Programmheft - pbg
Programmheft - pbg
Programmheft - pbg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„Pubertät ist<br />
eine Metamorphose,<br />
ein Verwandlungsprozess<br />
von extremer Tragweite:<br />
Kein S(t)ein bleibt<br />
auf dem anderen!“<br />
Shanti Eberhard Petschel<br />
Gedanken zur Initiation<br />
„Es fällt mir schwer meine Pubertät objektiv zu betrachten, da ich mich<br />
immer noch mittendrin befinde. Natürlich beschäftigen mich Fragen wie:<br />
Wer bin ich? Was mach ich hier? Was wird aus mir? Was ist der Sinn meines<br />
Lebens? Doch leider hab ich noch keine Antwort darauf gefunden.<br />
Aber braucht man überhaupt eine Antwort?<br />
Vielleicht ist es besser einfach im Moment zu leben und das Leben in vollen<br />
Zügen zu genießen.“ Meine persönliche Initiation<br />
„Bis aus dem Kinderhirn ein Erwachsenen-Hirn wird, muss die Hirnarchitektur<br />
komplett umgebaut werden. Das führt dazu, dass manches in dieser<br />
Umbau-Phase nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr funktioniert. Mit<br />
einem Emotions-Herauslese-Test hat man zum Beispiel herausgefunden,<br />
dass zu Beginn der Pubertät die Fähigkeit der Kinder markant abnimmt,<br />
Emotionen aus den Gesichtern ihrer Mitmenschen herauszulesen. Die<br />
Pubertierenden werden zwischenzeitlich zu emotionalen Analphabeten.<br />
Somit sind auch aus neurowissenschaftlicher Sicht einige Elemente der Initiationsriten<br />
von archaischen Stammeskulturen absolut zutreffend. In der<br />
Übergangsphase stirbt das Kind sozusagen, wird in seine Einzelteile zerlegt<br />
zu einem jungen Erwachsenen neu zusammen gezimmert.“<br />
Norbert Herschkowitz, Neurowissenschaftler<br />
„Wussten Sie, was bei den Ndembo im Kongo passiert, wenn sich ein Jugendlicher<br />
auf den Weg macht, erwachsen zu werden? Ein Priester weist<br />
ihn an, sich auf ein gegebenes Zeichen hin plötzlich tot zu stellen. Das geschieht<br />
dann mitten im Alltag. Auf irgendeinem öffentlichen Platz fällt der<br />
Junge plötzlich um. Dann kommen die Angehörigen, legen ihm Totengewänder<br />
an und tragen ihn aus der Stadt. Man nimmt an, dass die so Gestorbenen<br />
verwesen, bis nur noch ein einziger Knochen von ihnen übrig ist. Dann,<br />
nach einer gewissen Zeit, nimmt der Priester diesen Knochen und lässt den<br />
Jüngling als jungen Erwachsenen wieder auferstehen.“ Theodor Reik