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dass das Wesentliche untergeht. Dass man vor lauter Bäumen<br />
<strong>de</strong>n Wald nicht mehr sieht.“ Das sind die Momente in ihrem<br />
Büro, das voller Flugkarten ist und Papieren, bei <strong>de</strong>nen man<br />
<strong>de</strong>nkt, Petra Mogg müsste wie<strong>de</strong>r mal mit ihrer JAK 52 Kunstfl<br />
iegen gehen, ein bisschen ausspannen.<br />
<strong>Als</strong> „Flugplatzkind“ aufgewachsen<br />
Wenn die Donau-Air kein Familienunternehmen wäre, wäre<br />
angesichts <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise Grounding durchaus ein<br />
Thema. Mogg leitet das Unternehmen zusammen mit ihrem<br />
Viel Zeit und Geld hat Petra Mogg in die Restaurierung ihrer Antonov<br />
II gesteckt, <strong>de</strong>s größten Doppel<strong>de</strong>ckers <strong>de</strong>r Welt.<br />
Vater, einem 82-Jährigen, <strong>de</strong>r im Jahr 1971 die Donau-Air gegrün<strong>de</strong>t<br />
hat und heute aussieht wie 70. Die bei<strong>de</strong>n suchen nun<br />
„Teilhaber“, um die Arbeit auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren.<br />
„Das ist aber nicht so einfach“, sagt sie.<br />
Petra Mogg ist seit <strong>de</strong>m Jahr 1976 im Flieger-Business dabei.<br />
In <strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>s Fliegens lebt sie quasi seit ihrer Geburt. „Ich<br />
war ein Flugplatzkind.“ Je<strong>de</strong>s Wochenen<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Flugplatz<br />
hieß das, weil ihr Vater da Segelfl ieger war und später mit <strong>de</strong>m<br />
Motorfl ieger Fallschirmspringer in die Luft brachte. Je<strong>de</strong>s Wochenen<strong>de</strong><br />
rumhängen mit Erwachsenen, die über Dinge sprachen,<br />
die sie zwar interessierten, aber nicht betrafen. Die pubertieren<strong>de</strong><br />
Mogg wollte das nicht akzeptieren. Mit 15 sagte<br />
sie sich: „Wenn ich schon je<strong>de</strong>s Wochenen<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m blö<strong>de</strong>n<br />
Flugplatz verbringen muss, dann will ich auch fl iegen.“<br />
„Fliegen?“, fragte <strong>de</strong>r Vater, „Frauen fl iegen nicht.“ Das war<br />
1968, auf <strong>de</strong>m Flugplatz Leibertingen, ein bisschen im Nirgendwo<br />
zwischen Freiburg und Ulm, unweit von Mengen,<br />
und drumherum herrschten gera<strong>de</strong> Turbulenzen, weil die<br />
1968er-Generation die konservativen Krusten einer moralisch<br />
ProFirma 07/08 2009<br />
morsch gewor<strong>de</strong>nen Gesellschaft aufbrach und vor allem<br />
auch die Gleichstellung von Mann und Frau for<strong>de</strong>rte. Aber bis<br />
nach Leibertingen und zu Vater Mogg drang das nicht durch.<br />
Ganz große Krise bei Petra. Aber <strong>de</strong>r Vater hatte Gott sei Dank<br />
ein paar Freun<strong>de</strong>, solche mit gesun<strong>de</strong>m Menschenverstand, die<br />
ihm in <strong>de</strong>r Folge gut zure<strong>de</strong>ten und meinten, er solle sein Mädchen<br />
doch fl iegen lassen, was sei schon dabei. Petra Mogg durfte<br />
dann Segelfl iegen, da war sie 15. „War gut“, sagt sie kurz, „zwei<br />
bis drei Starts pro Tag. Und ich war weg vom Flughafen.“ Ein<br />
paar Jahre später, als ihr Vater die Lehrberechtigung hatte, wur<strong>de</strong><br />
sie seine erste Schülerin und Pilotin einmotoriger Maschinen.<br />
Der Doppel<strong>de</strong>cker ist ein Kraftpaket: Sein Neun-Zylin<strong>de</strong>r-Sternmotor<br />
mit 30 Litern Hubraum entfaltet rund 1000 PS.<br />
Sie wechselte <strong>de</strong>n Flugplatz mit <strong>de</strong>r Uni, wur<strong>de</strong> Rechtsanwältin,<br />
grün<strong>de</strong>te eine Kanzlei und kam zurück auf <strong>de</strong>n Flugplatz,<br />
„weil ich doch nicht nur Anwältin sein wollte“. Und machte in<br />
<strong>de</strong>r Folge so ziemlich alle Scheine, die man im Fliegergeschäft<br />
machen kann. Das war harte Arbeit, und man darf Mogg bewun<strong>de</strong>rn<br />
für ihre Gradlinigkeit und Disziplin. So wie sie es geschafft<br />
hat, als erste Flugschule für <strong>de</strong>n Simulator <strong>Als</strong>im AL 200<br />
in Deutschland vom Luftfahrtbun<strong>de</strong>samt die Genehmigung zu<br />
erhalten, einem Simulator für Instrumentenfl ugschulung.<br />
Zwei Triebwerksausfälle hat Mogg in ihrem Fliegerleben<br />
überstan<strong>de</strong>n. Beim Triebwerksausfall mit einer Einmotorigen<br />
kurz nach <strong>de</strong>m Start machte Mogg eine Notlandung in einem<br />
Haferfeld. Niemand wur<strong>de</strong> verletzt, nur das Flugzeug war beschädigt.<br />
Sie fl og voraus, ihr Vater hinter ihr her. „Dann fängt<br />
das Ding an zu kotzen“, sie fl iegt eine fl ache Kurve und lan<strong>de</strong>t,<br />
na ja, pfl ügt sich in ein Feld. „Noch mal Glück gehabt.“ Da<br />
wünscht man Petra Mogg, dass sie weiter Glück hat mit ihrem<br />
Leben. Und dass ihr <strong>de</strong>r Himmel nicht auf <strong>de</strong>n Kopf fällt.<br />
www.donauair.<strong>de</strong><br />
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