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auszuweichen und bin auf den Seitenstreifen gefahren.<br />

Dieses Beispiel zeigt, dass man von einem Spiel eingeübte Verhaltensmuster,<br />

die dort passiv passieren, in die Realität übertragen kann. So<br />

kann es auch passieren, dass jemand, nachdem er in einem Rennspiel<br />

mit 200 km/h über die Straße heizte, im echten Leben zu überhöhter<br />

Geschwindigkeit neigt, da er die Geschwindigkeit nicht richtig einschätzt.<br />

Dies sind ein paar Beispiele für die Frage:<br />

Findet eine Übertragung von Spielinhalten ins echte Leben statt? Unter<br />

Wissentschaftlern gibt es zwei Hauptthesen.<br />

Die eine These besagt, dass Spieler sich ständig bewusst sind, dass sie<br />

sich in einem Spiel befinden, und dass sie wissen wann sie ins wirkliche<br />

Leben zurückkommen. Dies bedeutet, dass Spieler auf die Frage „Was<br />

geht hier eigentlich vor?“ antworten mit:“ Ich bin besser als der andere.“<br />

Sie sehen die Herausforderung der Spieldynamik. Eltern die dem<br />

Kind dabei zusehen, sehen die Gewaltdarstellung und meinen „Mein<br />

Kind tötet andere“.<br />

Die andere These besagt, dass sowohl Spiel wie auch Wirklichkeit von<br />

demselben Gehirn wahrgenommen wird. Dies bedeutet, dass es die im<br />

Computerspiel gelernten Strategien auch in die Wirklichkeit übertragen<br />

kann. Die Frage, welche These zutrifft, ist wichtig. Wenn man eins zu<br />

eins die Spielinhalte in das echte Leben übertragen würde, so müsste<br />

alles verboten werden, wo Menschen getötet oder verletzt werden.<br />

Dies ist der aktuelle Stand der „Killerspiele“ Diskussion.<br />

Die Psychologin Dr. Monica Mayer interviewte im Laufe ihrer Doktorarbeit<br />

verschiedene Personen zu ihrem Computerspielverhalten. So<br />

versuchte einer, Gegenstände anzuklicken, die außerhalb des Bildschirms<br />

lagen. Einem anderem fiel ein Glas hinunter und er drückte<br />

instinktiv „Strg-Z“, in vielen Programmen eine Tastenkombination um<br />

etwas zurückgängig zu machen. Anhand der Antworten kam sie auf das<br />

Ergebnis, dass Verwechslungen in Situationen passieren, die voll automatisiert<br />

ablaufen. So kann es beispielsweise bei einem geübten Autofahrer<br />

vorkommen, dass er Aktionen von dem Spiel ins echte Leben<br />

mitnimmt. Deshalb ist es gut, wenn man eine Pause einlegt, bevor man<br />

sich ins Auto setzt und wegfährt. Es wurden jugendliche Spieler gefragt,<br />

wovor diese jüngere Kinder beim Spielen schützen würden, wenn<br />

sie die Macht hätten. Die interessante Antwort war, dass sie kleinere<br />

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