"Unser Land" 02/2007 - pdf Ausgabe zum Download - Landkreis ...
"Unser Land" 02/2007 - pdf Ausgabe zum Download - Landkreis ...
"Unser Land" 02/2007 - pdf Ausgabe zum Download - Landkreis ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Unser</strong> Land<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
ZEITUNG DES LANDKREISES REGENSBURG<br />
Sozialpädagogen sollen Arbeit unterstützen:<br />
<strong>Landkreis</strong> will Integration fördern<br />
Im <strong>Landkreis</strong> Regensburg leben über 182.000 Menschen, viele von ihnen<br />
mit einem sogenannten Migrationshintergrund. Darunter versteht man<br />
nicht nur Bürgerinnen und Bürger mit ausländischem Pass, sondern<br />
auch Menschen deutscher Abstammung aus den Staaten der ehemaligen<br />
Sowjetunion. Zahlen sind nur schwer zu bekommen, da die meisten in<br />
den Einwohnerkarteien als Deutsche nicht gesondert ausgewiesen sind.<br />
Gruppenbildung und steigende Gewaltbereitschaft machen in einigen<br />
Schwerpunktorten Sorgen, so in den Städten Hemau und Neutraubling<br />
und in den Märkten Nittendorf und Regenstauf.<br />
Inhalt<br />
Regensburg auf<br />
den besten Plätzen 2<br />
Forum der Fraktionen:<br />
Thema Integration 4<br />
Neue Rettungsleit-<br />
stelle eröffnet 6<br />
Chancen der<br />
Vermarktung nutzen 7<br />
Sonderseiten:<br />
Krankenhaus Wörth 8<br />
60 Jahre Kreisjugend-<br />
ring Regensburg 11<br />
Ein Brasilianer<br />
setzt Kultur-Akzente 12<br />
Südländisches Flair<br />
in der Politik 13<br />
Auszeichnung für<br />
Micron Electronic 14<br />
„Frauenuntypische“<br />
Berufe entdecken 15<br />
<strong>Landkreis</strong> informiert<br />
zur Ausbildung 16<br />
255 Kinder in zwei<br />
Klassenzimmern 18<br />
Wasser: Ein sauberer<br />
Energielieferant 20<br />
Ministerpräsident<br />
Stoiber im <strong>Landkreis</strong> 21<br />
Rotes Kreuz investiert<br />
6,5 Millionen 22<br />
Kallmünz:<br />
Ort der Geschichte 23<br />
Die Freiwilligen-<br />
agentur hilft 23<br />
Gartentipps der<br />
Kreisfachberater 24<br />
Landrat Herbert Mirbeth erläuterte bei einem Gespräch<br />
mit Vertretern der Kreistagsfraktionen seinen<br />
Vorschlag, die gute Arbeit der Gemeinden als Schwerpunkt<br />
der Jugend- und Sozialarbeit im Landratsamt<br />
noch mehr zu unterstützen. Sozialpädagogen mit<br />
eigenem Migrationshintergrund sollen die Arbeit in<br />
den Gemeinden unterstützen und eigene Projekte<br />
entwickeln. Der Landrat vereinbarte hierzu auch ein<br />
Gespräch mit dem im <strong>Landkreis</strong> (Laaber) ansässigen<br />
Präsidenten des Bundesamtes für Migration und<br />
Flüchtlinge, Dr. Albert Schmid.<br />
Im Nittendorfer Jugendtreff spielt Herkunft keine Rolle.<br />
2/<strong>2007</strong><br />
Mai · KW 20<br />
Landratsappell an Parteien<br />
und Wählergruppen<br />
Am 2. März 2008 ist in Bayern die nächste Kommunalwahl.<br />
Landrat Herbert Mirbeth möchte sich daher<br />
mit einem Appell an die Parteien und Wählergruppen<br />
wenden. Dem Appell nämlich, den Frauen<br />
und Männern im <strong>Landkreis</strong> und seinen Gemeinden,<br />
welche als Aussiedler oder als Gastarbeiter mit<br />
ursprünglich einem fremden Pass nach Deutschland<br />
und Bayern kamen und inzwischen hier als<br />
Bürgerinnen und Bürger eine neue Heimat gefunden<br />
haben, im öffentlichen Leben entsprechende<br />
Möglichkeiten der Mitwirkung und Mitgestaltung<br />
zu geben. Dazu bieten sich die Aufstellungsversammlungen<br />
der Parteien und Wählergruppen an,<br />
welche nach solchen Personen Ausschau halten und<br />
sie zu Kandidaturen einladen sollten, um so ihre<br />
jeweiligen Bevölkerungsgruppen näher an unser<br />
Gemeinschaftsleben heranzuführen. Erfolgreiche<br />
Integration kann nur so gelingen.
Celle<br />
heim<br />
m<br />
ingen<br />
rraßnerreis<br />
Rhön-<br />
Grabfeld<br />
Kissingen<br />
zburg<br />
andkreis<br />
ürzburg<br />
stock<br />
beran<br />
Peine<br />
Schweinfurt<br />
2<br />
Gifhorn<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
Gute Noten im Zukunftsatlas:<br />
Braun-<br />
Ohrekreis<br />
Helmstedt<br />
Potsdamschweig<br />
�erichower Land<br />
Mittelmark<br />
Regensburg auf den besten Plätzen<br />
Teltow-<br />
Salzgitter<br />
Goslar<br />
Osterode<br />
am Harz<br />
Eichsfeld<br />
Wartburgkreis<br />
07<br />
Güstrow<br />
Eisenach<br />
Rügen<br />
Stralsund<br />
Nordvorpommern<br />
Greifswald<br />
Demmin<br />
Ostvorpommern<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
Schweinfurt<br />
Kitzingen<br />
Wolfsburg<br />
Wolfenbüttel<br />
Unstrut-<br />
Hainich-Kreis<br />
Haßberge<br />
Neustadt<br />
a. d. Aisch-<br />
Bad Windsheim<br />
Ansbach<br />
Halberstadt<br />
Wernigerode<br />
Nordhausen<br />
Gotha<br />
Schmalkalden-<br />
Meiningen<br />
Suhl<br />
„Sehr hohe Zukunftschancen“ bestätigt die Schweizer Beratungsgesellschaft Prognos dem Land-<br />
Anhalt-Zerbst<br />
kreis Regensburg in ihrer neuesten Untersuchung. Zum zweiten Mal nach 2004 untersuchte die<br />
Schönebeck<br />
Schweizer Denkfabrik die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit aller 439 kreisfreien Städte und<br />
<strong>Landkreis</strong>e Aschers- Deutschlands.<br />
<strong>Landkreis</strong> Coburg Kronach<br />
Coburg<br />
Hof<br />
<strong>Landkreis</strong> Hof <strong>Landkreis</strong> Regensburg<br />
Lichtenfels Kulmbach Wunsiedel<br />
Kelheim<br />
Brandenburg<br />
Vogtland-<br />
Schwandorf kreis<br />
Regensburg<br />
Havelland<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
Bamberg<br />
Bamberg<br />
Bayreuth<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
Tirschenreuth<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
Landshut<br />
Bayreuth<br />
Neustadt a. d. Waldnaab<br />
Erlangen-<br />
Höchstadt<br />
Forchheim<br />
Weiden<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
Fürth<br />
Altmarkkreis<br />
Salzwedel<br />
Erlangen<br />
Bördekreis<br />
Quedlinburg<br />
Sangerhausen<br />
Kyffhäuserkreis<br />
Sömmerda<br />
Erfurt<br />
Ilm-Kreis<br />
HildburghausenSonneberg<br />
Aurich<br />
Nord- Fürth<br />
friesland<br />
Weimar<br />
Weimarer<br />
Land<br />
Nürnberg<br />
Rendsburg-<br />
Kiel<br />
Magdeburg<br />
leben-<br />
Staßfurt<br />
Mansfelder<br />
Land<br />
Nürnberger<br />
Land<br />
Stendal<br />
Amberg-Sulzbach<br />
Amberg<br />
Schwandorf<br />
Strau<br />
Potsdam<br />
Oberhavel<br />
Berlin<br />
Fläming<br />
Landrat Herbert Mirbeth Riesa-Großenhain freut sich über dieses<br />
„Einser-Zeugnis für die gesamte Wirtschaftsregion<br />
Regensburg“, liegt doch die Stadt Regensburg<br />
sogar auf Platz 5 im bundesdeutschen<br />
Döbeln Meißen<br />
Ranking. Doch auch an diesem hervorragenden<br />
städtischen Ergebnis haben Wirtschaftskraft<br />
Dresden<br />
und Pendler aus dem <strong>Landkreis</strong> nach den<br />
Mittweida Worten des Landrats Anteil. Mirbeth sieht<br />
in der Prognos-Studie „die Leistung der<br />
Weißeritz-<br />
Menschen bewertet, die kreis hier leben und<br />
arbeiten, aber Freiberg auch die der Firmen und<br />
Chemnitz<br />
Betriebe“.<br />
Die Politik habe für die RahmenbedinStoll-<br />
Mittlerer<br />
berggungen zu sorgen. Das gelte im Bund,<br />
in Erzgebirgskreis<br />
den Ländern und bei Kreisen, Städten<br />
und Gemeinden. „Und diese RahAnnamenbedingungen<br />
stimmen im Raum<br />
berg<br />
Regensburg“, meint der Landrat, der<br />
aber auch einräumt, „dass wir uns<br />
täglich bemühen müssen, diesen<br />
Standard zu halten“.<br />
Zukunftsatlas <strong>2007</strong><br />
Cham<br />
Regionen mit ... Einzelindi<br />
Top-Zukunftschancen<br />
bundesde<br />
+<br />
sehr hohen Zukunftschancen<br />
besser sc<br />
hohen Zukunftschancen<br />
Zukunftschancen<br />
ausgeglichenem Chancen-Risiko-Mix<br />
Zukunftsrisiken<br />
Barnim<br />
hohen Zukunftsrisiken<br />
sehr hohen Zukunftsrisiken<br />
Dahme-<br />
Spreewald<br />
Märkisch-<br />
Oderland<br />
Oder-Spree<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
Dessau<br />
Wittenberg<br />
Cottbus<br />
Bernburg<br />
Köthen<br />
Bitterfeld<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Regensburg belegt mit dem 35. Rang<br />
Ober-<br />
einen hervorragenden Platz in diesem Ranking.<br />
spreewald-<br />
Kein<br />
ostbayerischer <strong>Landkreis</strong> Elbe-Elster hat eine bessere Bewertung. Lausitz<br />
Spree-Neiße<br />
Saalkreis<br />
Er kletterte nochmals nach oben; 2004 war er auf<br />
Halle<br />
Delitzsch<br />
Rang 66 eingestuft. Torgau-<br />
Oschatz<br />
Hoyerswerda<br />
Merseburg-Querfurt<br />
Burgenlandkreis<br />
�ena<br />
Saalfeld-<br />
Rudolstadt Saale-<br />
Orla-<br />
Kreis<br />
Zukunftsatlas <strong>2007</strong><br />
zu Pinneberg<br />
Wittmund Wilhelmshaven<br />
Flensburg<br />
Schleswig-<br />
Flensburg<br />
Weißenfels<br />
Saale-<br />
Holzland-<br />
Kreis<br />
Gera<br />
Rügen<br />
Greiz<br />
Stralsund<br />
Eckernförde<br />
Plön<br />
Rostock<br />
Nordvorpommern<br />
Dithmarschen<br />
Ostholstein<br />
Greifswald<br />
Neumünster<br />
Bad Doberan<br />
zu Hamburg<br />
Ostvorpommern<br />
Steinburg<br />
Segeberg<br />
Schwabach<br />
Lübeck<br />
Wismar<br />
Nordwest-<br />
Güstrow<br />
Demmin<br />
mecklenburg<br />
Stormarn<br />
Pinneberg<br />
Cuxhaven<br />
Herzogtum<br />
Uecker-<br />
Lauenburg<br />
Schwerin<br />
Randow<br />
Neu-<br />
Neumarkt i. d.<br />
brandenBremer-<br />
Hamburg<br />
Parchim<br />
burghaven<br />
Stade<br />
Müritz<br />
Ludwigslust<br />
Mecklenburg-Strelitz<br />
Leipzig<br />
Leipziger<br />
Land<br />
Muldentalkreis<br />
Altenburger<br />
Land<br />
Chemnitzer<br />
Land<br />
Plauen<br />
Zwickau<br />
„Einser-Zeugnis“ für Regensburg<br />
Zwickauer<br />
Land<br />
Aue-<br />
Schwarzenberg<br />
Kamenz<br />
Sächsische<br />
Schweiz<br />
Bautz<br />
Einwohnerzahlen<br />
beschäftigung; *<br />
sen pro sozialver<br />
Daten (sofern nic<br />
verfügbarer Wert<br />
Grafik: Klaus Zim<br />
Quelle: Prognos Z<br />
Datengrundlage:<br />
Gesamtrechnung<br />
Arbeit, Bundesan<br />
nung, Bundeskrim<br />
Markenamt, Gese<br />
deskriminalämte<br />
Statis-tisches Lan<br />
verband der deut<br />
päische Wirtscha
Kräftiger Arm nach Regensburg<br />
Beim Blick auf die Karte des Zukunftsatlasses sticht<br />
ein Nord-Süd-Gefälle ins Auge, das sich nach den<br />
Feststellungen der Schweizer Forscher seit 2004 weiter<br />
verstärkt habe. Immer mehr Städte und <strong>Landkreis</strong>e in<br />
Bayern und Baden-Württemberg lassen den Rest der<br />
Republik hinter sich.<br />
Der Ballungsraum München liegt unangefochten an<br />
der Spitze im Gesamtranking. Von dort aus aus zieht<br />
sich ein kräftiger Arm nach Nordosten, über Freising,<br />
Landshut und Kelheim nach Regensburg, eine Achse<br />
wirtschaftlicher Potenz.<br />
Wettbewerb und Wohlstand<br />
Die Zukunftsperspektiven der <strong>Landkreis</strong>e und kreisfreien<br />
Städte werden in der Untersuchung von den<br />
Themenbereichen „Demografie“, „Arbeitsmarkt“,<br />
„Wettbewerb/Innovation“ und „Wohlstand /Soziale<br />
Lage“ bestimmt, die man wiederum den Gruppen<br />
„Niveau“ und „Dynamik“ zuordnet. Im Bereich<br />
„Soziale Lage/Wohlstand“ zeigt sich der<br />
<strong>Landkreis</strong> Regensburg von seiner besten<br />
Seite. Bei „Wettbewerbsfähigkeit/Innovation“<br />
wird ihm Platz 21 zugewiesen,<br />
bei der „Demografie“ 110 und beim „Arbeitsmarkt“<br />
159, jeweils bezogen auf die<br />
439 <strong>Landkreis</strong>e und kreisfreien Städte.<br />
„Höchste Dynamik“<br />
Neben der Karte des Gesamtergebnisses bewertet der<br />
Zukunftsatlas auch in kartografischen Darstellungen<br />
„Wir müssen uns täglich<br />
bemühen, diesen Standard<br />
zu halten.“<br />
Landrat Mirbeth<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
Das Regensburger Land ist unsere Heimat.<br />
Heimat heißt Nähe, heißt Verbindung, heißt auch<br />
Vertrauen und Qualität.<br />
Wenn es um Produkte und Dienstleistungen geht,<br />
prüfen Sie bitte als Verbraucher doch die Angebote<br />
unserer Firmen bei Handwerk, Handel und Dienstleistung.<br />
Prüfen Sie, was unsere Bauern direkt an Sie als Verbraucher<br />
geben wollen. Schauen Sie doch bitte auch, was unsere Regionaltheke aus<br />
dem Regens burger Land für Sie zu bieten hat – übrigens inzwischen schon<br />
in mehr als 100 Geschäften!<br />
Daten, die den Status-quo beschreiben<br />
und auch solche, die über Veränderungen<br />
im Zeitverlauf, also die „Dynamik“,<br />
Auskunft geben.<br />
Bei letzterer, der „Dynamik“, belegt<br />
der <strong>Landkreis</strong> Regensburg Platz 9<br />
unter 439 Rängen, was mit „höchster<br />
Dynamik“ beschrieben wird: Eine<br />
Top-Region also, um in der Sprache der Schweizer<br />
Zukunftsforscher zu bleiben; „Musterschüler“ schrieb<br />
die regionale Presse.<br />
Mit jeder Entscheidung für<br />
regionale Produkte und<br />
Dienstleistungen stärken Sie Ihre<br />
Region – stärken Sie Ihre Heimat.<br />
Vom 22. bis 30. September <strong>2007</strong>:<br />
Die Regionaltage des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Die Regionaltage des <strong>Landkreis</strong>es haben inzwischen schon Tradition. Sie zeigen<br />
die Vielfältigkeit des gesellschaftlichen Lebens und der Landschaften im <strong>Landkreis</strong>.<br />
Die Eröffnung der Burgensteige und des Obsterlebnisweges sind aus dem<br />
vergangenen Jahr noch ebenso in guter Erinnerung, wie der „Tag der offenen<br />
Betriebe“ in Schierling, wo sich die heimische Wirtschaft dargestellt und einen<br />
Blick „hinter die Kulissen“ gewährt hat. Landrat Herbert Mirbeth, lädt auch<br />
heuer wieder zu den Regionaltagen vom 22. bis 30. September <strong>2007</strong> ein. Schon<br />
jetzt laufen im Regensburger Landratsamt die Vorbereitungen auf Hochtouren.<br />
Unter dem Motto „Kulturelle Vielfalt im Regensburger Land“ wirbt der <strong>Landkreis</strong><br />
für die Einzigartigkeit unserer Region.<br />
Alle, die noch einen Beitrag <strong>zum</strong> Programm anbieten wollen, sind dazu herzlich<br />
eingeladen. Informationen gibt es im Sachgebiet Regionalentwicklung des<br />
Regensburger Landratsamtes unter Telefon 09 41/40 09-4 <strong>02</strong> und -4 69.<br />
3
4<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
Nachgefragt: Integration, was können wir und die Kommunen tun?<br />
Kreispolitik: Forum der Fraktionen<br />
Wir spüren in einigen Gemeinden, dass es verstärkter Anstrengungen bedarf, die bei uns lebenden<br />
Ausländer und Aussiedler in unsere Gesellschaft zu integrieren. Der <strong>Landkreis</strong> wird mit<br />
Zustimmung des Kreistages die personellen Voraussetzungen schaffen, um sich so diesen Problemen<br />
verstärkt widmen zu können. Dabei sollte ein Sozialarbeiter oder eine Sozialarbeiterin<br />
am besten selbst den zu betreuenden Bevölkerungsgruppen entstammen, um so größer wird die<br />
Akzeptanz sein. Wie sollte unsere Gesellschaft mit dem Problem der Integration umgehen und<br />
was können die Kommunen tun?<br />
CSU: Joseph Karl<br />
Die Wirtschaft spricht<br />
von „global players“ und<br />
meint damit weltweites<br />
agieren. Der Globus ist<br />
kleiner geworden und<br />
die Menschen sind sich<br />
weltweit näher gekommen.<br />
Warum nicht auch<br />
zuhause? Wir wollen mit<br />
Reisen und durch die<br />
Medien fremde Länder,<br />
Menschen und Kulturen<br />
kennenlernen und nehmen<br />
gleichzeitig diese Möglichkeit im eigenen Land<br />
und in der eigenen Gemeinde so selten wahr.<br />
Wir freuten uns, als 2006 während der Fußball-WM<br />
bei uns „die Welt zu Gast bei Freunden“ war und lassen<br />
doch diesem grandiosen Erlebnis örtlich so selten<br />
SPD: Sepp Weitzer<br />
Integration darf als<br />
gesamtgesellschaftlicher<br />
Prozess, nicht als „Problem“<br />
gesehen, Ausländer<br />
dürfen nicht als Fremde<br />
betrachtet werden, sondern<br />
als Mitbürger aus<br />
einem anderen Kulturkreis,<br />
die das Leben der<br />
hier lebenden Menschen<br />
durch ihre Anwesenheit<br />
bereichern.<br />
Hier stellt sich uns auch<br />
die Frage, wie „Integration“ in Deutschland definiert<br />
wird. Was kann jeder persönlich dazu beitragen, um<br />
das Zusammenleben, die „Integration“ zu ermöglichen?<br />
Die Bereiche, in denen Kommunen tätig werden<br />
können, sind sehr vielfältig. So wäre es möglich, bei<br />
kleine Ereignisse dieser Art folgen. Gehen wir doch<br />
auf unsere ausländischen Mitbürger zu, lernen wir uns<br />
kennen, statt uns gegenseitig abzuschotten. Zeigen wir<br />
unsere Sitten und Bräuche! Was im Ausland interessant<br />
ist, kann daheim nicht langweilig oder lästig<br />
sein. Bei der sprachlichen und kulturellen Integration<br />
sind Anstrengungen auf beiden Seiten gefragt. Sport-,<br />
Musik- und Kulturvereine sind dazu geeignet. Kennenlernen<br />
und Wissen voneinander sind notwendig, denn<br />
gegenseitiges Nichtwissen ist häufig die Wurzel des<br />
Nichtverstehens und der Auseinandersetzung.<br />
Dieses Kennenlernen muss im Ort, in der Nachbarschaft<br />
geschehen. Deshalb ist es sehr gut, dass der<br />
Kreistag seine Zustimmung zur Beschäftigung von<br />
Sozialarbeitern oder -arbeiterinnen gab, die auf Ortsebene<br />
mithelfen sollen das Kennenlernen, das Achten<br />
und das Verstehen untereinander, also die Integration,<br />
zu fördern.<br />
den Integrationskursen mehr auf den Kurserfolg und<br />
dessen Nachhaltigkeit zu achten. Auch die deutsche<br />
Sprache muss von Anfang an gefördert werden. Kinder<br />
müssen in den Kindergarten! Sind die Betroffenen der<br />
deutschen Sprache mächtig, verbessern sich ihre Chancen<br />
auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Das bayerische<br />
Kultusministerium stellt heute noch nicht die<br />
notwendigen Mittel bereit, Sprachdefizite abzubauen.<br />
Auch bei der Schulsozialarbeit fehlt es an allen Ecken<br />
und Enden. Vor Ort können Kultur- oder Sommerfeste<br />
die Verbindungen zur Bevölkerung stärken. Auch das<br />
Vereinsleben birgt ein großes Integrationspotential,<br />
ebenso die Jugendtreffs.<br />
Ein wichtiger Aspekt ist die Stärkung der Migrantinnen<br />
vor Ort. Frauen müssen stärker als bisher und gezielt<br />
für den Integrationsprozess gewonnen werden, da<br />
sie die nächsten Generationen prägen. Wichtig ist ein<br />
„Geben“, aber auch ein „Annehmen“ muss verpflichtend<br />
sein!
Freie Wähler: Klaus-Jürgen Florian<br />
Um im täglichen Leben<br />
zurechtzukommen, ist es<br />
für Migranten wichtig, sich<br />
verständigen und unseren<br />
Wertvorstellungen und<br />
Handlungsmustern anpassen<br />
zu können. Kommunen<br />
und Bildungseinrichtungen<br />
müssen deshalb unseren<br />
neuen Mitbürgern Kurse<br />
anbieten, in denen sie die<br />
deutsche Sprache, Grundlagen<br />
der Rechtsordnung<br />
sowie unsere Kultur und Geschichte erlernen können.<br />
Weiterhin spielen Wohnsituation und damit auch Baulandpolitik<br />
der Kommunen für die Integrationfähigkeit<br />
eine nicht unerhebliche Rolle. Eine verdichtete, städte-<br />
ödp: Claudia Wiest<br />
Auf unseren Urlaubsreisen<br />
ist die Gastfreundschaft immer<br />
ein wichtiges Indiz, ob<br />
ein Aufenthalt angenehm<br />
war oder nicht. Doch wie<br />
sieht es eigentlich mit der<br />
Integration von Ausländern<br />
und Aussiedlern in unserem<br />
<strong>Landkreis</strong> aus? Wie<br />
tolerant sind wir selbst<br />
Menschen aus anderen Kulturen<br />
gegenüber? Helfen<br />
wir anderen, sich in unser<br />
Gesellschaftssystem zu integrieren? Dazu brauchen wir<br />
sicherlich geschulte Personen, wie z. B. Sozialarbeiter,<br />
aber auch ehrenamtliche Mitarbeiter um frühzeitig<br />
durch Informationen etwaige Vorurteile abzubauen.<br />
„Wir riefen Arbeitskräfte –<br />
und es kamen Menschen.“<br />
Diesen Satz formulierte der<br />
Schriftsteller Max Frisch<br />
angesichts der sogenannten<br />
Gastarbeiter, die ab den<br />
50er und 60er Jahren des<br />
vergangenen Jahrhunderts<br />
zu uns kamen. Auch bei<br />
den Migrantinnen und<br />
Migranten mit deutschem<br />
Pass – den Aussiedlerinnen<br />
und Aussiedlern – haben<br />
viele in unserer Gesellschaft lange unterschätzt, dass<br />
Integrationsbedarf besteht. Die Problematik betrifft<br />
schon seit langem nicht nur die großen Städte. Auch<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
bauliche Architektur ist auf dem Land problematisch zu<br />
sehen.<br />
Leider erwartet ein Teil der Gesellschaft immer noch,<br />
dass Zuwanderer ihre Fremdheit ablegen und sich unauffällig<br />
integrieren sollen. Wünschenswert wäre jedoch,<br />
dass sich die Gesellschaft aktiv an der Integration unserer<br />
ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger beteiligt.<br />
In vielen Institutionen, wie <strong>zum</strong> Beispiel Schulen,<br />
Jugendtreffs, Vereinen, Feuerwehren, wird dies hervorragend<br />
praktiziert. Doch auch der Einzelne kann seinen<br />
Beitrag zur Integration ausländischer Mitbürger leisten.<br />
Gehen Sie vorurteilsfrei und offen mit Menschen aus<br />
dem Migrationskreis um und bieten Sie Ihre nachbarschaftliche<br />
Hilfe an. Mehr Vielfalt, mehr Sicherheit<br />
und letztendlich ein friedliches Miteinander sollten uns<br />
Grund genug sein, jeden neuen Mitbürger, unabhängig<br />
seiner Herkunft, als Freund zu empfangen.<br />
Auch die Kommunen könnten durchaus ihren Beitrag<br />
leisten: Kulturabende unter dem Motto des jeweiligen<br />
Landes, referiert von Menschen, die dort herstammen<br />
oder das Land schon öfter bereist haben. Vor allem ortsansässige<br />
Vereine können Ausländern helfen, schneller<br />
Kontakt zur Bevölkerung zu schließen. Dennoch muss<br />
Integration früher beginnen, so dass Integration im heutigen<br />
Sinne erst gar nicht mehr nötigt wird. Ich denke dabei<br />
an gemischte Mutter-Kind-Gruppen, Projekte in Kindergärten,<br />
auch der Grundschule fällt hier eine bedeutende<br />
Rolle zu. Beginnt man erst im Jugendalter oder<br />
noch später, ist die Prägung durch Elternhaus und soziales<br />
Umfeld bereits abgeschlossen und Vorurteile stehen<br />
fest. Allerdings muss dieser Prozess immer auch auf Gegenseitigkeit<br />
bestehen, d. h. Voraussetzung ist die Bereitschaft<br />
sich in unsere Kultur- und Sprachlandschaft einzugliedern.<br />
Fazit: Integration als Selbstverständlichkeit.<br />
Bündnis 90/Die Grünen: Maria Scharfenberg, MdL<br />
viele Gemeinden im <strong>Landkreis</strong>, wie Nittendorf, Hemau<br />
oder Neutraubling, wissen, dass der Integration ein großes<br />
Augenmerk gewidmet werden muss, will man den<br />
Zusammenhalt und die soziale Balance nicht gefährden.<br />
Integration ist allerdings keine Einbahnstraße. Angebote,<br />
wie z. B. Deutschkurse, müssen so konzipiert sein,<br />
dass sie die jeweiligen Zielgruppen auch erreichen. Integration<br />
setzt einen intensiven Dialog voraus, der oftmals<br />
noch nicht oder nur unzureichend geführt wurde. Viele<br />
Politikerinnen und Politiker wissen zwar genau, was sie<br />
den Zuwanderinnen und Zuwandern abverlangen wollen.<br />
Aber wer hat schon eine Ahnung von der Selbstwahrnehmung<br />
der Lebenssituation von Migrantinnen<br />
und Migranten, von ihren Ansprüchen, Vorstellungen<br />
und Wünschen? Dieser Dialog muss auch im <strong>Landkreis</strong><br />
Regensburg geführt werden!<br />
5
6<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
Zentrale Alarmierung von Feuerwehr und Rettungsdienst:<br />
Neue Rettungsleitstelle eröffnet<br />
Innenminister Dr. Günther Beckstein, Landrat Herbert Mirbeth, Vorsitzender<br />
des Rettungszweckverbandes, und der Regensburger Oberbürgermeister Hans<br />
Schaidinger überzeugten sich von der modernsten Technik der neuen Rettungsleitstelle.<br />
Rankings sind in Mode gekommen. Man kann sich<br />
mit anderen vergleichen und Stärken und Schwächen<br />
analysieren. Der <strong>Landkreis</strong> Regensburg hat meist<br />
ganz gute Karten, besonders wenn es um die Bereiche<br />
Zukunftschancen und Bevölkerungsentwicklung geht.<br />
Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung stellte<br />
nun eine Studie vor, in der das unterschiedliche Rentenniveau<br />
und auch das Renteneintrittsalter in Deutschland<br />
untersucht wurde.<br />
<strong>Landkreis</strong> Regensburg: 600,– Euro im Schnitt<br />
Am auffälligsten sind die „guten“ Durchschnittsrenten<br />
in den neuen Bundesländern (Potsdam 830,– Euro pro<br />
Monat). Fachleute begründen dies mit der dort hohen<br />
Beschäftigungsquote der Frauen und den „konstanteren<br />
Erwerbsbiographien“. In der Rentenhöhe liegt<br />
Innenminister Dr. Günther Beckstein hat in Regensburg,<br />
bei der Berufsfeuerwehr, die erste integrierte<br />
Leitstelle Bayerns, außerhalb Münchens, in Betrieb<br />
genommen. Die neuen integrierten Leitstellen, die Zug<br />
um Zug in ganz Bayern eingerichtet werden, nehmen<br />
die Notrufe für Feuerwehr und Rettungsdienst zentral<br />
entgegen und steuern die Einsätze. Sie sind auch ein<br />
wichtiger Schritt für die Einführung der einheitlichen<br />
Notrufnummer 112, die eines nicht so fernen Tages<br />
europaweit gelten wird. Für die Bürgerinnen und Bürger<br />
ist dies eine entscheidende Erleichterung in Notfällen.<br />
Alarmierung aus einer Hand bedeutet zudem,<br />
dass unter der Nummer 112 auch aus den Mobilfunknetzen<br />
gebühren- und vorwahlfrei schnell und gezielt<br />
Hilfe in Notlagen zu finden ist.<br />
Mehr als eine halbe Million Bürger<br />
Landrat Herbert Mirbeth, Vorsitzender des Rettungszweckverbandes<br />
Regensburg, dem neben Stadt und<br />
<strong>Landkreis</strong> Regensburg auch die <strong>Landkreis</strong>e Cham und<br />
Neumarkt i. d. Opf. angehören, sieht in der neuen<br />
Leitstelle ein Beispiel guter und effizienter Zusammenarbeit<br />
in der Region <strong>zum</strong> Wohl der Bürgerinnen und<br />
Bürger. Im Rettungszweckverband hatte man sich einstimmig<br />
für dieses Konzept entschieden. Die Regensburger<br />
Leitstelle koordiniert für mehr als eine halbe<br />
Million Bürger im Verbandsgebiet Feuerwehr- und<br />
Rettungseinsätze.<br />
Im <strong>Landkreis</strong>: Höchste Renten im Bezirk, aber unter Bundesschnitt<br />
Rentenniveau und Renteneintrittsalter<br />
die Oberpfalz unter dem Bundesdurchschnitt von<br />
640,– Euro. Allerdings nimmt der <strong>Landkreis</strong> Regensburg<br />
innerhalb des Regierungsbezirks mit 600,– Euro<br />
den ersten Platz ein, gefolgt von der Stadt Regensburg<br />
(588,– Euro) und der Stadt Weiden (578,– Euro). Das<br />
Schlusslicht bilden die <strong>Landkreis</strong>e Neustadt/Waldnaab<br />
(537,– Euro) und Cham (511,– Euro).<br />
Auch beim Renteneintrittsalter gibt es eine bundesweite<br />
Übersicht. Die jüngsten Neurentner mit im<br />
Durchschnitt 57,3 Jahren leben im vorpommerschen<br />
Kreis Demmin.<br />
In der Oberpfalz bekommen die Weidener mit im<br />
Schnitt 59,5 Jahren als Erste ihre Rente. Im <strong>Landkreis</strong><br />
Regensburg gibt es gemeinsam mit der Stadt Amberg<br />
Rente ab 60,6 Jahren. Ein späteres Eintrittsalter haben<br />
nur noch die <strong>Landkreis</strong>e Neustadt/Waldnaab (60,8)<br />
und Amberg-Sulzbach (60,9).
<strong>Unser</strong> Land<br />
Landrat und Bäuerinnen im Gespräch:<br />
Chancen der Vermarktung nutzen<br />
Nach den turnusmäßigen Neuwahlen hat sich<br />
beim Bayerischen Bauernverband die Kreisvorstandschaft<br />
der Landfrauengruppe neu formiert. Landrat<br />
Herbert Mirbeth lud die Frauen um die neue Kreisbäuerin<br />
Rita Blümel spontan zu einem Gespräch in<br />
die MusikAkademie Alteglofsheim ein. Dabei waren<br />
auch der Kreisobmann des Bauernverbandes, Johann<br />
Mayer, und Kreisgeschäftsführer Benedikt Söllner.<br />
Akademiedirektor Frank Ebel begrüßte die Gäste und<br />
erläuterte ihnen die Aufgaben der MusikAkademie<br />
(Landrat Mirbeth: „Ein Juwel für die ganze Region“),<br />
die das ganze Jahr über ausgebucht sei.<br />
Kernpunkt des Gesprächs waren die Chancen regionaler<br />
Vermarktung, die sich auf den auch vom <strong>Landkreis</strong><br />
unterstützten Bauernmärkten, den Hofläden und über<br />
die Regionaltheke des <strong>Landkreis</strong>es vollziehe. Kreisobmann<br />
Mayer lud die Bäuerinnen ein, über die Chancen<br />
der Direktvermarktung verstärkt nachzudenken.<br />
Sorgen machen dabei, so Mayer die „hohen Einstiegshürden<br />
durch behördliche Auflagen“, die meist mit<br />
Investitionen verbunden sind und die Landwirte abschrecken.<br />
Bei der Regionaltheke, die Landrat Mirbeth<br />
und auch Kreisobmann Mayer als sehr erfolgreich<br />
bewerteten, sei nach den Worten des Landrats für die<br />
Landwirtschaft „noch mehr drin“. Der Landrat will<br />
mit seinen Mitarbeitern bei den in der Theke angebotenen<br />
Produkten darauf hinwirken, dass eine möglichst<br />
hohe Wertschöpfung im <strong>Landkreis</strong> bleibt. Er ermutigte<br />
die Bäuerinnen, neue Ideen mit der landkreiseigenen<br />
Gesellschaft zu besprechen, welche die Regionaltheke<br />
betreibt.<br />
Marktlücke „Verkostung“<br />
Kreisbäuerin Rita Blümel sah eine Marktlücke im<br />
Bereich der Einkehr bzw. „Verkostung“. Sie stelle sich<br />
ein landwirtschaftliches Anwesen vor, das z. B. einen<br />
Bus aufnehmen und bewirten könne. Gerade Senioren<br />
oder Schulklassen würden gern einen Bauernhof<br />
besuchen. Dazu gehöre aber auch die Möglichkeit,<br />
z. B. in einer entsprechend eingerichteten Scheune eine<br />
Brotzeit servieren zu können.<br />
Durch Qualität überzeugen<br />
Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer darin, dass<br />
die regionalen Produkte von der Preisgestaltung her<br />
nicht mit dem Angebot der Supermärkte Schritt halten<br />
können, wohl aber durch ihre Qualität überzeugen.<br />
Kreisgeschäftsführer Benedikt Söllner warnte allerdings<br />
vor übertriebenen Erwartungen, da sehr viele<br />
Verbraucher doch ihre Einkäufe „über den Geldbeutel<br />
steuern“. Die Angebote in der Regionaltheke und<br />
auch die Direktvermarktung werden seiner Meinung<br />
nach immer Nischenprodukte bleiben, für die sich<br />
allerdings eine feste Käuferschicht interessiere.<br />
„Nicht verwaltet, sondern gestaltet“<br />
Landrat Herbert Mirbeth ging auch allgemein auf die<br />
Situation der Landwirtschaft ein, die im <strong>Landkreis</strong> Regensburg<br />
eine wichtige Funktion einnehme und auch<br />
als Wirtschaftsfaktor Gewicht und Bedeutung habe. Er<br />
sehe derzeit eine „Phase der Aufwertung der Landwirtschaft“,<br />
die sich deutlich in der besseren Vermarktung<br />
des Holzes und auch in den jüngsten Plänen für<br />
Biogasanlagen zeige. Kreisobmann Mayer sparte nicht<br />
mit Lob für die Initiativen des Landrats: „Was hier in<br />
Regensburg abläuft, sucht seinesgleichen in Bayern.<br />
Hier wird nicht nur verwaltet, sondern gestaltet.“<br />
Die Landfrauengruppe<br />
des Bayerischen Bauernverbandes<br />
mit (v. re.)<br />
stellv. Kreisbäuerin Rosmarie<br />
Messner, Landrat<br />
Herbert Mirbeth<br />
und Kreisbäuerin Rita<br />
Blümel.<br />
Verkaufsoffene Sonntage, Märkte und<br />
Gewerbeschauen im <strong>Landkreis</strong> Regensburg<br />
3. Juni <strong>2007</strong> Dreifaltigkeitsmarkt auf dem Eichlberg, Hemau<br />
8. Juli <strong>2007</strong> Volksfest-Sonntag, Beratzhausen<br />
26. Aug. <strong>2007</strong> Verkaufsoffener Sonntag mit Jahrmarkt, Sünching<br />
26. Aug. <strong>2007</strong> Gewerbeschau/Bartholomäusmarkt, Aufhausen<br />
2. Sept. <strong>2007</strong> Verkaufsoffener Sonntag mit Jahrmarkt und Gewerbeschau,<br />
Sünching<br />
9. Sept. <strong>2007</strong> Herbstmarkt, Schierling<br />
9. Sept. <strong>2007</strong> Herbstmarkt, Regenstauf<br />
16. Sept. <strong>2007</strong> Michaelimarkt mit Gewerbeschau, Hemau<br />
30. Sept. <strong>2007</strong> Verkaufsoffener Sonntag, Unterheising, Barbing<br />
7
<strong>Landkreis</strong> investiert 17,5 Millionen in Wörther Kreiskrankenhaus:<br />
Abschluss der Krankenhaussanierung<br />
8<br />
Sonderseiten<br />
Bald sind die Bauarbeiten<br />
in Wörth zu Ende;<br />
Krankenhausdirektor<br />
Heinrich Karl war täglich<br />
auf der Baustelle.<br />
Kreiskrankenhaus Wörth<br />
Im Kreiskrankenhaus Wörth hat sich viel getan.<br />
Seit 20<strong>02</strong> laufen die Baumaßnahmen, die eine<br />
Generalsanierung und einen Erweiterungsbau umfassen.<br />
Wenn die Bauarbeiter im November abziehen,<br />
wird der <strong>Landkreis</strong> Regensburg die stolze Summe von<br />
17,5 Millionen Euro in Wörth investiert haben. Heinrich<br />
Karl, Verwaltungsdirektor des Krankenhauses,<br />
freut sich, dass alles gut gelaufen ist, waren doch eine<br />
Menge logistischer Probleme zu bewältigen, denn der<br />
Krankenhausbetrieb musste ja weiterlaufen: „Baufirmen,<br />
Fachplaner und das Architekturbüro haben gut<br />
zusammengearbeitet und lagen immer im Zeitplan.“<br />
OP und Intensivstation gehen in Betrieb<br />
Die Arbeiten begannen mit dem Neubau eines Bettentraktes.<br />
Dies war als erster Schritt nötig, damit die<br />
Fachabteilungen aus dem Altbau, der zur Sanierung<br />
anstand, Zug um Zug umsiedeln konnten. Derzeit laufen<br />
Bauarbeiten in der physikalischen Therapie im Untergeschoss<br />
des Altbaus und auch in den Verwaltungs-<br />
und Funktionsräumen im Erdgeschoss. Im Bau sind<br />
auch neue Praxisräume, die sich aus dem Aufstocken<br />
des 2. Obergeschoss es ergeben. Auch einige Krankenzimmer<br />
stehen noch zur Sanierung an, allerdings,<br />
„90 Prozent sind schon fertig“, so Karl. Noch im Mai<br />
können die Kernbereiche OP und Intensivstation in<br />
Betrieb gehen.<br />
Krankenzimmer auf Hotelstandard<br />
Für die Patienten ergeben sich wesentliche Verbesserungen,<br />
spürbar besonders durch das großzügigere<br />
Raumangebot. So brachten die Investitionen eine Flächenausweitung<br />
um rund ein Drittel, ohne dass die<br />
Bettenzahl im gesamten Haus erhöht wurde. Von der<br />
Eingangshalle bis zu den Patientenzimmern wird eine<br />
farblich abgestimmte Konzeption realisiert, die den<br />
Aufenthalt im Krankenhaus so angenehm wie möglich<br />
machen soll. Alle Krankenzimmer, darauf ist Karl<br />
besonders stolz, haben nach Abschluss der Baumaßnahme<br />
Hotelstandard mit verbesserter Versorgungsqualität.<br />
Neues OP-Zentrum<br />
Natürlich erwartet der Patient in einem Krankenhaus<br />
nicht nur ein angenehmes Umfeld, sondern eine optimale<br />
medizinische Betreuung. Gerade dafür war das<br />
Wörther Haus schon bisher bekannt. Künftig wird es<br />
diesen Ansprüchen noch mehr genügen. Mit der Sanierung<br />
schafft der <strong>Landkreis</strong> eine neue, aus mehreren<br />
Räumen bestehende interdisziplinäre Notaufnahme.<br />
In der OP-Abteilung werden Zeichen für einen hohen<br />
Qualitätsanspruch gesetzt durch zwei neue Reinluft-<br />
OP-Säle und ein neues ambulantes OP-Zentrum, wodurch<br />
die OP-Kapazität im stationären und ambulanten<br />
Bereich durch die Zulassung weiterer Ärzte<br />
ausgeweitet werden kann. In der Intensivstation stehen<br />
künftig sieben Intensivbetten für Schwerstkranke zur<br />
Verfügung. Im vergrößerten Röntgenbereich konnte<br />
ein Computertomograph eingerichtet werden.<br />
Zukunftsweisende Konzepte<br />
Die Neuorganisation und die Verschiebungen im<br />
Gesundheitswesen haben die Krankenhäuser in eine<br />
Situation des Umbruches geführt. Viele Kliniken<br />
kämpfen um das Überleben. Zu den Gewinnern der<br />
Reformen werden die Krankenhäuser gehören, die<br />
nicht nur ihr „Tagesgeschäft“ erfolgreich und zur Zufriedenheit<br />
der Patienten bewältigen, sondern auch mit<br />
zukunftsweisenden Konzepten ihre Existenz sichern.<br />
Gerade hier hat der <strong>Landkreis</strong> in Wörth angesetzt und<br />
durch Kooperationen, die wir an anderer Stelle näher<br />
aufzeigen, die Behandlungsangebote erweitert und die<br />
Qualität der medizinischen Versorgung entscheidend<br />
verbessert.<br />
Das Wörther Kreiskrankenhaus hat eine hohe Akzeptanz<br />
in der Bevölkerung, die sich auch in den regelmäßigen<br />
Patientenbefragungen widerspiegelt. Landrat<br />
Herbert Mirbeth und der Krankenhausausschuss des<br />
<strong>Landkreis</strong>es haben sich laufend über die Bau- und<br />
Sanierungsarbeiten in Wörth informiert und wissen,<br />
dass den Bürgerinnen und Bürgern dort eine moderne<br />
Klinik zur Verfügung steht, die eine qualitativ hochwertige<br />
Betreuung der Patienten garantiert, die vorhandenen<br />
medizinischen Kompetenzen bündelt und eine<br />
moderne medizinisch-technische Ausstattung vorhält.
Neue Küche im Wörther Krankenhaus:<br />
„Lachssteak auf Spinat in Senfsauce“<br />
Die Sanierungsarbeiten am Wörther Kreiskrankenhaus<br />
sind noch nicht abgeschlossen, jedoch in<br />
der neuen Küche brutzelt es schon in Pfannen und<br />
Töpfen. Die „neue Ära in der Speisenversorgung“, so<br />
Krankenhausdirektor Heinrich Karl, beginnt in Wörth<br />
schon am Krankenbett. Vier Verpflegungsassistentinnen<br />
nehmen im gesamten Haus die Essensbestellungen<br />
von den Patienten am Laptop entgegen. Ohne Zeitverzögerung<br />
kommt die Bestellung in der Küche an. Das<br />
Pflegepersonal ist auf diese Weise entlastet.<br />
Drei Menüs zur Wahl<br />
Durch die computergesteuerte Menübestellung ist die<br />
Küchenleitung in der Lage, auf Knopfdruck zu sagen,<br />
welche Rohmaterialien aktuell verbraucht wurden und<br />
welche Waren in Kürze nachbestellt werden müssen.<br />
Auswählen kann man z. B. beim Mittagessen aus drei<br />
Menüs (Vollkost, Mediterrane Küche und Vegetarische<br />
Kost). Mit einer gesunden und wohlschmeckenden<br />
Ernährung will das Krankenhaus ein gutes Stück zur<br />
Genesung der Patienten beitragen.<br />
Täglich frisch zubereitet<br />
Wie wäre es mit „Gebratenem Lachssteak auf Blattspinat<br />
in Senfsoße mit Sesamkartoffeln und Salat“ oder<br />
„Schweineschlegel in feiner Pestosauce, Thymiankartoffeln<br />
und Zucchinigemüse“, um nur zwei Beispiele<br />
für ein Hauptgericht aus der Menükarte zu nennen?<br />
Alle Speisen werden täglich frisch zubereitet, es gibt<br />
keine Fertigprodukte. Besonderen Wert legt Küchenmeister<br />
Mario Huber auf regionale Produkte.<br />
19 Arbeitsplätze in der Küche<br />
Mit der neuen Küche hat der <strong>Landkreis</strong> 19 Arbeitsplätze<br />
geschaffen. Zum Küchenteam gehören vier<br />
Köche, eine Diätassistentin, Küchenhilfen, Spülkräfte<br />
und Verpflegungsassistentinnen. Küchenmeister Huber,<br />
33 Jahre jung, bringt umfangreiche Kenntnisse aus<br />
renommierten Restaurants mit. Erfahrungen in der<br />
Gemeinschaftsverpflegung sammelte er als Küchenleiter<br />
im Krankenhaus Dingolfing. Gerade die Klinikerfahrung<br />
ist wegen der vielen Sonderkostformen<br />
wichtig.<br />
„Self Cooking Center“<br />
Mit der Ausstattung der neuen Küche ist Huber sehr<br />
zufrieden. Er schätzt die beiden „Self Cooking Center“,<br />
die elektronisch auf Knopfdruck arbeiten: „Die<br />
nötigen Details muss man natürlich vorher schon einspeichern“,<br />
schränkt er das scheinbar automatische<br />
Kreiskrankenhaus Wörth Sonderseiten<br />
Kochen ein. Auch die kurzen Wege zur Tiefkühlzelle<br />
und zu den drei Kühlräumen weiß er zu schätzen. Der<br />
Kostenaufwand für die Sanierung und Einrichtung der<br />
Krankenhausküche betrug circa 450.000,– Euro.<br />
Pneumologie und Allergologie:<br />
Dr. Sieber neuer Chefarzt<br />
Mit Dr. Wolfgang Sieber hat die Innere Medizin<br />
am Wörther Kreiskrankenhaus einen neuen und<br />
weiteren Chefarzt bekommen.<br />
Dr. Sieber ist schon seit 2003 leitender Oberarzt<br />
im Bereich Pneumologie und Allergologie. Mit<br />
der Ernennung <strong>zum</strong> Chefarzt, die der Krankenhausauschuss<br />
des <strong>Landkreis</strong>es unter Landrat Herbert<br />
Mirbeth beschlossen hat, bekommt dieser<br />
Fachbereich auch den Rang einer Abteilung. Das<br />
Wörther Haus wird weiter aufgewertet, auch im<br />
Hinblick auf die Möglichkeiten der medizinischen<br />
Ausstattung.<br />
Dr. Sieber kam schon 1997 als Stationsarzt ans<br />
Kreiskrankenhaus. 1999 wurde er Oberarzt in<br />
der Inneren Abteilung. Nach seinen Worten wird<br />
der Fachbereich Pneumologie und Allergologie<br />
in jüngster Zeit immer wichtiger, nehmen doch<br />
Erkrankungen der Lunge und der Bronchien immer<br />
mehr zu. Krankenhausdirektor Heinrich Karl<br />
beschreibt den neuen Chefarzt als „wichtigen<br />
Leistungsträger“ in Wörth. Er ist mit dem Landrat<br />
und dem Krankenhausauschuss froh darüber,<br />
dass Dr. Sieber als Chefarzt dem Haus und den<br />
Patienten erhalten bleibt.<br />
Ein Blick in die neue<br />
Küche: Täglich drei<br />
Menüs zur Wahl.<br />
9
10<br />
Sonderseiten<br />
Kreiskrankenhaus Wörth<br />
„Zum Wohl der Patienten“<br />
Kreiskrankenhaus und Uni-Klinikum<br />
Bei der Unterzeichnung des Vertrages: Landrat<br />
Herbert Mirbeth, Professor Dr. Günter Riegger<br />
und Ärztlicher Direktor Dr. Heiner Rinke (v. r.).<br />
<strong>Unser</strong> Leistungsspektrum:<br />
Medizinische Qualität und persönliche Betreuung<br />
Innere Medizin<br />
� Kardiologie, Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Heiner Rinke<br />
� Gastroenterologie, Chefarzt Dr. Bernd Schott<br />
� Pneumologie/Allergologie, Chefarzt Dr. Wolfgang Sieber<br />
Chirurgie<br />
� Bauch- und Gefäßchirurgie, Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Bernd<br />
Semsch, Ltd. Oberarzt Dr. Norbert Henlein<br />
� Knochen- und Unfallchirurgie, Chefarzt Dr. Arno Hummel<br />
Anästhesie<br />
Chefarzt Dr. Uwe Finck, Chefarzt Dr. Stefan Hundt<br />
Gynäkologie<br />
Belegärzte Dr. Gerhard W. Blaimer, Dr. Peter und Heidrun Hofmann<br />
Orthopädie<br />
Belegärzte Dr. Horst Eschenbecher, Dr. Josef Harrer, Dr. Wolf-<br />
Dieter Hierl, Dr. Fortun Kretzer, Dr. Christoph Schrafstetter<br />
Kreiskrankenhaus Wörth a. d. Donau<br />
Krankenhausstraße 2 · 93086 Wörth a. d. Donau<br />
Telefon 0 94 82/2 <strong>02</strong>-0 · Fax: 0 94 82/2 <strong>02</strong>-2 61<br />
E-Mail: info@kkh-woerth.de · Internet: www.kkh-woerth.de<br />
Als „eine Kooperation <strong>zum</strong> Wohl der Patienten“,<br />
bezeichnete Landrat Herbert Mirbeth den Vertrag,<br />
der eine Zusammenarbeit des Regensburger Uni-<br />
Klinikums mit dem Wörther Kreiskrankenhaus besiegelt.<br />
Professor Dr. Günter Riegger, der als Vorstandsvorsitzender<br />
des Klinikums mit dem Landrat unterzeichnete,<br />
sieht in der Vereinbarung das Ziel, „die<br />
Qualität und Wirtschaftlichkeit der stationären Patientenversorgung<br />
in der Region zu fördern“. Ausbauen<br />
und nutzen wollen die Partner auch die neuen technischen<br />
Chancen eines telemedizinischen Netzwerkes.<br />
Auch Ärztlicher Direktor Dr. Heiner Rinke freut sich<br />
auf die Zusammenarbeit mit dem Klinikum. Ein kleineres<br />
Haus der Grund- und Regelversorgung wie Wörth<br />
könne nicht alle Krankheiten behandeln. Um so wichtiger<br />
werde eine Spezialisierung und ein „starker Partner“,<br />
der Patienten mit schweren und schwersten Behandlungen<br />
zur weiteren Diagnostik und Behandlung<br />
übernehmen könne. Auch für Krankenhausdirektor<br />
Heinrich Karl ist das Klinikum als einziges medizinisches<br />
Höchstversorgungszentrum in Ostbayern der<br />
ideale Kooperationspartner und die Zusammenarbeit<br />
eine zukunftsweisende Initiative des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Integrierte Versorgung mit der AOK Bayern und dem Gefäßzentrum<br />
Regensburg<br />
Dr. Andreas Bosse, Dr. Stefan Mann, Dr. Klaus Repenning und<br />
Dr. Lutz Röntgen<br />
Kooperationspartner<br />
� Universitätsklinikum Regensburg<br />
� Radiologische Praxis Dr. Neumaier und Kollegen<br />
Konsiliarärzte<br />
� Dr. Wendelin Blersch, Neurologe<br />
� Dr. Christine-Angela Brückner, Augenärztin<br />
� Dr. Martin Gliese, Neurochirurg<br />
� Klaus Stefan Holler, HNO-Arzt<br />
� Dr. Karsten Knöbel, Diabetologe<br />
� Dr. Rudolf Spranger, Urologe<br />
� Dr. Klaudia Orlinska, Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />
Physiotherapie · Ambulantes Operieren<br />
Computertomographie
<strong>Unser</strong> Land<br />
60 Jahre Kreisjugendring Regensburg:<br />
Positives Gegenbeispiel <strong>zum</strong> Zeitgeist<br />
Wer den 60. Geburtstag so frisch und vital feiert,<br />
der hat sich auch seinen Dank verdient. Diesen<br />
brachte Landrat Herbert Mirbeth zur Feier des<br />
60. Geburtstages des Regensburger Kreisjugendringes<br />
mit; eine Spende von 1.000,– Euro hatte er noch<br />
dazugelegt. 28 Jugendorganisationen mit rund 38.000<br />
Mitgliedern vertritt der Kreisjugendring. Vorsitzender<br />
Patrick Skrowny sieht darin ein „höchst positives<br />
Gegenbeispiel“ <strong>zum</strong> Zeitgeist, „wo ehrenamtliches<br />
Engagement zwar oft und gern beschworen, aber im<br />
Einzelfall dann leider anderen überlassen wird“.<br />
„Hätten wir die Jugendverbände nicht …“<br />
Wer Mitglied in einem Jugendverband ist, übernimmt<br />
nach den Worten von Skrowny Verantwortung und<br />
stellt sich den gesellschaftlichen Aufgaben. Landrat<br />
Mirbeth erinnerte an die Nachkriegszeit, die Zeit der<br />
Gründung, „wo Werte noch eine große Rolle gespielt<br />
haben“. Dadurch hätten damals mit geringen materiellen<br />
Mitteln noch Grundstrukturen entstehen können,<br />
die heute noch Bestand haben würden: „Hätten wir<br />
die Jugendverbände nicht, würde es überall anders aussehen.<br />
Ich könnte mir ein öffentliches Leben ohne die<br />
Jugendverbände und Vereine nicht vorstellen.“ Der<br />
Landrat dankte den Jugendverbänden und Vereinen,<br />
dem Vorstand und der Geschäftsstelle.<br />
Rechtsradikalismus bekämpfen<br />
Die Glückwünsche <strong>zum</strong> Jubiläum überbrachten auch<br />
die Jugendbeauftragten des Kreistages, die Kreisräte<br />
Albert Baldauf, Siegfried Böhringer und Klaus-Jürgen<br />
Florian. Baldauf hielt es für wichtig, sich immer neuen<br />
Aufgaben zu stellen: „Heute müssen wir vermehrt den<br />
Rechtsradikalismus bekämpfen.“ Kreisrat Böhringer<br />
lobte die Qualität der Arbeit im Kreisjugendring und<br />
die stets gute Zusammenarbeit. Die wertvolle Arbeit<br />
der Jugendverbände für die Zukunft unserer Kinder<br />
hob Kreisrat Florian hervor.<br />
Demokratie – schönstes Geschenk<br />
Der Blick zurück auf 60 Jahre Kreisjugendring war<br />
dem Geschäftsführer, Jugendpfleger Jürgen Soldwisch,<br />
vorbehalten. Dass wir heute in einer stabilen Demokratie<br />
leben, würden die Gründer vor 60 Jahren als<br />
schönstes Geburtstagsgeschenk empfinden. Für Soldwisch<br />
ist Jugendarbeit vor allem auch Bildungsarbeit<br />
von hohem volkwirtschaftlichem Nutzen: „Es wäre<br />
nicht zu schaffen, wenn der Staat den Menschen alle<br />
Kompetenzen beibringen müsste.“ Dem pflichtete<br />
Kreisjugendamtsleiter Karl Mooser bei, denn keine<br />
andere Stelle wüsste dies mehr zu würdigen, als das<br />
Kreisjugendamt, das täglich die Auswirkungen fehlender<br />
Bildungsarbeit vor Augen habe.<br />
Aus den Gründerjahren<br />
des Kreisjugendringes:<br />
Der damalige Landrat<br />
Leonhard Deininger<br />
(Mitte) bei der Siegerehrung<br />
eines Fußballturniers.<br />
11
12<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
Joao Batista Panosso im Nittendorfer Gemeinderat:<br />
Ein Brasilianer setzt Kultur-Akzente<br />
Bei der Aufstellung der Kandidatenlisten für den Gemeinderat auch an ausländische<br />
Mitbürgerinnen und Mitbürger zu denken, darauf hat Landrat Herbert<br />
Mirbeth die Parteien und Wählergruppen aufmerksam gemacht, die jetzt, im<br />
Vorfeld der Kommunalwahlen, hierfür die Weichen stellen.<br />
Zwei Mitbürger, die erfolgreich in Kommunalparlamenten mitarbeiten, wollen<br />
wir Ihnen vorstellen: Joao Batista Panosso aus Nittendorf und Roberto Mazzotta<br />
aus Tegernheim.<br />
Vollblutmusiker Joao<br />
Batista Panosso am<br />
Klavier. Als Marktrat<br />
setzt er Akzente in der<br />
Kulturpolitik des Marktes<br />
Nittendorfs.<br />
Dass Joao Batista Panosso politisch engagiert ist,<br />
liegt bei ihm quasi in den Genen. Alle seine<br />
sechs Brüder sind es, sein Vater war es und sein Onkel<br />
musste während der Militärjunta in Brasilien wegen<br />
seiner politischen Überzeugung sogar ins Exil gehen.<br />
Aber dass dieser 45-jährige Brasilianer,<br />
der erst seit 1990 in Nittendorf beheimatet<br />
ist, für die Fraktion der CSU/<br />
FWU im Kommunalparlament des Marktes<br />
Nittendorf sitzt, ist schon eine Besonderheit.<br />
Politisch war es ein Traumstart:<br />
Vom Listenplatz 13 wurde er auf Platz<br />
fünf vorgehäufelt. Das spricht für ihn.<br />
Rathauskonzerte: Kultureller Akzent<br />
Grund dafür ist auch sein Engagement in der Kommune.<br />
Panosso leitet die Musikschule „Musica viva“<br />
in Nittendorf (300 Schüler) und engagiert sich für<br />
Kunst und Kultur im Markt. Dies gerade im ländlichen<br />
Raum zu fördern, ist auch eine der Triebfedern<br />
seines politischen Engagements. Kein Wunder also,<br />
dass er auch im Kulturausschuss des Marktes sitzt und<br />
„Es ist auch eine Frage,<br />
ob man sich integrieren<br />
will und ich wollte das.“<br />
Joao Batista Panosso<br />
beispielsweise mit den Rathauskonzerten einen festen<br />
kulturellen Akzent setzt.<br />
Die Musik, genauer gesagt die Kirchenmusik, brachte<br />
den jungen Mann aus dem südbrasilianischen Bundesstaat<br />
Rio Grande de Sul in die Oberpfalz. Der<br />
Musikschüler (Klavier, Orgel, Oboe, Blockflöte und<br />
Saxophon) hatte ein Stipendium an der Kirchenmusikschule<br />
in Regensburg bekommen. „Was viele nicht<br />
wissen, die Kirchenmusikschule in Regensburg ist weltbekannt“,<br />
betonte er.<br />
Sprache und Wetter<br />
Sein erster Eindruck als er im Oktober 1984 in Regensburg<br />
zu studieren begann, lässt sich in einem Satz zusammenfassen:<br />
„Ich will hier weg und<br />
zwar sofort.“ Die Gründe: Erstens das<br />
Wetter und zweitens die Sprache. Drei<br />
lange Wintermonate dauerte diese Phase.<br />
Das Wetter und die Dunkelheit im<br />
Winter setzen ihm heute noch zu, obwohl<br />
er sich eindeutig für dieses „kalte“<br />
Land entschieden hat. Panosso besitzt<br />
seit Oktober 20<strong>02</strong> einen deutschen Pass. Die Sprache<br />
hat er gelernt. Anfangs war das Wörterbuch sein ständiger<br />
Begleiter. Er lernte seitenweise „Orgelkunde“ auf<br />
Deutsch auswendig, um Prüfungen zu bestehen, obwohl<br />
er den Inhalt des Gelernten nur vage verstand.<br />
Sprache der Musik international<br />
Im Süden von Brasilien, seiner Heimat, wird viel<br />
Deutsch gesprochen und seine Heimatstadt wurde<br />
nach dem Namen „Frederico Westphalen“ benannt,<br />
einem deutschen Ingenieur, der vor 150 Jahren in<br />
Brasilien viele Straßen gebaut hat. Doch Panosso hat<br />
keine deutschen Wurzeln. „Meine Vorfahren stammen<br />
allesamt aus Italien.“ Nach dieser harten Anfangsphase<br />
integrierte sich Panosso recht schnell, dazu trug bei,<br />
dass er eine Münchnerin heiratete, die er während des<br />
Studiums an der Kirchenmusikschule kennenlernte.<br />
Aber er betont auch: „Es ist auch eine Frage, ob man<br />
sich integrieren will und ich wollte das.“ Man habe<br />
es als Musiker auch einfacher, denn die Sprache der<br />
Musik sei international und als Musiker brauche man<br />
Kontakt zu Menschen, um mit ihnen und für sie zu<br />
spielen.<br />
Doch die Entscheidung in Deutschland zu bleiben,<br />
fiel erst, als seine Söhne Lukas (15) und Raphael (16)<br />
ins schulfähige Alter kamen. Da war für ihn klar: Ich<br />
bleibe in Deutschland. Reist er heute im Urlaub in seine<br />
alte Heimat, dann ist das ein tolles Erlebnis. Doch<br />
nach 14 Tagen steigt dann ein Gefühl in ihm auf:<br />
„Langsam muss ich wieder heim nach Nittendorf.“
<strong>Unser</strong> Land<br />
Roberto Mazzotta aus Tegernheim:<br />
Südländisches Flair in der Politik<br />
Roberto Mazzotta: Nicht nur der Name verrät,<br />
dieser Mann hat seine Wurzeln nicht in Deutschland.<br />
Wenn er redet, dann mit ausladenden Gesten<br />
und, leise spricht er nicht. Seine Haut ist auch tiefbraun,<br />
seine Augen fast schwarz. Apulien, Süditalien<br />
also, das ist die Heimat von Roberto Mazzotta. „Zuhause“<br />
aber ist er in Tegernheim. Und der heute 57jährige<br />
wohnt nicht nur in Tegernheim, sondern er ist<br />
ein engagierter Bürger dieser Kommune oder wie er<br />
selbst sagt „Polis“. Wie sonst ist es zu erklären, dass<br />
Mazzotta einige Jahre als kommissarischer Vorsitzender<br />
bzw. 2. Vorsitzender des FC Tegernheim wirkte,<br />
nun die zweite Wahlperiode im Gemeinderat sitzt und<br />
dort immerhin stellvertretender Fraktionssprecher der<br />
Freien Wählergemeinschaft Tegernheim ist.<br />
„Viel Platz <strong>zum</strong> Leben“<br />
Wer das als Ausländer in einem kleinen Ort in der<br />
Oberpfalz schafft, der hat etwas Gewinnendes, gepaart<br />
mit Intelligenz und Präsenz im Auftreten. Das trifft<br />
für Mazzotta zu.<br />
Dass Mazzotta ein halber Oberpfälzer wurde, ist dem<br />
Zufall und den ärmlichen Verhältnissen zu verdanken,<br />
aus denen er stammt. „Eigentlich wollte ich nur<br />
ein paar Monate Geld in Deutschland verdienen und<br />
dann zurück nach Apulien, denn dort habe ich nach<br />
meiner Ingenieursausbildung Mathematik und Physik<br />
studiert“, erzählt er. Das war im April 1969. Als der<br />
junge Bursche in Regensburg aus dem Zug stieg, begann<br />
seine Liebe zur Oberpfalz. Ihn faszinierten die<br />
grüne Landschaft, die Flüsse und Berge und der „viele<br />
Platz <strong>zum</strong> Leben“, den es in der Oberpfalz gab.<br />
Und obwohl er anfangs kein Wort Deutsch sprach,<br />
kam das Kommunikationstalent bestens zurecht. Nach<br />
ein paar Monaten bei der Bekleidungsfirma Schildt,<br />
schaffte es der gelernte Elektroingenieur einen besseren<br />
Job bei Siemens zu bekommen.<br />
Nach einem kurzen Zwischenspiel in Mittelitalien<br />
(„Da fühlte ich mich damals als Süditaliener fremder<br />
als in Deutschland.“), kehrte er in die Oberpfalz<br />
zurück und ging zur Starkstrom-Gerätebau GmbH<br />
in Regensburg. Er begann in der Werkstatt, arbeitete<br />
später als Techniker und Ingenieur und ist heute dort<br />
Abteilungsleiter.<br />
Vielseitig engagiert<br />
Trotz des sozialen Aufstiegs in der Fremde, seine Wurzeln<br />
als Kind eines Landarbeiters aus dem Ort „San<br />
Pietro in Lama“ nahe der apulischen Großstadt Lecce,<br />
hat er nie vergessen.<br />
Neben seinem Beruf war Mazzotta immer auch sozial<br />
engagiert, so als Mitbegründer des Regensburger<br />
Arbeitskreises Ausländischer Arbeitnehmer, in der<br />
Deutsch-Italienischen Gesellschaft und seit 1975 als<br />
ehrenamtlicher Vertrauensmann des Italienischen<br />
Generalkonsulates in München. Als dies rechtlich<br />
möglich war, wollte er auch kommunalpolitisch aktiv<br />
werden.<br />
Für doppelte Staatsbürgerschaft<br />
„Bis 1980 habe ich gedacht, dass ich wieder zurück<br />
in meine Heimat gehe, doch dann habe ich mich für<br />
Deutschland entschieden.“ Auch wegen seiner drei<br />
Kinder Silvia, Dario und Riccardo und seiner Frau<br />
Stefania, einer gebürtigen Jugoslawin, die er in der<br />
Oberpfalz kennengelernt hat. Dennoch, seine italienische<br />
Staatsbürgerschaft würde er nie aufgeben. Zuviel<br />
Gefühl ist damit verbunden. Deshalb spricht er sich<br />
auch für die doppelten Staatsbürgerschaft aus, für ihn<br />
ein wichtiges Anliegen.<br />
Und welche Ziele verfolgt er als Gemeinderat? Ihm<br />
liegen die Unterstützung und die Pflege des Vereinslebens<br />
sehr am Herzen, „denn nur so kann verhindert<br />
werden, dass Tegernheim zur reinen Schlafstadt Regensburgs<br />
verkommt“. Handlungsbedarf sieht er auch<br />
in Sachen Jugendarbeit. Was er schätzt an „seinem“<br />
Gemeinderat: „Dass hier Demokratie funktioniert und<br />
dass die Meinung anderer geachtet wird.“<br />
Süditalien pur: Wenn<br />
Mazzotta redet, dann<br />
mit vollem Körpereinsatz.<br />
13
14<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
Neutraublinger Firma erhält Bayerischen Qualitätspreis:<br />
Auszeichnung für Micron Electronic<br />
Micron aus Neutraubling freut sich über den Bayerischen Qualitätspreis.<br />
Staatsminister Erwin Huber, Qualitätsleiter Thomas Mosel und Vorstandsvorsitzender<br />
Christoph Maria Spanner (v. l.).<br />
Europäisches Bürgerforum in Beratzhausen:<br />
Europa-Impulse für den <strong>Landkreis</strong><br />
Bürgernahes Europa: Arbeitskreise formulierten<br />
ihre Wünsche.<br />
D as ist eine gigantische Auszeichnung für unsere<br />
Firma“, freut sich Christoph Maria Spanner,<br />
Vorstandsvorsitzender der Micron Electronic Devices<br />
AG in Neutraubling, über die Verleihung des Bayerischen<br />
Qualitätspreises. Micron, ein führender Systempartner<br />
in der Automobilindustrie, arbeitet mit 130<br />
Mitarbeitern seit über zwölf Jahren erfolgreich an<br />
Innovationen im Automobil. Dabei hat sich die Micron<br />
AG auf die Segmente Komfort, Sicherheit und<br />
Fahrerentlastung spezialisiert. Besonders in der Nische<br />
der Kleinserien und der Hersteller von Luxus-Automobilen<br />
konnte sich die Micron AG einen exklusiven<br />
Ruf erwerben.<br />
Im März nahm Spanner den Bayerischen Qualitätspreis<br />
aus den Händen von Wirtschaftsminister Erwin<br />
Huber in Empfang. Die Feierlichkeiten fanden in<br />
festlichem Rahmen in der Münchener Residenz statt.<br />
Für Qualitätsmanager Thomas Mosel von Micron ist<br />
„dieser Bayerische Qualitätspreis ein ganz besonderer<br />
Meilenstein“ und auch „ein Zeichen, dass wir auf dem<br />
richtigen Weg sind, um konkurrenzfähig zu bleiben“.<br />
Landrat Herbert Mirbeth gratulierte zur Auszeichnung,<br />
die einmal mehr zeige, dass Micron „<strong>zum</strong> positiven<br />
Gesamtbild unserer Wirtschaftsregion einen wesentlichen<br />
Beitrag leistet“. Der Landrat bezeichnete<br />
Micron als einen führenden Systempartner, der sich<br />
mit innovativen Entwicklungen, hohen Qualitätsstandards<br />
und kundennahen Dienstleistungen einen hervorragenden<br />
Ruf in einem heiß umkämpften Markt<br />
erobert habe.<br />
Als eine von 15 Kommunen war der <strong>Landkreis</strong><br />
Regensburg vom Auswärtigen Amt ausgewählt<br />
worden für ein Regionales Bürgerforum, eine Veranstaltungsreihe,<br />
die in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten<br />
aus Anlass des 50. Jahrestages der Unterzeichung der<br />
Römischen Verträge (25. März 1957) stattfindet.<br />
Knapp 50 Bürgerinnen und Bürger aus dem <strong>Landkreis</strong>,<br />
darunter viele Kommunalpolitiker, diskutierten<br />
gut vier Stunden über Visionen für Europa aus den<br />
Themenbereichen „Energie und Umwelt“, „Familie<br />
und soziale Sicherung“ und „Immigration und globale<br />
Rolle“.<br />
Die Moderatoren übergaben am Schluss die erarbeiteten<br />
Ergebnisse der Arbeitskreise an Beratzhausens<br />
Bürgermeister Georg Thaler, Detlev Groß vom Auswärtigen<br />
Amt und an Hans Prechtl vom Regensburger<br />
Landratsamt.
<strong>Unser</strong> Land<br />
Viele Aktionen beim „Girls’Day“:<br />
„Frauenuntypische“ Berufe entdecken<br />
Auch in diesem Jahr hat die Gleichstellungsstelle<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Regensburg gemeinsam mit der<br />
Wirtschaftsförderung und der Agentur für Arbeit<br />
wieder Aktionen <strong>zum</strong> „Girls’Day“ initiiert. Bei dieser<br />
deutschlandweiten Initiative sind junge Mädchen eingeladen,<br />
„frauenuntypische“ Berufe zu entdecken. So<br />
fasziniert Technik nicht nur Jungen, sondern auch<br />
Mädchen, besonders, wenn sie lebens- und praxisnah<br />
vermittelt wird. Beim heurigen „Girls’Day“ schnupperten<br />
auch Jungen in Mädchenberufen, so z. B. aus der<br />
6. und 7. Klasse der Realschule Regenstauf im Wenzenbacher<br />
Johanniter-Kindergarten, um sich mit dem Berufsbild<br />
Kindergärtner/in vertraut zu machen.<br />
Landrat Herbert Mirbeth hat Mädchen aus der<br />
Regenstaufer Realschule besucht, die sich an der<br />
Werkbank der Maschinenfabrik Reinhausen umsahen.<br />
Mit auf dem Bild Personalleiter Gerold<br />
Hasel (rechts).<br />
Rock – Punk – Metal – HipHop:<br />
<strong>Landkreis</strong> sucht Nachwuchsmusiker<br />
Die Jugendpfleger des Kreisjugendamtes Regensburg<br />
veranstalten am 29. September das 1. Open-<br />
Air-Festival für Nachwuchsbands aus dem <strong>Landkreis</strong><br />
Regensburg. Das Musikevent findet in Verbindung mit<br />
dem alljährlichen Skateboard-Contest am Skaterpark<br />
in Regenstauf statt.<br />
Gesucht werden Nachwuchsmusiker aller Musikrichtungen<br />
– egal ob Rock, Punk, HipHop oder Metal –<br />
die Live-Erfahrung sammeln und ihre Musik im Rahmen<br />
des Festivals einem großem Publikum präsentieren<br />
möchten. Interessierte Bands melden sich bitte bei<br />
Wettbewerb für Jugendbands:<br />
Der Park rockt<br />
Am 5. Juli <strong>2007</strong>, wird in der MusikAkademie<br />
Schloss Alteglofsheim <strong>zum</strong> dritten Mal der Alteglofsheimer<br />
Rockpreis vergeben. Schüler- und<br />
Jugendbands können sich mit Demo-Band und<br />
Informationen zur Band noch bis <strong>zum</strong> 31. Mai<br />
<strong>2007</strong> bewerben. Die Veranstaltung steht in diesem<br />
Jahr unter der Schirmherrschaft von Landrat Herbert<br />
Mirbeth. Anmeldungen und Infos gibt es in<br />
der Bayerischen MusikAkademie Schloss Alteglofsheim,<br />
Am Schlosshof 1, 93087 Alteglofsheim, Telefon<br />
0 94 53/9 93 10, Info@musikakademie-alteglofsheim.de<br />
bzw. www.musikakademie-alteglofsheim.de<br />
den Ansprechpartnern der Jugendtreffs oder direkt bei<br />
den Jugendpflegern im Kreisjugendamt Philipp Noß<br />
(09 41/40 09-3 67) oder Peter Weigl (09 41/40 09-2 17)<br />
bzw. per E-Mail unter mobile.jugendarbeit@landratsamt-regensburg.de<br />
an. Falls bereits Demo-Bänder<br />
vorhanden sind, können diese der Anmeldung gerne<br />
beigefügt werden.<br />
Zudem werden auch Breakdance- oder HipHop-Tanzgruppen<br />
gesucht, die Lust haben, sich mit anderen<br />
Gruppen zu messen, oder ihre Choreografie einem<br />
größeren Publikum vorstellen möchten.<br />
Garten-Kunst-Wohnen auf Schloss Haus:<br />
Stilvolles im Schlossgarten<br />
Auf Schloss Haus, Gemeinde Thalmassing, ist<br />
vom 17. bis 20. Mai wieder die Verkaufsausstellung<br />
„Garten-Kunst-Wohnen“ zu sehen. Über 60 Aussteller<br />
zeigen auf 10.000 Quadratmetern im Schlosspark<br />
selbst, im Innenhof und in einigen Räumen<br />
des Schlosses ein vielseitiges Angebot an Wohn-<br />
und Gartenaccessoires, Gartenmöbel, Pflanzen und<br />
Gehölze sowie Blühendes und Dekoratives. Zudem<br />
gibt es Workshops, Vorträge und musikalische Leckerbissen<br />
(www.garten-kunst-wohnen.de). Landrat<br />
Herbert Mirbeth eröffnet die Veranstaltung am<br />
Freitag, 18. Mai, um 14.00 Uhr.<br />
15
16<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
Landrat: „Wir brauchen diese jungen Leute“<br />
<strong>Landkreis</strong> informiert zur Ausbildung<br />
Auch der <strong>Landkreis</strong><br />
selbst informierte über<br />
die Ausbildungsmöglichkeiten<br />
der Verwaltung.<br />
Wer wollte, konnte<br />
schon mal mit Schaufel<br />
und Besen die Praxis<br />
erproben (Bild rechts).<br />
Die „Aktionstage für Ausbildung, die der <strong>Landkreis</strong><br />
an fünf Schulen (Laaber, Regenstauf, Alteglofsheim,<br />
Wörth und Neutraubling) organisierte,<br />
waren ein voller Erfolg. Landrat Herbert Mirbeth freut<br />
sich, „dass 2.000 Jugendliche und Eltern bewiesen<br />
haben, dass ihnen Beruf und Ausbildung nicht gleichgültig<br />
sind“.<br />
Der Landrat dankt auch den Firmen und Institutionen:<br />
„Ohne sie wäre die Aktion bei weitem nicht so<br />
großartig verlaufen.“ Rund 140 Firmen, Verbände<br />
und Einrichtungen stellten sich und ihre Ausbildungs-<br />
möglichkeiten und -chancen während der Aktionstage<br />
vor.<br />
Wichtig: Vor der Berufswahl informieren<br />
Für Maria Politzka von der Wirtschaftsförderung<br />
des <strong>Landkreis</strong>es ist es „enorm wichtig, sich vor der<br />
Berufswahl so umfassend wie möglich zu informieren,<br />
um mögliche Enttäuschungen danach zu verhindern“.<br />
Auch für Karl Mooser, Leiter des Kreisjugendamtes<br />
stehen Sinn und Zweck solcher Veranstaltungen außer<br />
Elternbeirat:<br />
„Ein informativer Tag“<br />
„Herzlichen Dank für die Organisation und überhaupt<br />
für das tolle Engagement des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Regensburg beim Aktionstag für Ausbildung“,<br />
schrieb Andreas M. Neumeier, Vorsitzender des<br />
Elternbeirates der Volksschule Alteglofsheim-<br />
Köfering, an Landrat Herbert Mirbeth und Maria<br />
Politzka von der Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Es sei ein sehr interessanter Tag gewesen:<br />
„Schüler und Eltern haben sich gleichermaßen<br />
in idealer Weise über Berufsbilder und berufliche<br />
Perspektiven informieren und Gespräche mit Firmen-<br />
und Verbandsvertretern führen können.“
Frage. Er weiß, dass fehlende berufliche Zukunftsperspektiven<br />
die hauptsächliche Ursache für viele Problemfälle<br />
sind, mit denen das Jugendamt alltäglich zu<br />
kämpfen hat.<br />
„Es hat sich gelohnt vorbeizuschauen“<br />
Von denen, die gekommen waren, hörte man immer<br />
wieder: „Es hat sich gelohnt, hier vorbeizuschauen.“<br />
Der Landrat weiß, wie wichtig auch den Eltern ein<br />
guter Ausbildungsplatz ist. Dies sei deutlich zu spüren<br />
gewesen, als er im Sommer vergangenen Jahres eine<br />
Aktionstage für Ausbildung in Neutraubling und Wörth:<br />
Landrat Mirbeth dankt den Firmen und Verbänden<br />
Nach den Aktionstagen in Laaber, Regenstauf und<br />
Alteglofsheim/Köfering haben auch die Projekte<br />
in Neutraubling und Wörth a. d. Donau ein<br />
überwältigendes Echo gefunden. Landrat Herbert<br />
Mirbeth dankte bei der abschließenden Veranstaltung<br />
in Neutraubling den Firmen und Institutio-<br />
Adler Modemärkte<br />
Neutraubling<br />
Agentur für Arbeit<br />
Regensburg<br />
AOK Regensburg<br />
Bäcker-Innung<br />
Regensburg<br />
Barmer Ersatzkasse<br />
Neutraubling<br />
Bauunternehmen<br />
Guggenberger<br />
Mangolding<br />
Bayerischer Hotel- und<br />
Gaststättenverband<br />
Regensburg<br />
Berufsfachschule für<br />
Altenpflege und Altenpflegehilfe<br />
Regensburg<br />
Berufsfachschule<br />
für Krankenpflege<br />
am Bezirksklinikum<br />
Regensburg<br />
BMW AG<br />
Regensburg<br />
BRK Berufsfachschule<br />
für Physiotherapie<br />
Regensburg<br />
BRK Senioren- und<br />
Servicezentrum<br />
Neutraubling<br />
Bundespolizei<br />
Einstellungsberater<br />
Schwandorf<br />
Dachdecker-Innung<br />
Oberpfalz und Kreis<br />
Kelheim<br />
Deutsche Telekom AG<br />
Regensburg<br />
Diözesanstelle<br />
Berufungspastoral<br />
Regensburg<br />
Elektro Kramer<br />
Wörth a. d. Donau<br />
EuroGraphics AG<br />
Kunstdruckverlag<br />
Barbing/Neutraubling<br />
Fachlehrerin und<br />
Friseurmeisterin Kellner<br />
Zeitlarn<br />
Fremdsprachenschule<br />
Regensburg<br />
Fußboden Hofmann<br />
Neutraubling<br />
GERNEP Etikettiertechnik<br />
Barbing<br />
Hofapotheke<br />
Wörth a. d. Donau<br />
Kartonagen- und Hülsenfabrik<br />
Erich Müller<br />
Wörth a. d. Donau<br />
KFZ-Innung Oberpfalz<br />
und Kelheim<br />
Kirchliche Fachakademie<br />
für Sozialpädagogik<br />
Regensburg<br />
Kreiskrankenhaus<br />
Wörth a. d. Donau<br />
KRONES AG<br />
Neutraubling<br />
Landesverband des<br />
Bayer. Einzelhandels<br />
Regensburg<br />
<strong>Landkreis</strong> Regensburg<br />
LIDL<br />
Verbrauchermärkte<br />
Straubing<br />
Malerbetrieb<br />
Josef Hochstetter<br />
Sulzbach/Donau<br />
Malerbetrieb KETT<br />
Wörth a. d. Donau<br />
Metzgerei Fenzl<br />
Regensburg<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
Nachvermittlungsaktion startete, wo immerhin 35 junge<br />
Leute zusätzlich einen Ausbildungsplatz erhalten<br />
konnten. Was dem Landrat besonders am Herzen liegt,<br />
den Hauptschulabsolventen eine Chance zu geben,<br />
„denn sie haben es verdient. Sie bringen eine praxisbezogene<br />
Grundausbildung mit. <strong>Unser</strong>e Betriebe und die<br />
Gesellschaft brauchen diese jungen Leute“.<br />
Übrigens: Auf der Internetseite des <strong>Landkreis</strong>es Regensburg<br />
(www.landkreis-regensburg.de) sind unter dem<br />
Stichwort „Ausbildungsplatzoffensive“ Angebote für<br />
offene Lehrstellen zu finden, die ständig aktualisiert<br />
werden.<br />
nen ohne deren Mitarbeit und Hilfe diese Tage der<br />
Information für Schülerinnen und Schüler und deren<br />
Eltern nicht hätten organisiert werden können.<br />
Wir veröffentlichen gern an dieser Stelle die<br />
Betriebe, die in Wörth und Neutraubling mitgemacht<br />
haben.<br />
Metzgerei Gierstorfer<br />
Pfatter<br />
Metzger-Innung<br />
Regensburg<br />
Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />
Ndb./Opf.<br />
Regensburg<br />
Polizeidirektion Regensburg<br />
Einstellungsberatung<br />
Private Lehranstalten<br />
Eckert<br />
Regenstauf<br />
Reinhold Reinhardt<br />
Heizungsbau<br />
Barbing<br />
Siemens<br />
Professional Education<br />
Regensburg<br />
Sparkasse<br />
Regensburg<br />
Spedition Preymesser<br />
Regensburg/Neutraubling<br />
Spedition Schenker<br />
Deutschland AG<br />
Neutraubling<br />
Staatliches Berufsbildungszentrum<br />
Regensburg<br />
Städtische Berufsfachschule<br />
für Büroberufe<br />
Regensburg<br />
Steinwerkstätte<br />
Christoph Bücker<br />
Wörth a. d. Donau<br />
STI<br />
Display + Verpackung<br />
Neutraubling<br />
Technoplast<br />
Wörth a. d. Donau<br />
Tierarzt Dr. Schulz<br />
Neutraubling<br />
Verband Garten-,<br />
Landschafts- und Sportplatzbau<br />
Bayern<br />
Gräfelfing<br />
Verwaltungsgemeinschaft<br />
Wörth a. d. Donau<br />
Volkshochschule <strong>Landkreis</strong><br />
Regensburg<br />
Wehrdienstberatung<br />
Regensburg<br />
17
18<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
In Altenthann: Die Volksschule im Wandel der Zeit<br />
255 Kinder in zwei Klassenzimmern<br />
Schule und Bildung: Diesem Thema widmet sich<br />
die Heimat- und Archivpflege im <strong>Landkreis</strong> in<br />
diesem Jahr. Landrat Herbert Mirbeth eröffnete in<br />
Altenthann die zentrale Ausstellung über den Schulalltag<br />
in den letzten 200 Jahren. Professor Dr. Hubert<br />
Buchinger gab in seinem Festvortrag „Die Bayerische<br />
Volksschule im Wandel der Zeit“ einen kenntnisreichen<br />
Überblick über das Bayerische Volksschulwesen,<br />
das immer Spielball der wechselnden politischen Konstellationen<br />
war und ist.<br />
„Entlassschein“ für die Heirat<br />
Volksschulbildung war bis <strong>zum</strong> Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
Angelegenheit der Kirche, dies änderte sich<br />
erst in der Napoleonischen Zeit. Die grundlegende<br />
Bildung nahm der Staat nun selbst in die Hand. 18<strong>02</strong><br />
wurde sogar eine allgemeine Schulpflicht eingeführt,<br />
bei der empfindliche Sanktionen drohten. So war der<br />
„Entlassschein“ Voraussetzung um einen Hof übernehmen<br />
zu können; auch für Handwerksausbildung sowie<br />
Heirat war er nötig. Schulschwänzen war damit aber<br />
auch nicht zu verhindern. So fehlten die Volksschüler<br />
etwa in Wörth im Schuljahr 1853/54 im Schnitt an 73<br />
Unterrichtstagen.<br />
Moderner Lehrplan schon 1804<br />
Bildung wurde, wie der Militärdienst, als Eingriff in<br />
die persönliche Freiheit der Familien begriffen. Mit<br />
Weitere Ausstellungen „Schule & Bildung“<br />
Neben der zentralen Schau im Altenthanner Heimatmuseum sind auch in<br />
einigen Gemeinden noch interessante Ausstellungen <strong>zum</strong> Thema „Schule &<br />
Bildung“ aus dem lokalen Blickwinkel zu sehen:<br />
Neutraubling, bis 3. Juli <strong>2007</strong>: „Schulen in Neutraubling“<br />
Konzept: Cäcilie Vilsmeier, Karl-Heinz Westenhuber<br />
Ort: Neutraubling, Stadtmuseum<br />
Öffnungszeiten: Do. 15.00 bis 19.00 Uhr, Sa./So., 14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Regenstauf, bis 20. Mai <strong>2007</strong>: „Fünf Jahrhunderte Schule in Regenstauf“<br />
Konzept: Gerhard Kemmeter, Georg Gahr<br />
Ort: Regenstauf, Kulturhaus<br />
Öffnungszeiten: Do./Fr. 15.00 bis 18.00 Uhr, Sa./So. 14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Nittendorf, 11. Oktober bis 16. November <strong>2007</strong>: „Von den Dorfschulen zur<br />
modernen Grund- und Hauptschule im Markt Nittendorf“<br />
Konzept: Heidi Sossau, Bürgermeister Max Knott<br />
Ort: Nittendorf, Rathaus<br />
Öffnungszeiten: während der Öffnungszeiten des Rathauses (Führungen auf<br />
Anfrage)<br />
argen wirtschaftlichen Auswirkungen gerade für ärmere<br />
Schichten. Denn ein Kind, das zur Schule ging, fiel<br />
als Arbeitskraft aus. Erstaunlich modern war der erste<br />
allgemein gültige Lehrplan von 1804 von Staatsrat<br />
Mathias Wismayr. Er stellte das Wohl der Kinder in<br />
den Mittelpunkt, legte Wert auf Sachunterricht, sah<br />
auch Unterricht im Freien vor und sogar naturwissenschaftliche<br />
„Experimente“.<br />
Natürlich wichen Theorie und Praxis voneinander ab.<br />
Die Lehrerausbildung war verkümmert, die Lehrer<br />
Hungerleider, die nur durch den an den Lehrerdienst<br />
gekoppelten Mesnerdienst überleben konnten und<br />
die Schulhäuser waren meist viel zu klein. So sollten<br />
etwa in Altenthann 1833 255 Kinder in zwei winzigen<br />
Klassenzimmern unterrichtet werden. Da freute sich<br />
der Lehrer beinahe, wenn viele Schüler fehlten. Denn<br />
alle Schüler hätten gar nicht in die Klassenzimmer<br />
gepasst.<br />
„Volksschule“ und „Deutsche Schule“<br />
Aber schon zu Zeiten der Revolution von 1848 wurde<br />
den herrschenden Schichten das Volk zu schlau und<br />
aufmüpfig. Deshalb „stutzte“ man die Lehrerausbildung;<br />
der aufmüpfige Name „Volksschule“ wurde zeitweise<br />
in „Deutsche Schule“ umbenannt. Die Politik<br />
mischte sich immer wieder ein. Liberale, konservative<br />
und klerikale Kräfte kämpften um Unterrichtsinhalte,<br />
Stil und Form. So führte etwa der Ortspfarrer bis 1918<br />
die Schulaufsicht vor Ort. Abgeschafft wurde das erst<br />
So eng mag es ausgesehen haben: Schülerinnen<br />
und Schüler der Grundschule Altenthann auf den<br />
harten Bänken ihrer Vorfahren.
in der Revolution von 1918. Aber durch das Konkordat<br />
in den 20er Jahren blieb die Bekenntnisschule<br />
bestehen.<br />
„Führer, Rasse, Vaterland“<br />
Einschneidend ideologisiert wurde die Volksschule<br />
zur NS-Zeit. „Führer, Rasse und Vaterland“ nahmen<br />
eine zentrale Rolle ein. Doch regte sich auch Widerstand;<br />
das Abhängen der Kreuze in den Klassenzimmern<br />
(Kruzifixerlass) etwa konnte nie richtig umgesetzt<br />
werden.<br />
Heiß umkämpft war wieder die Bekenntnisschule<br />
nach 1945. Praxisgerecht war sie nicht, denn durch die<br />
vielen Flüchtlinge lebten jetzt evangelische und katholische<br />
Bürger bunt gemischt durcheinander. Nicht<br />
nur deshalb setzte sich dann die Gemeinschaftsschule<br />
durch. Eine Lehre zog der Professor aus der Geschichte:<br />
Pragmatischen Schulreformen sollte man den Vorzug<br />
gegenüber harten Brüchen geben.<br />
Der Ausstellung selbst merkt man das hohe Engagement<br />
der Macher an. Kreisarchivpfleger Dr. Arthur<br />
Dirmeier steuerte kreative Ideen bei und vor Ort<br />
machte sich der Freundeskreis um Annelene Seidl und<br />
Agnes Manske Gedanken, wie man das hohe Gut „Bildung“<br />
visualisiert. Es ist ihnen gelungen.<br />
Die Ausstellung im Altenthanner Heimatmuseum<br />
ist bis 14. Oktober <strong>2007</strong> zu sehen. Öffnungszeiten:<br />
Sonntag 13.00 bis 16.00 Uhr (und nach Vereinbarung;<br />
Telefon 0 94 08/2 83).<br />
Das Motto <strong>2007</strong> „sportlich aktiv“:<br />
Bürgerpreis: „für mich, für uns, für alle“<br />
Über 23 Millionen Bürgerinnen und Bürger in<br />
Deutschland sind gemeinnützig aktiv. Dies ist das<br />
Ergebnis aktueller Erhebungen und gleichzeitig auch<br />
ein positiver Aspekt, ist doch die Anzahl der Menschen,<br />
die sich freiwillig für ihr Umfeld und unsere<br />
Gesellschaft stark machen, in den vergangenen Jahren<br />
eindrucksvoll gestiegen.<br />
Um die Vielzahl der Bürgerinnen und Bürger zu<br />
unterstützen, die ehrenamtlich aktiv sind, haben<br />
Abgeordnete des Bundestages, die Städte, <strong>Landkreis</strong>e<br />
und Gemeinden Deutschlands sowie die Sparkassen<br />
die Initiative „für mich, für uns, für alle“ ins<br />
Leben gerufen, die einmal jährlich den Bürgerpreis,<br />
Deutschlands größten bundesweiten Ehrenamtspreis,<br />
auslobt.<br />
Der Bürgerpreis <strong>2007</strong> steht unter dem Motto „sportlich<br />
aktiv“. Ausgezeichnet werden Personen und Projekte<br />
die im Bereich des Sports einen interessanten<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
Schwester Margarete, Priorin des Regensburger Kreuz-Klosters und gebürtige<br />
Altenthannerin, zeigt Landrat Herbert Mirbeth, Prof. Hubert Buchinger, Annelene<br />
Seidl und Kreisrat Peter Aumer ihr Klassenfoto des Geburtsjahrgangs<br />
1937. Dahinter (halb verdeckt) Kreisarchivpfleger Dr. Arthur Dirmeier und<br />
Dr. Thomas Feuerer vom Landratsamt Regensburg.<br />
Beitrag leisten, um den Sport als Integrations- und<br />
Sozialisationselement zu stärken.<br />
Vom „Junior“ bis <strong>zum</strong> „Lebenswerk“<br />
Der Bürgerpreis wird in vier Kategorien verliehen:<br />
„Junior“ zeichnet Bewerber bis <strong>zum</strong> Alter von 21<br />
Jahren aus. Die Kategorie „Alltagshelden“ richtet<br />
sich an Personen und Projekte ohne Altersbeschränkung,<br />
während in der Kategorie „Lebenswerk“ langjähriges<br />
ehrenamtliches Wirken eine Würdigung<br />
erfährt. Den gemeinsamen Einsatz mittlerer und<br />
kleiner Unternehmen mit ihren Mitarbeitern für<br />
die Gesellschaft honoriert die Kategorie „Arbeit &<br />
Engagement“, die in diesem Jahr erstmals ausgelobt<br />
wird. Auskünfte <strong>zum</strong> Wettbewerb gibt es auf der<br />
Internetseite www.buerger-engagement.de und auch<br />
beim Sachgebiet Kultur und Ehrenamt des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Regensburg (Telefon 09 41/40 09-3 35).<br />
19
20<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
34 Schutzgebiete und 33 Kläranlagen im <strong>Landkreis</strong>:<br />
Wasser: Ein sauberer Energielieferant<br />
Wir sind es gewohnt, den Wasserhahn aufzudrehen<br />
und schon kommt im wörtlichen Sinn Trinkwasser<br />
aus der Leitung. Dass dies nicht selbstverständlich<br />
ist, wird uns in manchen Urlaubsländern bewusst,<br />
wo es allzu oft heißt: Kein Leitungswasser trinken. Die<br />
gute Qualität unseres Wassers verdanken wir nicht nur<br />
unseren natürlichen Voraussetzungen, die es erlauben,<br />
das Trinkwasser aus gut geschütztem Grundwasser und<br />
aus Quellen zu entnehmen.<br />
34 Wasserschutzgebiete, in denen die Nutzung des<br />
Grund und Bodens gewissen Einschränkungen unterworfen<br />
ist, sichern die Qualität unseres Wassers. Für<br />
Für Jugendgruppen und Schulklassen:<br />
Der Jugendzeltplatz Zaar bei Kallmünz<br />
In idyllischer Lage direkt an der Naab bei Kallmünz liegt der Jugendzeltplatz Zaar<br />
des Regensburger Naherholungsvereins. Eine Wiese <strong>zum</strong> Zelten mit Lagerfeuerstelle,<br />
Tischtennisplatten und viel Platz für Spiele im Freien, Möglichkeiten <strong>zum</strong><br />
Baden und Kanu fahren, Rad- und Wandertouren zu nahe gelegenen Burgen oder<br />
einfach nur faulenzen. Viele Aktivitäten sind dort möglich. Und das Besondere: Es<br />
darf auch mal laut und lustig zugehen, denn ein Teil dieses Platzes steht ausschließlich<br />
Jugendgruppen, Schulklassen, Eltern-Kind-Gruppen etc. zur Verfügung.<br />
Zur Ausstattung gehören Spülbecken im Freien, WC, Waschanlagen und Duschen,<br />
getrennt für Jungen und Mädchen. Holz für ein Lagerfeuer kann vor Ort gekauft<br />
werden. Verschiedene Lebensmittelgeschäfte, Bäckerei, Metzgerei, Apotheke und<br />
eine Bank gibt’s etwa 15 Fußminuten entfernt im Markt Kallmünz. Selbst mitzubringen<br />
sind Zelt, Schlafsack, Geschirr, Kocher etc. Der Jugendzeltplatz bietet Platz<br />
für circa 60 Personen.<br />
Anmeldung und Infos beim Regensburger Kreisjugendamt unter 09 41/40 09-2 39<br />
oder -4 51 oder per E-Mail: jugendarbeit@landratsamt-regensburg.de.<br />
die Gewinnung des Grundwassers und den Weg bis<br />
<strong>zum</strong> Haushalt sorgen die Gemeinden und Zweckverbände<br />
(Zusammenschlüsse mehrerer Gemeinden).<br />
Gute Reinigung über Kläranlagen<br />
Übrigens: Für das verbrauchte und verschmutzte Wasser<br />
sind dann auch wieder Gemeinden und Zweckverbände<br />
zuständig. Im <strong>Landkreis</strong> Regensburg reinigen<br />
derzeit 33 kommunale Kläranlagen das Wasser so gut,<br />
dass es wieder in den natürlichen Kreislauf geführt,<br />
d. h. entweder in einen Fluss/Bach oder ins Grundwasser<br />
eingeleitet werden kann. Wasser geht also nicht<br />
„verloren“.<br />
2.300 Anwesen im <strong>Landkreis</strong>, meist abgelegen oder in<br />
sehr kleinen Ortsteilen, können nicht an eine zentrale<br />
Kanalisation angeschlossen und über eine große<br />
Kläranlage entsorgt werden. Sie sind auf sogenannte<br />
Kleinkläranlagen angewiesen, die über eine biologische<br />
Reinigungsstufe verfügen.<br />
Strom für 58.000 Haushalte<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Regensburg ist außerdem reich an Flüssen<br />
und Bächen. Die größten sind die Donau, der Regen,<br />
die Naab, die Große Laber, die Schwarze Laber<br />
und die Vils. Daneben gibt es noch zahlreiche kleinere<br />
Fließgewässer. Diese Gewässer liefern uns auch Energie.<br />
94 Triebwerke produzieren Strom, davon alleine<br />
42 an der Schwarzen Laber. Das sind 2<strong>02</strong> Millionen<br />
Kilowattstunden Strom: Strom, der umweltfreundlich<br />
und ohne Schadstoffausstoß gewonnen wird. Damit<br />
kann man 58.000 Haushalte mit Strom versorgen.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Landkreis</strong> Regensburg, vertreten<br />
durch Landrat Herbert Mirbeth,<br />
Internetadresse: www.landkreis-regensburg.de<br />
E-Mail: pressestelle@landratsamt-regensburg.de<br />
Redaktion: Für den Text verantwortlich:<br />
Wolfgang Brandl, Landratsamt Regensburg<br />
Kontakt: Andrea Zeller, Telefon (09 41) 40 09-4 55<br />
Fotos: <strong>Landkreis</strong> Regensburg, Bauer, Hagen, Raith,<br />
Weiß u. a.<br />
Anzeigen: Media- + Werbeservice Anna Maria Faust, Regensburg<br />
Telefon (09 41) 9 20 08-25<br />
Layout/Satz: G. Lichtenstern, Regensburg, Telefon (09 41) 5 82 46<br />
Druck: Mittelbayerisches Druckzentrum GmbH & Co. KG,<br />
Regensburg<br />
Vertrieb: V.I.A., Regensburg<br />
Auflage: 72.000
<strong>Unser</strong> Land<br />
Kindergarten und Maschinenfabrik waren Stationen:<br />
Ministerpräsident Stoiber im <strong>Landkreis</strong><br />
Zum ersten Mal war ein bayerischer Ministerpräsident<br />
in Pfatter. Dr. Edmund Stoiber besuchte den Kindergarten<br />
„Storchennest“ mit dem einzigen männlichen<br />
Kindergartenleiter im <strong>Landkreis</strong>, die Maschinenfabrik<br />
BMS, einen mittelständischen Betrieb mit 40 Mitarbeitern<br />
und vier Auszubildenden, und kam dann im<br />
Patriotisches Bücher-Ranking:<br />
Auf der Bestseller-Liste: Zweimal Platz eins<br />
Was haben Papst Benedikt XVI. und die Krimi-<br />
Autorin Andrea Maria Schenkel gemeinsam? Beide<br />
haben ihren Hauptwohnsitz im <strong>Landkreis</strong> Regensburg,<br />
der Papst in Pentling und Andrea Schenkel in<br />
Pollenried, Markt Nittendorf, und beide beherrschen<br />
mit ihren Werken Platz eins der auch im „Spiegel“<br />
veröffentlichten Buchreport-Bestsellerliste. Der Papst<br />
führt mit der Neuerscheinung „Jesus von Nazareth“<br />
die Liste der Sachbücher an, Andrea Maria Schenkel<br />
behauptet schon seit Wochen mit ihrem Krimi<br />
„Tannöd“ die Belletristik.<br />
Landrat Herbert Mirbeth hat als Spiegel-Leser diese<br />
aus patriotischer Sicht außergewöhnliche Situation<br />
entdeckt, die vielleicht noch ein wenig anhalten, sich<br />
aber dann so schnell nicht wiederholen wird.<br />
brechend vollen Gierstorfer-Saal, wo er von Landrat<br />
Herbert Mirbeth begrüßt wurde, mit den Bürgerinnen<br />
und Bürgern ins Gespräch.<br />
Bei BMS lobte Stoiber deren hohe Ausbildungquote<br />
und auch die wachstumsfördernde Rolle des Mittelstandes<br />
in Bayern.<br />
Karin und Edmund<br />
Stoiber, begrüßt von<br />
Landrat Herbert Mirbeth,<br />
MdL Sylvia Stiersdorfer<br />
und Bürgermeister<br />
Josef Heuschneider.<br />
21
22<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
In Hemau: Seniorenheim und Krankenhaus:<br />
Rotes Kreuz investiert 6,5 Millionen<br />
Mit dem Spatenstich am Hemauer Kreiskrankenhaus<br />
wurde nicht nur ein Investitionsvolumen<br />
von 6,5 Millionen Euro ausgelöst, sondern auch ein<br />
neuer Weg für das Hemauer Haus beschritten. Der<br />
Kreisverband und die Sozialservicegesellschaft des<br />
Bayerischen Roten Kreuzes investieren in ein neues<br />
Konzept einer Pflegeeinrichtung, das die ständige Anwesenheit<br />
eines Arztes vorsieht. Mit daneben zusätz-<br />
Auch Bürgermeister Rummel war dabei:<br />
Landrat gratulierte dem Papst<br />
lich 30 Akutbetten ist für den westlichen <strong>Landkreis</strong><br />
auch die medizinische Grundversorgung gesichert.<br />
Für Landrat Herbert Mirbeth wird diese Verbindung<br />
von Seniorenheim und Akutkrankenhaus zukunftsweisend<br />
sein, wie er beim Spatenstich versicherte.<br />
Die Bevölkerung rief er <strong>zum</strong> Vertrauen in diese Einrichtung<br />
auf, um so auch die nötige Akzeptanz zu<br />
erreichen.<br />
<strong>Unser</strong> Bild zeigt Sepp Zenger, BRK-Kreisgeschäftsführer, Günther Hettenkofer, Geschäftsführer der Sozialservicegesellschaft<br />
des Bayerischen Roten Kreuzes, Landrat Herbert Mirbeth, den Hemauer Bürgermeister<br />
Johann Pollinger, BRK-Kreisvorsitzenden Dr. Heinrich Körber, Architekt Christoph Vockerodt und Herrmann<br />
Wittl von der gleichnamigen Baufirma aus Beratzhausen.<br />
Die besten Wünsche aller Bürgerinnen und Bürger<br />
des <strong>Landkreis</strong>es überbrachte Landrat Herbert Mirbeth<br />
in Rom Papst Benedikt XVI. Der weltweit prominenteste<br />
<strong>Landkreis</strong>bürger ist in Pentling, wo sein Haus<br />
steht, immer noch mit Hauptwohnsitz gemeldet. Die<br />
Pentlinger erinnern sich gern an den bescheidenen<br />
und freundlichen Mitbürger. Der Papst freute sich,<br />
mit dem Landrat, dem Pentlinger Bürgermeister Albert<br />
Rummel und der 2. Bürgermeisterin Karin Renkawitz<br />
vertraute Gesichter aus der Heimat zu sehen. Er erinnere<br />
sich gern an seinen Besuch und den freundlichen<br />
Empfang der Pentlinger Bürgerinnen und Bürger.<br />
Die besten Wünsche vom <strong>Landkreis</strong> Regensburg:<br />
Landrat Herbert Mirbeth gratuliert Papst Benedikt<br />
XVI. <strong>zum</strong> 80. Geburtstag; dahinter Bürgermeister<br />
Albert Rummel, Pentling.
<strong>Unser</strong> Land<br />
Historische Fotos aus Künstlerhand:<br />
Kallmünz: Ort der Kunstgeschichte<br />
Die Liebesgeschichte eines prominenten Paares hat<br />
dem Markt Kallmünz ein Stückchen Berühmtheit,<br />
das Flair des Künstlerortes und auch historische<br />
Fotografien beschert, die derzeit im Münchner<br />
Lenbachhaus zu sehen sind. „Geschossen“ hat die<br />
Aufnahmen die Malerin Gabriele Münter, die sich<br />
im Sommer 1903 mit ihrem Lehrer und Geliebten<br />
Wassily Kandinsky in Kallmünz aufhielt. Man wohnte<br />
in der „Roten Amsel“ und unternahm Ausflüge in die<br />
Gegend, meist mit dem Fahrrad. Die Zeit in Kallmünz<br />
hat auch in Gemälden und Skizzen Niederschlag<br />
gefunden. Die Gassen und malerischen Winkel sind<br />
ebenso zu sehen, wie z. B. das Kirchlein in Eich, die<br />
Burg Wolfsegg oder Straßenszenen in Nabburg.<br />
Beginn schicksalhafter Jahre<br />
Kallmünz stand am Beginn aufregender Jahre einer<br />
unglücklich endenden Beziehung. Die beiden „verlobten“<br />
sich in Kallmünz, während Kandinskys Frau<br />
unglücklich in München auf dessen Rückkehr wartete.<br />
Nach Jahren eines unsteten Reiselebens lässt sich das<br />
Paar 1908 in Murnau nieder. 1914, mit Beginn des<br />
1. Weltkrieges, kehrt Kandinsky in seine russische<br />
Heimat zurück. Münter hat danach das Fotografieren<br />
aufgegeben, so als lohne es sich nicht mehr, das Leben<br />
festzuhalten.<br />
Die Münchener Ausstellung mit bisher größtenteils<br />
unveröffentlichten Fotos zeigt faszinierende Dokumente<br />
eines Künstlerpaares. Sie ermöglicht gleichsam den<br />
Die Freiwilligenagentur hilft und informiert:<br />
Wer hilft, wer braucht Hilfe?<br />
Gesuche:<br />
Lappersdorf: Betreuung und Wartung von Computern<br />
Neutraubling: Besuche bei Heimbewohnern: Vorlesen,<br />
Spaziergänge, evtl. Betreuung von Spiel-/Bastelrunden,<br />
Begleitung bei Ausflügen, Einführung<br />
Surfen im Internet<br />
Obertraubling: Besuchsdienste und Mithilfe bei Veranstaltungen<br />
Pentling: Unterstützung bei der Betreuung von Kindern<br />
im Alter von 3 – 6 Jahren<br />
Sünching: Unterstützung im Schulunterricht, Gestaltung<br />
und Pflege der Homepage, Organisation<br />
von Veranstaltungen; Mittagsbetreuung für Kinder;<br />
Hilfe bei Töpferkurs, Malkurs, Theatergruppe<br />
Nittendorf: Hausaufgabenbetreuung für Grundschüler<br />
Blick hinter die Kulissen der Kunstgeschichte. Kallmünz<br />
und seine Umgebung gehören hier mit dazu.<br />
(bis 3. Juni <strong>2007</strong>, Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis<br />
18.00 Uhr).<br />
Angebote:<br />
Im gesamten <strong>Landkreis</strong> Regensburg: Unterhaltung,<br />
Kabarett bei Vereinsfeiern<br />
Laaber und Umgebung: Unterhaltung für Senioren<br />
Neutraubling: Hilfe im Bereich Soziales, Bildung und<br />
Schule/Kindergarten, Mathe-Nachhilfe für Gymnasium<br />
Pielenhofen/Wolfsegg: Hilfe in den Bereichen soziale<br />
Betreuung, Begleitung, Besuchsdienst, sowie Umwelt-/Natur-/Tierschutz.<br />
Schierling: Hilfe im Bereich Soziales, Kultur, Vereine<br />
<strong>Landkreis</strong> Regensburg<br />
Altmühlstraße 1 · 93059 Regensburg<br />
Telefon: 09 41/40 09-3 05 · Telefax: 09 41/40 09-4 90<br />
E-Mail: freiwilligenagentur@landratsamt-regensburg.de<br />
Internet: www.landkreis-regensburg.de<br />
Von Gabriele Münter<br />
fotografiert: Blick vom<br />
Burghügel.<br />
Die Freiwilligenagentur<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Regensburg informiert<br />
und berät über ehrenamtliche<br />
Tätigkeiten<br />
und vermittelt sie in<br />
enger Zusammenarbeit<br />
mit den Gemeinden.<br />
Nebenstehende Gesuche<br />
und Angebote<br />
liegen derzeit vor.<br />
23
Besonders für Kinder unter drei Jahren:<br />
Kreisjugendamt sucht Pflegeeltern<br />
Eine große Nachfrage nach Tagesbetreuung, besonders<br />
für Kinder unter drei Jahren, registriert das<br />
Kreisjugendamt. Vor allem in Barbing, Pfatter, Donaustauf,<br />
Tegernheim, Mintraching und Regenstauf werden<br />
Tagesmütter und -väter gesucht, die eine Betreuung<br />
übernehmen. Besonders geeignet sind natürlich<br />
Fachkräfte, wie beispielsweise Erzieher/innen oder<br />
Kinderpfleger/innen. Es können sich aber auch Personen<br />
ohne berufliche Vorbildung melden; Qualifizierungskurse<br />
werden angeboten.<br />
Umfangreiche Leistungen<br />
Wer eine Betreuung übernimmt, kann <strong>zum</strong> normalen<br />
Pflegegeld einen 20-prozentigen Qualifizierungszuschlag,<br />
einen Zuschuss zur Altersvorsorge, die Übernahme<br />
der Kosten der gesetzlichen Unfallversicherung<br />
und gegebenenfalls ein Zuschuss zur Krankenversicherung<br />
bekommen. Auch bei Krankheit werden diese<br />
Leistungen weiter gewährt. Das Pflegegeld wird übrigens<br />
in voller Höhe vom Jugendamt direkt an die<br />
Tagesmutter ausbezahlt. Die Eltern tragen anfallendes<br />
Spiel- und Essensgeld und den festgelegten Kostenbeitrag<br />
an das Jugendamt.<br />
Die Ansprechpartnerinnen im Kreisjugendamt Regensburg,<br />
Sieglinde Kaiser, Telefon 09 41/40 09-2 34, oder<br />
Ute Raffler, Telefon 09 41/40 09-4 91, geben auch per<br />
E-Mail: tagespflege@landratsamt-regensburg.de gern<br />
Auskunft.<br />
Gartentipps der Kreisfachberater:<br />
Frühling: Erste sinnliche Höhepunkte im Garten<br />
Der Mai bringt für den<br />
Gärtner den ersten sinnlichen<br />
Höhepunkt im Jahr.<br />
Düfte, Farben, Formen<br />
und Töne umgeben uns<br />
auf Schritt und Tritt. Die<br />
Obstbäume hatten dieses<br />
Jahr bereits im April ihre<br />
Hauptblüte, in diesem Monat<br />
beginnt die Rosenblüte,<br />
viele Ziersträucher blühen<br />
und duften, die ersten Prachtstauden zeigen ihre<br />
Farbpalette. Die Kreisfachberater für Gartenkultur<br />
und Landespflege des <strong>Landkreis</strong>es geben in „<strong>Unser</strong><br />
Land“ hilfreiche Tipps, diesmal Josef Sedlmeier zu<br />
den Gartenarbeiten im Mai.<br />
Rasenpflege: Mähen Sie den Rasen erst, nachdem<br />
die Gräser mindestens zehn Zentimeter Höhe<br />
erreicht haben. Je öfter Sie mähen, desto intensiver<br />
ist auch der Gieß- und Düngeaufwand. Vertikutieren<br />
ist nur bei verfilztem, nicht bei vermoostem<br />
Rasen sinnvoll!<br />
Obstgarten: Die erste und vielleicht süßeste Obsternte<br />
beginnt mit den Erdbeeren. Sorgen Sie dafür,<br />
Übrigens: Wer Kinder in Tagespflege aufnimmt, benötigt<br />
eine Pflegeerlaubnis, die beim Kreisjugendamt<br />
beantragt werden kann. Nähere Informationen erhalten<br />
Sie auch unter www.landkreis-regensburg.de im<br />
Internet (Sachgebiet Kreisjugendamt, Bereich: Kinderbetreuung/Tagespflege).<br />
dass die Früchte nicht am Boden aufliegen, sonst<br />
faulen sie sehr schnell. Eine Unterlage aus Stroh<br />
oder Holzwolle schafft Abhilfe.<br />
Gemüse: Der beste Schutz gegen alle Arten von<br />
fliegenden Schädlingen im Gemüsegarten ist die<br />
Abdeckung mit einem Insektenschutznetz. Inzwischen<br />
gibt es auch für so winzig kleine Schädlinge<br />
wie die Erdflöhe ausreichend engmaschige Netze.<br />
Besonders im Gemüsegarten sollte man an den<br />
Gießwasserverbrauch denken. Mulchen spart<br />
Wasser und schützt den Boden gegen zu starke<br />
Sonneneinstrahlung!<br />
Im Gewächshaus muss bei hoher Sonneneinstrahlung<br />
auch ausreichend gelüftet werden. Zu hohe<br />
Temperaturen schaden den Pflanzen und fördern<br />
die Anfälligkeit für Krankheiten.<br />
Zierpflanzen: Kübelpflanzen können jetzt ins<br />
Freie gestellt werden. Sinnvoll ist zu Beginn ein geschützter<br />
Platz am Haus, um die Pflanzen langsam<br />
an die veränderten Bedingungen zu gewöhnen.<br />
Sommer- und Balkonblumen werden (immer noch)<br />
nach den Eisheiligen gepflanzt. Nur, es kann sein,<br />
dass die Eisheiligen schon früher kommen!<br />
Stauden können jederzeit noch gepflanzt werden.<br />
Die Tagespflege: Eine<br />
zukunftsweisende Form<br />
der Kinderbetreuung.