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60 Jahre Volker Beyer, das klingt - Galerie Laterne

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sind die beiden Streifen „Schwarzweißabgleich<br />

Teil 1 und Teil 2“. Es sind Kämpfer für die Kunst<br />

dargestellt, ein Weißer und ein Schwarzer maskiert<br />

als Ritter oder wie eingeblendet 1000 <strong>Jahre</strong><br />

später als Astronaut und UFO-Kämpfer, darstellend<br />

den ewigen Kampf zwischen den verschiedenen<br />

künstlerischen Auffassungen. Einen endgültigen<br />

Sieger kann es nicht geben, immer nur<br />

Teilerfolge, die in der nächsten Szene wieder revidiert<br />

werden. Wie mischt sich deine Arbeit mit<br />

diesen Filmen und wie sind sie entstanden?<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Beyer</strong>: Die sind dort vor Ort spontan entstanden.<br />

<strong>Laterne</strong>: Auch bei einigen deiner Plastiken scheint<br />

es einen Schwarzweißabgleich zu geben. In Ihrer<br />

Menge und Verteilung verhalten sich die hellen<br />

und dunklen Flächen ähnlich wie beim Yin Yang<br />

Symbol geordnet, nur in erzgebirgischer Sicht<br />

expressiv verzahnt - wie zwei hohle Zähne ineinandergesteckt.<br />

Ist dir <strong>das</strong> selbst aufgefallen, <strong>das</strong>s<br />

dich die Auseinandersetzung mit hell und dunkel<br />

bemalten Flächen auf Holz besonders beschäftigt.<br />

Ist dieses gestalterische Mittel absichtlich eingesetzt<br />

oder ist <strong>das</strong> eher ein unbewusster Prozess?<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Beyer</strong>: Am Anfang ist es unbewusst. Mit der<br />

Zeit setzt man <strong>das</strong> dann bewusster ein. Wenn man<br />

dann merkt, <strong>das</strong> funktioniert irgendwie, verwendet<br />

man <strong>das</strong> auch. Ähnlich wie beim Schach, wo weiße und<br />

schwarze Figuren sich kontrastreich gegenüberstehen.<br />

<strong>Laterne</strong>: Es gibt sicher viele Künstler, die ablehnen,<br />

<strong>das</strong> Holz zu bemalen und eher <strong>das</strong> ursprüngliche<br />

Material sprechen lassen. Du bist davon abgekommen?<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Beyer</strong>: Doch die meisten sind schon behandelt,<br />

nicht unbedingt bemalt, aber zum Beispiel gebeizt.<br />

<strong>Laterne</strong>: Es gab weitere Studienaufenthalte in Polen<br />

und Italien, gibt es dabei einige, an die du dich<br />

besonders erinnern kannst?<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Beyer</strong>: Da kann man sich an einige erinnern. In Polen<br />

war es sehr krass, weil es immer viel Wodka gab. Die Ergebnisse,<br />

die die Polen gezeigt haben an Arbeiten waren sehr<br />

interessant und in Italien war es auch sehr schön im Norden<br />

in der Nähe von Trento.<br />

<strong>Laterne</strong>: Wo sind Ausstellungen von dir gewesen,<br />

von denen du glaubst, <strong>das</strong>s sie dein Schaffen am<br />

besten repräsentiert haben?<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Beyer</strong>: Ich hatte mal in Szeged eine schöne Ausstellung,<br />

wo die Leute auch viel für mich gemacht haben. Auch in<br />

Darmstadt….und weiteren Orten, die kann ich jetzt unmöglich<br />

alle aufzählen.<br />

<strong>Laterne</strong>: Auf deiner Visitenkarte steht in der Reihenfolge<br />

Bildhauer, Maler, Restaurator. Sind <strong>das</strong><br />

deine Hauptschaffensgebiete und ist die Reihenfolge,<br />

in der sie so stehen auch eine Wertung –<br />

also Plastik vorne dran?<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Beyer</strong>: Plastik und Malerei kann man auch mal umdrehen,<br />

Malerei ganz vorne dran, es kommt auf die Zeit drauf<br />

an. Restauration ist zum Geldverdienen.<br />

<strong>Laterne</strong>: Die Restaurationsaufträge sind die gleichbleibend<br />

stark?<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Beyer</strong>: Das schwankt sehr. Nach der Wende war<br />

<strong>das</strong> ganz gut – jetzt ist es weniger geworden.<br />

<strong>Laterne</strong>: Was mir aufgefallen ist, <strong>das</strong>s die meisten<br />

Arbeiten einen abstrakten Duktus haben, aber<br />

vor allem in der Plastik schauen immer wieder mal<br />

ganz realistische Köpfe hindurch. Wie entsteht so<br />

was, ist <strong>das</strong> Bedürfnis, auf einmal konkrete Gesichter<br />

zu sehen so groß, oder sind es mehr Auftragsarbeiten<br />

für andere Geister?<br />

<strong>Volker</strong> <strong>Beyer</strong>: Bei der Plastik bestimmt die Form, dagegen<br />

bei einem Porträt will ich auch den Charakter ausdrücken. Das<br />

kann ich schlecht mit abstrakten Formen, deswegen komme<br />

ich auf <strong>das</strong> Naturalistische wieder zurück.

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