Im Herbst zaubern Astern bunte Abschiedsgrüsse in ... - Natürlich
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NATUR<br />
Garten<br />
nicht so, wie der Gärtner will, sie legen<br />
sich um, sie knicken ab oder beg<strong>in</strong>nen zu<br />
wuchern und sie verhalten sich auch<br />
nicht unbed<strong>in</strong>gt so, wie es <strong>in</strong> den Büchern<br />
und <strong>in</strong> den Katalogen der Staudenzüchter<br />
steht. Und <strong>in</strong> jedem Jahr entwickeln die<br />
Gewächse sich sowieso wieder anders.<br />
Und zusätzlich vereiteln oft die gefrässigen<br />
Schnecken oder Wühlmäuse ehrgeizige<br />
Gärtnerpläne. Auch lange Trockenphasen<br />
im Sommer oder gar e<strong>in</strong> Hagelschlag<br />
können den Stauden schaden.<br />
Eigene Beobachtungen<br />
anstellen<br />
Um eigene Beobachtungen und Experimente<br />
am Standort des eigenen Gartens<br />
kommen private Staudengärtner nicht<br />
herum. Wenn e<strong>in</strong>e Pflanze an e<strong>in</strong>em<br />
Standort nicht so will, gräbt man sie aus<br />
und gibt ihr e<strong>in</strong>en anderen Platz, der<br />
ihren Ansprüchen besser entspricht. Der<br />
Spaten ist deshalb neben der Gartenschere<br />
das wichtigste Handwerkszeug des<br />
Staudengärtners. Da ist immer etwas ausund<br />
umzupflanzen oder zu teilen.<br />
Schliesslich eignen sich die Stauden<br />
aus dem eigenen Garten auch als hervorragendes<br />
Mitbr<strong>in</strong>gsel bei Besuchen anderer<br />
Blumenfreunde. Meistens werden solche<br />
Geschenke dankbar entgegengenommen.<br />
Doch bevor die Wurzelballen <strong>in</strong> den<br />
Boden kommen, sollten die Beschenkten<br />
sie erst e<strong>in</strong>mal argwöhnisch untersuchen<br />
28 <strong>Natürlich</strong> | 8-2004<br />
auf verräterische Wurzelrhizome des Giersch<br />
oder der Quecke (Spitzgras). In Staudenbeeten<br />
breiten sich diese wirklich<br />
schlimmen Wurzelunkräuter beziehungsweise<br />
-gräser nahezu ungeh<strong>in</strong>dert aus. In<br />
älteren Gärten, die nicht mehr <strong>in</strong>tensiv bewirtschaftet<br />
werden, erobern diese wuchskräftigen<br />
Pflanzen, die übrigens auch zu<br />
den Stauden zählen, das Terra<strong>in</strong>. Allenfalls<br />
robuste Gewächse wie Bauern-Pf<strong>in</strong>gstrosen<br />
oder grosse Taglilienhorste nehmen<br />
es mit diesen Wucherern auf. Staudengärtner<br />
<strong>in</strong> spe sollten es erst e<strong>in</strong>mal mit Stauden<br />
versuchen, die sich gut behaupten<br />
und nicht viel Pflege benötigen.<br />
E<strong>in</strong> gutes Vorbild s<strong>in</strong>d die Stauden, die<br />
<strong>in</strong> den Rabatten der traditionellen Bauerngärten<br />
stehen: Akeleien, Pf<strong>in</strong>gstrosen, Iris,<br />
Flockenblumen, Margeriten, Taglilien,<br />
Phlox, <strong>Astern</strong>, Staudensonnenblumen und<br />
<strong>Herbst</strong>-Fetthenne. Jetzt im Spätsommer<br />
und <strong>Herbst</strong> ist übrigens e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit,<br />
Staudenbeete im Stil der «mixed<br />
borders» oder – <strong>in</strong> schlichterer Form – Rabatten<br />
mit Stauden neu anzulegen.<br />
Stauden tauschen<br />
oder kaufen<br />
Auf dem Land ist es üblich, die Stauden<br />
von Garten zu Garten weiterzugeben. An<br />
manchen Orten organisieren Vere<strong>in</strong>e im<br />
<strong>Herbst</strong> Stauden-Tauschmärkte – e<strong>in</strong>e gute<br />
Möglichkeit, umsonst an die wertvollen<br />
Gewächse zu kommen. Das geschieht zu<br />
Die Dachwurz (Sempervivum) <strong>in</strong> unglaublicher Sortenfülle; sie kommt mit ganz<br />
magerem und trockenem Boden zurecht und wächst auch noch auf Mauerpfosten.<br />
1 Bergaster und <strong>Herbst</strong>fetthenne <strong>in</strong> trautem<br />
Mite<strong>in</strong>ander.<br />
2 Mit den W<strong>in</strong>terastern endet das Staudenjahr.<br />
Sie wollen eher trocken stehen wie hier direkt<br />
am Haus unter dem Dachvorsprung.<br />
1<br />
beiderseitigem Nutzen des Spenders und<br />
des Beschenkten. Den alten Stauden tut es<br />
<strong>in</strong> der Regel gut, wenn sie von Zeit zu Zeit<br />
geteilt und verpflanzt werden. Auf der<br />
anderen Seite wachsen die Teilstücke von<br />
Stauden aus anderer Leute Gärten auf<br />
den eigenen Beeten problemlos weiter,<br />
kommen schnell zur Blüte und entwickeln<br />
rascher grössere Bestände als gekaufte<br />
Stauden <strong>in</strong> Töpfchen. Die Gefahr, dass<br />
man sich bei solchen Tauschgeschäften<br />
Unkräuter wie den Giersch <strong>in</strong> den Garten<br />
holt, ist jedoch sehr gross. Lassen Sie also<br />
etwas Vorsicht walten und untersuchen<br />
Sie die Teilstücke genau auf die verräterischen<br />
Wurzelstücke des Wildkrauts.<br />
Wer e<strong>in</strong>en Garten ganz neu anlegt<br />
oder wer ganz bestimmte Sorten haben<br />
möchte, wird die Stauden jedoch eher im<br />
Gartencenter oder <strong>in</strong> der Staudengärtnerei<br />
kaufen. Da s<strong>in</strong>d die Pflänzchen zwar<br />
kle<strong>in</strong>er und müssen am Anfang oft gepäppelt<br />
werden, sodass sie richtig anwachsen,<br />
der grosse Vorteil ist jedoch, dass die<br />
Arten und Sorten genau nach Wuchshöhe<br />
und Blütenfarbe ausgesucht werden können.<br />
Es ist jedoch nicht nur vom Gestalterischen<br />
her entscheidend, auf die Sorte<br />
zu achten, es ist vielmehr auch von der<br />
Pflege her wichtig. Neue Staudensorten<br />
s<strong>in</strong>d oft robuster und widerstandsfähiger<br />
gegen Krankheiten, als die älteren Sorten.<br />
Sie wachsen meistens kompakter und<br />
blühen üppiger. Gerade bei den Staudenastern<br />
zeigt sich das deutlich.<br />
<strong>Astern</strong> s<strong>in</strong>d allgegenwärtig<br />
Die absoluten Stars im herbstlichen Garten<br />
s<strong>in</strong>d <strong>Astern</strong> aller Art. Beliebt nicht nur<br />
bei den Menschen, sondern beliebt auch<br />
bei der Tierwelt. Bienen und Schmetterl<strong>in</strong>ge<br />
belagern an warmen, sonnigen<br />
<strong>Herbst</strong>tagen die offenen Strahlenblüten.