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Konferenzbericht (PDF) - Dräger-Stiftung

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wieder aufs Neue: Es sind vor allem vier<br />

klassische “Fallen”, die Ihre Nachfolge zum<br />

Scheitern bringen können.<br />

Erstens: Nicht wollen.<br />

Unternehmer muss man sein aus Leiden -<br />

schaft, weil es sonst Leiden schafft. Unter -<br />

nehmer, die sich gegen ihre innere Über -<br />

zeugung zur Nach folge drängen lassen, ste -<br />

hen stärker als andere in der Gefahr zu<br />

schei tern. Oft genug rich ten sie irgend etwas<br />

zugrunde – entweder das Unternehmen<br />

oder sich selbst, nicht selten sogar beide.<br />

Zweitens: Nicht können.<br />

Jedes Unternehmen steht im Wettbewerb.<br />

Und in dem werden auf Dauer nur die<br />

Besten bestehen. Für den Erfolg aber ist<br />

kein Faktor so bedeutsam wie die Qualität<br />

des Mannes oder der Frau an der Unter -<br />

nehmensspitze. Sorgen Sie also dafür, dass<br />

Fähigkeiten und nicht Familienzuge hörigkeit<br />

die Auswahlentscheidung dominiert. Eine<br />

schwache Führung können Sie sich nicht<br />

leisten. Es geht bekanntlich wesentlich<br />

schneller, ein Unternehmen zu ruinieren als<br />

es aufzubauen. Ein Grundsatz, den allzu<br />

viele Familienunternehmer schmerzhaft<br />

erfahren mussten.<br />

Drittens: Nicht loslassen.<br />

Ein weiterer Misserfolgsfaktor sind oft<br />

genug die übergebenden Unternehmer<br />

selbst. Nicht wenige haben Schwierigkeiten<br />

loszulassen. Noch als über 70jährige ver su -<br />

chen sie, dem Unternehmen ihren Stempel<br />

aufzudrücken und zu verdrängen, dass auch<br />

sie mit zunehmendem Alter nicht stärker wer -<br />

den oder gar unsterblich sind. Nicht selten<br />

kommt es zu Streitigkeiten mit dem Nach -<br />

folger, bei denen das Unternehmen nur<br />

verlieren kann. Wahrhaft große Unter nehmer<br />

schaffen es, in ihrem Leben zwei Aufgaben<br />

mit Bravour zu meistern: Zunächst ein groß -<br />

artiges Unternehmen auf- oder aus zubauen,<br />

und ihm dann rechtzeitig jene Struk turen<br />

und Menschen zu vermitteln, die es möglich<br />

machen, dass sich das Unter nehmen auch<br />

nach dem Ausscheiden seines Protagonisten<br />

erfolgreich weiter entwickeln kann.<br />

Viertens: Nicht vertragen.<br />

Die wahrscheinlich größte Gefahr jedoch<br />

stellt der so genannte NEM-Virus dar. Streit<br />

als Folge von Neid, Eifersucht und Miss -<br />

gunst unter den Gesellschaftern gilt unter<br />

Experten als der größte Wertvernichter im<br />

Familienunternehmen. Ausgeschlossen ist<br />

er nur dort, wo Führung und Kapital unge-<br />

teilt in einer Hand verbleiben. Es ist gewiss<br />

kein Zufall, dass die durchschnittliche Le -<br />

bensdauer von Familienunternehmen mit<br />

sog. Thronfolger-Modellen signifikant höher<br />

liegt als das derjenigen, die sich für eine<br />

“gerechte” Erbteilung entscheiden.<br />

Über legen Sie also genau, für welches<br />

Nach folgekonzept Sie sich entscheiden.<br />

Und geben Sie sich bitte nicht dem Irr glau -<br />

ben hin, bei Ihrer Familie sei alles an ders<br />

als anderswo. “No family business, if you<br />

really scratch the surface on it, is idyllic,”<br />

hat der finnische Erfolgsunternehmer<br />

Krister Ahlström dazu bemerkt. Wer sich<br />

nicht zu einer Thronfolgerlösung durch rin -<br />

gen kann, sollte deshalb zwingend für ein<br />

professionelles Familienmanagement sor -<br />

gen und sicherstellen, dass die Familie<br />

dauerhaft jenes Maß an Commitment für<br />

das Unternehmen und Harmonie in der<br />

Familie erreicht, das notwendig ist, um als<br />

Familien unternehmen mehr als eine Gene -<br />

ration er folgreich sein zu können. Von allein<br />

stellt sich dieser Erfolg nicht ein. Eine Fest -<br />

stellung, die für das gesamte Manage ment<br />

der Unternehmensnachfolge Gültigkeit hat.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein<br />

gutes Gelingen.<br />

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