AgCelence - BASF
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Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
52<br />
Getreide Spurennährstoffe<br />
Ertragssteigerungen durch Blattdünger in Getreide<br />
Steffen Schmidt<br />
Verkaufsberater Mecklenburg-Vorpommern<br />
Da die von den Pflanzen aufgenommenen Spurennährstoffe<br />
oft nicht in der optimalen Form und Menge im Boden bereitstehen,<br />
können durch gezielte Gaben schnelleres Wachstum,<br />
höhere Erträge und verbesserte Qualitäten erzielt werden.<br />
Spuren- bzw. Mikronährstoffe (B, Mn, Cu, Zn, Mo) werden<br />
von den Pflanzen im Vergleich zu den Makronährstoffen nur<br />
in geringen Mengen benötigt. Trotzdem sind sie im Stoffkreislauf<br />
der Kulturpflanzen unverzichtbar. Spurennährstoffe<br />
aktivieren Enzyme und steuern Pflanzenhormone und können<br />
dabei durch kein anderes Element ersetzt werden. Der Bedarf<br />
liegt je nach Nährstoff zwischen 5 und 600 g/ha. Marktwirtschaftliche<br />
Aspekte bestimmen unsere Fruchtfolgen, so dass<br />
die Grundsätze der Fruchtfolgegestaltung in den Hintergrund<br />
treten. Dem Vermeiden von Ertrags- bzw. Qualitätsverlusten im<br />
Zusammenhang mit dem Gesetz vom Minimum der Liebigschen<br />
Tonne wird dieser Zustand nicht gerecht.<br />
P K<br />
N S<br />
H O 2 Mg<br />
Ca Na<br />
Si Co<br />
Cl<br />
CO 2<br />
B<br />
Cu Fe<br />
Zn<br />
Mo<br />
Mn<br />
(Spurenelement-)Mangel ist die Folge. Häufig sind die Mängel<br />
latent, d. h. nicht sichtbar. Sie werden erst unter Stress wie<br />
Trockenheit oder Staunässe offensichtlich.<br />
Gefördert wird ein hoher Spurenelementbedarf durch Frühsaaten,<br />
Selbstfruchtfolgen, flache Bodenbearbeitung, einseitige<br />
N-Düngung und Abfuhr durch Höchsterträge bzw.<br />
Ernteprodukte.<br />
Bedeutung der Spurennährstoffe<br />
Bor als Bestandteil des Hormonhaushaltes beeinflusst wesentlich<br />
das Zellwachstum und die Fruchtbildung. Mangel führt zu<br />
geringerer Blüten- und Samenbildung. Die Entzüge liegen bei<br />
60–500 g/ha. Den höchsten Bedarf haben Raps und Zuckerrüben.<br />
Trockenheit schränkt die Verfügbarkeit im Boden stark<br />
ein, daher sollte auf gefährdeten Standorten zeitig ein Vorrat<br />
angelegt werden. Der Mangel äußert sich mit dem Aufhellen<br />
jüngerer Blätter und Hohlherzigkeit.<br />
Mangan verhindert die vorzeitige Alterung. Mangan ist an den<br />
meisten Reaktionen der Zellen wie Photosynthese, Chlorophyllund<br />
Eiweißbildung sowie Vitamin-C-Synthese beteiligt. Es<br />
steuert Hormone und verzögert die Alterung. Die Kälteresistenz<br />
bei Gerste und Raps und Anfälligkeit gegen Halmbruch und<br />
Schwarzbeinigkeit werden durch Mangan verbessert. Mn-Entzüge<br />
liegen bei 300–500 g/ha. Alle Marktfrüchte haben einen<br />
hohen Bedarf. Mangan-Mangel ist oft eine Folge zu hoher pH-<br />
Werte und starker Bodendurchlüftung, da dies zu Oxidationen<br />
führt. Der Mangel wird in ausgeprägter Fleckigkeit im unteren<br />
und mittleren Bereich älterer Blätter sichtbar.<br />
Kupfer, der Grünmacher, trägt zur Photosynthese bei, fördert<br />
die Proteinbildung und ist an Enzymreaktionen beteiligt. Ein<br />
Mangel führt zu erhöhter Lager- und Krankheitsanfälligkeit.<br />
Cu-Entzüge liegen zwischen 50 und 100 g/ha. Weizen und<br />
Gerste haben den höchsten Bedarf. Ein Mangel führt zu eingeschränkter<br />
Befruchtung und Kornbildung. Typisches Merkmal<br />
sind verzwirnte weiße Blattspitzen im Getreide.<br />
Zink sorgt für zügiges Wachstum und hat damit wesentliche<br />
Funktionen im Energiestoffwechsel und Hormonhaushalt. Ein<br />
Mangel hemmt das Wachstum und die Stärkeproduktion.<br />
Pilzkrankheiten und Viruserkrankungen sind die Folge. Hohe<br />
pH-Werte legen Zink fest. Zn-Entzüge betragen im modernen<br />
Ackerbau 100–500 g/ha. Mais hat den höchsten Bedarf.<br />
Molybdän verbessert den Kornansatz. Die Verfügbarkeit ist<br />
bei niedrigen pH-Werten beeinträchtigt. Einen hohen Bedarf<br />
haben Raps und Rüben sowie Leguminosen für die Bildung<br />
der Nitrogenase zur Bindung des Luftstickstoffs. Der Entzug<br />
beträgt etwa 5 g/ha. Molybdän-Mangel äußert sich bei Raps<br />
durch längliche Blätter mit endständiger Löffelbildung.<br />
Ergänzend sei an dieser Stelle Eisen erwähnt. Eisen-Mangel<br />
tritt bei hohen pH-Werten oder punktuell hohen Humusgehalten<br />
auf. Mais, Getreide, Raps und Leguminosen können<br />
betroffen sein.