Konferenzbericht (PDF) - Dräger-Stiftung

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aber wenn man es tut, auch am Erfolg ver -
sprechendsten. Zumindest, wenn man es
rechtzeitig und ohne Scheuklappen tut.
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Ich bin sicher, Sie werden im Verlauf diese
Symposiums eine umfängliche Liste der
hausgemachten Probleme erarbeiten und
diskutieren, die von einem veralteten Pro -
dukt portfolio über heillos zerstrittene Fa mi -
liengesellschafter bis zur offenen Nach folgeregelung
reichen wird.
Ich möchte mich deshalb darauf beschrän -
ken, ein paar Gedanken zu einer Schwach -
stelle zu formulieren, die in der Tat spezi -
fisch für den Mittelstand in Deutschland ist
und im übrigen Europa in dieser Aus prä -
gung nicht auftritt: die niedrige Eigen kapitalausstattung.
Weil in Deutschland Geschäftskredite über -
durchschnittlich günstig waren, fehlte der
Druck, einen soliden Eigenkapitalsockel
aufzubauen. Die Reform der Baseler Eigen -
kapital-Übereinkunft, die den Zugang zu
Fremdkapital neu regeln soll und die ein
Koordinationsgremium der Bank für Inter -
nationalen Zahlungsausgleich seit etwa
zwei Jahren vorbereitet, wird den deut schen
Mittelstand deshalb besonders hart treffen.
Kern der Reform, für die sich das Schlag -
wort “Basel II” eingebürgert hat, ist, dass
die Banken Kredite an Unternehmen nicht
mehr fix mit acht Prozent Eigenkapital ab -
sichern dürfen, sondern dass in Zukunft
die Höhe der Eigenkapital-Hinterlegung
mit der Ausfallwahrscheinlichkeit wächst.
Das bedeutet zum Schluss nichts anderes,
als dass Kunden mit schlechter Bonität –
und das dürfte leider der weit über wiegen de
Teil der mittelständischen Unter neh men in
Deutschland sein – für einen Kredit hö he re
Zinsen zu zahlen hat, wenn er ihn denn
über haupt erhält.
Offiziell soll Basel II erst Ende 2006 in
Kraft treten. Weil aber die großen Banken
derzeit in einer tiefen Strukturkrise stecken,
bleibt ihnen keine Wahl, als die ausliegen -
den Kredite schon jetzt im Sinne von
Basel II zu durchforsten, um ihre Abschrei -