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Memorandum über Lebenslanges Lernen

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Ausbildung, die von Unternehmen angeboten wird (CVTS xi ), sowie <strong>über</strong> die<br />

Bildungsausgaben der privaten Haushalte (HBS xii ) verfügbar, jedoch gestatten die für<br />

Bildungsleistungen oder -produkte benutzten Typologien keine sinnvolle Auswertung dieser<br />

Informationen. Dar<strong>über</strong> hinaus wurde versucht, eine direkte Bewertung von Kompetenzen<br />

durchzuführen, mit Hilfe verschiedener internationaler Erhebungen wie beispielsweise<br />

IALS xiii <strong>über</strong> die Alphabetisierung und den Erwerb von Grundkenntnissen in Mathematik im<br />

Rahmen der Erwachsenenbildung, TIMSS xiv , einer auf Lehrplänen und Schulen basierenden<br />

Erhebung und zuletzt PISA xv , einer Erhebung, die sich auf Schulen, jedoch nicht auf<br />

Lehrpläne stützt.<br />

Von dem derzeit festzustellenden Perspektivenwechsel – wobei dem lebenslangen <strong>Lernen</strong><br />

nicht nur mehr Bedeutung im Bereich der Bildung, sondern auch im Bereich von<br />

Beschäftigung, Wirtschaftswachstum, sozialer Ausgrenzung usw. eingeräumt wird – wird<br />

erwartet, dass er den Blickwinkel der Analyse der meisten der oben genannten Quellen<br />

verändern und Informationen freigeben wird, die bisher verborgen waren und nicht<br />

ausgewertet wurden, da es keinen klar zum Ausdruck gebrachten politischen Bedarf gab.<br />

Ferner können diese Quellen unter dem neuen Blickwinkel modifiziert werden, um eine<br />

bessere Erfassung der verschiedenen Aspekte von LLL zu ermöglichen.<br />

3. NEU ENTSTEHENDE BEDÜRFNISSE<br />

Heutzutage werden mehr Informationen <strong>über</strong> die Art und Weise benötigt, in der einzelne<br />

Bürger in formalen und nichtformalen Umgebungen, aber auch durch informelle Tätigkeiten<br />

wie z. B. Selbststudium lernen. Kenntnisse und Fertigkeiten lassen sich auf verschiedene Art<br />

erwerben, und es ist wesentlich, diesen Erwerb – ebenso wie den Verfall – von Kompetenzen<br />

zu <strong>über</strong>wachen. Wir müssen in der Lage sein, die gesellschaftsbezogenen Ergebnisse des<br />

<strong>Lernen</strong>s (z. B. Ergebnisse in Verbindung mit Staatsbürgerschaft, Umwelt,<br />

Verbraucherschutz) wie auch die beschäftigungsbezogenen Ergebnisse und die persönlichen<br />

Ergebnisse im weiteren Sinne (z. B. Basisqualifikationen, Wohlstand, physische und<br />

psychische Gesundheit, physisches und psychisches Wohlbefinden, Zufriedenheit) zu<br />

bewerten.<br />

Begriffe wie Motivation, Erwartungen und Zufriedenheit sind im Zusammenhang mit<br />

lebenslangem <strong>Lernen</strong> von wesentlicher Bedeutung, ebenso bilden die jeweils investierte Zeit<br />

und das jeweils investierte Geld wichtige Diskussionsthemen. Die Rolle und die Beteiligung<br />

der verschiedenen Akteure auf dem Bildungsmarkt (kommerzielle Anbieter, NRO,<br />

Berufsverbände, Kommunalbehörden, Staat und natürlich Einzelpersonen) müssen ebenfalls<br />

verdeutlicht werden.<br />

Schließlich müssen in dem Umfang, in dem ein Markt für Bildung und Berufsbildung Gestalt<br />

annimmt, Informationen <strong>über</strong> die Anbieter und die wirtschaftliche Komponente von Lehren<br />

und Ausbildung, die Kosten und die Verfügbarkeit des Angebots, gesammelt werden. Die<br />

Lernsysteme haben sich jahrzehntelang kaum verändert, erleben aber seit kurzem einen<br />

radikalen Wandel. Eine effektive politische Entscheidungsfindung erfordert eine<br />

Überwachung und sogar eine Antizipation dieser Veränderungen.<br />

Der Bereich der Bildungs- und Lernstatistiken scheint sich, was seine nicht-formalen und<br />

informellen Teile anbelangt, mit der Zeitbudgetstatistik, der Kulturstatistik (die kürzlich von<br />

der GD EAC und Eurostat in Zusammenarbeit mit der UNESCO weiterentwickelt wurde), mit<br />

der Fremdenverkehrsstatistik und der Statistik <strong>über</strong> audiovisuelle Dienste, die<br />

Informationsgesellschaft und immaterielle Anlagegüter in der strukturellen<br />

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