Antonius – Superstar unter den Heiligen - Pfarrei St. Anton ...
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Aus der Mitte der Gemeinde<br />
Lebendiges Lesen aus Lei<strong>den</strong>schaft<br />
von Johanna Härtl sogar stolz darauf, dass sie nicht einfach<br />
Aus der Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> haben<br />
sich elf Mitglieder zusammengefun<strong>den</strong> und<br />
betätigen sich während der Gottesdienste<br />
als Lektoren. Vier von ihnen haben dem<br />
<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal einige Auskünfte darüber<br />
erteilt. Die Gründe, warum man sich in die<br />
<strong>Pfarrei</strong> einbringt, sind vielfältiger Natur.<br />
Lektor und mehr<br />
Man möchte seinen Teil beitragen, aktiv<br />
sein und eine lebendige Gemeinde gestalten,<br />
erzählt Judith Bächer, die seit<br />
zwei Jahren dabei ist. Sie wirkt auch als<br />
Tischmutter bei Kommunionkindern mit,<br />
als Ministrantenmutter und beim Kinderbibeltag.<br />
„Es fällt auf, wenn man<br />
aus der Gemeinde<br />
aufsteht und von unten<br />
hinaufgeht.“<br />
Etwa genauso lange gehört Michaela<br />
Klebl dazu, die auch noch sängerisch bei<br />
Requien oder an Weihnachten im Einsatz<br />
ist. Sie berichtet, dass Kinder das gerne<br />
sehen, wenn sie selbst ministrieren und<br />
ein Elternteil ebenfalls was tut. Sie sind<br />
zur Kirche geschickt wer<strong>den</strong>, sondern die<br />
Eltern auch Engagement zeigen. Am längsten<br />
ist Helmut Schreib <strong>–</strong> seines Zeichens<br />
Kirchenpfleger <strong>–</strong> dabei, und das „jüngste“<br />
Mitglied <strong>–</strong> Thomas Menzl <strong>–</strong> ist gerade erst<br />
dazugestoßen. Er kommt aus dem Sauerland,<br />
wohnt seit einem Jahr in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong><br />
und wurde bei der Taufe seiner Tochter<br />
sozusagen gleich als Gemeindemitglied<br />
geworben.<br />
So einfach ist es nicht<br />
Man darf nicht glauben, dass man einfach<br />
so drauflos lesen kann. In einem Sprecherziehungskurs<br />
bei einem Rhetoriker, der<br />
über mehrere Abende ging, erfuhren die<br />
Teilnehmer, wie man einen Text richtig<br />
liest bezüglich der Lautstärke, <strong>den</strong> Pausen<br />
und der Sprechgeschwindigkeit. Abhängig<br />
ist das selbstverständlich vom Inhalt und<br />
auch davon, welche Beziehung man selbst<br />
zum Text hat. Sehr wichtig ist beispielsweise<br />
dabei, dass man <strong>den</strong> Blick immer wieder<br />
in die Gemeinde richtet, um einen Bezug<br />
herzustellen. Michaela Klebl erinnert<br />
sich, dass mal jemand zu ihr gesagt hat,<br />
nachdem sie einen Brief von Paulus vorgelesen<br />
hatte: „Mit deiner Lautstärke hast<br />
du genauso geschimpft wie Paulus.“ Damit<br />
jeder weiß, wann er an der Reihe ist, gibt<br />
es so eine Art Dienstplan für die Sonn- und<br />
Feiertage. An <strong>den</strong> Werktagen kommt es darauf<br />
an, wer gerade da ist. Durchschnittlich<br />
ist jeder zweimal im Monat dran.<br />
Gedanken und Wünsche<br />
Nach ihren Wünschen für die Pfarrgemeinde<br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> befragt, hätten die Lektoren<br />
gerne, dass die Gemeinde mit jungen Fa-<br />
„Man hofft, seine Aufgabe<br />
gut zu erfüllen und<br />
die Botschaft würdig<br />
herüberzubringen.“<br />
milien wächst, die aktiv teilnehmen. Die<br />
Gottesdienste sollen gut besucht sein. Im<br />
Vergleich zu anderen Gegen<strong>den</strong> mit nur<br />
zwei Gottesdiensten am Wochenende bietet<br />
<strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> hier ein großes Angebot, weiß<br />
Thomas Menzl. Bei der Überlegung, was<br />
eventuell bei der Tätigkeit als Lektor verbesserungswürdig<br />
wäre, kommen sehr kreative<br />
Vorschläge bezüglich der Höhe des<br />
Ambo. Da ja nicht alle gleich groß sind und<br />
„Die Gemeinde<br />
soll wachsen und<br />
zusammenhalten<br />
und gemeinsame<br />
Unternehmungen<br />
organisieren.“<br />
im Buch einmal weiter oben oder unten gelesen<br />
wird, schiebt jeder das Buch immer<br />
wieder höher. Weitere Möglichkeiten sprudeln<br />
plötzlich in einer Art Brainstorming<br />
hervor: Der Ambo müsste höher sein. Elektrisch<br />
verstellbar mit einem Schalter wäre<br />
nicht schlecht. Oder man könnte ein Loch<br />
zum Absenken machen. Ein höhenverstellbarer<br />
Barhocker ginge auch.<br />
Und zu guter Letzt wünschen sich die Lektoren,<br />
dass sich weitere Gemeindemitglieder<br />
fin<strong>den</strong>, die sie bei ihrer Tätigkeit <strong>unter</strong>stützen.<br />
Jeder, der gerne liest, ist herzlich<br />
willkommen.<br />
MENSCHEN IM PORTRAIT — <strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-Journal 9<br />
Fotos dieser Seite: Johanna Härtl