Programmheft - pbg
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„Mich hat während der Pubertät immer die Frage am meisten beschäftigt,<br />
warum man plötzlich nicht mehr mit den Eltern auskam. Gerade war man<br />
noch der kleine Sonnenschein, der alles immer richtig gemacht hat und<br />
plötzlich streitet man sich nur noch mit ihnen. Nichts was man tun will, ist<br />
erlaubt, alles was man anziehen möchte, finden sie nicht o.k. Man gerät die<br />
ganze Zeit aneinander. Ich wusste meistens gar nicht warum wir uns schon<br />
wieder gestritten hatten. Meistens ging es nur um eine ganz kleines Detail –<br />
doch irgendwie wurde oft eine Riesen-Sache daraus.!“<br />
Meine persönliche Initiation<br />
„Bei Initiationsriten geht es um die Aufnahme in eine neue Gemeinschaft:<br />
zum Beispiel in eine Altersgruppe – etwa die der Erwachsenen; eine Fortpflanzungsgruppe<br />
– etwa die der Heiratsfähigen; oder eine Solidargemeinschaft<br />
– etwa in einen Geheimbund, eine Burschenschaft oder eine militärische<br />
Kampftruppe. Zahlreiche Initiationen beinhalten symbolisch Tod<br />
und Wiedergeburt. Die Eingriffe sind oft entsprechend schmerzhaft, vom<br />
Verstümmeln der Genitalien über kunstvoll gestaltete Narben bis hin zu Tätowierungen<br />
oder dem Abfeilen von Zähnen. Gerade in den Tropen, wo eine<br />
hohe Infektionsgefahr herrscht, ist dergleichen Usus. Die Würdigkeit der<br />
Initianden wird so in einem erweiterten Sinn geprüft: Sie müssen nicht nur<br />
den Schmerz aushalten, sondern die Verletzungen auch überleben, was oft<br />
genug nicht der Fall ist.“ Volker Sommer, Professor für Evolutionäre Anthropologie<br />
am University College London<br />
„Wir brauchen Initiationsrituale, die unserer Kultur, unserer Lebensweise<br />
entsprechen. Sie machen Sinn! Überall auf der Welt gibt es nach wie vor Traditionen,<br />
bei denen Grenzerfahrungen bewusst inszeniert werden, um auf<br />
dem Lebensweg vorwärts zu kommen, in soziale Rollen hinein zu wachsen<br />
oder Krisen zu überwinden. Rituale, die jungen Menschen helfen, die psychischen<br />
und sozialen Veränderungen ihres Reifungsprozesses zu bewältigen.“<br />
Shanti Eberhard Petschel<br />
„Es ist offensichtlich, warum die meisten Religionen des Ostens und die<br />
der archaischen Kulturen so grossen Wert auf Harmonie, Balance und<br />
Nicht-Anhaften legen und diese Werte als Ziel der Initiation betrachten. Sie<br />
verzichten darauf, Gebots- und Verbotslisten aufzustellen.“ Richard Rohr,<br />
Franziskanerpater und Bestsellerautor<br />
„Die Pubertät ist die Zeit zwischen Kindheit und Erwachsen-sein. Es entsteht<br />
eine eigene Persönlichkeit, man beginnt, sich selbst eine Meinung zu<br />
bilden und eigenständig zu denken und zu handeln. Man sucht sich seinen<br />
eigenen Weg, den man gehen will. So gesehen entscheidet sich in dieser<br />
Zeit, wer man im Erwachsenen-Leben sein wird.“<br />
Meine persönliche Initiation<br />
„Niemand ist da! Wer soll dich hören?<br />
Keiner ist schuld, kann nichts dafür!<br />
Niemand ist da um dich zu stören.<br />
Du hast jetzt Zeit – nur für dich!<br />
Wehre dich nicht – lass es passieren.<br />
Frag nicht warum – frag lieber wie!“<br />
Zitat „coming of age“<br />
„Man könnte einen Neurotiker allgemein definieren als jemanden, der es<br />
versäumt hat, die kritische Schwelle seiner zweiten Geburt zu überschreiten.“<br />
Joseph Campbell<br />
„Diese Lektionen dienen dazu, den Initianden vom Anhaften an seinem falschen<br />
Selbstbild zu trennen und ihn mit seinem wahren Sein zu verbinden.<br />
Er gilt erst als initiiert, wenn er seinen Wert, seine Quelle, seinen Seinsgrund<br />
gefunden hat. Bis dahin wird er als Kind betrachtet, als Nichtwesen, als<br />
Gespenst – noch dazu als hungriges Gespenst.“ Richard Rohr, Franziskanerpater<br />
und Bestsellerautor