Antonius – Superstar unter den Heiligen - Pfarrei St. Anton ...
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Musikförderverein <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> ihren besonderen Dank und<br />
Totgesagte leben länger!<br />
Dieses abgedroschene<br />
Sprichwort bewahrheitete<br />
sich wieder einmal beim Musikverein<br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>. Die Jahreshauptversammlung<br />
2009 genehmigte<br />
die neue, in einigen<br />
Punkten geänderte Satzung.<br />
Der neue Vereinsname lautet<br />
„Musikförderverein <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>“<br />
(§ 1 Nr. 1). „Zweck des Vereins<br />
ist es, die in der <strong>Pfarrei</strong> vorhan<strong>den</strong>en<br />
und eventuell neu<br />
entstehen<strong>den</strong> musikalischen<br />
Einrichtungen und Aktivitäten<br />
zu fördern und zu koordinieren“<br />
(§ 2 Nr. 1). Von größerem Interesse ist<br />
auch § 3, Nr. 10 der neuen Satzung: „Alle<br />
Mitglieder erhalten bei kostenpflichtigen<br />
Veranstaltungen der musikalischen Gruppen<br />
der <strong>Pfarrei</strong> einen ermäßigten Eintritt.“<br />
Die Vorstandschaft wurde verkleinert.<br />
Kommissarischer 1. Vorsitzender ist der<br />
musikalische Leiter Christoph Böhm, 2.<br />
Vorsitzender Bernhard Treutinger, Kassier<br />
Hans Mayerhöfer. Dem langjährigen bisherigen<br />
Kassier Günter Kemmerer sprachen<br />
der Pfarrer und der musikalische Leiter<br />
ihre Anerkennung aus für<br />
eine immer mustergültige<br />
Kassenführung, die, wie ein<br />
Kassenprüfer es formulierte,<br />
„im ehrenamtlichen Bereich<br />
ihresgleichen sucht“, was<br />
Sorgfältigkeit und Nachvollziehbarkeit<br />
angeht. Die<br />
Redaktion des <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-<br />
Journal schließt sich dieser<br />
Anerkennung und diesem<br />
Dank an. Der Verein selber<br />
aber besteht nunmehr in<br />
seinem 28. Jahr fort, wenn<br />
auch <strong>unter</strong> (wieder einmal)<br />
geändertem Namen und kann auch weiterhin<br />
erfolgreich das musikalische Leben der<br />
<strong>Pfarrei</strong> fördern und mitgestalten.<br />
Reinhard Gleißner<br />
Die Schöpfung von Josef Haydn in Frauenzell<br />
Die Schöpfungsgeschichte ist jedem<br />
regelmäßigen Kirchgänger hinlänglich<br />
bekannt. Man hört sie immer<br />
wieder im Gottesdienst. Die Kürze des<br />
Textes lässt dem Zuhörer jedoch normalerweise<br />
wenig Raum und Zeit, über die Bedeutung<br />
und die Schönheit der Schöpfung<br />
nachzu<strong>den</strong>ken.<br />
Ganz anders das Chorwerk mit Orchester<br />
„Die Schöpfung“ von Joseph Haydn. Es<br />
Plakat: Petra Pfaffenheuser<br />
beschränkt sich nicht nur auf die knappe<br />
Darstellung des Schöpfungsaktes, sondern<br />
schmückt <strong>den</strong> Text auch mit Arien und<br />
Chorsätzen aus, in <strong>den</strong>en beispielsweise<br />
der Aufgang der Sonne, das „Gewürm“<br />
am Meeresbo<strong>den</strong>, das turtelnde, gurrende<br />
Taubenpaar oder die Erhabenheit des neu<br />
geschaffenen Menschen anschaulich musikalisch<br />
dargestellt wird.<br />
Die „Schöpfung“ wird von <strong>den</strong> Kirchenchorsängern<br />
der <strong>St</strong>adtpfarrei <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong><br />
<strong>unter</strong> der Leitung von Christoph Böhm zurzeit<br />
eifrig geprobt. Je<strong>den</strong> Mittwochabend<br />
trifft man sich, um die eingängigen, teils<br />
„gewaltigen“ Chorsätze zu erarbeiten, die<br />
dann am 20. September 2009 in der Klosterkirche<br />
Frauenzell zusammen mit Prager<br />
Orchestermusikern, Bläsern aus der Region<br />
und drei Gesangssolisten zur Aufführung<br />
gebracht wer<strong>den</strong> sollen.<br />
Die „Schöpfung“ entstand Ende des 18.<br />
Jahrhunderts in Wien. Joseph Haydn war zu<br />
diesem Zeitpunkt bereits in ganz Europa<br />
ein „<strong>St</strong>ar“. Seine Werke wur<strong>den</strong> beispielsweise<br />
in Paris oder London regelmäßig<br />
aufgeführt. Er war damals knapp 70 Jahre<br />
alt, hatte aber noch selten ein so großes<br />
Chorwerk mit Orchester komponiert.<br />
Schon während der Arbeit an der „Schöpfung“<br />
war ihm wohl bewusst, dass er gerade<br />
an etwas ganz Besonderem arbeitete,<br />
<strong>den</strong>n er soll später geäußert haben:<br />
„Als ich zur Hälfte in meiner Komposition<br />
vorgerückt war, merkte ich, dass sie geraten<br />
wäre; ich war auch nie so fromm, als<br />
während der Zeit, da ich an der Schöpfung<br />
arbeitete. Täglich fiel ich auf meine Knie<br />
nieder und bat Gott, dass er mir Kraft zur<br />
glücklichen Ausführung dieses Werkes verleihen<br />
möchte". Diese Bitte ist ihm mehr<br />
als erfüllt wor<strong>den</strong>. Die Uraufführung am<br />
29. April 1798 war künstlerisch und finanziell<br />
ein Riesenerfolg, der seit dieser Zeit<br />
ungebrochen ist.<br />
Auch die Aufführung des Chores <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong><br />
im September wird wieder eindrucksvoll<br />
zeigen, wie meisterlich es Haydn verstand,<br />
die Schaffung der Welt in Töne zu setzen.<br />
Petra Pfaffenheuser<br />
KULTUR UND BILDUNG — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 7<br />
Foto: Felix Jung