Kultur satt - Quartier
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Vom Wollen<br />
und Können<br />
Vor über 20 Jahren wurden die<br />
Planungsgrundlagen für das Hanseatic<br />
Trade Center an der Kehrwiederspitze<br />
gelegt. Zeit für einige Sentimentalitäten<br />
mit der Erkenntnis, dass Baugeschichte<br />
sich im Detail doch wiederholt.<br />
Text: Dirk Meyhöfer, Fotos: Thoams Hampel<br />
Architektur hanseatic trade center<br />
Manchmal sagt auch ein Buchtitel nicht die Wahrheit: Die HafenCity<br />
hat in diesen Wochen eine 200-seitige, erste umfassende<br />
Dokumentation unter dem Titel „HafenCity – das erste<br />
Jahrzehnt“ herausgegeben; ein opulenter Foto- und Textband,<br />
der in vielen Teilen dem heute alles bestimmenden Just-intime-Geschäft<br />
huldigt, und lebendige, umtriebige <strong>Quartier</strong>e<br />
schon bei Eröffnung nachweisen will. Und tatsächlich scheint<br />
die HafenCity solchen Erwartungen gerecht zu werden – auch,<br />
wenn das eine oder andere Stottern im urbanen Motor wie im<br />
Überseequartier zu registrieren ist. Schon beginnt eine omnipotente,<br />
bisweilen polarisierende Würdigung der Architektur<br />
der HafenCity – und so kommt der Chronist ins Grübeln, weil<br />
ihm das bekannt und verfrüht vorkommt.<br />
1997 stand im Hamburger Architekturjahrbuch, viele bisherige<br />
Kritiker bedauerten mangelnden Wagemut bei der<br />
Architektur. Es passe aber „gerade an dieser Stelle besser zu<br />
Hamburg, mit seinen Möglichkeiten zu leben, als internationale<br />
architektonische Absichtserklärungen zu suchen“. Gemeint<br />
war das Hanseatic Trade Center (HTC), die als Erweiterung der<br />
Speicherstadt in Richtung Kehrwiederspitze gedacht wurde.<br />
ausgabe 20, dezember 2012 – februar 2013 15