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MARKTGEMEINDE MATREI IN OSTTIROL
KANALGEBÜHRENORDNUNG
Der Gemeinderat der Marktgemeinde Matrei in Osttirol hat mit Beschlüssen vom 20.11.1995,
25.05.1998 und 12.10.1998 aufgrund des § 15 Abs. 3 Zif. 5 FAG 1993, BGBl.Nr. 30/1993,
nachstehende Kanalgebührenordnung erlassen:
§ 1
Einteilung der Gebühren
Zur Deckung der Kosten des Aufwandes für die Gemeindekanalanlagen erhebt die Gemeinde
Benützungsgebühren in der Form einer Anschlußgebühr, einer laufenden Gebühr (Kanalgebühr)
und einer Erweiterungsgebühr.
§ 2
Anschlußgebühr und Erweiterungsgebühr
1. Die Gemeinde erhebt zur Deckung der Kosten der Errichtung oder Erweiterung der Kanalanlagen
eine Anschlußgebühr.
2. Die Gebührenpflicht entsteht mit dem Zeitpunkt des Baubeginnes eines Gebäudes, im
Falle der erstmaligen Errichtung einer Gemeindekanalanlage bzw. eines neuen Kanalstranges
für alle im Anschlußbereich gelegenen Grundstücke und Gebäude bereits einen
Monat nach Baubeginn des Kanalbauabschnittes, in dem sie gelegen sind.
3. Bei Zu- und Umbauten und bei Wiederaufbau von abgerissenen oder zerstörten Bauten
entsteht die Gebührenpflicht mit Baubeginn insoweit, als dadurch die neue Bemessungsgrundlage
den Umfang der früheren übersteigt.
4. Aufgrund der Errichtung der regionalen Abwasserbeseitigungsanlagen des Abwasserverbandes
Hohe Tauern Süd erhebt die Gemeinde eine Erweiterungsgebühr.
§ 3
Bemessungsgrundlage und Höhe der Anschlußgebühr
1. Bemessungsgrundlage ist die Baumasse jedes Gebäudes auf dem Grundstück im Sinne
des § 2 Abs. 1 bis 4 des Tiroler Verkehrsaufschließungsabgabengesetzes vom
11.12.1997, LGBl. Nr. 22/1998.
2. Die Anschlußgebühr beträgt derzeit für jedes an die Kanalanlagen angeschlossene Gebäude
€ 7,20/m³ Baumasse - ausgenommen landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude, die
an die Gemeindekanalanlagen nicht angeschlossen sind, jedoch mindestens € 3.732,80.

Kanalgebührenordnung der Marktgemeinde Matrei in Osttirol Seite 2
§ 4
Bemessungsgrundlage und Höhe der Kanalbenützungsgebühr
1. Die Gemeinde erhebt zur Deckung der Kosten des Betriebes und der Instandhaltung der
Gemeindekanalanlagen für die laufende Benützung eine Jahresgebühr. Diese wird vom
Gemeinderat alljährlich nach dem durchschnittlichen Jahreserfordernis der Anlage, das
sind der Jahresaufwand für den laufenden Betrieb, für die laufende Erhaltung der Anlage,
für Darlehenszinsen sowie für die Darlehensrückzahlungen unter Bedachtnahme auf die
Nutzungsdauer der Anlagen und für die Ansammlung einer Erneuerungsrücklage festgesetzt.
2. Bemessungsgrundlage der laufenden Kanalbenützungsgebühr ist der durch Wasserzähler
gemessene Wasserverbrauch.
3. Die Kanalbenützungsgebühr beträgt derzeit € 2,38 (inkl. 10 % USt.) pro m³ Wasserbezug.
4. Viehhaltende Landwirte erhalten pro Großvieheinheit eine Freiwassermenge von 15 m 3
pro Jahr. Maßgebend für die Anzahl der Großvieheinheiten ist das Ergebnis der von der
Gemeinde durchgeführten allgemeinen Viehzählung.
5. Eigentümer von Hausgärten erhalten jeweils auf Antrag eine jährliche Freiabwassermenge
von 6 m³ pro volle 100 m² Gartenfläche, wobei für Gartenflächen im Ausmaß von 51
m² bis 100 m² eine jährliche Freiabwassermenge von 3 m³ gewährt wird. Die Höchstgartenfläche
wird mit 1.000 m² festgesetzt. Das Ausmaß der Gartenflächen wird vom Bauhof
der Marktgemeinde Matrei in Osttirol oder einem Zivilgeometer kontrolliert.
§ 5
Bemessungsgrundlage und Höhe der Erweiterungsgebühr
Für bereits bestehende und an die Gemeindekanalanlagen angeschlossene Grundstücke
und Gebäude wird in Zusammenhang mit dem Bau der regionalen Abwasserbeseitigungsanlagen
des Abwasserverbandes Hohe Tauern Süd gemäß § 2 Punkt 4 dieser Gebührenordnung
eine Erweiterungsgebühr in folgender Höhe je m3 Baumasse lt. TBO, eingehoben:
1.) für Gebäude, für welche die Anschlußgebühr bereits vor dem 01.01.1991 vorgeschrieben
wurde: S 30,-- je m 3 Baumasse
2.) für Gebäude, für welche die Anschlußgebühr
a) im Jahre 1991 vorgeschrieben wurde: S 25,-- je m 3 Baumasse
b) im Jahre 1992 vorgeschrieben wurde: S 20,-- je m 3 Baumasse
c) im Jahre 1993 vorgeschrieben wurde: S 15,-- je m 3 Baumasse
d) im Jahre 1994 vorgeschrieben wurde: S 9,-- je m 3 Baumasse
e) im Jahre 1995 vorgeschrieben wurde: S 0,-- je m 3 Baumasse
Gebührenpflichtig ist jedes Gebäude einschließlich aller Nebengebäude wie Garagen, Lager-
und Abstellräume, Werkstätten etc.
Nicht gebührenpflichtig sind: Lagerräume für Brennholz sowie landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude.
Die Pflicht zur Entrichtung der Erweiterungsgebühr entsteht mit dem Zeitpunkt der Herstellung
des Anschlusses der bereits an die Gemeindekanalanlagen angeschlossenen Grundstücke
und Gebäude an die regionalen Abwasserbeseitigungsanlagen des Abwasserverbandes
Hohe Tauern Süd.

Kanalgebührenordnung der Marktgemeinde Matrei in Osttirol Seite 3
§ 6
Bemessung von Pauschalgebühren
Bei Gebäuden, in welchen derzeit noch kein Wasserzähler vorhanden ist, gelangt eine jährliche
Pauschalgebühr wie folgt zur Vorschreibung:
1. Grundgebühr pro Haushalt: € 159,56
2. Zuschlag pro Person: € 44,48
3. Zuschlag pro Gästenächtigung (Basis der Berechnung bilden
die Nächtigungen des vorangegangenen Kalenderjahres): € 0,54
§ 7
Umsatzsteuer
Alle in dieser Gebührenordnung festgelegten Gebühren und Entgelte erhöhen sich um die
gemäß Umsatzsteuergesetz 1994 zu bezahlende Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer).
§ 8
Gebührenschuldner
Zur Entrichtung der Gebühren sind die Eigentümer der angeschlossenen Grundstücke und
Gebäude verpflichtet. Die Nutznießer haften anteilsmäßig für die richtige und rechtzeitige
Entrichtung der Gebühren
§ 9
Verfahrensbestimmungen
Für das Verfahren in Angelegenheiten dieser Gebührenordnung gelten die Bestimmungen
der Tiroler Landesabgabenordnung, LGBl. Nr. 34/1984, in der jeweils geltenden Fassung.
§ 10
Übergangsbestimmungen
Diese Gebührenordnung tritt nach Ablauf der Kundmachungsfrist in Kraft. Zum gleichen
Zeitpunkt tritt die bisherige Gebührenordnung außer Kraft.
F.d.r.d.A.: