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Symposium Aktuelle Diagnose und Therapie Neuroendokriner ...

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Prof. Dr. H. Dralle,<br />

Chirurgische<br />

<strong>Therapie</strong>: Kuration<br />

durch Resektion<br />

<strong>und</strong> Debulking<br />

Prof. Dr. H. Dralle aus Halle hatte den<br />

Auftrag, über die chirurgische <strong>Therapie</strong><br />

zwischen der Kuration durch eine Resektion<br />

gegenüber der Wertigkeit der chirurgischen<br />

Tumormassenreduktion darzustellen. Einführend<br />

stellte Herr Prof. Dralle die Rolle<br />

der Chirurgie im Spannungsfeld zwischen<br />

Heilung <strong>und</strong> Linderung anhand der organ-<br />

<strong>und</strong> funktionserhaltende Resektion <strong>und</strong> der<br />

radikalen Resektion bei lokal invasiven NET<br />

dar. Am Beispiel der NETs des Magens<br />

wurde eräutert, welche Typen der Magen-<br />

NETs endoskopisch entfernt, operiert oder<br />

nachbeobachtet werden sollten. Demgegenüber<br />

sollte zur Vermeidung von Komplikationen<br />

im Verlauf der Erkrankung, zum<br />

genauen Staging <strong>und</strong> zum Nachweis einer<br />

Multifokalität die Indikation zur Resektion<br />

des Primärtumors großzügig gestellt werden.<br />

Bei den NETs der Appendix stellte Herr<br />

Prof. Dralle anhand neuester Daten dar, dass<br />

die Indikation zur Nachresektion auch bei<br />

kleinen Tumoren individuell gestellt werden<br />

sollte, da auch bei Tumoren mit weniger als<br />

20 mm Durchmesser bereits Lymphknotenmetastasen<br />

in Einzelfällen nachgewiesen<br />

werden können. Auch bei den NETs des<br />

Rektums muss das operative Vorgehen<br />

aufgr<strong>und</strong> des Tumorstadiums bestimmt<br />

werden (Abbildung 8).<br />

Abbildung 8.<br />

Operatives Konzept bei Rektumkarzinoiden<br />

kurative Intention<br />

< 1 cm, submukös<br />

keine Metastasen<br />

(ca. 80 %)<br />

1 – 2 cm,<br />

keine Metastasen<br />

(ca. 10 %)<br />

= 2 cm, muscularis<br />

mucosae-<br />

Infiltration, LKM<br />

Endoskopische Abtragung<br />

wide excision<br />

Radikale Resektion<br />

(LAR, APR)<br />

M odlin IM et al, 2004, E ndocrine S urgery<br />

NET des Pankreas sollten aufgr<strong>und</strong> von<br />

Funktionalität, genetischem Hintergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Ausbreitung entweder nachbeobachtet,<br />

lokal exzidiert oder im Rahmen einer<br />

Pankreasresektion entfernt werden.<br />

Operationen am Pankreas können auch<br />

zunehmend endoskopisch (laparoskopisch)<br />

durchgeführt werden. Gastrinome sind vor<br />

allem Tumoren des Duodenums <strong>und</strong><br />

müssen dementsprechend operativ angegangen<br />

werden, intraoperativ sollte eine<br />

Illumination des Duodenums durch eine<br />

Endoskopie erfolgen um alle intraluminale,<br />

zum Teil sehr kleine Tumoren zu erkennen<br />

(Abbildung 9). Die Rolle der Chirurgie muss<br />

auch bei den nicht-funktionellen NETs im<br />

Rahmen der zunehmenden Sensitivität der<br />

Bildgebung zum Beispiel durch die PET,<br />

zukünftig neu definiert werden. Hierbei ist<br />

vor allem die Organerhaltung vordringlich.<br />

Duodenale MEN 1-Mikrogastrinome,<br />

1 Mikrogastrinome,<br />

Transillumination,<br />

Transillumination,<br />

Duodenotomie<br />

P K 060448, O P 300804<br />

Abbildung 9.<br />

Die Möglichkeiten der Tumormassenreduktion<br />

können durch die vermehrte<br />

Radikalität der operativen Verfahren bei<br />

vertretbaren Risiko deutlich erweitert<br />

werden. Abschließend stellte Herr Prof.<br />

Dralle dar, dass sich nicht nur die Diagnostik<br />

der NETs verbessert hat sondern auch die<br />

chirurgischen therapeutischen Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> dadurch eine wesentliche Aufgabe der<br />

mit NET Patienten befassten Ärzte darin<br />

besteht, den Patienten die Angst vor den<br />

resektiven Verfahren zu nehmen.

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