. 66 VGS 5 - SOK<br />
37. Linda Gem. 402 eG 1 - SOK Summe Gem. 30.833<br />
38. Schlegel Gem. 388 VGS 4 - SOK<br />
Gesamtregion<br />
94.831<br />
39. Lausnitz<br />
b. N./O.<br />
Gem. 352 VGS 2 - SOK<br />
<strong>LEADER</strong>-<br />
Region<br />
83.200<br />
Gem. Gemeinde gepl. ZöG geplante Zentralörtliche Gliederung<br />
EWZ Einwohnerzahl LK Landkreis<br />
VGS 1 Verwaltungsgemeinschaft Triptis Eg Einheitsgemeinde<br />
VGS 2 Verwaltungsgemeinschaft Oppurg eG 1 erfüllende Gemeinde Neustadt/<strong>Orla</strong><br />
VGS 3 Verwaltungsgemeinschaft Ranis-Ziegenrück eG 2 erfüllende Gemeinde Remptendorf<br />
VGS 4 Verwaltungsgemeinschaft <strong>Saale</strong>-Rennsteig MZ Mittelzentrum<br />
VGS 5 Verwaltungsgemeinschaft Seenplatte GZ Grundzentrum<br />
VGS 6 Verwaltungsgemeinschaft SOK <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>-Kreis<br />
Probstzella-Lehesten-Marktgölitz SLF Landkreis Saalfeld-Rudolstadt<br />
Lk
\\Pc01-sek\DOKUMENTE\RAG <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>\Langfassung\Dokumentation.doc<br />
Anlage 2
<strong>LEADER</strong> <strong>Aktionsgruppe</strong> „Saalfeld-Rudolstadt“ e.V.<br />
Preilipper Straße 1<br />
07407 Rudolstadt<br />
Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie <strong>LEADER</strong> 2007 - 2013<br />
Absichtserklärung zur gebietsübergreifenden Zusammenarbeit<br />
\\Pc01-sek\DOKUMENTE\RAG <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>\Langfassung\Dokumentation.doc<br />
Anlage 3<br />
Hiermit wird bestätigt, dass die <strong>LEADER</strong> <strong>Aktionsgruppe</strong> Saalfeld-Rudolstadt e.V. und die RAG LEA-<br />
DER <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> e.V. bei der Entwicklung und Umsetzung von gebietsübergreifenden Projekten eine<br />
enge Zusammenarbeit anstreben.<br />
Ansatzpunkte zur Zusammenarbeit ergeben sich insbesondere bei den gebietsübergreifenden Handlungsfeldern:<br />
- Nationaler Geopark Thüringisch/Fränkisches Schiefergebirge<br />
- Grünes Band<br />
- Thüringer Meer<br />
- Naturpark Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong><br />
Darüber hinaus sind Abstimmungen im Bereich der touristischen Infrastruktur und Vermarktung erforderlich.<br />
Beide RAG´s vereinbaren einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch während der Umsetzungsphase<br />
der Regionalen Entwicklungsstrategie.<br />
Rudolstadt, 18.10.2007<br />
........................................................<br />
Helmut Hercher<br />
Vereinsvorsitzender<br />
<strong>LEADER</strong> <strong>Aktionsgruppe</strong> „Saalfeld-Rudolstadt“ e.V.
<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong> e. V.”<br />
Bahnhofstraße 17<br />
07368 Remptendorf<br />
Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie <strong>LEADER</strong> 2007 - 2013<br />
Absichtserklärung zur gebietsübergreifenden Zusammenarbeit<br />
Hiermit wird bestätigt, dass die <strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong>n „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ und „Saalfeld-Rudolstadt“ bei<br />
der Entwicklung und Umsetzung von gebietsübergreifenden Projekten eine enge Zusammenarbeit<br />
anstreben.<br />
Ansatzpunkte zur Zusammenarbeit ergeben sich insbesondere bei den gebietsübergreifenden Handlungsfeldern:<br />
- Nationaler Geopark Thüringisch/Fränkisches Schiefergebirge<br />
- Grünes Band<br />
- Thüringer Meer<br />
- Naturpark Thüringer Schiefergebirge / Obere <strong>Saale</strong><br />
Darüber hinaus sind Abstimmungen im Bereich der touristischen Infrastruktur und Vermarktung erforderlich.<br />
Beide RAG´s vereinbaren einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch während der Umsetzungsphase<br />
der Regionalen Entwicklungsstrategie.<br />
Remptendorf, 19.10.2007<br />
........................................................<br />
Thomas Franke<br />
Vereinsvorsitzender<br />
<strong>LEADER</strong>-<strong>Aktionsgruppe</strong> „<strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>“ e.V<br />
\\Pc01-sek\DOKUMENTE\RAG <strong>Saale</strong>-<strong>Orla</strong>\Langfassung\Dokumentation.doc