Schulchronik für die Schule zu Stüde - Grußendorf
Schulchronik für die Schule zu Stüde - Grußendorf
Schulchronik für die Schule zu Stüde - Grußendorf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Schulchronik</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Schule</strong> <strong>zu</strong> <strong>Stüde</strong> – <strong>Grußendorf</strong><br />
2. Nachrichten über <strong>die</strong> Schulstelle A.D.1886<br />
Die jetzige Schulstelle ist entstanden vor 33 Jahren, also im Jahre 1853. Bis dahin hat jeder der beiden<br />
Orte seinen eigenen Lehrer gehabt. Der Lehrer in <strong>Grußendorf</strong> hatte einen Reisetisch, und weil kein<br />
Schulhaus da war, ist <strong>die</strong> <strong>Schule</strong> gehalten worden bei dem jedesmaligen Kostgeber des Lehrers.<br />
Das Gehalt des Lehrers betrug acht Thaler baar und zwei Himpten Buchweizen ausgesät bei jedem der<br />
drei Vollhöfner. Einige <strong>die</strong>ser Lehrer sind: Gerloff und Meyer in Fallersleben (beide gestorben),<br />
Schmidt in Ehmen und Breithaupt in Barnstorf. In <strong>Stüde</strong> befand sich ein Schulhaus und ein ordentlich<br />
angestellter Lehrer. Er besaß alle Rechte, <strong>die</strong> der Kothsaß in <strong>Stüde</strong> hat. Der letzte hieß Engelke.<br />
Im Jahre 1853 wurde <strong>die</strong> Vereinigung der beiden Gemeinden angeordnet, <strong>die</strong> <strong>Stüde</strong>r <strong>Schule</strong><br />
niedergerissen und etwa in der Mitte zwischen beiden Dörfern ein neues Schulhaus gebaut.<br />
Der erste Lehrer in der neuen <strong>Schule</strong> war Engelke aus <strong>Stüde</strong>. Nachdem sind hiergewesen: Lütje in<br />
Rhode, Seidel in Bokensdorf, Brandtmann in Bergfeld, Kranz in Barwedel und der jetzige Lehrer<br />
Wallmann (seit l. April 1880 hier). Nachsatz: Wallman ging im Juni 1890 nach Wiswedel und ist<br />
später ausgewandert nach Amerika.<br />
Das Gehalt beträgt 750 Mark, wo<strong>zu</strong> der Staat 300 Mark gibt (bis <strong>zu</strong>m l. Januar 1885 betrug <strong>die</strong><br />
Staatsbeihilfe 345 M). Nachträge: Lehrer Schmieta (von November 1890 bis 8. Juni 1891, gestorben<br />
November 1891), Kannengießer (seit l. April 1892, Gehalt jetzt 771 M), Lahmann seit 13. Oktober<br />
1893, von der Kammer (seit 16. Oktober 1897, Gehalt jetzt 1050 M). Barg, Korge, Brandt bis 1.<br />
Oktober 1907. Tietge von Michaelis 1907 bis Michaelis 1912, Vopel vom l. Oktober bis 15.<br />
November 1912. Gaafke vom 15. November 1912 an.<br />
Mit der Schulstelle ist ein Betstunden-Gottes<strong>die</strong>nst verbunden, welcher an den Sonntag-Nachmittagen<br />
abgehalten wird. Auffallend ist hier <strong>die</strong> große Morgenzahl der Grundstücke. Es sind der <strong>Schule</strong> etwa<br />
245 Morgen oder genauer 63 ha 26 a 66 qm beigelegt.<br />
Ein kleiner Teil derselben liegt unmittelbar am Schulhause auf Gruhs‘endorfer Gerechtsame; der<br />
größte Teil derselben liegt etwa 5 Minuten westlich der <strong>Schule</strong> auf <strong>Stüde</strong>r Gerechtsame; der<br />
Moorkoppel, 106 Morgen groß, liegt unmittelbar am großen Moore 1/2 Stunde westlich von <strong>Stüde</strong> und<br />
endlich gehört noch eine Wiese <strong>zu</strong>r <strong>Schule</strong>, welche 101 OR groß ist und nicht weit vom „neuen<br />
Hause“ unweit der Aller liegt. Diese Wiese ist ein Geschenk des früheren Lehrers Engelke.<br />
Die übrigen Ländereien sind bei der Verkoppelung vor etwa 20 Jahren <strong>zu</strong>r <strong>Schule</strong> gekommen.<br />
Waldung besitzt <strong>die</strong> <strong>Schule</strong> nicht. Das frühere Holz ist abgeerntet im Jahre 1870 und ist dadurch ein<br />
Schulkapital von 184 Thalern oder 552 Mark entstanden, welches in der Sparkasse <strong>zu</strong> Gifhorn zinslich<br />
belegt ist. (Eine genaue Angabe der Ländereien siehe unten im Dienstanschlage).<br />
Das Schulhaus ist groß, geräumig und <strong>zu</strong>r Landwirtschaft eingerichtet. Es ist erbaut im Jahre 1853.<br />
Die Schulstube liegt nach Nordosten, <strong>die</strong> Wohnstube nach Süden, ebenso <strong>die</strong> Küche; Scheune und<br />
Stallung liegt nach Westen. Außerdem hat <strong>die</strong> <strong>Schule</strong> einen Schafstall, belegen an der südlichen Seite<br />
des Hauses, in welchem etwa 80 bis 100 Schafe Platz finden können.<br />
pm....04/2002 18