Programmheft - pbg

Felix Benesch, aufgewachsen in St.Moritz, Samedan und Chur, lebt seit
12 Jahren in Berlin, wo er vorwiegend als Autor für Fernsehen und Kino und
manchmal als Theater-Regisseur tätig ist. Mit dem kanti-chor chur hat er
die beiden Choraufführungen „Barlot/Walpurgisnacht“ (2004) und „kaltesklareswasser.mp3“
(2006) realisiert.
Meine persönliche Initiation: „Wenn ich zurück denke, so fallen mir mehrere
Situationen ein, die mich verändert und in denen ich so etwas wie Initiation
erfahren habe. Am prägendsten – nicht nur für mich – war wohl meine
erste Regie-Arbeit mit der Dramatischen Kantonsschülergruppe (DKG): Es
war das Revolutionsjahr 1989, wir spielten das Revolutionsstück „Marat/
Sade“ von Peter Weiss. Damit haben wir das Stadttheater mit bis dahin
ungekannter Energie regelrecht aufgemischt. Von den rund 30 Mitwirkenden
der damaligen Aufführung hat etwa ein Drittel später einen Beruf in den
Bereichen Theater und Film ergriffen. Darunter so bekannte Namen wie die
Schauspieler/-innen Ursina Lardi, Tonia Maria Zindel, Marco-Luca Castelli
und Kurt Grünenfelder oder die Filmregisseure Mike Eschmann und Sören
Senn. Viele von ihnen bestätigen mir heute noch, dass sie dort die entscheidende
Initialzündung erfahren haben. Und auch ich konnte mir danach
keinen anderen Beruf mehr vorstellen.“
Ludger Nowak, aufgewachsen in Gelsenkirchen, macht Musik seit er
8 Jahre alt ist. Bereits mit 16 begann er neben dem Gymnasium eine Ausbildung
zum Organisten und Chorleiter, die er mit 19 abschloss. Es folgte ein
Studium im Bereich Klavier und Gesang. Seit 1990 arbeitet Ludger Nowak
vorwiegend als Theatermusiker (Düsseldorfer Schauspielhaus, Maxim-Gorki-Theater
Berlin, Nationaltheater Weimar, Theater Magdeburg u.v.m.)
Meine persönliche Initiation: „Ich war 15. Unsere Familie war auf einer grossen
Sommer-Familienfreizeit im Allgäu. Hohe Berge, frische Luft und: erste
Liebschaften. Als dann die Zeit zu Ende ging, wurde ein grosses Abschiedsfest
organisiert und jede Gruppe sollte etwas dazu beitragen. ‚Hey, du
spielst doch Klavier!‘, schob man mich vor.
Dann kam das Fest, und plötzlich sass ich allein auf der grossen Bühne in
einem bayerischem Dorfsaal – vor 250 Leuten!
Ich spielte um mein Leben. Als dann der Applaus sich erhob aus dunstenem
Saal, und diffuses Licht mir Sympathiewellen entgegen sandte, da wusste
ich: Dies sollte mein Glück und mein Leben sein.“
Corinna Laube, aufgewachsen in Chur, absolvierte ihre Ausbildung zur
zeitgenössischen Bühnentänzerin in Zürich und New York, wo sie auch zahlreiche
weiterführende Workshops besuchte. Sie lebt und arbeitet in Chur,
wo sie neben der Mitwirkung in zahlreichen Theaterprojekten (u.a. „Barlot/
Walpurgisnacht“ mit dem kanti-chor (2004)) gemeinsam mit Irina und Valentina
Cannabona die Tanzschule „tanzerina“ betreibt.
Meine persönliche Initiation: „17 und für ein Jahr 12`000 km von Zuhause
entfernt, in einem Land, dass gerade einen Krieg und die Militärjunta hinter
sich hat. Eine Familie die so anders lebt als die Eigene und die du danach
genauso liebst. Eine neue Sprache lernen, um deine Gedanken teilen zu
können und plötzlich zu merken, dass man seine Ideen und Wünsche verwirklichen
kann, ohne dass sie automatisch unter dem Weihnachtsbaum
liegen............. ja ich glaube, zu jener Zeit bin ich ein ganzes Stück erwachsener
geworden.“
Andi Schnoz verbrachte seine Kindheit in Disentis. Nach der Handelsschule
in Chur folgte ein Studium an der Jazzschule St.Gallen. Neben seiner
musikpädagogischen Tätigkeit (MAS in Musikalischer Kreation an der
Zürcher Hochschule der Künste, Musikschule Chur u.a.) spielt er in zahlreichen
Bands (u.a. Blue Exercise, Michael Neff Group, Kayaan, Flepp), leitet
die „Kanti-s-Wings“, Mitwirkung im Musical „die letzten 5 Jahre“ und als
Komponist und Musiker in diversen Theaterstücken und Filmen (Sharkwater,
Camenisch etc.) Komponist bei der Jubiläumsaufführung der Bündner
Kantonsschule „Barlot/Walpurgisnacht“ (neben Martin Derungs).
Meine persönliche Initiation: „Ich erklomm den Berg des Erwachsenwerdens
etappenweise über mehr oder weniger steile Stufen. Eine Reihe von äusseren
Ereignissen begleiteten das innere Erwachen: der Wegzug von zu Hause,
die erste eigene Wohnung, erste Erfolge mit Bands, Reisen mit Freunden
und auch alleine, Entscheidung zum einen und nächsten Studium, Umzüge
von hier nach dort und von dort nach hier, gewonnene und zerronnene