Missionswerk FriedensBote
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Missions<br />
3<br />
Themen:<br />
Mit dem Evangelium bis<br />
an das Arktische Meer<br />
Christenverfolgungen in<br />
Usbekistan<br />
Das Wunder der christ-<br />
Mai / Juni 2008 lichen Kinderfreizeiten
Übersichtskarte<br />
Zur Titelseite:<br />
Die Kinderbibel in der<br />
Muttersprache. Zum ersten<br />
Mal im Leben haben die<br />
Mutter und ihr Kind das<br />
Wunder vor ihren Augen.<br />
Lesen Sie auf den Seiten<br />
5-9 den Bericht unserer<br />
Missionare über<br />
ihre Missionsreise in die<br />
arktische Gegend.<br />
Kiew<br />
Ukraine Usbekistan<br />
Tschepelijewka<br />
Charkow<br />
Georgien<br />
Moskau<br />
3<br />
Inhalt<br />
3 „Lasst euer Licht leuchten“ (Geistliches Wort)<br />
4 Das Evangelium verändert das Leben der Jakuten<br />
und Usbeken (Frühjahrskonferenzen des <strong>Missionswerk</strong>es)<br />
12 Jesus sagt: „Geht … und lehrt“<br />
14 Rückschlag – Grund zum Anpacken und<br />
verstärktem Gebet<br />
15 Gott kann wirklich alles!<br />
(Christliche Kinderfreizeiten)<br />
18 Neue Regelungen bei Spenden<br />
18 Gebetsanliegen<br />
19 Projekt: Freizeit Tschepelijewka<br />
19 Impressum<br />
20 Neue Bücher von Professor Herbert Jantzen<br />
20 Termine<br />
Wjatskie Poljany<br />
Tscheboksary<br />
R u s s l a n d<br />
Taschkent<br />
Kirgisien<br />
Bischkek<br />
Tjumenj<br />
Kasachstan<br />
Missions<br />
Jakutien<br />
Mai / Juni 2008
Die diesjährigen Frühjahrsmissionskonferenzen<br />
standen unter<br />
dem Motto: „Lasst euer Licht leuchten“.<br />
Hier die kurze Wiedergabe der<br />
Predigt aus Düren-Birkesdorf:<br />
Nachdem Jesus seine Jünger darauf<br />
hinweist, dass sie Salz und Licht der Welt<br />
sind, folgt unser Predigttext aus Mt.<br />
5,16, aus dem das Motto der Konferenz<br />
stammt: „So lasst euer Licht leuchten vor<br />
den Leuten, damit sie eure guten Werke<br />
sehen und euren Vater im Himmel preisen“.<br />
Dieser Text richtet sich nicht nur an die<br />
Jünger damals, sondern an die Jünger<br />
Jesu Christi weltweit und gibt auch uns<br />
heute praktische Anregungen zur Jüngerschaft.<br />
1. Eine verstärkte Aufforderung<br />
Jünger Jesu Christi werden durch dieses<br />
Wort aufgefordert, aktiv zu sein. „So<br />
lasst nun endlich mal euer Licht leuchten!“,<br />
so könnte man die einleitende<br />
Intention der Worte Jesu verstehen.<br />
Christen auf der ganzen Welt sollen<br />
nicht passiv sein, sondern aktiv und<br />
brennend im Geist dem Herrn dienen<br />
(Röm. 12,11). Diesen verstärkten Aufruf<br />
müssen wir Christen erneut ernst nehmen<br />
und uns dem Auftrag Gottes stellen.<br />
2. Ein Beziehungsauftrag<br />
Der Auftrag für jeden Christen wird<br />
mit „lasst euer Licht leuchten, … damit<br />
sie eure guten Werke sehen“ eindeutig<br />
formuliert.<br />
Doch bevor wir uns den Auftrag vor<br />
Augen führen, wenden wir uns kurz<br />
dem biblischen Begriff „Licht“ zu.<br />
Vereinfacht kann gesagt werden, dass<br />
das personifizierte „Licht“ in der Bibel<br />
für Gott (1.Joh. 1,5) steht, der uns Menschen<br />
aber verborgen ist. Erst durch<br />
Jesus Christus, der „das Ebenbild des<br />
unsichtbaren Gottes ist“ (Kol. 1,15), wird<br />
Gott, der Vater, für uns Menschen sichtbar<br />
und durch die Evangelien begreifbar.<br />
Weil Jesus Christus vollkommener<br />
Gott und vollkommener Mensch zu-<br />
gleich ist, kann Er von sich behaupten:<br />
„Ich bin das Licht der Welt. Wer Mir<br />
nachfolgt, der wird nicht wandeln in der<br />
Finsternis, sondern wird das Licht des<br />
Lebens haben“ (Joh. 8,12).<br />
Das „Licht der Welt“ und das „Licht<br />
des Lebens“ ist die Person und die<br />
Beziehung zu diesem Gott-Mensch Jesus<br />
Christus. Wer zu Jesus kommt, wird von<br />
der Finsternis in das Reich des Lichts versetzt.<br />
Wer an Jesus Christus glaubt, wird<br />
zum Kind des Lichts. Glaubst du dies<br />
schon oder rätselst du noch?<br />
Sobald Christus in deinem Leben wirken<br />
darf, beginnt ein wundersamer<br />
Prozess. Menschen werden menschlicher,<br />
indem sie Christus ähnlicher werden<br />
(Gal. 4,19). Gottes wahrhaftiges<br />
Licht durchstrahlt unser Leben und verändert<br />
es von innen heraus (2.Kor. 5,<br />
17).<br />
Und das ist das Geheimnis der Erleuchtung<br />
und der Kraft der Christenheit,<br />
um gute Taten zu vollbringen. Denn<br />
nicht aus uns heraus, sondern durch<br />
Christus vollbringen Gotteskinder das<br />
gute Werk (Phil. 1,6). Paulus formuliert<br />
es so: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern<br />
Christus lebt in mir. Denn was ich<br />
jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im<br />
Glauben an den Sohn Gottes …“ (Gal.<br />
2,20). Der Beziehungsauftrag besteht<br />
darin, dieses Licht Gottes durch uns hindurchleuchten<br />
zu lassen. Und ein Licht,<br />
das von innen her leuchtet, das kann keiner<br />
löschen.<br />
3. Von der Hingabe zur Aufgabe<br />
Diese Beziehung zum „Licht“ als Gabe<br />
Gottes beinhaltet aber auch eine<br />
Aufgabe, nämlich als Kind des Lichts zu<br />
leben und in Güte, Gerechtigkeit und<br />
Wahrheit die Frucht des Lichts zu liefern<br />
(Eph. 5,8f). Erst durch diese Werte wird<br />
jede gute Tat im Alltag zur Mission.<br />
Andererseits muss der, der so leuchten<br />
will, sich zuvor ganz von Christus verbrennen<br />
lassen. Selbstsucht, Eifersucht,<br />
Zorn und Zank müssen wie andere<br />
Sünden bereinigt und vergeben werden,<br />
damit das Licht Gottes so ungetrübt<br />
3<br />
„Lasst euer Licht leuchten“<br />
Dipl.-Päd.<br />
Wilhelm Goss
strahlen kann (1.Thess. 4,3). Was nützt<br />
eine schwarz gefärbte Glühbirne? Übrigens:<br />
Glühbirnen sind immer leicht aus<br />
der Fassung zu bringen!<br />
Daher wollen wir Gott bitten, dass Er<br />
uns sowohl mehr Lichtstärke (Glauben),<br />
Klarheit (Gehorsam) als auch Beleuchtungsstärke<br />
(gute Taten vor den Menschen)<br />
gibt und Sein göttliches Licht (Ps.<br />
119, 105) unsere finsteren Lebensräume<br />
in klares, helles Licht verwandelt (Ps.<br />
18,29), um für Ihn zu scheinen.<br />
4. Eine breite Zielgruppe<br />
Die Menschen um uns herum sind die<br />
Zielgruppe der guten Taten (Gal. 6,17).<br />
Dieser soll vor den Augen der Leute<br />
geschehen, damit sie die guten Werke<br />
sehen und sie wahrnehmen können.<br />
Dieses Sehen der guten Tat oder die persönliche<br />
Erfahrung einer guten Tat ist<br />
eine Art Vor-Evangelisation. Ohne über<br />
den Glauben zu reden, kann eine gute<br />
Tat in Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit<br />
das Herz eines Menschen für Gott erweichen.<br />
Darum sollen Christen die guten<br />
Werke „vor den Leuten“ praktizieren. Ja,<br />
sie sollen die guten Taten so tun, damit<br />
andere darüber positiv sprechen können<br />
(1.Pet. 2,15). An diesem Auftrag kann<br />
jeder Christ, egal wo er sich befindet,<br />
mitwirken.<br />
5. Ein einziger Zweck<br />
Aufrichtige, gute Taten in der Qualität<br />
des Lichts haben einen direkten Bezug<br />
zu Gott, unserem Vater. Nicht um unsertwillen,<br />
sondern um Gottes Willen, sollen<br />
die guten Werke geschehen (Kol. 3,24).<br />
Der Zweck ist nicht, selbst zu glänzen<br />
(Mt. 6,1ff), sondern Gottes Licht durch<br />
uns leuchten zu lassen und so auf Gott<br />
zu verweisen. Der einzige Zweck, warum<br />
Jünger Jesu Christi diesen Auftrag in dieser<br />
Qualität erfüllen sollen, ist das Lob,<br />
der Dank und das Preisen sowie die alleinige<br />
Verherrlichung unseres Vaters im<br />
Himmel.<br />
4<br />
Frühjahrskonfe<br />
Die Frühjahrskonferenzen unseres<br />
<strong>Missionswerk</strong>es 2008 fanden am 20.<br />
April in Kirchberg und am 27. April in<br />
Düren/Birkesdorf statt.<br />
Schwerpunktmäßig waren Berichte<br />
aus den Ländern Jakutien und Usbekistan,<br />
aus denen zwei Referenten<br />
eingeladen waren.<br />
Leider konnten die meisten unserer<br />
Missionsfreunde und Leser unserer<br />
Nachrichten nicht teilnehmen.<br />
Deshalb wollen wir die wichtigsten<br />
Momente der gesegneten Veranstaltungen<br />
beleuchten und uns bei<br />
Ihnen für Ihre Fürbitte bedanken.
„Lasst euer Licht leuchten“<br />
renzen des <strong>Missionswerk</strong>es<br />
Jakutien – trotz geistlichem<br />
Wachstum immer<br />
noch das größte Missionsfeld<br />
Jakutien ist das kälteste<br />
Missionsfeld der Welt und<br />
ist flächenmäßig 8,7-mal<br />
größer als Deutschland. Im<br />
Norden grenzt das Land<br />
ans Arktische Meer. Von<br />
den 1,1 Mil. Einwohnern<br />
des Landes sind 367.400<br />
(33,4%) Jakuten.<br />
Vor 15 Jahren gab es in<br />
Jakutien weniger als zwanzig gläubige<br />
Jakuten. Heute ist ihre Zahl schon auf<br />
über 400 gestiegen. (Die gesamte Zahl<br />
der Christen in Jakutien aus verschiedenen<br />
Volksgruppen ist über Tausend.)<br />
In diesem Jahr führten ca. 200<br />
Vertreter verschiedener einheimischer<br />
Gemeinden zum ersten Mal eine<br />
Glaubenskonferenz in ihrer Muttersprache<br />
ohne Hilfe der ausländischen<br />
Missionare durch. Alle Prediger,<br />
Berichterstatter und Sänger waren<br />
Jakuten.<br />
Es gibt bereits 200 christliche Lieder in<br />
jakutisch, von denen 80% übersetzte<br />
Texte sind. Die restlichen 20% der Lieder<br />
wurden von Jakuten gedichtet und komponiert.<br />
Das hat eine enorme Bedeutung<br />
für die Evangelisation des Landes. Im<br />
Volk wird sonst kaum gesungen, doch<br />
die Lieder hört man gerne.<br />
Leider bleiben immer noch große Flächen<br />
Jakutiens ohne jegliche Kenntnisse<br />
des Evangeliums. Die schlechten Verkehrswege<br />
und abschreckenden Lebensumstände<br />
machen die Verbreitung der<br />
5<br />
Für die musikalische<br />
Umrahmung<br />
der Missionskonferenzen<br />
sorgten<br />
Chöre aus Eibelshausen<br />
(Bild klein<br />
auf der Seite 4)<br />
und aus Siegburg<br />
(Bild rechts).<br />
Außerdem brachten<br />
Gruppen der Ortsgemeinden<br />
und die<br />
Gäste Beiträge mit<br />
Musik und Liedern<br />
Das Evangelium verändert das Leben der Jakuten und Usbeken<br />
Die christlichen<br />
Schriften bekamen<br />
Jakuten in<br />
vielen arktischen<br />
Orten zum ersten<br />
Mal in ihrem<br />
Leben.
Bilder von oben:<br />
Während ihrer arktischen Missionsreise<br />
von mehreren tausend Kilometern<br />
fuhren die Missionare auf<br />
„Knochenwege“ an den ehemaligen<br />
Strafarbeitslagern vorbei, auf den<br />
zugefrorenen Flüssen (Bild auf der<br />
Seite 8), auf den hartgefrorenen<br />
Sümpfen und durch die Tundra.<br />
Werchojansk – Kältepol des Nordens.<br />
Mit dem Helfen beim Holzspalten<br />
„verdienten“ sich die Missionare das<br />
Recht, den Dorfbewohnern das<br />
Evangelium zu verkündigen.<br />
6<br />
Frohen Botschaft<br />
schwierig. Zum anderen<br />
ist die Regierung<br />
nicht missionsfreundlich.<br />
Die ausländischen<br />
Missionare bekommen<br />
ihre Aufenthaltsgenehmigung<br />
nur sehr<br />
schwer.<br />
Bericht von Michail<br />
Trubtschik<br />
7.200 km Missionsfahrt<br />
zum Arktischen<br />
Meer<br />
Am 19. Februar starteten<br />
wir, d.h. fünf<br />
Missionare, aus der<br />
Hauptstadt Jakutsk in<br />
die nördliche Richtung.<br />
Es war ein „warmer“<br />
Wintertag mit nur<br />
-35°C. Wir fuhren mit<br />
dem Geländewagen,<br />
der uns dank der<br />
großen Spende der Gemeinde<br />
in Spaichingen<br />
(Deutschland) geschenkt<br />
wurde.<br />
Die ersten 400 km<br />
unseres Weges waren<br />
nach einheimischen Verhältnissen<br />
gut. Danach<br />
fuhren wir fast 200 km<br />
den sogenannten „Knochenweg“.<br />
Dieser Weg<br />
wurde vor 50-60 Jahren<br />
in der Stalin-Zeit von<br />
Häftlingen in der eisigen<br />
Kälte mit Spaten und<br />
„Lasst euer Licht<br />
Schubkarren gebaut. Tausende unschuldige<br />
Häftlinge starben dabei. In der<br />
Regel wurden die Leichen nicht wie<br />
üblich beerdigt, sondern einfach<br />
während der Erdarbeiten am Weg verscharrt.<br />
Unter den vielen Namenlosen<br />
werden auch viele Christen gewesen<br />
sein. Gott kennt ihre Namen.<br />
Unsere weitere Strecke von mehr als<br />
6.000 km, die wir oft auf dramatische<br />
Weise überwältigten, waren meistens<br />
zugefrorene sibirische Flüsse. Immerhin<br />
sind die 450.000 Flüsse in Jakutien insgesamt<br />
länger als 1,5 Mil. km. (Dagegen<br />
gibt es im ganzen Land noch nicht einmal<br />
7.000 km ausgebaute Wege.) Beim<br />
Wechsel von einem Fluss zum anderen<br />
fuhren wir auf holprigen „Winterwegen“,<br />
was nichts anderes ist als hartgefrorener<br />
Sumpf.<br />
„Das Evangelium haben wir noch nie<br />
gehört“, das sagten uns Menschen in 25<br />
von den 30 Ortschaften, die wir innerhalb<br />
von sechs Wochen besuchen durften.<br />
Es dauerte in der Regel nur 1 bis 2<br />
Stunden nach unserem Eintreffen im Ort,<br />
bis wir die Zuhörer im Dorfklub vor uns<br />
hatten. Schon das Erscheinen unseres<br />
Geländewagens sorgte für Neugier der<br />
Leute. Auch die Ortsbehörde hieß uns<br />
willkommen. Nur in einem Fall lehnte der<br />
Dorfvorsitzende unser Angebot ab.<br />
Am Rande eines Dorfes sahen wir<br />
Männer, die dabei waren, Brennholz zu<br />
spalten. Wir baten um Erlaubnis, ihnen<br />
helfen zu dürfen. Nach zwei Stunden<br />
Arbeit luden sie uns zum Mittagessen<br />
ein. Anschließend verkündigten wir<br />
ihnen drei Stunden das Evangelium.<br />
Einzelne Schicksale<br />
1. Nach dem misslungenen Selbstmordversuch<br />
zum Zeugen Jesu.<br />
Innokentij (von Freunden einfach<br />
Kescha genannt - auf dem linken Bild der<br />
Seite 7) ist Pastor und gehört zu unserem<br />
Auto-Missionsteam. Er hat eine schwere<br />
Vergangenheit. Weder Medizin, noch<br />
Schamanenriten konnten ihn von der<br />
Alkoholabhängigkeit und vom schlech-
leuchten“<br />
ten Lebenswandel abhalten. Als zwei seiner<br />
Verwandten bestialisch umgebracht<br />
wurden, beschloss Kescha, der<br />
Sinnlosigkeit seines Lebens ein Ende zu<br />
bereiten.<br />
Beim ersten Schuss versagte das<br />
Gewehr. Kescha lud es erneut und<br />
drückte ab. Dabei rutschte der Gewehrlauf<br />
etwas zur Seite. Das halbe Kinn<br />
wurde weggeschossen, doch Kescha<br />
blieb am Leben. Nach seiner Bekehrung<br />
wurde Kescha ein glücklicher Mensch,<br />
der für die Mission brennt. Gerne erzählt<br />
er von Jesus, der allein frei machen kann.<br />
2. Neuausrichtung, nachdem sie<br />
alles verloren hat<br />
Olga ist eine dominante alte Frau. Ihr<br />
ganzes Leben war sie als Schuldirektorin<br />
in der Öffentlichkeit aktiv und erfolgreich,<br />
ihre Tochter war in Moskau als<br />
Journalistin tätig.<br />
Doch mit der politischen Wende brachen<br />
die früheren Werte zusammen. Ihre<br />
Tochter wurde brutal umgebracht. Olga<br />
verlor alles, was ihren Lebensinhalt ausmachte<br />
und war verzweifelt. Wir erzählten<br />
ihr von dem ewigen Sinn des Lebens<br />
in Jesus Christus und sie öffnete Ihm ihr<br />
Herz.<br />
Danach tat sie dasselbe wie der<br />
Kerkermeister aus Apg 16,34: sie „bereitete<br />
(uns) eine Mahlzeit und frohlockte,<br />
dass sie an Gott gläubig geworden war.“<br />
3. „In die Hölle will ich nicht, doch<br />
was kann ich dagegen tun?“<br />
Ajal musste für mehrere Jahre wegen<br />
Mordes ins Gefängnis. Dort erkrankte er<br />
an Krebs. Als dieser das Endstadium<br />
erreichte, wurde er vorzeitig nach Hause<br />
entlassen.<br />
Die Mutter Ajals hörte unsere<br />
Botschaft im Dorfklub und bat uns, ihren<br />
Sohn zu besuchen. Durch das Lesen im<br />
Evangelium hatte er bereits verstanden,<br />
dass er ein Sünder vor Gott ist und dass<br />
ihm die ewige Strafe droht. Zwischen<br />
uns entstand folgendes Gespräch:<br />
Michail: „Ajal, wenn du stirbst, wo<br />
kommst du hin?“<br />
Ajal: „Natürlich in die Hölle.“<br />
M.: „Willst du denn dahin?“<br />
A.: „Nein, doch ich kann daran nichts<br />
ändern.“<br />
Ich zeigte Ajal einige Bibelstellen über<br />
die Vergebung der Sünden und bat ihn,<br />
sie laut vorzulesen. Plötzlich wurden<br />
seine Augen ganz groß.<br />
A.: „Kann mir meine Sünde wirklich<br />
vergeben werden? Ist das wahr?“<br />
M.: „Ja, wenn du Jesus darum von<br />
Herzen und ehrlich bittest.“<br />
Wir beteten zusammen. Danach wollte<br />
ich den Glauben von Ajal testen.<br />
M.: „Ajal, glaubst du wirklich, dass<br />
Gott dir deine Sünde vergeben hat?“<br />
Ajal`s Augen strahlten. Er nickte froh:<br />
„So steht es im Evangelium.“<br />
7<br />
Bilder von links:<br />
Erst nach dem Zerfall<br />
ihrer früheren<br />
Werte und dem<br />
Aufblicken auf Jesus<br />
fand Olga neuen<br />
Lebenssinn.<br />
Kescha erklärt<br />
Olga das<br />
Evangelium<br />
Der ehemaliger<br />
Mörder, Ajal (l.),<br />
sieht sich nicht<br />
mehr in die Hölle<br />
verdammt.
Porfirij bekehrte<br />
sich, nachdem er im<br />
Alter von 80 Jahren<br />
zum ersten Mal von<br />
den Missionaren das<br />
Evangelium hörte.<br />
Bilder rechts<br />
von oben:<br />
Für das Missionsteam<br />
wurde der Geländewagen<br />
während der<br />
fünf Wochen der<br />
Missionsreise durch<br />
die eisige Kälte zu<br />
ihrer Wohnung.<br />
Das gefährlichste<br />
bei der Fahrt auf<br />
zugefrorenen Flüssen<br />
ist, wenn das<br />
Wasser aus den Rinnen<br />
der 2m dicken<br />
Eisdecke steigt.<br />
Bevor wir uns verabschiedeten, beteten<br />
wir noch einmal zusammen. Wir wissen<br />
zwar nicht, ob der junge Mann, der<br />
in seinem Leben nur Hass und Bosheit<br />
gesehen hat, von Gott die körperliche<br />
Genesung bekommt, doch eins war uns<br />
klar: Für die Ewigkeit war er nun gerettet.<br />
4. „Benzin habe ich auch nötig,<br />
doch Jesus ist mir wichtiger“<br />
Porfirij ist 80 Jahre alt. Zum<br />
ersten Mal im Leben hörte er<br />
durch uns das Evangelium.<br />
Obwohl sein Gehör schwach<br />
war, verstand er an dem Tag<br />
jedes Wort unserer Predigten<br />
und Lieder. Gott öffnete in ihm<br />
auch das innere Ohr: er bekehrte<br />
sich.<br />
Danach sagte Porfirij zu uns:<br />
„Heute ist in unserem Dorf ein<br />
besonderer Tag, weil nach langer<br />
Zeit der Händler wieder Benzin<br />
gebracht hat. Alle Männer sind<br />
dort, um für ihre Motorschlitten<br />
bzw. Motorboote Benzin zu kaufen.<br />
Deshalb fehlen sie hier.<br />
Eigentlich brauche ich auch Benzin.<br />
Doch ich habe es vorgezogen, hierher zu<br />
kommen und bereue es nicht! Die anderen<br />
Männer haben viel verpasst. Mir tun<br />
sie leid.“<br />
Porfirij bat uns, auf unserer<br />
Missionsreise nicht müde zu werden. Er<br />
sagte: „Nur so kann der Fluch von unserem<br />
Volk weichen.“<br />
In der Tat: In Dörfern, in denen es<br />
heute bereits kleine Gemeinden gibt,<br />
ändert sich auch das gesellschaftliche<br />
Leben. Die wilden Saufgelage nehmen<br />
ab, und sogar die wirtschaftliche<br />
Situation verändert sich positiv.<br />
Gottes Schutz in Gefahren<br />
Auf der ganzen Fahrt hatten wir keine<br />
größeren Autopannen. Bevor wir uns auf<br />
die Missionsreise begaben, hatte unser<br />
Mechaniker Michail Pilipenko den<br />
Geländewagen im Laufe mehrerer<br />
8<br />
„Lasst euer Licht<br />
Monate generalüberholt. Die Bauqualität<br />
des neuen russischen Fahrzeugs ließ in<br />
allen Belangen zu wünschen übrig.<br />
20 Tage lang wohnten wir Tag und<br />
Nacht in unserem Auto, weil wir oft<br />
nachts fuhren, um am folgenden Tag im<br />
nächsten Ort das Evangelium verkündigen<br />
zu können. Nur dank der neuen<br />
Wärmeisolierung und der zusätzlich eingebauten<br />
zwei Öfchen konnten wir den<br />
Frost von mehr als -50°C ertragen.<br />
Die Entfernung zwischen den einzelnen<br />
Orten beträgt manchmal mehrere<br />
hundert Kilometer. Eine Autopanne in<br />
dieser Kälte (die uns einmal passierte)<br />
kann tödliche Folgen haben. Dort beteten<br />
wir anders als zu Hause am warmen<br />
Ofen.<br />
Das Gefährlichste bei der Fahrt auf<br />
zugefrorenen Flüssen ist, wenn das<br />
Wasser aus den Rinnen der 2m dicken<br />
Eisdecke nach oben steigt und neu festfriert.<br />
Wenn die Räder die neu entstandene<br />
Eisschicht nicht durchbrechen können,<br />
müssen die Autofahrer tagelang<br />
warten, bis die neue Eisschicht stark<br />
genug ist, um das Auto zu tragen.
leuchten“<br />
Während der Fahrt durch Matsch darf<br />
nicht gebremst werden, sonst frieren die<br />
Bremsklötze sofort ein und blockieren<br />
die Räder.<br />
Manchmal mussten wir über unsere<br />
weitere Richtung rätseln, weil auf den<br />
„Winterwegen“ (hartgefrorene Sümpfe)<br />
so gut wie nie Schilder und Wegweiser<br />
stehen.<br />
Gott verschonte uns auch vor<br />
Schneestürmen, die manchmal wochenlang<br />
über die weiße unendliche Tundra<br />
toben und alle Spuren des eingefahrenen<br />
Weges zuwehen. Dann geht nichts<br />
mehr.<br />
Können wir die Arktische Missionsreise<br />
im nächsten Winter wiederholen?<br />
Abschließend müssen wir sagen:<br />
Unsere weite schwere Reise hätte sich<br />
auch schon für eine einzige Bekehrung<br />
gelohnt. Doch wir erlebten viele<br />
Zeugnisse der bekehrten Menschen.<br />
Diese würden den Rahmen dieser<br />
Nachrichtenausgabe sprengen.<br />
Die kleinen Gruppen der Neubekehrten<br />
und viele noch Ungläubige<br />
baten uns dringend, sie auch im nächsten<br />
Winter erneut zu besuchen, denn<br />
im Sommer ist von uns aus in Richtung<br />
Norden kein Autoverkehr möglich.<br />
Im Namen der jakutischen Missionare<br />
bedanke ich mich bei Ihnen ganz herzlich<br />
für alles, was Gott durch Ihre Hilfe<br />
bereits getan hat.<br />
Unser Anliegen, mit dem ich nach<br />
Deutschland gekommen bin, heißt:<br />
Betet für die Bewahrung der Missionare<br />
auf ihren gefährlichen Missionsreisen.<br />
Betet, dass wir im nächsten Winter den<br />
Missionseinsatz am Arktischen Meer<br />
wiederholen können.<br />
Usbekistan – In den Verfolgungen<br />
durchhalten.<br />
Unser zweiter Referent, Bruder D. aus<br />
Usbekistan, reiste planmäßig in<br />
Deutschland an. Leider konnte er aus<br />
gesundheitlichen Gründen nicht an<br />
unseren Missionskonferenzen teilnehmen.<br />
Nach einigen ärztlichen Behandlungen<br />
musste er seinen Heimflug antreten.<br />
Aus seinen Vorträgen in Gemeinden<br />
und bei persönlichen Gesprächen wurde<br />
9<br />
Es ist üblich, dass die<br />
Erwachsenen eine<br />
Stunde nach dem<br />
genannten Termin<br />
erscheinen.<br />
Doch die Kinder<br />
waren immer<br />
schneller da.<br />
Überall verteilten wir<br />
christliche Schriften<br />
in Russisch und<br />
in Jakutisch.
Bilder unten v.l.:<br />
Die sechsköpfige<br />
Familie von Saidrachim<br />
wurde wegen<br />
ihres Glaubens<br />
obdachlos.<br />
Nun bedankt sich<br />
diese Familie für<br />
Spenden, von denen<br />
sie eine bescheidene<br />
Wohnung kaufen<br />
konnte.<br />
Gerne forschen junge<br />
Christen in ihren<br />
Hauskreisen in der<br />
Heiligen Schrift.<br />
uns neu bewusst, dass sich die gegenwärtige<br />
Lage der Christen in Usbekistan<br />
weiter verschlechtert hat. Unsere usbekischen<br />
Glaubensgeschwister sind weiterhin<br />
dringend auf unsere Hilfe und<br />
Gebetsunterstützung angewiesen.<br />
Die Mutter schrie: „Mein Sohn,<br />
halte durch!“<br />
Im vorigen Jahr haben Unbekannte in<br />
Usbekistan eine amerikanische Touristin<br />
umgebracht. Das amerikanische Konsulat<br />
versprach der usbekischen Behörde<br />
eine hohe Belohnung für das Finden der<br />
Täter.<br />
Die Touristin war in Gemeinschaft mit<br />
usbekischen Christen gesehen worden.<br />
Das nahm die Polizei zum Anlass, mehrere<br />
Christen zu verhaften.<br />
Außer Farchod (Name geändert),<br />
einem jungen Christen, kamen alle<br />
anderen bald wieder frei. Zwar hatte die<br />
Polizei bereits am dritten Tag festgestellt,<br />
dass auch Farchod nicht am Verbrechen<br />
beteiligt war, aber sie wollte mit aller<br />
Gewalt ein Geständnis aus ihm herauspressen.<br />
Außerdem sollte er sich vom<br />
christlichen Glauben lossagen.<br />
Farchod wurden mehrere Rippen<br />
gebrochen und alle Fingernägel blau<br />
geschlagen. Die Polizei drohte, sie würde<br />
auch seinen jüngeren Bruder genauso<br />
quälen, wenn er nicht nachgäbe. Die<br />
Polizei redete ihm ein, dass alle seine<br />
Freunde ihn längst vergessen hätten.<br />
Nach einem Monat war Farchod körperlich<br />
und psychisch stark geschwächt.<br />
Er bat seine Peiniger um ein kurzes<br />
Treffen mit seiner Mutter vor seinem<br />
„Geständnis“. Die Mutter durfte ihren<br />
Sohn nur aus der Ferne sehen, doch<br />
sofort schrie sie laut: „Mein Sohn, halte<br />
10<br />
„Lasst euer Licht<br />
durch. Keiner glaubt, dass du der<br />
Mörder bist. Wir beten alle für dich!“<br />
Farchod fasste wieder Mut; Gott stärkte<br />
ihn und gab ihm neue Kraft. Später<br />
erzählte Farchod, dass die Worte aus<br />
Psalm 91,4-7 zu seinem Lieblingsabschnitt<br />
der Bibel wurden.<br />
Braucht ein Unschuldiger eine<br />
Begnadigung?<br />
Ende letzten Jahres wurden einige<br />
Verfahren gegen Christen eingestellt.<br />
Begründet wurde das mit der traditionellen<br />
staatlichen Begnadigung (Amnestie)<br />
der Kriminellen mit geringen Straftaten.<br />
Im Herbst 2007 drohten unserem<br />
Bruder Makset wegen seiner evangelistischen<br />
Aktivitäten mehrere Jahre<br />
Freiheitsentzug. Die Polizei hat gegen<br />
ihn eine landesweite Suchaktion gestartet.<br />
Auf Beschluss der Brüder hin entzog<br />
er sich dem Machtbereich der Polizei.<br />
Seit dem viele Gläubige für ihn gebetet<br />
und an die usbekische Regierung<br />
appelliert hatten, besuchte die Polizei<br />
wiederholt seine Familie. Sie sagten,<br />
Makset solle nach Hause kommen; er<br />
dürfe mit der Begnadigung rechnen.<br />
Es bleibt dahingestellt, wie viel<br />
Wahrheit in solchen Versprechungen<br />
liegt. Erinnern wir uns nur an den Bericht<br />
in unserer letzten Ausgabe über den<br />
Evangelisten in Turkmenistan. Doch auch<br />
wenn die Versprechen der usbekischen<br />
Regierung stimmen sollten, reichen diese<br />
nur bis zur nächsten „Straftat“, d.h. bis<br />
zur aktiven Teilnahme am evangelistischen<br />
Gottesdienst. Dann aber droht<br />
dem vorher „Begnadigten“ umso größere<br />
(doppelte) Härte der Bestrafung.<br />
Die „Begnadigung“ ist für die usbekischen<br />
Christen keine Lösung. Das wird<br />
uns klar, wenn wir die weiteren<br />
Ereignisse in Usbekistan beobachten.<br />
Neue Hetzkampagne gegen die<br />
Christen<br />
Mitte April berichtete die Menschenrechtsorganisation<br />
„Stimme der Freiheit“<br />
über regionale Volksversammlungen<br />
in verschiedenen Teilen Usbe-
leuchten“<br />
kistans, auf denen die<br />
Ortsbehörde zur „erhöhten<br />
Wachsamkeit“ aufrief.<br />
Jeder Bürger des Landes<br />
wurde verpflichtet, die<br />
Polizei (bzw. Sicherheitskräfte)<br />
über die Tätigkeit<br />
der Missionare umgehend<br />
zu verständigen.<br />
Der Bevölkerung wurde<br />
vorgelogen, dass „im Land<br />
große Gruppen von Missionaren<br />
aufgetaucht seien,<br />
die mit Geld Menschen<br />
anlocken und sie zu willenlosen Zombies<br />
umstimmen würden. Besonders anfällig<br />
für die ‚Verführung’ seien Jugendliche,<br />
die dann in ihrem Irrsinn sehr schwer<br />
zum Rücktritt zu überzeugen seien. Sie<br />
würden unberechenbar und zu törichten<br />
Schritten fähig“.<br />
Um die Bevölkerung noch mehr zur<br />
aktiven Wachsamkeit zu überzeugen,<br />
werden gruselige Geschichten über<br />
Zuchtlosigkeit und Menschenopfer erzählt,<br />
zu der angeblich die Angeworbenen<br />
gezwungen werden. Beweise<br />
dafür gibt es natürlich nicht.<br />
Offiziell verkündigt die usbekische<br />
Regierung Glaubensfreiheit. Gleichzeitig<br />
will sie den traditionell „gemäßigten“<br />
Islam fördern. Dabei kommt sie in eine<br />
verzwickte Situation. Einerseits erkennt<br />
sie die Gefahren des fundamentalistischen<br />
Islams an. Berichten zufolge werden<br />
radikale Moslems sogar verfolgt.<br />
Andererseits ist sie über die wachsende<br />
Zahl junger Usbeken, die aus dem Islam<br />
zum Christentum übertreten, höchst<br />
beunruhigt.<br />
Somit kommt sowohl der radikale<br />
Islam als auch die friedliche christliche<br />
Missionstätigkeit unter die gleiche<br />
Beschuldigung: „Angriff gegen das konstitutionelle<br />
Regime“ (Punkt 159 des<br />
Strafgesetzbuches).<br />
Die einzige „Schuld“ der Christen liegt<br />
dabei in der sog. „Propaganda der protestantischen<br />
Lehre des Evangeliums.“ In<br />
den letzten zwei Jahren hat die usbekische<br />
Regierung viele christliche ausländische<br />
Hilfsorganisationen geschlossen.<br />
Die Tauben sollen hören (Projekt)<br />
Ungeachtet der Widerstände war und<br />
bleibt das Evangelium die einzig heilende<br />
und freimachende Botschaft Gottes an<br />
alle Menschen.<br />
Auch Gehörlose kommen in Usbekistan<br />
zum Glauben an Jesus Christus.<br />
Über die gesegnete Hilfsaktion für sie vor<br />
zwei Jahren haben wir bereits berichtet.<br />
Doch es mangelt nach wie vor stark an<br />
Übersetzern und an geeigneter Methodik<br />
der Schriftauslegung für Gehörlose.<br />
Es besteht die Gelegenheit, auch in<br />
diesem Jahr ein Seminar für unsere<br />
Glaubensgeschwister durchzuführen.<br />
Wir würden uns über finanzielle<br />
Unterstützung dieses Projekts freuen.<br />
Abschließend zitieren wir die Worte<br />
unseres Gastes aus Usbekistan: „Betet<br />
nicht, dass die Verfolgungen aufhören;<br />
betet vielmehr, dass wir in<br />
den Verfolgungen durchhalten.“<br />
11<br />
Bild oben:<br />
Um die Evangelisationsgespräche<br />
mit<br />
Unbekannten<br />
leichter zu beginnen,<br />
fertigen diese Frauen<br />
mit eigenen Händen<br />
kleine Präsente an.<br />
Bild links:<br />
Die jungen Christen<br />
verbringen manchmal<br />
einige Tage in<br />
den Bergen, wo sie<br />
beten und fasten.<br />
Und die Gemeinde<br />
wächst.
Jesus sagt: „Geht … und lehrt“<br />
Liebe Missions-<br />
freunde, das<br />
<strong>Missionswerk</strong><br />
<strong>FriedensBote</strong><br />
bedankt sich ganz<br />
herzlich bei allen,<br />
die die Ausführung<br />
des oben zitierten<br />
Auftrags Jesu<br />
möglich gemacht<br />
haben.<br />
„Der kostbare Eckstein“<br />
Bibelseminar über den 1. Petrusbrief in<br />
Wjatskije Poljany<br />
In den GUS-Ländern sind in den letzten<br />
zwanzig Jahren viele neue Gemeinden<br />
entstanden, und der Prozess ist –<br />
Gott sei Dank! – noch nicht abgeschlossen.<br />
Diese neuen Gemeinden – vor allem<br />
die Verkündiger des Evangeliums – brauchen<br />
eine gute, praxisbezogene biblische<br />
Unterweisung.<br />
Deshalb legen wir als <strong>Missionswerk</strong><br />
großen Wert auf die Durchführung von<br />
Bibelkursen. In Russland finden diese seit<br />
einigen Jahren in Wjatskije Poljany, einer<br />
Kleinstadt 1.000 Kilometer östlich von<br />
Moskau, statt.<br />
In diesem Jahr wurde auf Vorschlag<br />
der ortsansässigen Brüder der erste<br />
Petrusbrief studiert. Wegen seiner vielen<br />
praktischen Hinweise passt er sehr gut in<br />
die Gegenwart.<br />
Den Unterricht erteilte Thomas Jettel<br />
(Schweiz); er wurde ins Russische übersetzt.<br />
Den Studenten half besonders gut,<br />
wie strukturiert Thomas den Text gliederte.<br />
Obwohl manche Geschwister gute<br />
Bibelkenntnisse haben, fehlt ihnen<br />
zuweilen das Erkennen des roten Fadens<br />
und der Zusammenhänge eines Textes.<br />
Die meisten Teilnehmer waren keine<br />
Neulinge im Glauben, für die anderen<br />
war vieles neu. Die Studenten kamen aus<br />
der Ortsgemeinde aber auch aus den<br />
12<br />
benachbarten<br />
Gemeinden. Fünf<br />
Brüder kamen<br />
sogar aus Sibirien:<br />
aus Tobolsk,<br />
Chanty-Mansijsk,<br />
Gornoprawdinsk<br />
und Uwat. Sie<br />
sind fast dreißig<br />
Stunden mit der<br />
Bahn gefahren,<br />
um dabei sein zu<br />
können. Am Ende<br />
des Seminars freuten<br />
sich besonders<br />
diese sibirischen Gäste über neue<br />
Predigtthemen, die sie bekommen hatten.<br />
Der Missionar Jurij Boronenko aus<br />
Gornoprawdinsk, einem kleinen sibirischen<br />
Ort am Fluss Irtysch, sagte:<br />
„Wir leben in unserer Wildnis abgeschnitten<br />
von der übrigen Welt. Die<br />
Tatsache, dass wir einmal dabei sein<br />
konnten und Gemeinschaft mit<br />
Glaubensgeschwistern hatten, ist für uns<br />
von unschätzbarem Wert.<br />
Der kostbare Eckstein, der von Petrus<br />
als der von den Menschen verworfene,<br />
aber bei Gott auserwählte beschrieben<br />
wird, ist uns noch wertvoller geworden.<br />
Wir wünschen denen, die dieses Bibelseminar<br />
möglich gemacht haben, Gottes<br />
reichen Segen. Es hat sich gelohnt!“
„Bleibt in Christus!“<br />
Jugendkonferenz<br />
Im Anschluss an<br />
das Seminar fand ein<br />
lokales zweitägiges<br />
Jugendtreffen mit<br />
dem Thema „Bleibt<br />
in Christus!“ statt.<br />
Die Teilnehmer kamen<br />
aus Nachbargemeinden<br />
im Umkreis<br />
von 120 Kilometern.<br />
Dieses „Bleiben“<br />
setzt voraus, dass man zunächst den<br />
Herrn finden<br />
muss. Danach<br />
darf das eigene<br />
Leben das<br />
„Bleiben in Ihm“<br />
nicht gefährden.<br />
Die jungen<br />
Leute berichteten<br />
aus ihrem<br />
Leben und über<br />
ihre missionarischenAktivitäten.<br />
In Kasan ist<br />
dadurch die neu<br />
gegründete Gemeinde<br />
in kurzer<br />
Zeit gewachsen.<br />
Mit großer Aufmerksamkeit wurde der<br />
Vortrag von Thomas Jettel über die<br />
Bedeutung und die Art der angewendeten<br />
Musik für das geistliche Leben aufgenommen.<br />
Während der Fragestunde<br />
baten die jungen Menschen um Orientierung<br />
in verschiedensten Lebenssituationen.<br />
Nach der Festversammlung am<br />
Sonntag hieß es Abschied nehmen.<br />
„Wie im Traum ist die Woche verflossen“,<br />
bestätigten die meisten Teilnehmer.<br />
Es war eine gesegnete Zeit –<br />
möge der Herr es schenken, dass es zu<br />
neuen Begegnungen kommt!<br />
Ein Blick in die Zukunft<br />
Schon jetzt freuen sich die Brüder auf<br />
das nächste Seminar 2009 – und sie bitten,<br />
im sibirischen Tobolsk ein ähnliches<br />
Seminar wie in Wjatskije Poljany durchzuführen.<br />
Dort könnten viele Gläubige<br />
des Gebietes Tjumen am Seminar teilnehmen,<br />
die sich die Kosten einer weiten<br />
Bahnfahrt nicht leisten können. Optimal<br />
wäre es, das gleiche Seminar direkt hintereinander<br />
an beiden Orten anzubieten.<br />
Der angestrebte Termin ist Ende<br />
Februar – Anfang März 2009. Schon<br />
jetzt können wir für die entsprechenden<br />
Lehrer und Mittel beten.<br />
P.S. Jurij Boronenko teilte uns die<br />
Probleme seiner kleinen Gemeinde mit.<br />
Sie braucht dringend ein Gemeindehaus.<br />
Für einen Neubau fehlt ihnen das Geld.<br />
Allein die benötigten Hohlblocksteine<br />
kosten umgerechnet 2.500 Euro, außerdem<br />
müssen ja auch das Dach, die<br />
Fenster und die Materialien für den<br />
Innenausbau vorhanden sein. Doch er ist<br />
zuversichtlich: „Vielleicht werden wir den<br />
Bau erst in zehn Jahren vollenden können<br />
– aber aufgeben werden wir nicht“.<br />
13<br />
Bilder rechts<br />
von oben:<br />
Die christliche<br />
Jugend in<br />
W.Poljany während<br />
des Gottesdienstes<br />
und in der freien<br />
Zeit<br />
Bild links (klein):<br />
Juri Boronenko ist<br />
fast 30 Stunden<br />
mit der Bahn<br />
gefahren, um am<br />
Bibelseminar in<br />
W. Poljany teilzunehmen.
Rückschlag – Grund zum Anpacken und verstärktem Gebet<br />
Bilder von oben:<br />
Mitglieder des<br />
Missionsvorstandes,<br />
Walter Penner und<br />
Alexander Goss,<br />
mit den Waisen,<br />
die in der Familie<br />
Zarenko untergebracht<br />
sind.<br />
Die kleine Valeria,<br />
ein Waisenkind<br />
ohne Arme, fand<br />
in Maija Zarenko<br />
ihre neue liebevolle<br />
Mutter.<br />
Über mehrere Jahre war das<br />
Familienwaisenheim Grizai in Krasnodar<br />
(Russland) vielen Waisenkindern zum<br />
Segen geworden. Leider bleiben den<br />
Christen Rückschläge und Verluste auch<br />
nicht erspart.<br />
Wir möchten Ihnen als unseren<br />
Missionsfreunden mitteilen, dass die<br />
Familie Grizai im Laufe der Jahre durch<br />
die vielen Aufgaben schwer belastet<br />
wurde und dadurch in eine Krise geraten<br />
ist. Es ist für sie nicht mehr möglich, die<br />
bisherige Arbeit weiter fortzuführen.<br />
Wir als <strong>Missionswerk</strong> möchten die<br />
Waisen nicht im Stich lassen. Über mehrere<br />
Jahre durften wir sie Dank Ihrer<br />
Spenden und Hilfsgüter mit dem<br />
Notwendigsten versorgen. Dabei soll es<br />
bleiben.<br />
Die von Grizais bis dahin gepflegten<br />
Waisen sind nun bei zwei gläubigen<br />
Familien untergebracht.<br />
Anfang Mai sind Mitglieder des<br />
Missionsvorstandes, Alexander Goss und<br />
Walter Penner, nach Russland gereist,<br />
um die Situation zu erörtern. Wir möchten<br />
den Familien, die die Waisenkinder<br />
aufgenommen haben, unter die Arme<br />
greifen. Sonst würden sie unter der<br />
Überbelastung zusammenbrechen. Eine<br />
14<br />
dieser Familien, das Ehepaar<br />
Wladimir und Maija<br />
Zarenko, schreiben uns:<br />
Bei uns wohnen jetzt<br />
acht Waisenkinder im Alter<br />
von 6 bis 18 Jahren. Zwei<br />
der ältesten Kinder sind in<br />
der Berufsausbildung. Zwar<br />
sind sie in der WG der<br />
Berufsschule untergebracht,<br />
doch sehr oft sind<br />
sie bei uns.<br />
Die kleine Valeria, eine<br />
Waise ohne Arme, ist auch<br />
bei uns. Dina Grizai hat<br />
sehr viel Liebe in sie investiert.<br />
Ganz gesund wird sie<br />
wohl nie werden, doch sie<br />
ist ein aufgewecktes, fröhliches<br />
Kind. Sie lebt bereits<br />
einige Jahre länger, als es<br />
ihr die Ärzte vorausgesagt hatten.<br />
Wir haben nicht damit gerechnet, dass<br />
unsere Familie plötzlich so groß werden<br />
würde. Doch der Herr hat es uns aufs<br />
Herz gelegt.<br />
Die Hilfe vom Staat (Kinderpflegegeld)<br />
reicht nur für ihr Essen aus. Für alles<br />
andere müssen wir aufkommen. Eine der<br />
Schwierigkeiten ist der weite Weg mit<br />
den Kindern zu Gottesdiensten.<br />
An unserem Haus haben wir zusammen<br />
mit den Kindern einige Veränderungen<br />
vorgenommen. Die Korridore<br />
haben wir umgebaut; mit dem Einbau<br />
eines Heizkessels haben wir nun Warmwasser,<br />
eine Dusche und ein beheizbares<br />
WC im Haus. Weitere Arbeiten stehen<br />
an.<br />
Es wird uns nicht leicht fallen, doch wir<br />
bitten den Herrn, dass Er uns lehrt, diese<br />
Kinder zu lieben, ihre Probleme zu verstehen<br />
und ihnen die Liebe zu Ihrem<br />
Schöpfer und Heiland zu zeigen. Unser<br />
größter Wunsch ist der, dass alle unsere<br />
Kinder Jesus kennen lernen.<br />
Bitte betet für uns. Von ganzem<br />
Herzen bedanken wir uns für alle Hilfe,<br />
die Ihr uns erweist.“<br />
Diesem Brief schließen wir uns an. Ihr<br />
<strong>Missionswerk</strong>
Gott kann wirklich alles! Christliche Kinderfreizeiten<br />
Der Sommer beginnt und mit ihm<br />
die Zeit für die christlichen Kinderfreizeiten.<br />
Unsere Glaubensgeschwister in den<br />
GUS-Staaten nehmen die Worte<br />
„Gewöhne einen Knaben an seinen<br />
Weg, so lässt er auch nicht davon,<br />
wenn er alt wird“ (Sprüche 22,6) sehr<br />
ernst. Sie opfern dafür ihre Zeit, ihre<br />
Arbeit, manchmal auch ihre Gesundheit.<br />
Nur mangelt es bei ihnen oft an<br />
Mittel dazu. Voller Hoffnung blicken<br />
sie auf uns.<br />
Liebe Missionsfreunde, wir tätigen<br />
die beste Investition, wenn wir die<br />
Kinderfreizeiten unterstützen. Folgende<br />
Beispiele aus den letzten Kinderfreizeiten<br />
können uns darin bestätigen<br />
und Mut für weitere Mithilfe<br />
machen. Noch können wir die<br />
relative Glaubensfreiheit in den GUS-<br />
Ländern nutzen.<br />
Beispiel 1<br />
Herausforderung<br />
Die Leitung des Waisenhauses in<br />
Tscheboksary an der Wolga wurde schon<br />
einige Male von der positiven Wirkung<br />
der Christen auf ihre Sprösslinge überzeugt.<br />
Deshalb genehmigt sie ihre<br />
Teilnahme auf der christlichen Sommerfreizeit<br />
ohne Bedenken.<br />
Nur über Jewgeni, einen schmächtigen<br />
neunjährigen Jungen, sagte die<br />
Leiterin des Waisenhauses den Christen:<br />
„Diesen werdet ihr mit Sicherheit schon<br />
morgen zurück bringen.<br />
Er ist unmöglich.“<br />
Jewgeni ist kein<br />
Waise. Doch infolge<br />
starken Alkoholabhängigkeit<br />
und der Vernachlässigung<br />
der Elternpflichten<br />
wurden<br />
seinen Eltern die<br />
Erziehungsrechte aberkannt<br />
(in Russland kein<br />
seltener Fall).<br />
Die Christen sahen<br />
in den Worten der<br />
Leiterin für sich eine Herausforderung<br />
und bemühten sich ganz besonders um<br />
Jewgeni.<br />
Jewgeni betete… nicht um Turnschuhe<br />
Nach zwei Tagen erzählte die<br />
Gruppenleiterin Swetlana den Kindern,<br />
dass sie im Himmel einen Vater haben,<br />
dem sie im Gebet alles mitteilen können.<br />
Im Laufe des Tages fragte Swetlana<br />
Jewgeni, warum seine Zehen aus den<br />
Schuhen herausguckten. Jewgeni erklärte,<br />
er bekomme im Waisenhaus für das<br />
ganze Jahr nur ein paar Schuhe. Aber<br />
diese gehen schnell kaputt.<br />
Darauf sagte Swetlana: „Jewgeni, du<br />
kannst dein Problem einfach Jesus<br />
sagen. Er kann alles.“ „Gut“, antwortete<br />
Jewgeni.<br />
Beim gemeinsamen Abendgebet<br />
ertönte plötzlich zum ersten Mal<br />
Jewgenis Stimme, und alle hörten<br />
15<br />
Die Wohncontainer<br />
aus Deutschland<br />
haben unseren<br />
Glaubensgeschwistern<br />
im letzten<br />
Jahr die Durchführung<br />
der Kinderfreizeitenwesentlich<br />
erleichtert.
gespannt zu: „Guten Tag, Gott. Wie<br />
geht es Dir? Mir geht es eigentlich gut.<br />
Gott, ich will, … dass meine Eltern zu<br />
mir kommen.“<br />
Mit dieser Bitte hatte Swetlana überhaupt<br />
nicht gerechnet. Sie hatte für<br />
Jewgeni bereits schicke Turnschuhe<br />
gekauft und wollte sie ihm am nächsten<br />
Tag als Antwort auf sein Gebet geben.<br />
Doch Jewgeni bat Gott um etwas ganz<br />
anderes. Swetlana wusste, wie sehr sich<br />
Heimkinder nach dem Leben in einer<br />
Familie sehnen. Doch sie wusste nicht<br />
einmal, wo Jewgenis Eltern wohnten.<br />
Am nächsten Morgen schenkte<br />
Swetlana Jewgeni die neuen Turnschuhe.<br />
Er stellte sie sofort auf den Tisch<br />
und bewunderte sie. Am Mittag zog<br />
Jewgeni seine Schuhe aus und stellte sie<br />
wieder vor sich auf den Tisch neben seinen<br />
Teller.<br />
Swetlana sagte ihm, dass der Tisch<br />
nicht der richtige Platz für die Schuhe<br />
sei. Eigentlich war sie froh, dass Jewgeni<br />
über sein Geschenk glücklich war, und<br />
sie hoffte, er würde seine Bitte um seine<br />
Eltern vergessen. Ihr konnte aber auch<br />
nicht entgehen, dass Jewgeni etwas<br />
bedrückt aussah.<br />
„Gott! Du kannst wirklich alles!“<br />
An demselben Tag, spät am Abend,<br />
sah Swetlana das Auto des städtischen<br />
Waisenhauses ankommen. Die Leiterin<br />
des Heimes stieg aus und begrüßte<br />
Swetlana freundlich. Dann sagte sie<br />
besorgt:<br />
„Es hat mir viel Mühe gemacht, euch<br />
hier zu finden. Am Nachmittag sind bei<br />
mir völlig überraschend Jewgenis Eltern<br />
aufgetaucht. Sie kamen aus ihrem weit<br />
entfernten Dorf und wollten ihren Sohn<br />
sehen, wenn auch nur ganz kurz. Ich<br />
hatte viel zu tun und sagte den Beiden,<br />
dass Jewgeni in der Sommerfreizeit gut<br />
versorgt ist und ich den Weg dahin nicht<br />
kenne. Ich versuchte sie auf einen späteren<br />
Zeitpunkt zu vertrösten, wenn der<br />
Junge wieder im Heim ist. Über ein Jahr<br />
hatten sie kein Interesse an ihm gezeigt.<br />
Doch sie ließen nicht nach. Nun sind wir<br />
hier.“<br />
Swetlana sah, wie aus dem PKW ein<br />
Ehepaar ausstieg und sich unsicher<br />
umschaute. Die Beiden sahen nicht gerade<br />
gepflegt aus.<br />
Plötzlich hörten alle Jewgenis jubelnden<br />
Ruf: „Gott! Du kannst wirklich<br />
alles!“ Im nächsten Augenblick wurden<br />
alle Zeugen der rührenden Szene.<br />
Jewgeni kam angelaufen und sprang in<br />
die Arme seines Vaters. Er konnte seine<br />
Emotion nicht bändigen und wiederholte<br />
immer wieder laut: „Gott, Du kannst<br />
wirklich alles! Gott, Du bist einfach<br />
gut!“<br />
Den Eltern rollten die Tränen über die<br />
Wangen. Auch die Gruppenleiter weinten<br />
vor Freude mit.<br />
Beispiel 2:<br />
Die letzte Entscheidung<br />
Vier Kinder in der christlichen Freizeit<br />
in der Nähe von Charkow waren besonders<br />
schlimm und aufsässig. Das ganze<br />
Angebot der Freizeit passte ihnen einfach<br />
nicht.<br />
Die Gruppenleiter wussten, dass diese<br />
vier Teens aus dem Waisenhaus viele<br />
Probleme mitbringen würden. Doch sie<br />
wollten ihnen viel Liebe erweisen. Sie<br />
beteten zu Gott um Kraft und um Sein<br />
Mitwirken.
Aber es wollte sich nichts ändern. Die<br />
liebevollsten Ermahnungen und viel<br />
Geduld schlugen fehl. Die Teens redeten<br />
den schmutzigsten Gossenjargon; man<br />
sah sie auch rauchen, …<br />
Nach einigen Tagen sahen es die vier<br />
Teens selbst ein, dass sie für die gesamte<br />
Freizeit ein Störfaktor waren. Sie sagten<br />
zu Alexander, dem Freizeitleiter: „Fahre<br />
uns zurück. Das hier ist nichts für uns“.<br />
Nach einer kurzen Beratung mit den<br />
Mitarbeitern setzte Alexander sich<br />
schweren Herzens mit den Teens ins<br />
Auto. Während der Fahrt waren alle still.<br />
Am Fluss angekommen stellten sie<br />
fest, dass die Fähre eben abgefahren<br />
war. Dann wurde die Fähre am anderen<br />
Ufer länger als gewöhnlich aufgehalten.<br />
So mussten sie warten.<br />
Nach einem Stoßgebet zu Gott schaute<br />
Alexander die Jungen noch einmal an<br />
und sagte:<br />
„Natürlich mache ich es so, wie ihr es<br />
wollt und bringe euch in das Waisenhaus<br />
zurück, wo ihr mehr Freiheit habt. Doch<br />
wollt ihr wirklich von uns weg? Gott liebt<br />
euch sehr, und wir wollen auch das Beste<br />
für euch.“<br />
Ich möchte die Missionsnachrichten regelmäßig kostenlos erhalten<br />
(unten bitte ein Adressfeld ausfüllen)<br />
Meine Adresse ändert sich ab dem:<br />
(unten bitte neue und alte Adresse angeben)<br />
Alte Adresse<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Land<br />
Es wurde sehr still. Plötzlich hielt sich<br />
ein Junge mit beiden Händen sein<br />
Gesicht zu. Seine Schultern zitterten.<br />
Kaum hörbar kam es von ihm:<br />
„Alexander, ich bin für eure Freizeit zu<br />
schlecht. Solche Leute wie euch habe ich Zu den Bilder auf<br />
noch nie gekannt. Wie kann ich so wer- der Seite 16:<br />
den wie ihr?“<br />
Auf den christli-<br />
Alexander schaute auf die anderen chen Freizeiten ler-<br />
drei Jungen, die mit gesenkten Köpfen nen die Kinder aus<br />
da saßen und verstand, dass es ihnen kaputten ungläubi-<br />
nicht besser ging. Gott wirkte in allen gen Familien und<br />
Vieren.<br />
Waisenhäuser, dass<br />
Die Fähre hatte bereits angelegt, und es eine bessere<br />
die Autofahrer in der Warteschlange Lebensweise gibt,<br />
hupten vor Ungeduld.<br />
als die, die sie bis<br />
Schnell fragte Alexander die Jungen: dahin kannten.<br />
„Also, was ist eure letzte Entscheidung: Dadurch entschei-<br />
auf die Fähre oder zurück auf die<br />
den sich viele von<br />
Freizeit?“ „Zurück“, kam es leise von<br />
ihnen für Jesus.<br />
allen vier Teens.<br />
So schnell wie möglich fuhr Alexander<br />
zur Seite und lenkte das Auto an den<br />
Rand des Parkplatzes. Nach seinem kurzen<br />
Dankgebet beteten die vier Jungen.<br />
Zum ersten Mal in ihrem Leben.<br />
Missionsnachrichten<br />
Neue Adresse<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Land<br />
Ausgefüllten Coupon<br />
bitte ausschneiden,<br />
faxen oder im frankierten<br />
Umschlag<br />
einsenden an:<br />
<strong>Missionswerk</strong><br />
<strong>FriedensBote</strong><br />
Postfach 1416<br />
58530 Meinerzhagen<br />
Fax 0 23 54 /77 78 11
✂<br />
Neue Regelungen<br />
bei Spenden:<br />
statt 5 % jetzt 20 %<br />
Bundestag und Bundesrat<br />
haben über neue Regelungen bei<br />
Spenden beschlossen.<br />
Die Höchstgrenzen für den steuerlichen<br />
Spendenabzug wurden<br />
umgestaltet und dabei erheblich<br />
vereinfacht und ausgeweitet. Statt<br />
früher 5 % oder 10 % des<br />
Gesamtbetrags der Einkünfte können<br />
jetzt bis zu 20 % der gesamten<br />
Einkünfte für alle förderungswürdigen<br />
Zwecke steuerlich geltend<br />
gemacht werden.<br />
Diese Neuregelung gilt rückwirkend<br />
ab 01.01.2007.<br />
Unsere Gebetsanliegen<br />
Bestellschein<br />
Senden Sie mir eine Liste verfügbarer Artikel.<br />
Ich bestelle Folgendes an umseitige Adresse:<br />
Menge Titel<br />
Unterschrift<br />
Für die neu Bekehrten in entfernten Orten<br />
Jakutiens, damit sie fest im Glauben werden<br />
und ein gutes Zeugnis für anderen sind<br />
Für neue Missionsreisen im Hohen Norden und<br />
um Bewahrung auf den gefährlichen Wegen<br />
(S. 5-9)<br />
Für die leidende Christen in Usbekistan, damit<br />
sie trotz Verfolgungen Um Segen am Herrn und um festhalten notwen-<br />
(S. 9-11) dige Mittel für die christlichen<br />
Für weitere Bibelseminare<br />
Sommerkinderfreizeiten<br />
in den GUS-Ländern,<br />
in<br />
besonders in den entlegenen GUS-Länder Orten (Seiten Sibiriens 5-8)<br />
(S. 12-13)<br />
Unsere Gebetsanliegen<br />
Für die gesegnete Für Arbeit die der Missionsarbeit Christen unter in<br />
den Waisen<br />
Griechenland, in Kirgisien und<br />
(S. 14-17)<br />
in Estland (Seiten 9-14)<br />
Für ausreichende Mittel für den Ausbau und<br />
Durchführung der christlichen Kinderfreizeiten<br />
im Sommer 2008 Für jakutische Liederbücher<br />
(S. 15-17,19) (Seite 19)<br />
Dank für den gesegneten Ablauf der<br />
Frühjahrskonferenzen Für die unseres verfolgten <strong>Missionswerk</strong>es, Christen<br />
für die Bewahrung der Missionaren auf ihren<br />
Reisen, unserer<br />
in Georgien<br />
vielen LKW-Fahrten<br />
(Seite 20)<br />
mit den<br />
Hilfsgütern und für die bereits erfolgreich<br />
durch geführten Missionsprojekte.<br />
<strong>Missionswerk</strong> <strong>FriedensBote</strong><br />
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Projekt: Freizeit Tschepelijewka<br />
nimmt Gestalt an!<br />
(Bewegende Zeugnisse zum Thema Kinderfreizeit<br />
Hausanschrift<br />
Volmestr. 51<br />
D-58540 Meinerzhagen<br />
lesen Sie auf den Seiten 15-17)<br />
Am Flussufer nahe des Dorfes Tschepelijewka (100<br />
km südlich von Kiew) errichtet die Gemeinde Usin ein<br />
Freizeitzentrum, in dem vor allem evangelistische<br />
Sommerfreizeiten für Kinder durchgeführt werden sollen.<br />
Im Frühjahr hat eine ansehnliche Delegation von<br />
Behördenvertretern das Grundstück inspiziert und für<br />
den Betrieb des Zentrums grünes Licht gegeben.<br />
Die Fundamente für die 10 Wohncontainer, die wir<br />
vor zwei Jahre geliefert haben, sind bereits fertig, auch<br />
die Behälter für die Kläranlage sind montiert.<br />
Damit die Kinderfreizeiten noch in diesem Sommer<br />
beginnen können, müssen vor allem die Wohncontainer<br />
zum Grundstück gebracht und aufgestellt werden.<br />
Danach muss die Elektroinstallation in Angriff<br />
genommen werden, was nur eine Elektrofirma übernehmen<br />
darf. Diese wird (inklusive Material) rund<br />
3.000 Euro kosten.<br />
Dann muss die Kanalisation funktionsfähig gemacht,<br />
die Filter und alles andere Zubehör für die<br />
Impressum MissionsNachrichten<br />
Postanschrift<br />
Postfach 14 16<br />
D-58530 Meinerzhagen<br />
Tel.: 0 23 54/77 78 - 0<br />
Fax: 0 23 54/77 78 -11<br />
eMail:<br />
missionswerk@friedensbote.org<br />
www.friedensbote.org<br />
Der Buchladen (Bestellungen)<br />
Tel.: 02261/26020<br />
Fax: 02261/26022<br />
eMail: buchhandlung@friedensbote.org<br />
Das <strong>Missionswerk</strong> ist ein eingetragener<br />
gemeinnütziger Verein, der<br />
Christen im Osten unterstützt. Es<br />
wurde von Christen gegründet, die<br />
in den siebziger Jahren aus der UdSSR<br />
nach Deutschland umsiedelten. Die<br />
Glaubensgrundlage des <strong>Missionswerk</strong>es<br />
ist die ganze Heilige Schrift.<br />
Aufgaben<br />
Verbreitung von Informationen über<br />
die Situation der Christen und der<br />
Bevölkerung in den Nachfolgestaaten<br />
der UdSSR; Aufruf zum Gebet für die<br />
Notleidenden; Hilfeleistung für die<br />
Christen und andere Betroffenen,<br />
Versorgung mit Bibeln, geistlicher<br />
Literatur, humanitären Gütern u.a.m.<br />
Vorstand<br />
Alexander Goss (1. Vorsitzender)<br />
Walter Penner (2. Vorsitzender)<br />
Robert Gönner (3. Vorsitzender)<br />
Paul Schemp (Kassenwart)<br />
Jakob Janzen (Schriftführer)<br />
Die Missionsnachrichten<br />
erscheinen zweimonatlich. Nachdruck<br />
oder Verwendung der darin veröffentlichten<br />
Informationen ist mit Quellenangabe<br />
gestattet. Ein Belegexemplar<br />
wird erbeten. Bilder dürfen mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung veröffentlicht<br />
werden.<br />
Kontaktmissionen<br />
Faith Mission, Box 34, Winkler,<br />
Manitoba, Canada R6W 4A4<br />
Association d’Aides Humanitaires<br />
„Le Messager de la Paix“<br />
Route de Samatan, 32200 Gimont<br />
Frankreich<br />
Kläranlage montiert werden. Dafür sind wiederum<br />
4.000 Euro nötig. Mindestens 1.000 Euro werden für<br />
die Aussenanlage benötigt (die Umzäunung, die Bepflanzung<br />
des Grundstücks gemäß Auflage der Behörden<br />
usw.).<br />
Unser Lastwagen war bei der Abfassung dieser<br />
Zeilen unterwegs – unter anderem beladen mit Hilfsgütern<br />
für das Freizeitzentrum.<br />
Die Bedeutung dieses Projektes ist sehr groß. Etwa<br />
70-80 Kinder können in diesen 10 Wohncontainern<br />
untergebracht werden. Unsere Freunde planen in diesem<br />
Sommer einige Einsätze von je einer Woche.<br />
Somit werden wieder viele Kinder mit dem Evangelium<br />
bekannt gemacht.<br />
Wir würden uns freuen, wenn wir für den Weiterbau<br />
des Freizeitzentrums Unterstützung erfahren würden.<br />
Ihr <strong>Missionswerk</strong><br />
Bankverbindungen<br />
Deutschland<br />
Sparkasse Kierspe/Meinerzhagen<br />
(BLZ 458 516 65), Kto. 64 303<br />
IBAN: DE78 4585 1665 0000 0643 03<br />
BIC: WELADED1KMZ<br />
Postbank Köln (BLZ 370 100 50)<br />
Kto. 502 708 - 500<br />
IBAN: DE02 3701 0050 0502 7085 00<br />
BIC: PBNKDEFF<br />
Österreich<br />
Creditanstalt Bankverein<br />
(BLZ 12 000), Kto. 02 593 221 100<br />
<strong>Missionswerk</strong> <strong>FriedensBote</strong><br />
Christa Deinlein<br />
Benjowskigasse 28/B1<br />
A-1220 Wien<br />
Schweiz<br />
Postkonto 40-549159-9<br />
<strong>Missionswerk</strong> Friedensbote e.V.<br />
D-Marienheide
Neue Bücher von Professor Herbert Jantzen<br />
TaBu<br />
231 Seiten<br />
8,50 €<br />
TaBu<br />
336 Seiten<br />
9,80 €<br />
Die Lehre von der Gemeinde<br />
– ihr Wesen<br />
Professor Jantzen, ein begnadeter Lehrer für systematische<br />
Theologie, unternimmt den Versuch, etwas Klarheit<br />
zunächst zu einem Teilbereich des großen Themas<br />
„Gemeinde“ zu bringen, was bei der Vielfalt der verschiedenartigsten<br />
Kirchen, Gemeinden und christlichen Einrichtungen,<br />
in denen wiederum die verschiedenartigsten<br />
Menschen ihre geistlichen Wurzeln haben, gar nicht so<br />
einfach ist.<br />
Weitere Bücher zum Thema „Gemeinde“ sind geplant.<br />
Die Lehre vom Göttlichen Geist<br />
(überarbeitete und erweiterte Ausgabe)<br />
Obwohl das Buch „Die Lehre vom Göttlichen Geist“ vielen<br />
Lesern bereits bekannt ist, werden Sie in dem neu herausgegebenen<br />
Buch wertvolle Ergänzungen finden. Das<br />
Studium der Lektüre wird hier erleichtert, weil viele<br />
Bibelstellen nicht nur angegeben, sondern auch ausgedruckt<br />
sind.<br />
Erinnerung!<br />
Bibel- und Missionsfreizeiten:<br />
19. – 26.06.2008<br />
Bibelheim Hohegrete, 57589 Pracht,<br />
Martin Traut; Tel. 02682/95280<br />
Referent: Jakob Janzen<br />
Thema: „Die Wege Gottes mit seinem Volk –<br />
in Königspalästen oder Erdlöchern.“<br />
Vormittags: Bibelarbeiten nach Hebräer 11.<br />
Abends: Missionsberichte von den Missionsfeldern im Osten.<br />
17. – 23.08.2008<br />
Haus Sonnenblick, Poststr. 25, 75385 Bad Teinach,<br />
Familie Messal und Kurt Pflug; Tel. 07053/92600<br />
Referent: Robert Gönner<br />
Thema: „Durch Zerbruch erreicht der Herr sein Ziel.“<br />
Vormittags: Bibelarbeiten über das Leben des Erzvaters Jakob<br />
in der Schule Gottes.<br />
Abends: Missionsvorträge über den Bau der Gemeinde Jesu im Osten.