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A K T U E L L<br />
4 Die Geschichte der Meraner Hotellerie<br />
10 Hotelpap: 25 Jahre erfolg<br />
12 30 Jahre Handwerkerzone untermais<br />
S E R V I C E<br />
Oberwirt: So schmeckt das leben<br />
I N T E R V I E W S<br />
14 interview mit traudl Götsch<br />
15 interview mit Peppi tischler<br />
impressum<br />
Herausgeber: Athesiadruck GmbH, Bozen<br />
Eintrag. Lg. Bozen Nr. 26/01, am 27.11.2001<br />
Sonderdruck <strong>zur</strong> Radius-Ausgabe Nr. 06 - Sept. 2007<br />
(Teilaufl age)<br />
Verantwortlicher Schriftleiter: Armin Mair<br />
Verantwortlicher Projektleiter: Franz Wimmer<br />
Koordination/Produktion: Elke Schlemmer<br />
Redaktion: Elke Schlemmer, Franz Wimmer, Claire Schöne<br />
Fotos: Privatarchiv Florian Pichler, Buch- und Kunstdruckerei<br />
S. Poetzelberger (Aufnahmen aus Kurzeitung Meran 1926, 1930<br />
und 1931) Touriseum Meran, Athesia Archiv, Peppi Tischler,<br />
verschiedene Privatarchive<br />
Anzeigenverkauf: Sonja Trogmann<br />
Konzept und Abwicklung: King Laurin GmbH, Eppan<br />
Grafi k-Layout: Anita Oberhöller Produktion: Athesiadruck Bozen<br />
Dr. Erik Platzer<br />
Der Hotelgeschichte auf der Spur*<br />
Ed itoria l<br />
Der beginnende Tourismus des 19. Jh. hat eine Reihe von Phänomenen<br />
ausgelöst, die heute genauso aktuell sind wie damals. Wenn<br />
die gehobene Hotellerie sicher nur für eine gewisse Schicht begeisterter<br />
Touristen zugänglich war, so hatte sie doch Einfl uss auf die<br />
gesamte Hotellerie und Gastronomie. Der Tourismus gab Impulse für<br />
eine neue Wirtschaftsbranche. Menschen aus allen sozialen Schichten<br />
profi tierten davon. Handel und Handwerk erlebten einen nie<br />
geahnten Aufschwung. Alle Bereiche der Gesellschaft wurden vom<br />
Tourismus tangiert. Persönlichkeiten aus Politik, der Wirtschaft, aus<br />
der Welt der Kunst und der Literatur ließen aufhorchen. Es entstand<br />
ein Tourismusboom, der nicht zu erwarten war. Es entstand eine<br />
touristische Landschaft, die alle bisherigen Dimensionen sprengte.<br />
Der Tourismus in Tirol gründet sich auf die mannigfaltigen historischen<br />
Entwicklungen des Mittelalters. Reisende Adelige, Schriftsteller,<br />
Künstler, Soldaten, Pilger, Händler und andere prägten das Bild.<br />
Die Bäder entstanden. Auf die älteren Formen von Reise und Erholung<br />
folgten zwei neue Phänomene, die Zeit und Raum veränderten,<br />
der damals wie heute aktuelle Transitverkehr und der Alpinismus.<br />
Der Verkehr mit der Kutsche von Poststation zu Poststation wurde<br />
seinerzeit von der Eisenbahn abgelöst. 1867 fuhr die Bahn erstmals<br />
über den Brenner, 1871 durch das Pustertal, 1881 von Meran nach<br />
Bozen und 1906 durch den Vinschgau.<br />
Die Grandhotels wurden zum Symbol der Zeit, der „Belle Époque“.<br />
In Meran entstand zwischen dem neuen Bahnhof und der Altstadt<br />
ein ganzes Hotelviertel. Damit hatte Meran die größte Dichte an<br />
Grandhotels. Die Meraner Grandhotels waren das Zentrum des<br />
damaligen elitären Tourismus. Viele Hotels boten zum sonst schon<br />
übergroßen Angebot an Dienstleistungen wie z.B. die bekannte Traubenkur,<br />
besonders herausragende festliche Aktivitäten für die Meraner<br />
Bürger- und Gästegesellschaft in ihren zahlreichen Ball- und<br />
Theatersälen. Eines der leuchtenden Beispiele war das Grandhotel<br />
Erzherzog Johann (heute Esplanade). Sein Gästebuch um 1900 liest<br />
sich wie ein Who is Who des europäischen Hochadels. Es war jenes<br />
Grandhotel, das in zentraler Lage für alle Meraner Kurgäste einen<br />
großen Lesesaal mit allen wichtigen internationalen Zeitungen <strong>zur</strong><br />
Verfügung stellte. Mit dem Beginn des ersten Weltkrieges ging diese<br />
Hochblüte der Hotellerie, La Belle Époque, jäh zu Ende. Manche<br />
Grandhotels haben die lange Zeit bis heute überdauert, die meisten<br />
nicht. Doch einige bemerkenswerte Häuser, jene mit den opulenten<br />
Fassaden, Säulen und Giebeln, einladenden Aufgängen und großzügigen<br />
Gesellschaftsräumen erleben eine Renaissance als Vier- Sterne-Hotels<br />
unserer Tage.<br />
Dr. Erik Platzer<br />
Fachexperte und Autor für Gastronomie und Hotellerie<br />
*Auszug aus dem Artikel „Von den Grandhotels in Tirol um die Jahrhundertwende<br />
- Der Hotelgeschichte Südtirols auf der Spur“ - Nachzulesen im Hotelpap-Journal,<br />
Ausgabe November 2003, erhältlich bei Hotelpap Meran, Rennstallweg 32.