Memorandum über Lebenslanges Lernen

5. MOBILISIERUNG DER RESSOURCEN FÜR DAS LEBENSLANGE LERNEN
Die Diskussion, die dieses Memorandum initiieren möchte, fällt in eine Zeit, die entscheidend
ist für die Umsetzung der Schlussfolgerungen des Europäischen Rates von Lissabon. Die
Ergebnisse der Diskussion werden herangezogen zur Festlegung von Schwerpunkten für
relevante Instrumente und Programme der Gemeinschaft und für die Vorgabe von Leittlinien.
Das neue offene Koordinierungsverfahren wird eine kohärente Politikentwicklung und
eine durchgängige Ressourcenmobilisierung auf europäischer Ebene und auf Ebene der
Mitgliedstaaten zur Förderung lebenslangen Lernens ermöglichen. Auf Gemeinschaftsebene
werden Indikatoren und politische Initiativen entwickelt und Ressourcen mobilisiert.
Entwicklung von Indikatoren und Benchmarks
Zielvorgaben und die Festlegung geeigneter Benchmarks für lebenslanges Lernen werden
wichtige Aspekte der anstehenden Bildungsdiskussion sein. Dies ergibt sich auch aus der mit
den Lissabonner Schlussfolgerungen eingeführten offenen Koordinierungsmethode (Ziffer
37) und den bereits praktizierten Verfahren im Rahmen der Beschäftigungsstrategie.
Indikatoren, die der ganzen Tragweite lebenslangen Lernens gemäß dieses
Memorandums gerecht werden, sind gegenwärtig noch nicht verfügbar. Überlegungen,
wie sich diese Situation verbessern lässt, sind auf europäischer Ebene bereits angelaufen 24 ,
und der Bildungsministerrat hat Überlegungen angestellt, wie Benchmarking im
Bildungsbereich durchgeführt werden kann, ohne die Autonomie der Mitgliedstaaten in
diesem Politikbereich anzutasten. 25 Darüber hinaus wurde eine Reihe von Indikatoren zum
lebenslangen Lernen festgelegt und zur Bewertung der Fortschritte bei der Umsetzung der
beschäftigungspolitischen Leitlinien herangezogen. Einige dieser Indikatoren waren
Kandidaten für die Aufnahme in das Verzeichnis der Strukturindikatoren, die von der
Kommission für den jährliche Synthesebericht vorgeschlagen wurden. 26 Gemeinsame
Anstrengungen der Gemeinschaft und der Mitgliedstaaten sind erforderlich zur Erarbeitung
von Daten zu den sechs Grundbotschaften und zur Erarbeitung geeigneter quantitativer und
qualitativer Indikatoren zum lebenslangen Lernen. Einige dieser Indikatoren dürften neu sein
und könnten daher eine neue Nachweisbasis erfordern. (Dieser Punkt wird eingehender
behandelt in Anhang II - Entwicklung von Indikatoren und Benchmarks zum lebenslangen
Lernen.)
Laufende zielgerichtete Initiativen auf europäischer Ebene
Auf Gemeinschaftsebene sind bereits Maßnahmen angelaufen zur Umsetzung der
Schlussfolgerungen des Europäischen Rates von Lissabon (Ziffer 11, 25, 26, 37, 38 und 41).
• Der Bildungsministerrat arbeitet derzeit zusammen mit der Kommission an einem ersten
Bericht über die gemeinsamen künftigen Schwerpunkte im europäischen
24 Indikatoren für Unterricht und Lernen in der Informationsgesellschaft werden im Multimedia-Bericht
vom Januar 2000 vorgeschlagen (http://europa.eu.int/eur-lex/en/com/pdf/2000/com2000 0023en0.pdf).
16 Vorschläge für Qualitätsindikatoren finden sich im Europäischen Bericht über die Qualität der
Schulbildung vom Mai 2000. Die Eurostat-Taskforce für die Bewertung des lebenslangen Lernens legt
ihren ersten Bericht im Dezember 2000 vor. Im Rahmen der Initiative eLearning sollen spezifische
Indikatoren entwickelt werden in Bezug auf die Zielsetzungen von Lissabon zur digitalen Infrastruktur
und digitalen Kompetenz. Im Anhang 2 zu dieser Mitteilung ist dargelegt, welche Möglichkeiten
gegenwärtig bestehen zur Weiterentwicklung und Verbesserung von europäischen vergleichbaren
Statistiken und Indikatoren zum lebenslangen Lernen.
25 Seminar über Benchmarking und offene Koordinierung, Leiden, 27.-28. September 2000
26 Strukturindikatoren, Mitteilung der Kommission KOM(2000)594, 27. September 2000
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