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RICHTSÄTZE FÜR ENTSCHÄDIGUNGEN IN DER ...

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´Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

<strong>RICHTSÄTZE</strong> <strong>FÜR</strong><br />

<strong>ENTSCHÄDIGUNGEN</strong> <strong>IN</strong><br />

<strong>DER</strong> LANDWIRTSCHAFT<br />

2008<br />

Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

Referat V Betriebswesen<br />

9020 Klagenfurt, Museumgasse 5<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 1


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

1 Inhaltsverzeichnis<br />

1 Inhaltsverzeichnis.................................................................................... 2<br />

2 Vorwort .................................................................................................... 4<br />

3 Handhabung der Umsatzsteuer in Verbindung mit den Richtsätzen 5<br />

4 Handhabung der Ausgleichszahlungen in Verbindung mit den<br />

Richtsätzen............................................................................................... 6<br />

5 Entschädigungsbeträge........................................................................... 7<br />

6 Wiederbeschaffungswert der einzelnen Kulturfrüchte....................... 9<br />

6.1 Berechnung der einzelnen Flurschadenssätze – Konventionelle<br />

Produktion ............................................................................................... 9<br />

6.2 Berechnung der einzelnen Flurschadenssätze –<br />

Biologische Produktion......................................................................... 13<br />

7 Obstgehölze und Obststräucher .......................................................... 16<br />

8 Entschädigungssätze für Maststandorte und Überspannungen für<br />

20 kV - Leitungen...................................................................................... 19<br />

8.1 Entschädigungssätze für Maststandorte.......................................... 19<br />

8.2 Entschädigungssätze bei Überspannung bzw. Verkabelung<br />

landwirtschaftlich genutzter Flächen .................................................... 21<br />

9 Errichtung von Abwasserleitungen Leitungsrecht -<br />

Bodenwertminderung ............................................................................... 22<br />

9.1 Allgemeines..................................................................................... 22<br />

9.2 Bewertungsmodell für die Rechtseinräumung von Leitungen – im<br />

Speziellen Abwasserleitungen .............................................................. 24<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 2


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

10 Rekultivierungssätze ............................................................................. 25<br />

11 Sockelbetrag bei Grundinanspruchnahme......................................... 27<br />

12 Nebenentschädigungen ......................................................................... 28<br />

Die Vervielfältigung, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher<br />

Zustimmung der Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten erlaubt.<br />

Das gesamte Dokument ist urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Angaben in diesen Richtsätzen wurden sorgfältig geprüft, eine Haftung<br />

des Verfassers und Herausgebers ist ausgeschlossen.<br />

Die Autoren: Ing. Harald Sucher, Ing. Siegfried Marktl, Michael Schratt<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 3


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

2 Vorwort<br />

Die Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten erstellt in<br />

regelmäßigen Abständen die Richtsätze für Entschädigungen in der<br />

Landwirtschaft. Diese gewährleisten bei aufgetretenen Schäden eine<br />

Erleichterung in der Entschädigungsabwicklung und beinhalten zugleich<br />

Lösungsansätze für die häufigsten Anlassfälle.<br />

Diese Richtsätze für die Entschädigung in der Landwirtschaft 2008 sind ab<br />

Erscheinen gültig. Somit verlieren die Richtsätze 2004 ihre Wirksamkeit.<br />

Klagenfurt, am 1. September 2008<br />

Der Präsident: Der Kammeramtsdirektor:<br />

(ÖR Walfried Wutscher) (ÖR Dipl.-Ing. Dr. Ernest Gröblacher)<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 4


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

3 Handhabung der Umsatzsteuer in<br />

Verbindung mit den Richtsätzen<br />

Wann verrechnet der Landwirt Mehrwertsteuer?<br />

Dafür gilt es mögliche Schadensarten zu unterscheiden:<br />

1. Echte Schäden ( Unfall,... )<br />

2. Unechte Schäden ( Enteignung Abwasserkanal, Gasleitung,... )<br />

3. Vertragliche Vereinbarung ( Lagerplatz,... )<br />

Bei echten Schäden ist keine Mehrwertsteuer in Ansatz zu bringen.<br />

In Fällen mit unechtem Schaden, in Enteignungsfällen, gelten die<br />

Ersatzleistungen als Duldung oder Verzicht des Enteigneten und sind somit<br />

umsatzsteuerpflichtig.<br />

Bei einer vertraglichen Vereinbarung liegt ein umsatzsteuerpflichtiger<br />

Vorgang vor.<br />

Hier sind vom pauschalierten Landwirt 10 bzw. 12 % und vom<br />

buchführenden 20 % in Ansatz zu bringen.<br />

Bei Errichtung von Abwasserkanälen bzw. -beseitigungsanlagen ist sowohl<br />

bei vorheriger Vereinbarung als auch im Falle einer Einräumung von<br />

Zwangsrechten die Mehrwertsteuer zu berücksichtigen.<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 5


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

4 Handhabung der Ausgleichszahlungen in<br />

Verbindung mit den Richtsätzen<br />

Bei Grundinanspruchnahmen sind die Flächen durch den Bewirtschafter<br />

umgehend als Grundinanspruchnahme im Mehrfachantrag zu berücksichtigen<br />

bzw. nach Abgabe dessen eine Nachmeldung innerhalb des<br />

Verpflichtungszeitraumes durchzuführen. Der dadurch verursachte<br />

Förderungsverlust ist als Schaden anzusehen und abzugelten.<br />

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´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

5 Entschädigungsbeträge<br />

Alle ausgewiesenen Entschädigungsbeträge sind Richtsätze, die auf Erträge<br />

abgestellt sind, die als gute Betriebsdurchschnitte zu bezeichnen sind. Diese<br />

Werte können bei intensiver Betriebsführung und sehr guten Bonitäten der<br />

Grundstücke überschritten bzw. bei schlechten Ertragsbedingungen oder<br />

extensiver Wirtschaftsform unterschritten werden.<br />

Die Richtsätze gelten für den Verlust des Erntegutes bzw. die Kosten der<br />

Wiederbeschaffung, nicht jedoch für Schäden am Kulturboden und für<br />

sonstige Wirtschaftserschwernisse; diese Schäden sind eigens zu berechnen.<br />

Die ermittelten Entschädigungssätze pro Quadratmeter erfolgen auf<br />

Grundlage von Wiederbeschaffungskosten (Kleinmengen, abgesackt) in<br />

Abstimmung der Preise auf Landes- und Jahresmittelwerte<br />

(Veredelungsbetriebe).<br />

Bei reinen Marktfruchtproduzenten müsste dieser Umstand unter<br />

Bedachtnahme auf die tatsächlich erzielbaren Verkaufspreise berücksichtigt<br />

werden.<br />

Die durch die Eingriffe in die Bodenkrume verursachten<br />

Ertragsschmälerungen müssen ausgehend vom vollen<br />

Flurschadensentschädigungssatz (z.B. Wiese 100 % € 0,21 netto) bis zur<br />

Wiedererlangung der vollen Produktionskraft (fallend, z.B. 2. Jahr 80 %, 3.<br />

Jahr 50 %; bzw. darüber hinaus auf 5 Jahre) berücksichtigt werden. Die<br />

endgültige Festlegung über die Dauer der Folgeschäden sollte jeweils konkret<br />

im Anlassfall durch den jeweils beauftragten Sachverständigen oder durch<br />

einen Vertreter der Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

festgestellt werden.<br />

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´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

Für Betriebe mit besonderen Ertragsleistungen sowie für Saatgut-Vermehrer<br />

sind die angeführten Entschädigungssätze entsprechend zu erhöhen.<br />

Die Flurschadensrichtsätze im konventionellen Ackerbau müssen auf Grund<br />

der Transportkosten in entlegenen Gebieten Kärntens (z.B. Mölltal, oberes<br />

Gailtal etc. ) um 5 - 10 % pro Quadratmeter angehoben werden.<br />

Die Entschädigungssätze (Wiederbeschaffungswerte und eventueller<br />

Förderungsverlust) sind nur im ersten Jahr zu leisten, sollten in den weiteren<br />

Jahren Ertragsdepressionen auftreten, ist nur mehr der<br />

Wiederbeschaffungswert heranzuziehen.<br />

Dem steigenden Trend von ökologisch wirtschaftenden Betrieben (Biobauern)<br />

in Kärnten wird durch die Erstellung eigener Flurschadenstabellen Rechnung<br />

getragen. (vgl. Tab. 4 bis 6)<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 8


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

6 Wiederbeschaffungswert der einzelnen<br />

Kulturfrüchte<br />

Die Marktpreiserhebungen für die konventionellen und die biologischen<br />

Kulturfrüchte wurden Mitte Mai 2008 durchgeführt. Die Verkaufspreise sind<br />

im Vergleich zu den vergangenen Jahren gestiegen. Für den<br />

Wiederbeschaffungswert wurden dem Verkaufspreis einheitlich € 0,03 für die<br />

gesackte Ware, € 0,01 für die Zustellung und 2 % Lagerungskosten pro kg<br />

hinzugerechnet.<br />

Die Abgeltung des Förderungsverlustes pro m² der einzelnen Kulturfrüchte<br />

wurde aus diesen Richtsätzen herausgenommen. Die Förderungen sind zu<br />

individuell, um eine einheitliche Berechnung durchführen zu können.<br />

6.1 Berechnung der einzelnen Flurschadenssätze –<br />

Konventionelle Produktion<br />

� Bei Erzeugung von anerkanntem Saatgut gilt ein Zuschlag von 25 %<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 9


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

KONVENTIONELLER<br />

ANBAU I<br />

Stroh 0,16<br />

Heu 0,20<br />

A. Getreide<br />

ANMERKUNG<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 10<br />

ERTRAG <strong>IN</strong> KG<br />

EURO/KG<br />

WIE<strong>DER</strong>BE-<br />

SCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN/HA<br />

WIE<strong>DER</strong>-<br />

BESCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN EURO/M²<br />

Körner 5500 0,36 1963,50<br />

Weizen Stroh 1:0,9 4950 0,16 792,00 0,28<br />

Summe 2755,50<br />

Körner 5500 0,39 2131,80<br />

Mahlweizen Stroh 1:0,9 4950 0,16 792,00 0,29<br />

Summe 2923,80<br />

Körner 4100 0,34 1380,06<br />

Roggen Stroh 1:1,35 5535 0,16 885,60 0,23<br />

Summe 2265,66<br />

Körner 4600 0,35 1618,74<br />

Gerste Stroh 1:0,8 3680 0,16 588,80 0,22<br />

Summe 2207,54<br />

Körner 4400 0,35 1548,36<br />

Hafer Stroh 1:1,15 5060 0,16 809,60 0,24<br />

Summe 2357,96<br />

Körner 5300 0,35 1865,07<br />

Triticale Stroh 1:1,1 5830 0,16 932,80 0,28<br />

Summe 2797,87<br />

B. Hackfrüchte<br />

Frühkartoffel 17500 0,45 7854,00 0,79<br />

Summe 7854,00<br />

Speisekartoffel 28000 0,45 12566,40 1,26<br />

Summe 12566,40<br />

Körnermais 9500 0,30 2858,55 0,29<br />

Summe 2858,55<br />

Silomais 50000 0,05 2250,00 0,23<br />

Summe 2250,00<br />

Futterrüben 50000 0,08 4000,00 0,40<br />

Summe 4000,00<br />

Tabelle 1 Flurschadenssätze Konventioneller Anbau I


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

KONVENTIONELLER<br />

ANBAU II<br />

C. Alternativanbau<br />

ANMERKUNG<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 11<br />

ERTRAG <strong>IN</strong> KG<br />

EURO/KG<br />

WIE<strong>DER</strong>BE-<br />

SCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN/HA<br />

WIE<strong>DER</strong>-<br />

BESCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN EURO/M²<br />

Sonnenblumen 2300 0,49 1126,08 0,11<br />

Summe 1126,08<br />

Körner 3200 0,43 1387,20<br />

Soja 0,15<br />

N-Ertrag +<br />

Stroh,Vorfruchtwirkung 72,67<br />

Summe 1523,87<br />

Körner 3000 0,24 734,40<br />

Ackerbohne 0,09<br />

N-Ertrag +<br />

Stroh,Vorfruchtwirkung 72,67<br />

Summe 891,07<br />

Körner 4000 0,33 1330,08<br />

Erbsen Stroh 1:0,7 2800 0,04 112,00 0,15<br />

N-Ertrag +<br />

Vorfruchtwirkung 72,67<br />

Summe 1514,75<br />

Körner 2800 0,22 616,00<br />

Raps 0,09<br />

N-Ertrag +<br />

Stroh,Vorfruchtwirkung 0 0,00 72,67<br />

Summe 0 0,00 856,67<br />

Brache 3800 0,20 760,00 0,08<br />

Summe 760,00<br />

D. Grünland -<br />

Feldfutterbau<br />

voll 12800 0,20 2560,00 0,26<br />

Luzerne Verlust des 1. Schnittes 4480 0,20 896,00 0,09<br />

Verlust des 2. Schnittes 3200 0,20 640,00 0,06<br />

Verlust des 3. Schnittes 2560 0,20 512,00 0,05<br />

Verlust des 4. Schnittes 2560 0,20 512,00 0,05<br />

voll 12000 0,20 2400,00 0,24<br />

Rotklee, Kleegras Verlust des 1. Schnittes 7000 0,20 1400,00 0,14<br />

Verlust des 2. Schnittes 3000 0,20 600,00 0,06<br />

Verlust des 3. Schnittes 2000 0,20 400,00 0,04<br />

voll 8500 0,20 1700,00 0,17<br />

Wiese, Kulturweide Verlust des 1. Schnittes 5525 0,20 1105,00 0,11<br />

Verlust des 2. Schnittes 2975 0,20 595,00 0,06<br />

Dauerwiese einmähdig voll 4000 0,20 800,00 0,08<br />

Tabelle 2 Flurschadenssätze Konventioneller Anbau II


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

KONVENTIONELLER<br />

ANBAU III<br />

E. Grünland -<br />

Zwischenfrüchte<br />

ANMERKUNG<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 12<br />

ERTRAG <strong>IN</strong> KG<br />

EURO/KG<br />

WIE<strong>DER</strong>BE-<br />

SCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN/HA<br />

WIE<strong>DER</strong>-<br />

BESCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN EURO/M²<br />

voll 10500 0,20 2100,00 0,21<br />

Mähweide Verlust des 1. Schnittes 6300 0,20 1260,00 0,13<br />

Verlust des 2. Schnittes 3150 0,20 630,00 0,06<br />

Verlust der Nachnutzung 1050 0,20 210,00 0,02<br />

Standweide voll 7000 0,20 1400,00 0,14<br />

Hutweide voll 4000 0,20 800,00 0,08<br />

Futterraps, Stoppelklee voll 30000 0,03 900,00 0,09<br />

Tabelle 3 Flurschadenssätze Konventioneller Anbau III


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

6.2 Berechnung der einzelnen Flurschadenssätze –<br />

Biologische Produktion<br />

� Ausgewiesene Entschädigungsbeiträge €/m² gelten sowohl für<br />

allgemeine Regelungen als auch für Kleinerzeuger.<br />

BIOLOGISCHER<br />

ANBAU I<br />

Stroh 0,18<br />

Heu 0,22<br />

A. Getreide<br />

ANMERKUNG<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 13<br />

ERTRAG <strong>IN</strong> KG<br />

EURO/KG<br />

WIE<strong>DER</strong>BE-<br />

SCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN/HA<br />

WIE<strong>DER</strong>-<br />

BESCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN EURO/M²<br />

Körner 3500 0,58 2029,55<br />

Weizen Stroh 1:1 3500 0,18 630,00 0,27<br />

Summe 2659,55<br />

Körner 3000 0,65 1958,40<br />

Dinkel mit Spelz; Stroh 1:0,9 2700 0,18 486,00 0,24<br />

Summe 2444,40<br />

Körner 2800 0,57 1589,36<br />

Roggen Stroh 1:1,5 4200 0,18 756,00 0,23<br />

Summe 2345,36<br />

Körner 3000 0,58 1739,61<br />

Gerste Stroh 1:1,1 3300 0,18 594,00 0,23<br />

Summe 2333,61<br />

Körner 2800 0,57 1589,36<br />

Hafer Stroh 1:1,3 3640 0,18 655,20 0,22<br />

Summe 2244,56<br />

Körner 3500 0,57 1986,71<br />

Triticale Stroh 1:1,3 4550 0,18 819,00 0,28<br />

Summe 2805,71<br />

Körner 1200 0,65 783,36<br />

Buchweizen Stroh 1:1,2 1440 0,18 259,20 0,10<br />

Summe 1042,56<br />

Tabelle 4 Flurschadenssätze Biologischer Anbau I


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

BIOLOGISCHER<br />

ANBAU II<br />

B. Hackfrüchte<br />

ANMERKUNG<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 14<br />

ERTRAG <strong>IN</strong> KG<br />

EURO/KG<br />

WIE<strong>DER</strong>BE-<br />

SCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN/HA<br />

WIE<strong>DER</strong>-<br />

BESCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN EURO/M²<br />

Frühkartoffel 12000 0,55 6609,60 0,66<br />

Summe 6609,60<br />

Speisekartoffel 19600 0,40 7796,88 0,78<br />

Summe 7796,88<br />

Körnermais 5000 0,53 2659,65 0,27<br />

Summe 2659,65<br />

Silomais 30000 0,04 1200,00 0,12<br />

Summe 1200,00<br />

C. Alternativanbau<br />

Sonnenblumen 1600 0,40 636,48 0,06<br />

Summe 636,48<br />

Körner 2300 0,64 1477,98<br />

Soja 0,16<br />

N-Ertrag +<br />

Stroh,Vorfruchtwirkung 72,67<br />

Summe 1596,65<br />

Körner 2100 0,53 1113,84<br />

Ackerbohne 0,12<br />

N-Ertrag +<br />

Stroh,Vorfruchtwirkung 72,67<br />

Summe 1245,31<br />

Körner 2800 0,61 1695,04<br />

Erbsen Stroh 1:0,7 1960 0,04 78,40 0,18<br />

N-Ertrag +<br />

Vorfruchtwirkung 72,67<br />

Summe 1846,11<br />

Tabelle 5 Flurschadenssätze Biologischer Anbau II


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

BIOLOGISCHER<br />

ANBAU III<br />

D. Grünland -<br />

Feldfutterbau<br />

ANMERKUNG<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 15<br />

ERTRAG <strong>IN</strong> KG<br />

EURO/KG<br />

WIE<strong>DER</strong>BE-<br />

SCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN/HA<br />

WIE<strong>DER</strong>-<br />

BESCHAFFUNGS-<br />

KOSTEN EURO/M²<br />

voll 9000 0,22 1980,00 0,20<br />

Luzerne Verlust des 1. Schnittes 5250 0,22 1155,00 0,12<br />

Verlust des 2. Schnittes 3750 0,22 825,00 0,08<br />

voll 8500 0,22 1870,00 0,19<br />

Rotklee, Kleegras Verlust des 1. Schnittes 4958 0,22 1090,76 0,11<br />

Verlust des 2. Schnittes 3542 0,22 779,24 0,08<br />

voll 6500 0,22 1430,00 0,14<br />

Wiese, Kulturweide Verlust des 1. Schnittes 3700 0,22 814,00 0,08<br />

Verlust des 2. Schnittes 2800 0,22 616,00 0,06<br />

Dauerwiese einmähdig voll 3500 0,22 770,00 0,08<br />

E. Grünland -<br />

Zwischenfrüchte<br />

voll 8000 0,22 1760,00 0,18<br />

Mähweide Verlust des 1. Schnittes 4800 0,22 1056,00 0,11<br />

Verlust des 2. Schnittes 2400 0,22 528,00 0,05<br />

Verlust der Nachnutzung 800 0,22 176,00 0,02<br />

Standweide voll 5000 0,22 1100,00 0,11<br />

Hutweide voll 3500 0,22 770,00 0,08<br />

Futterraps, Stoppelklee voll 22000 0,03 660,00 0,07<br />

Tabelle 6 Flurschadenssätze Biologischer Anbau III


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

7 Obstgehölze und Obststräucher<br />

Wertermittlung nach dem Sachwertverfahren für Selbstversorger –<br />

Dauerkulturen<br />

Zur Frage der Ertragsentschädigung darf bemerkt werden, dass bei<br />

durchschnittlicher Ertragsfähigkeit der Wert der noch zu erwartenden Ernte<br />

im Sachwertverfahren bereits berücksichtigt ist.<br />

Nur bei besonders ertragreichen Obstgehölzen liegen die Erlös-Kosten-Werte<br />

über denen des Sachwertverfahrens. Dies kann aber durch einfache Zuschläge<br />

auf den Sachwertrahmen berücksichtigt werden. Dies wird insbesondere für<br />

ertragreiche Selbstversorgerbäume mit längeren Herstellungszeiten gelten.<br />

Die in den nachstehenden Tabellen angegebenen Werte für Obstbäume und -<br />

sträucher stellen Orientierungswerte dar, um die Feststellung der<br />

Vergütungswerte zu erleichtern. Es liegen Ihnen durchschnittliche<br />

Marktpreise und durchschnittliche Erträge zugrunde.<br />

Für Sorten mit besonderem Marktwert und bei Bäumen mit besonderem<br />

Pflege- und Kulturzustand (überdurchschnittliche Ernten) können Zuschläge<br />

gemacht, im gegenteiligen Fall Abschläge gemacht werden. Die<br />

Obstbaumrichtwerte gelten für Hoch- und Halbstämme auf starkwüchsigen<br />

Unterlagen.<br />

Bewirtschaftungs- und Betriebserschwernisse sind durch Anrechnung eines<br />

entsprechenden Zuschlages zu berücksichtigen.<br />

Das Holz der vergüteten Obstbäume ist dem Besitzer zur Verfügung zu<br />

stellen. Allfällige Rodungs- und Aufarbeitungskosten sind gesondert zu<br />

entschädigen. Bei Erwerbsobstanlagen empfiehlt es sich, die Schätzung von<br />

einem besonderen Sachverständigen durchführen zu lassen.<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 16


Lebenserwahrtung<br />

in<br />

Jahren<br />

´Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

Vergütungswerte Obstgehölze und Obststräucher in Euro I<br />

Apfel,<br />

Wirtschaftssorfte<br />

(H)<br />

Apfel,<br />

Tafelsorte<br />

(H)<br />

Apfel,<br />

Tafelsorte<br />

(B+Sp)<br />

Birne,<br />

Wirtschaftssorte<br />

(H)<br />

Referat V Betriebswesen | 9020 Klagenfurt | Museumgasse 5 Seite 17<br />

Birne,<br />

Tafelsorte<br />

(H) Quitte<br />

Süßkirsche<br />

(H)<br />

8 260,00 300,00 180,00 250,00 270,00 150,00 370,00<br />

10 340,00 400,00 200,00 330,00 350,00 170,00 500,00<br />

12 340,00 410,00 200,00 330,00 360,00 190,00 510,00<br />

15 380,00 450,00 210,00 370,00 390,00 190,00 560,00<br />

20 430,00 520,00 210,00 420,00 430,00 190,00 650,00<br />

25 430,00 520,00 170,00 420,00 430,00 190,00 650,00<br />

30 430,00 520,00 120,00 420,00 430,00 190,00 650,00<br />

35 430,00 520,00 420,00 430,00 190,00 650,00<br />

40 430,00 520,00 420,00 430,00 170,00 650,00<br />

45 430,00 520,00 420,00 430,00 150,00 650,00<br />

50 430,00 520,00 420,00 430,00 140,00 650,00<br />

55 380,00 390,00 420,00 380,00 580,00<br />

60 350,00 320,00 420,00 330,00 510,00<br />

65 320,00 420,00 300,00 460,00<br />

70 300,00 370,00 280,00<br />

75 330,00<br />

80 290,00<br />

270,00<br />

Tabelle 7 Vergütungswerte Obst Teil 1


´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

Vergütungswerte Obstgehölze und Obststräucher in Euro II<br />

Lebens-<br />

erwahrtung in<br />

Jahren Sauerkirsche Zwetschke Pfirsich<br />

Walnuß<br />

Sämling<br />

(H)<br />

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Johannisbeere<br />

Haselnuß Brombeere<br />

Stachel-<br />

beere<br />

8 160,00 190,00 190,00 300,00 50,00 90,00 90,00 50,00<br />

10 170,00 250,00 190,00 390,00 50,00 120,00 90,00 50,00<br />

12 170,00 250,00 160,00 400,00 50,00 120,00 90,00 50,00<br />

15 170,00 250,00 130,00 440,00 40,00 120,00 70,00 40,00<br />

20 170,00 250,00 510,00 40,00 120,00 30,00<br />

25 170,00 220,00 510,00 120,00<br />

30 150,00 200,00 510,00 120,00<br />

35 140,00 510,00 110,00<br />

40 130,00 510,00 90,00<br />

45 510,00 80,00<br />

50 510,00 70,00<br />

55 510,00<br />

60 510,00<br />

65 510,00<br />

70 510,00<br />

75 510,00<br />

80 510,00<br />

85 470,00<br />

90 440,00<br />

95 410,00<br />

100 390,00<br />

Tabelle 8 Vergütungswerte Obst Teil II


´Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

8 Entschädigungssätze für Maststandorte<br />

und Überspannungen für 20 kV - Leitungen<br />

8.1 Entschädigungssätze für Maststandorte<br />

Aufgrund von Beratungsgesprächen zwischen Vertretern der KELAG und den<br />

Vertretern der Kammer für Land- und Forstwirtschaft wurden die<br />

Entschädigungssätze für die Maststandorte (Tabelle 9) und die<br />

Entschädigungssätze bei Überspannung bzw. Verkabelung (Tabelle 10)<br />

landwirtschaftlich genutzter Flächen vor einiger Zeit neu angepasst.<br />

Grundlage dieser Beratungsgespräche war das Übereinkommen zwischen der<br />

Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten und der Kärntner<br />

Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vom Jänner 2008. Für die Entschädigung bei<br />

Errichtung von 110 kV Stützpunkten und einer gegenständlichen Leitung<br />

wird für das jeweils vorliegende Leitungsprojekt (unter Beiziehung der<br />

Vertreter der Landwirtschaftskammer) eine den gegebenen Verhältnissen<br />

angepasste Abgeltung angestrebt werden.<br />

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Masttype<br />

A-Mast<br />

ohne<br />

Fuß<br />

A-Mast mit<br />

Fuß<br />

A-Mast<br />

ohne Fuß<br />

A-Mast mit<br />

Fuß<br />

A-Mast<br />

ohne Fuß<br />

A-Mast mit<br />

Fuß<br />

T-Mast mit<br />

Fuß<br />

T-Mast mit<br />

Fuß<br />

T-Mast<br />

ohne Fuß<br />

Stellung zur<br />

Arbeitsrichtung<br />

´Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

Abmessung<br />

a x b<br />

LEITUNGSDIENSTBARKEIT LEITUNGSRECHT<br />

Acker,<br />

ackerfähige<br />

Wiese<br />

Dauergrünland<br />

Hutweide bis<br />

unproduktiv<br />

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Acker,<br />

ackerfähige<br />

Wiese<br />

Dauergrünland<br />

Hutweide bis<br />

unproduktiv<br />

Euro Euro Euro Euro Euro Euro<br />

0,3 x 2,2 538 296 141 195 109 50<br />

0,6 x 2,2 554 304 141 203 109 50<br />

2,2 x 0,3 788 429 203 289 156 74<br />

2,2 x 0,6 795 429 203 289 156 74<br />

2,2 x 0,3 702 392 179 258 141 67<br />

2,2 x 0,6 718 382 179 258 141 67<br />

0,3 x 0,6 523 289 133 187 109 50<br />

0,6 x 0,3 530 289 133 195 109 50<br />

0,3 x 0,3 515 289 133 187 109 50<br />

* Mindestentschädigung für Maststandorte auf<br />

sonstigen land- u. forstwirtschaftlichen Flächen<br />

Euro 77,98<br />

* Mindestentschädigung für Maststandorte auf<br />

sonstigen land- u. forstwirtschaftlichen Flächen<br />

Euro 42,89<br />

Bei Errichtung mehrerer Stützpunkte auf demselben Grundstück erhöht sich der Entschädigungssatz lt. Tabelle um 15 % für den zweiten, 30 % für den drittten Mast usw.<br />

Tabelle 9 Entschädigung für Maststandorte gemäß Übereinkommen zw. LK und KELAG: Holzmaste 20 kV - Leitung


´Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

8.2 Entschädigungssätze bei Überspannung bzw.<br />

Verkabelung landwirtschaftlich genutzter<br />

Flächen<br />

Die Entschädigungssätze bei Überspannung landwirtschaftlicher Flächen<br />

betragen je Laufmeter – Schutzstreifen (14 m bei 20 kV Freileitung und 1 m<br />

bei 20 kV Erdkabel, d.h. einerseits 7 m rechts und links, bzw. 0,50 m rechts<br />

und links der Leitungsachse):<br />

20 kV – Leitung Dienstbarkeit 3,63 € pro lfm.<br />

20 kV – Leitung Leitungsrecht 2,18 € pro lfm<br />

Kabeldienstbarkeit für 20 kV - Leitung 2,54 € pro lfm.<br />

Kabelleitungsrecht für 20 kV - Leitung 1,45 € pro lfm.<br />

Tabelle 10 Entschädigungssätze bei Überspannung landwirtschaftlicher Flächen<br />

Bei Errichtung mehrerer Stützpunkte auf demselben Grundstück erhöht sich<br />

der Entschädigungssatz lt. Tabelle um 15 % für den zweiten, 30 % für den<br />

dritten Mast u.s.w.<br />

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´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

9 Errichtung von Abwasserleitungen<br />

Leitungsrecht - Bodenwertminderung<br />

9.1 Allgemeines<br />

Aufgrund des Kärntner Gemeindekanalisations- bzw. des<br />

Wasserrechtsgesetzes sollen in allen Gebieten in Kärnten anfallende Haus-<br />

und Industrieabwässer entsorgt werden.<br />

Das enorme öffentliche Interesse für die ordnungsgemäße Entsorgung von<br />

anfallenden Abwässern innerhalb einer oder mehrerer Gemeinden ist auch<br />

dadurch begründet, dass mögliche Baulandwidmungen, Betriebe -<br />

Errichtungen, Betriebsgenehmigungen etc. zukünftig von den zuständigen<br />

Behörden auf Bezirks- bzw. Landesebene ausschließlich nur mehr im Ein-<br />

zugsbereich von ordnungsgemäßen Abwasserentsorgungsanlagen genehmigt<br />

werden.<br />

Um eine möglichst rasche Realisierung zu gewährleisten, sieht der<br />

Gesetzgeber die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Zwangsrechten vor.<br />

In diesem Zusammenhang ist aber auch eindeutig festgehalten, dass alle<br />

wirtschaftlichen und vermögensrechtlichen Nachteile, die durch die<br />

Einräumung eines Rechtes entstehen, abgegolten werden müssen. Jede<br />

Einräumung eines Leitungsrechtes und die damit verbundenen Konsequenzen<br />

stellen eine Belastung und damit auch eine Wertminderung für das betroffene<br />

Grundstück dar. Da die konkrete Bewertung jedes betroffenen Feldstückes<br />

befund- und bewertungstechnisch zu aufwändig ist, bedient man sich des<br />

Hilfsmittels eines „Leitungsrechtseinräumungsstreifens“.<br />

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´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

In Abhängigkeit von der jeweiligen Rohrstärke des zu verlegenden Kanals<br />

wird beiderseits der Leitung ein Bereich als<br />

Leitungsrechtseinräumungsstreifen ermittelt.<br />

Die mit einer Leitungsverlegung verbundene Belastung eines Grundstückes<br />

nimmt beginnend bei der Leitungsmitte eines Kanals in beiderseitiger<br />

Richtung zunehmend ab und erlischt nach einer gewissen Entfernung. Des<br />

Weiteren ist auch zukünftig wahrscheinlich, dass im Regelfall für Reparatur-<br />

und Wartungsarbeiten das Auslangen mit diesen Leitungsrechtseinräumungs-<br />

streifen gefunden wird.<br />

Es soll daher dieses Bewertungsmodell für Leitungsrechtseinräumungen ein<br />

Bestandteil der aktuell erscheinenden Flurschadensrichtwerte der Kammer für<br />

Land- und Forstwirtschaft in Kärnten sein.<br />

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´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

9.2 Bewertungsmodell für die Rechtseinräumung<br />

von Leitungen – im Speziellen<br />

Abwasserleitungen<br />

Die Breite des Servituts- bzw. Leitungsrechtseinräumungsstreifens ist in den<br />

häufigsten Fällen (vor allem bei Wasser- und Abwasserleitungen) vom<br />

Durchmesser der Leitung abhängig. Die ausgewiesenen Entschädigungssätze<br />

gelten für Leitungsrechtseinräumungen, als auch für Leitungsdienstbarkeiten<br />

(grundbücherliche Eintragung). Je größer der Durchmesser des Rohres ist,<br />

desto mehr Grund und Boden wird für die Errichtung aber auch für<br />

notwendige Wartungs- und Sanierungsarbeiten benötigt.<br />

Aufgrund der bisher in Kärnten und in den anderen Bundesländern gemachten<br />

Erfahrungen steigt auch das Ausmaß der Minderung des Bodenwertes mit zu-<br />

nehmendem Durchmesser der Rohre.<br />

Beispiel für Abwasserleitung:<br />

Stichleitungen bzw.<br />

Ortssammler<br />

Leitungsdurchmesser Bodenwertminderung Streifenbreite<br />

100 - 200 mm 20 % mind. 4 m<br />

Hauptsammler 200 - 300 mm 25 % 4 - 5 m<br />

Verbandssammler 300 - 500 mm 30 % 5 - 8 m<br />

Verbandssammler 500 - 1000 mm 35 % max. 8 m<br />

Tabelle 11 Abwasserleitung<br />

� Entschädigungssätze gelten nicht für Baulandflächen;<br />

� Diese Sätze gelten nicht für Erdgasleitungen - je nach Anlassfall<br />

Grundsatzverhandlung mit Grundeigentümer, Betreiber und Kammer<br />

für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten;<br />

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´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

� In Verbindung mit diesen Entschädigungssätzen stehen in den meisten<br />

Fällen die Kosten der Wiederbeschaffung des Ernteguts und die Kosten<br />

der ordnungsgemäßen Rekultivierung.<br />

10 Rekultivierungssätze<br />

Bei Arbeiten auf landwirtschaftlichem Grund und Boden sind nach<br />

Verletzungen der Humusschichten Rekultivierungsmaßnahmen notwendig.<br />

Unter der Bedingung, dass die Bodenoberfläche ordentlich verdichtet, besamt<br />

und von Steinen gesäubert wird, ist unbeschadet gesonderter Vereinbarungen<br />

ein Kostenansatz für zusätzliche Bearbeitung zur Behebung des Schadens am<br />

Kulturboden zu leisten, um einen Ertragsfolgeschaden zu minimieren.<br />

Dieser Betrag setzt sich, nach Vollkostenrechnung und Betriebsmittelpreisen<br />

errechnet, wie folgt zusammen:<br />

Maßnahme: Entschädigungssatz<br />

pro m²:<br />

Euro<br />

a) Boden lockern - Saatbeetbereitung 0,09<br />

b) Rekultivierungsdüngung samt Ausbringung 0,12<br />

c) zusätzliches Saatgut plus Einbringung 0,046<br />

d) Bestandespflege 0,024<br />

e) Steineklauben bei mittlerer Versteinung 0,070<br />

Rekultivierungskosten (incl. Steineklauben) bei Grünland 0,35<br />

Rekultivierungskosten (ohne Steineklauben) bei Grünland 0,28<br />

Rekultivierungskosten (incl. Steineklauben) bei Acker 0,28<br />

Rekultivierungskosten (ohne Steineklauben) bei Acker 0,21<br />

Tabelle 12 Rekultivierungsmaßnahmen<br />

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´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

Bei erforderlichen Tiefenlockerungen aufgrund großer Bodenverfestigungen<br />

und -vertiefungen bzw. zusätzlicher Handarbeiten (z.B. Steine abklauben,<br />

weiteres Einebnen, zusätzliche Düngung, Nachsaat etc.) ist diesbezüglich eine<br />

gesonderte Schätzung vorzunehmen, wenn mit dem Rekultivierungssatz das<br />

Auslangen nicht gefunden werden kann.<br />

Folgeschäden, die durch die neue Beschaffenheit des Bodens auftreten, sind<br />

von dieser Regelung ausgenommen und müssen gesondert entschädigt<br />

werden. Sie sollen durch keine Vereinbarung ausgeschlossen werden.<br />

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´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

11 Sockelbetrag bei Schadensfällen<br />

Durch Grundinanspruchnahme von nicht autorisierten Personen,<br />

beispielsweise durch kleinere Flurschäden ist ein Sockelbetrag von 30 Euro<br />

bis sogar von bis zu max. 50 Euro einzuräumen. Diese Kosten setzen sich<br />

durch verwaltungstechnische Maßnahmen, wie Telefonate oder<br />

Verwendungen von Kommunikationsmitteln jeglicher Art, zusammen.<br />

Weitere Kosten die in den Sockelbetrag mit berücksichtigt werden sind<br />

Besichtigungsfahrten bzw. Kontrollgänge und Nebenkosten die von den<br />

Grundeigentümern dadurch vorgenommen werden müssen.<br />

Als pauschale Abgeltung werden pro Schadensfall empfohlen:<br />

€ 40<br />

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´ Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten<br />

12 Nebenentschädigungen<br />

12.1 Mehrweg<br />

Mehrwege treten bei der Versagung der Benutzung von privaten<br />

Grundstückszufahrten auf. Die Entschädigungsansätze können<br />

vorübergehende oder dauernd begründet werden. Die<br />

Entschädigungsermittlung hat jeweils im Einzelfall ermittelt zu werden.<br />

12.2 Flächenverformung und/oder<br />

Flächenverkleinerung<br />

Die bei jährlicher bzw. dauernder Grundinanspruchnahme wegfallenden<br />

Grundstücksteile können je nach Form und Ausmaß eine Verschlechterung<br />

der ursprünglichen Grundstücksform verursachen (Diagonale<br />

Grundstücksquerung durch Straßenbau,…). Die dadurch verursachten<br />

Verkleinerungs- und ggf. Verformungsschäden bzw. eine daraus<br />

resultierenden Restgutentwertung hat individuell erfasst zu werden.<br />

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