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Im Einzelnen geht es darum zu erkennen,<br />
wer aus welchen Grün<strong>de</strong>n abgewan<strong>de</strong>rt<br />
ist und wen man wie zurückholen<br />
kann, um es im zweiten Anlauf<br />
besser zu machen. Der Prozess <strong>de</strong>s<br />
Rückgewinnungsmanagements lässt<br />
sich somit in fünf Schritten darstellen:<br />
1. I<strong>de</strong>ntifi zierung <strong>de</strong>r verlorenen<br />
o<strong>de</strong>r „schlafen<strong>de</strong>n“ Kun<strong>de</strong>n<br />
2. Analyse <strong>de</strong>r Verlustursachen<br />
3. Planung und Umsetzung von Rückgewinnungsmaßnahmen<br />
4. Erfolgskontrolle und Optimierung<br />
5. Prävention o<strong>de</strong>r Erzielung einer<br />
„2. Loyalität“.<br />
Alle Maßnahmen zielen letztlich auf<br />
<strong>de</strong>n fünften Schritt: Die Prävention von<br />
Kun<strong>de</strong>nverlusten. Und bei <strong>de</strong>n zurückgewonnenen<br />
Kun<strong>de</strong>n gilt es, eine „2. Loyalität“<br />
aufzubauen. Eine dritte Chance<br />
gibt es so gut wie nie.<br />
Prävention ist die erste Wahl<br />
Verlorene Kun<strong>de</strong>n zurückzugewinnen,<br />
ist natürlich immer nur die zweite<br />
Wahl. Viel wichtiger ist Prävention. Dabei<br />
haben Kun<strong>de</strong>nverluste viel seltener<br />
etwas mit Preisen zu tun, als allgemein<br />
angenommen wird. „Zu teuer“ ist ein<br />
wun<strong>de</strong>rbarer Vorwand für bei<strong>de</strong> Seiten:<br />
Für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n, damit er seine emotionale<br />
Verletztheit nicht offenlegen<br />
muss. Und für <strong>de</strong>n Betreuer, um sich aus<br />
<strong>de</strong>r persönlichen Verantwortung zu<br />
stehlen.<br />
Einer Untersuchung von CRMGuru zufolge<br />
verlassen 74 Prozent aller Kun<strong>de</strong>n<br />
ein Unternehmen wegen <strong>de</strong>s schlechten<br />
Service, 32 Prozent wegen schlechter<br />
Qualität und 25 Prozent wegen <strong>de</strong>r Preise.<br />
Die gleichzeitig befragten Manager<br />
ProFirma 07/08 2009<br />
ProFirma PROFESSIONAL<br />
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Zugang über www.profi rma.<strong>de</strong><br />
Kun<strong>de</strong>nbindung Mit dieser Arbeitshilfe<br />
ermitteln Sie, welche Maßnahmen sich für<br />
Ihr Unternehmen beson<strong>de</strong>rs eignen.<br />
<strong>Haufe</strong>-In<strong>de</strong>x: 1123833<br />
So bleiben Ihnen die Kun<strong>de</strong>n treu<br />
1. Manche Unternehmen sind so sehr<br />
mit <strong>de</strong>r Neukun<strong>de</strong>ngewinnung beschäftigt,<br />
dass Bestandskun<strong>de</strong>n oft das Gefühl<br />
haben, nur noch „zweite Klasse“ zu sein.<br />
Jedoch: Ihre Stammkun<strong>de</strong>n sind Ihre<br />
wichtigsten Kun<strong>de</strong>n. Diese bekommen<br />
also die besten Angebote, Stammkun<strong>de</strong>n-Preise,<br />
Exklusiv-Services, Vorabinformationen<br />
usw.<br />
2. Kun<strong>de</strong>n fehlt oft die so wichtige emotionale<br />
Aufmerksamkeit. Zeigen Sie<br />
daher Akzeptanz, Anerkennung, Wertschätzung<br />
und Respekt. Bedanken Sie<br />
sich doch mal ausdrücklich für die gute<br />
Geschäftsbeziehung und die Treue <strong>de</strong>s<br />
Kun<strong>de</strong>n. Ein individueller Besuch, Anruf<br />
o<strong>de</strong>r Brief vom Chef persönlich sind dabei<br />
beson<strong>de</strong>rs zielführend.<br />
3. Dem Kun<strong>de</strong>n keine Kontakte aufzwingen.<br />
Lassen Sie ihn vielmehr selbst<br />
entschei<strong>de</strong>n, wer ihn wie oft und auf<br />
welchem Weg kontaktieren darf. Aktualisieren<br />
Sie kontinuierlich alle kun<strong>de</strong>nrelevanten<br />
Informationen in Ihrer Datenbank<br />
und ergänzen Sie diese sukzessive um<br />
hingegen glauben, es sei zu 49 Prozent<br />
wegen <strong>de</strong>r Preise, zu 36 Prozent wegen<br />
verän<strong>de</strong>rter Bedürfnisse und nur zu 22<br />
Prozent wegen <strong>de</strong>s schlechten Service.<br />
Das heißt, die Sün<strong>de</strong>nböcke wer<strong>de</strong>n<br />
außen und nicht innen gesucht. Man<br />
zeigt lieber auf an<strong>de</strong>re als auf sich selbst.<br />
Dabei wäre es sinnvoll, nach wun<strong>de</strong>n<br />
Punkten vor allem im eigenen Unternehmen<br />
zu suchen.<br />
Die Ursachen für hohe Wechselfreu<strong>de</strong><br />
liegen nämlich nicht nur in verän<strong>de</strong>rtem<br />
Sozialverhalten und gesamtwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen.<br />
In <strong>de</strong>n meisten Fällen sind sie hausgemacht.<br />
Die größten Loyalitätszerstörer<br />
heißen:<br />
> Austauschbarkeit<br />
> Preis-Aktionismus<br />
> emotionale Kälte<br />
> ständig wechseln<strong>de</strong> Ansprechpartner.<br />
emotionale Details. Markieren Sie Ihre<br />
Stammkun<strong>de</strong>n und insbeson<strong>de</strong>re Ihre<br />
Empfehler, damit je<strong>de</strong>r Mitarbeiter diese<br />
auf <strong>de</strong>n ersten Blick als solche erkennt.<br />
4. Bei je<strong>de</strong>r Unzufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>nkt <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong> sofort über einen Wechsel nach.<br />
Beugen Sie also Unzufrie<strong>de</strong>nheit vor,<br />
in<strong>de</strong>m Sie fokussieren<strong>de</strong> Fragen stellen,<br />
etwa wie folgt: „Wenn es eine Sache<br />
gibt, lieber Kun<strong>de</strong>, die wir in Zukunft<br />
für Sie noch ein wenig besser machen<br />
können, was wäre dann das Wichtigste<br />
für Sie?“ Entwickeln Sie ein Frühwarnsystem<br />
mit <strong>de</strong>n typischen Anzeichen für<br />
Abwan<strong>de</strong>rungsbereitschaft.<br />
5. Gehen Sie mit Reklamationen professionell<br />
um. Schlecht o<strong>de</strong>r gar nicht<br />
bearbeitete Reklamationen sind ein<br />
Hauptgrund für Kun<strong>de</strong>nfl uktuation. Denken<br />
Sie nicht nur an <strong>de</strong>n Ausgleich <strong>de</strong>s<br />
tatsächlichen Scha<strong>de</strong>ns, son<strong>de</strong>rn geben<br />
Sie auch eine emotionale Wie<strong>de</strong>rgutmachung.<br />
Denn <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> hatte Ärger und<br />
Stress, und das kommt einer Körperverletzung<br />
gleich.<br />
Wer schon allein an diesen Punkten ansetzt,<br />
kann die Loyalität seiner Kun<strong>de</strong>n<br />
beträchtlich erhöhen und gleichzeitig<br />
seine Fluktuationsraten <strong>de</strong>utlich senken.<br />
Der Aufbau einer andauern<strong>de</strong>n,<br />
freiwilligen Kun<strong>de</strong>ntreue ist gera<strong>de</strong> in<br />
wirtschaftlich herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Zeiten<br />
oberstes Gebot. Ein durch und durch<br />
loyaler Kun<strong>de</strong> kommt ja nicht nur immer<br />
wie<strong>de</strong>r, er generiert auch die so<br />
wertvolle Mundpropaganda. Aktive<br />
positive Empfehler sind die besten Helfershelfer<br />
auf <strong>de</strong>m Weg zu verbesserten<br />
Ergebnissen und hohem Neukun<strong>de</strong>ngeschäft.<br />
Die Autorin: Anne M. Schüller<br />
ist Management-Consultant und Expertin<br />
für Loyalitätsmarketing in München.<br />
www.anneschueller.<strong>de</strong><br />
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