AgCelence - BASF
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Wintergetreide<br />
Ungleich schwieriger ist die effektive Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz<br />
in Wintergetreide, da hier die Auswahl an wirksamen<br />
blattaktiven Wirkstoffen immer geringer wird. Es gelten<br />
gewisse Grundsätze, die für eine erfolgreiche Bekämpfung<br />
von Ackerfuchsschwanz zwingend notwendig sind. Gerade in<br />
den engen Getreidefruchtfolgen bis hin zur Weizen-Monokultur<br />
hat der Pflugverzicht mittlerweile schwerwiegende Folgen mit<br />
Problemungräsern (z. B. Ackerfuchsschwanz und Trespen)<br />
nach sich gezogen. Bei Weizen nach Weizen sollte immer der<br />
Pflug zum Einsatz kommen, um nach der flachen Stoppelbearbeitung<br />
angekeimte Ackerfuchsschwanzsamen tief unterzupflügen.<br />
Nach Raps kann bei entsprechender Bedingung<br />
auf den Pflug verzichtet werden. Hier sollte ein Totalherbizid<br />
wie Gylphosat (HRAC-Wirkstoffklasse G) vor der Aussaat zum<br />
Einsatz kommen, um aufgelaufenen Ackerfuchsschwanz sicher<br />
zu beseitigen.<br />
Mehrere Versuche haben in den letzten Jahren gezeigt, dass<br />
man über den Saattermin bei der Getreidebestellung die<br />
Ackerfuchsschwanzdichte entsprechend senken kann, insbesondere<br />
wenn vorgepflügt wurde und der dann aufgelaufene<br />
Ackerfuchsschwanz bei der Aussaat bzw. durch ein Totalherbizid<br />
vor der Aussaat vernichtet wird. D. h., spätere Saattermine<br />
führen zu einer deutlich geringeren Dichte von Ackerfuchsschwanz<br />
im Herbst im Vergleich zu früheren Saatterminen,<br />
obgleich mit späterem Saattermin das Risiko der schlechteren<br />
Befahrbarkeit steigt. Um die Konkurrenzkraft des Getreides gegenüber<br />
auflaufenden Unkräutern und Ungräsern zu stärken,<br />
sollte man auf Dünnsaaten verzichten und bewusst etwas höhere<br />
Aussaatstärken anstreben. Vorteil dabei ist, dass die<br />
Unkräuter und Ungräser durch den dichteren Weizenbestand<br />
stärker unterdrückt werden.<br />
Ganz entscheidend für die effektive Bekämpfung des resistenten<br />
Ackerfuchsschwanzes ist der richtige Einsatz von<br />
Herbiziden, insbesondere auch der Bodenherbizide. Ziel muss<br />
es sein, schon im Herbst maximale Wirkungsgrade zu<br />
erreichen. Optimale Bedingung für den Einsatz von Bodenherbiziden<br />
ist ein möglichst feuchtes und feinkrümeliges<br />
Saatbett. Welche Erfolge optimierte Anwendungsbedingungen<br />
für Bodenherbizide erzielen können, zeigen die hohen<br />
Wirkungsgrade der Herbizidmaßnahmen, wenn ausreichend<br />
Zeit für eine gute, intensive Stoppel- und Bodenbearbeitung<br />
mit einem idealen, feinkrümeligen Saatbett vorlag und nach<br />
den Bodenherbizidmaßnahmen ausreichend Bodenfeuchtigkeit<br />
vorherrschte. Bei der Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz in<br />
Wintergetreide sollte der Einsatz des Herbizides möglichst im<br />
Vorauflauf bis spätestens zum Spitzen des Ackerfuchsschwanzes<br />
erfolgen, um die maximale Wirkung zu erzielen.<br />
Gelungene Herbstbehandlung mit Malibu ®<br />
Getreideherbizide<br />
Kontrolle<br />
Malibu ®<br />
Auch dann gilt der Grundsatz: Bei Standorten mit resistentem<br />
Ackerfuchsschwanz darf die maximale Aufwandmenge nicht<br />
reduziert werden.<br />
Mittlerweile mehrjährige Versuche der Landwirtschaftskammer<br />
Schleswig-Holstein zur Bekämpfung von resistentem Ackerfuchsschwanz<br />
und zur Entwicklung von Resistenzstrategien<br />
haben den Gräser-Plus-Effekt von Pendimethalin (HRAC-Wirkstoffklasse<br />
K 1) in Malibu ® bzw. in Kombinationen aus Stomp ®<br />
Aqua + Partnerherbizid gegenüber reinen flufenacethaltigen<br />
(HRAC-Wirkstoffklasse K 3) Lösungen deutlich gezeigt. Durch<br />
die Kombination von pendimethalinhaltigen Produkten mit<br />
anderen bodenaktiven und/oder blattaktiven Herbiziden<br />
im Herbst wird nicht nur ein verbesserter Wirkungsgrad,<br />
sondern auch eine sehr hohe Wirkungssicherheit gegenüber<br />
dem Solo-Einsatz von Produkten erreicht. Diese Gräser-Plus-<br />
Wirkung von Pendimethalin zeigt sich gerade auch in Kombination<br />
mit blattaktiven Gräsermitteln im Herbst: Durch die<br />
Ackerfuchsschwanzbekämpfung im frühen NA von<br />
Winterweizen im Herbst, (Kontrolle 926 AFS/m 2 – AFS:<br />
ES 05–09) Ø aus 3 Standorten (2 Nordfriesland, 1 Dithmarschen),<br />
Versuchsbericht LWK Schleswig-Holstein 2009, S. 77<br />
90<br />
88<br />
86<br />
84<br />
82<br />
80<br />
78<br />
76<br />
74<br />
% Wirkungsgrad Ackerfuchsschwanz Mai–Juni<br />
% Gräser-Plus-Wirkung Pendimethalin<br />
88<br />
79<br />
VGM 1<br />
0,5 l/ha<br />
85<br />
VGM 2<br />
0,6 l/ha<br />
Malibu ®<br />
4,0 l/ha<br />
27<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen