08.01.2013 Aufrufe

3. Kompetenz - Wolfgang Pramper

3. Kompetenz - Wolfgang Pramper

3. Kompetenz - Wolfgang Pramper

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

S E M I N A R U N D O F F E N E N S L E R N E N<br />

A U S G E W Ä H L T E M E T H O D E N F Ü R D A S<br />

E I G E N V E R A N T W O R T L I C H E L E R N E N<br />

I M D E U T S C H U N T E R R I C H T<br />

D E U T S C H<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Verdammt, dann lies doch selbst!<br />

Skriptum für DEModul 6<br />

OStR Prof. <strong>Wolfgang</strong> <strong>Pramper</strong>, MSc MAS<br />

Einführung............................................................................................................................................................................ 2<br />

1. <strong>Kompetenz</strong>: In Diskussionen bestehen können................................................................................................................ 6<br />

2. <strong>Kompetenz</strong>: Sachthemen mündlich und schriftlich präsentieren ................................................................................... 9<br />

<strong>3.</strong> <strong>Kompetenz</strong>: Informationen entnehmen und als Überblick zusammenfassen (Exzerpieren)....................................... 17<br />

4. <strong>Kompetenz</strong>: Recherchen im Internet.............................................................................................................................. 21<br />

5. <strong>Kompetenz</strong>: Auseinandersetzung mit Texten ................................................................................................................. 22<br />

6. <strong>Kompetenz</strong>: Sinnerfassung durch Kürzen von Texten - Textreduktion........................................................................ 24<br />

7. Literatur zum Seminar.................................................................................................................................................... 26<br />

8. Seminaranforderung....................................................................................................................................................... 26


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 2<br />

Einführung<br />

Der Gegenstand<br />

„Ausgewählte Methoden des eigenverantwortlichen Lernens im Deutschunterricht” ist das Thema des<br />

Seminars, wobei es natürlich auch in allen anderen Gegenständen der Fachdidaktik um die speziellen<br />

Methoden des jeweiligen Fachdidaktik-Lernbereichs geht.<br />

So werden beispielsweise in der „Fachdidaktik Schreiben” empfehlenswerte Methoden vorgestellt, um bei 10-<br />

14-Jährigen Schreibanlässe zu initiieren, des weiteren auch in der Veranstaltung „Schrifliche<br />

Sprachverwendung” und im Angebot „Schreibwerkstätte”.<br />

Was ist also beim Thema „Ausgewählten Methoden eigenverantwortlichen Lernens im Deutschunterricht” zu<br />

erwarten?<br />

Schwerpunkt des Seminars ist das das eigenverantwortliche Lernen der Schüler. Zum einen sollen einzelne<br />

Methoden genauer betrachtet und selbst eingeübt weden, zum anderen soll hier Zeit für eine Reflexion und<br />

eigene Weiterentwicklung geboten werden.<br />

Die PISA-Studien und andere Untersuchungen bewiesen leidvoll, dass das traditionelle Lernen, wie es in<br />

Österreich über Jahrzehnte gepflogen wurde, einer deutlichen Weiterentwicklung bedarf.<br />

Hartmut von Hentig formuliert seine Kritik an der bestehenden Methodik:<br />

Sie fördert,<br />

Rechtschreibung, still sitzen statt Bewegung im Raum<br />

Fächergrenzen statt assoziierender Verbindung von Gegenständen<br />

Definieren und Entschlüsseln von statt intuitivem Erfassen von Bildern, Begriffen<br />

Gedächtnis statt Erraten, Erfinden, Erhoffen<br />

„Die Schule verhindert die Ausbildung der ganzen Person! – Und hieran beginnt die Menschheit zu leiden.“<br />

(nach Hartmut von Hentig (1998) in “Kreativität”, München Hanser)<br />

Gewiss wäre die Schule “der rechten Spalte” eine andere als die jetzige. Aber nicht sicher ist, ob die Eltern,<br />

Nachfolgeinstitutionen, Wirtschaft damit zufrieden wären und gesichert ist auch nicht, ob die PISA-Ergebnisse<br />

besser ausfallen würden.<br />

Schule und Methodik ist letztlich immer ein Abbild der jeweiligen Gesellschaft. Die Schule vermag im selben<br />

Ausmaß für Bildung zu interessieren, wie das Interesse dafür in der Gesellschaft vorhanden ist.<br />

Nicht nur in Österreich, sondern weltweit werden derzeit die Bildungseinrichtungen kritisch betrachtet. Die<br />

Wirtschaft beklagt das Fehlen zukunftsgerechter „Schlüsselqualifikationen“ wie Selbstständigkeit, Flexibilität,<br />

Eigeninitiative, Problemlösungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit. Die<br />

Bildungsverantwortlichen in Bund und Ländern fordern besseren Unterricht und ein höheres Leistungsniveau<br />

und hoffen entweder auf die Selbsterneuerungsfähigkeit der Schulen im differenzierten Schulsystem oder in<br />

einem neuen Schulsystem, der Gesamtschule. Die Eltern befürchten, dass ihre Kinder auf die aktuellen<br />

Anforderungen im Beruf und im Studium nur unzureichend vorbereitet sind und reagieren höchst allergisch u.<br />

a. auf jedwede Art von Unterrichtsausfall. Didaktiker sehen die Notwendigkeit eines Methodenwandels: Von<br />

der Bringschuld der Lehrer und Lehrerinnen im Frontalunterricht soll es zur Bringschuld der Schüler im<br />

Offenen Unterricht kommen.<br />

Die unterschiedlichen Ansichten von oben zur Befindlichkeit der Schule sollen Sie zum Nachdenken bringen,<br />

in welche Richtung diese Revision gehen soll:<br />

Nachdenk- und Diskussionsaufgaben für Studierende<br />

Wie wird/soll das Lernen im Deutschunterricht in der Zukunft (2030) sein?<br />

Welche Methoden werden in Zukunft eine Rolle spielen?<br />

Welche Themen werden ihrer Meinung nach bedeutungsvoll sein?<br />

Welche Themen der Gegenwart werden an Bedeutung verlieren?<br />

Welche Themen der Gegenwart werden weiterhin Bedeutung haben?<br />

Welche <strong>Kompetenz</strong>en sollen die Schüler 2030 erwerben?


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 3<br />

Der Wandel des <strong>Kompetenz</strong>begriffes<br />

<strong>Kompetenz</strong> zu zeigen, war die zentrale Aufgabe der Lehrer und Lehrerinnen bisher. Wenn der Erwerb von<br />

<strong>Kompetenz</strong>en auf die Schüler übergehen soll, müssen die Lehrkräfte ihr Rollenverständnis entsprechend<br />

erweitern und sich sehr stärker als bisher als „Trainer“ verstehen.<br />

Viele Lehrer tun dies bereits, andere sind auf dem Weg, manche sind davon noch nicht überzeugt.<br />

In vielen Schulen haben Begiffe wie Wochenplanarbeit 1 , offenes Lernen, Stationenbetrieb, Projektarbeit,<br />

selbstgesteuertes Lernen, Selbstkontrolle und vieles mehr längst Einzug gehalten. Das sind deutliche<br />

Zeichen einer Veränderung der Lerndidaktik. <strong>Kompetenz</strong>lernen verlangt ein gezieltes Einüben, Reflektieren<br />

und Bewusstmachen grundlegender Lern- und Arbeitstechniken im Unterricht. Lehrer und Lehrerinnen<br />

bereiten Übungen vor, moderieren und stehen mit Rat und Tat zur Seite.<br />

(Grafik: Das „neue” Haus des Lernens von Heinz Klippert<br />

(Klippert (2005) Eigenverantwortliches Lernen)<br />

Geübt werden soll keineswegs abgehoben und fachfremd,<br />

sondern sehr wohl fach-, themenbezogen. Insofern<br />

stehen Methodenlernen und fachliches Lernen auch<br />

nicht in einem Konkurrenzverhältnis zueinander, sondern<br />

sie sind mittel- und langfristig komplementär. Der<br />

wesentliche Unterschied zwischen reinen stoff- und<br />

methoden- zentrierter Unterrichtsarbeit:<br />

Eigenverantwortliches Arbeiten und<br />

Lernen<br />

ist eine Methode, um bei Schülern die<br />

Schlüsselqualifikationen Selbstständigkeit,<br />

Methodenkompetenz, Kommunikationsfähigkeit,<br />

Teamfähigkeit, Kreativität, Eigeninitiative,<br />

Zielstrebigkeit, Verantwortungsbewusstsein möglichst<br />

wirksam zu fördern.<br />

Diese Erkenntnis ist unter Pädagogen seit langem<br />

bekannt und wurde in den letzten Jahren vor allem in<br />

Deutschland von Heinz Klippert unter diesem Begriff<br />

systematisiert und vermarktet.<br />

Diese Qualifikationen können nur schwer von Schülern erworben werden, wenn ausschließlich der Lehrer<br />

exzerpiert, strukturiert, interpretiert, analysiert, argumentiert, organisiert, Probleme löst oder den Unterricht in<br />

sonstiger Weise managt und dominiert.<br />

Die Intensivierung des eigenverantwortlichen Arbeitens und Lernens setzt voraus, dass Schüler über<br />

tragfähige methodische <strong>Kompetenz</strong>en und Routinen verfügen, die ihnen persönlichen Erfolg sichern und<br />

nachhaltige Motivationen aufbauen helfen.<br />

Basiskompetenzen<br />

wie gängige Lern- und Arbeitstechniken (Markieren, Exzerpieren, Strukturieren und Visualisieren),<br />

grundlegende Argumentations- und Kommunikationstechniken und die systematische Kultivierung von<br />

Teamfähigkeit müssen also gelernt, geübt und im Regelunterricht ständig gepflegt werden. Erst diese<br />

1 Die Arbeit mit dem Wochenplan ist ein Konzept der Unterrichtsorganisation. Die Schüler erhalten zu Beginn<br />

eines bestimmten Zeitraumes (z.B. eine Woche) einen schriftlichen Plan, der Aufgaben verschiedenen Typs<br />

aus verschiedenen Inhaltsbereichen enthält. In den dafür vorgesehenen Unterrichtsstunden (z.B. eine Stunde<br />

täglich) erarbeiten die Schüler diesen Plan selbstständig - alleine oder in Partnerarbeit. Sie nehmen Hilfe in<br />

Anspruch, soweit notwendig. Nach der Bearbeitung einzelner Aufgaben sollen diese von den Schülern selbst<br />

kontrolliert und auf dem Plan als erledigt eingetragen werden. Die Arbeit mit dem Wochenplan besteht<br />

gewissermaßen in einer Zusammenfassung und Ausweitung der sonst über die Woche verstreuten<br />

Kurzphasen von Still-, Partner- und Gruppenarbeit. (nach Wikipedia, Wochenplanunterricht, 2007)


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 4<br />

Sockelqualifikationen (Methodentraining, Kommunikationstraining und Teamentwicklung) bilden das<br />

solide Fundament für EVA.<br />

Rolle des Lehrers/der Lehrerin<br />

Wenn man voraussetzt, dass neben der Fachkompetenz auch das Erlernen von Teamfähigkeit, das Erwerben<br />

methodischer und kommunikativer <strong>Kompetenz</strong> notwendig ist, muss der Lehrer seine Rolle neu überdenken.<br />

Er ist nicht mehr der Initiator, nicht mehr der alleinige Instrukteur, sondern mehr Moderator, Berater und<br />

Arrangeur. (nach Wikipedia, Eigenverantwortliches Arbeiten, 2007)<br />

Lehrer/innen, die sich zuerst als Beobachter und Helfer verstehen, werden Selbstständigkeit vermitteln<br />

können.<br />

In diesem Sinne sind auch die Anforderungen (siehe letzte Seite) für das Seminar und das offenen Lernen zu<br />

verstehen.<br />

Haben Sie in Ihrer bisherigen Praxisausbildung eigenverantwortliches Lernen von Schülern erlebt? Berichten<br />

Sie von Erfahrungen und Eindrücken?<br />

Methode: Offener Unterricht<br />

Die lernenden Individuen bestimmen selbst:<br />

• organisatorisch<br />

zeitlich: wann sie an einem Thema arbeiten<br />

räumlich: wo sie an einem Thema arbeiten<br />

kooperativ: mit wem sie an einem Thema arbeiten<br />

• methodisch<br />

Wie sie ihr Thema bearbeiten. Welchen methodischen Zugang zum Thema sie wählen.<br />

• inhaltlich<br />

Woran sie arbeiten/an welchem Thema sie arbeiten.<br />

• sozial<br />

Die Regeln und den Ablauf des Klassenlebens, die Konsequenzen, die sich in Problemfällen ergeben.<br />

• persönlich<br />

Welche Werte und Prioritäten sie für ihr Leben wählen<br />

Analysieren Sie die Methodenkompetenz nach Klippert, Seite 5:<br />

a) Welche Begriffe sind Ihnen unbekannt!<br />

b) Welche Methoden beherrschen Sie selbst einigermaßen? blau markieren!<br />

c) Haken Sie rot an, welche Methoden Sie selbst in der Praxis erlebt haben?<br />

d) Markieren Sie mit einer dritten Farbe, welche Sie Ihren Schülern unbedingt beibringen möchten!


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 5<br />

Beispiel eines allgemeinen Methodenüberblicks für den Deutschunterricht:<br />

(Quelle: http://www.gymkaki.de; Vier-Kanal-Methode: Lern durch Sehen (Lesen), (Zu)hören, Erklären, Üben (Schreiben)<br />

Vertraut sein mit zentralen<br />

Methoden<br />

— Gruppenarbeit<br />

— Planspiel<br />

— Metaplanmethode<br />

— Fallanalyse<br />

— Problemlösendes<br />

Vorgehen<br />

— Projektmethode<br />

— Leittextmethode<br />

— Schülerreferat<br />

— Facharbeit<br />

— Unterrichtsmethodik<br />

— Feedback-Methoden<br />

Methodenkompetenz<br />

Beherrschung elementarer<br />

Lern- und Arbeitstechniken<br />

— Lesetechniken<br />

— Markieren<br />

— Exzerpieren<br />

— Strukturieren<br />

— Nachschlagen<br />

— Notizen machen<br />

— Karteiführung<br />

— Protokollieren<br />

— Gliedern/Ordnen<br />

— Heftgestaltung<br />

— Visualisieren/Darstellen<br />

— Bericht schreiben<br />

— Arbeitsplanung (z. B.<br />

Schularbeiten vorbereiten)<br />

— Arbeit mit Lernkartei<br />

— Mnemo-Techniken<br />

— Arbeitsplatzgestaltung<br />

Beherrschung elementarer<br />

Gesprächs- und<br />

Kooperationstechniken<br />

—Freie Rede<br />

— Stichwortmethode<br />

— Rhetorik<br />

(Sprach-Vortragsgestaltung)<br />

— Fragetechniken<br />

— Präsentationsmethoden<br />

— Diskussion/Debatte<br />

— Aktives Zuhören<br />

— Gesprächsleitung<br />

— Gesprächsführung<br />

— Zusammenarbeiten<br />

— Konfliktmanagement<br />

— Metakommunikation<br />

(Heinz Klippert (2004) Methodentraining)


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 6<br />

1. <strong>Kompetenz</strong>: In Diskussionen bestehen können<br />

Gruppendynamisches Diskussionsspiel: Was braucht Robinson auf seiner<br />

einsamen Insel?<br />

Ein heftiger Sturm tobt über das Meer. Turmhohe Wellen werden gegen das lecke Schiff geschleudert. Jeden<br />

Moment kann es entzwei brechen, dann ist die wertvolle Ladung für immer verloren. In dieser Situation<br />

versucht der einzige Überlebende der Schiffskatastrophe noch möglichst viel vom Schiff an Land zu retten. In<br />

Sekundenbruchteilen muss der Schiffbrüchige entscheiden, was er aus dem Laderaum an sich raffen soll.<br />

Dabei kommt es darauf an, zwischen sehr wichtigen und weniger wichtigen Sachen zu unterschieden.<br />

Und jetzt stelle dir vor, du wärst dieser Schiffbrüchige. Ordne die folgenden 15 Gegenstände nach ihrer<br />

Wichtigkeit für dein weiteres Leben auf der Insel. Reihe an Platz 1., was am wichtigsten ist. Du wirst rasch<br />

merken, dass man sehr viele Überlegungen bei der Reihung anstellen muss. Was brauchst du zum<br />

Überleben, wofür kann man die Gegenständen sonst noch verwenden, …<br />

Bedenke die Notwendigkeit für das Überleben: Trinken, Essen, geschützte Behausung<br />

Diese Gegenstände stehen zur Verfügung<br />

Vorderladergewehr, Nägel, Hammer, Buch, großer Kochtopf, Kiste mit Schwarzpulver und<br />

Bleikugeln, Säbel, 20 m 2 Leinwand, 20 m Tau, Messer, Spiegel, 2 Kilo getrocknetes Ziegenfleisch, 1<br />

Flasche Alkohol, Axt, Seekarte.<br />

Einzelreihung Kleingruppenreihung Klassenreihung<br />

1. _______________<br />

2. _______________<br />

<strong>3.</strong> _______________<br />

4. _______________<br />

5. _______________<br />

6. _______________<br />

7. _______________<br />

8. _______________<br />

9. _______________<br />

10. _______________<br />

11. _______________<br />

12. _______________<br />

1<strong>3.</strong> _______________<br />

14. _______________<br />

15. _______________<br />

1. _______________<br />

2. _______________<br />

<strong>3.</strong> _______________<br />

4. _______________<br />

5. _______________<br />

6. _______________<br />

7. _______________<br />

8. _______________<br />

9. _______________<br />

10. _______________<br />

11. _______________<br />

12. _______________<br />

1<strong>3.</strong> _______________<br />

14. _______________<br />

15. _______________<br />

1. _______________<br />

2. _______________<br />

<strong>3.</strong> _______________<br />

4. _______________<br />

5. _______________<br />

6. _______________<br />

7. _______________<br />

8. _______________<br />

9. _______________<br />

10. _______________<br />

11. _______________<br />

12. _______________<br />

1<strong>3.</strong> _______________<br />

14. _______________<br />

15. _______________<br />

Diskutiert nun in der Gruppe und versucht euch auf eine gemeinsame Reihenfolge zu einigen! Lasst bei der<br />

Diskussion alle Meinungen zu und bedenkt die Argumente gut. Entscheidet euch immer für die besten<br />

Argumente, das muss nicht die zuvor allein gefasste Meinung sein.


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 7<br />

Die Fishbowl-Diskussionsform<br />

Wenn es um das Erlernen des Diskutierens und mündlichen Argumentierens geht, ist die „Fishbowl-<br />

Diskussions-Form“ neben dem „Kugellager“ (auch „Zwiebelschale genannt) und der „Club 2<br />

Diskussionsform“ (eine Rollendiskussionsform) eine interessante Variante. Wie in einem Aquarium sitzen<br />

die Diskutierenden in der Mitte des Klassenraums und werden von Mitschülern beobachtet. Wer<br />

mitdiskutieren will, kann in das Aquarium steigen.<br />

Die Vorbereitung<br />

* Bildet einen Innenkreis aus sieben Stühlen und einen Außenkreis für alle übrigen Schülerinnen und<br />

Schüler.<br />

* Besetzt zwei Stühle im Innenkreis für den PRO-Standpunkt und zwei Stühle für den KONTRA-Standpunkt.<br />

* Ein/e Diskussionsleiter/in wird bestimmt (anfangs wird das eure Lehrerin/euer Lehrer sein) und besetzt den<br />

fünften Stuhl.<br />

* Die beiden übrigen Stühle im Innenkreis bleiben unbesetzt und können von den Zuhörerinnen und<br />

Zuhörern genutzt werden, die zu einzelnen Aspekten mitdiskutieren wollen.<br />

Die Durchführung<br />

* Die vier Diskutierenden im Innenkreis beginnen ihre Diskussion ohne Zeitdruck. Der Diskussionsleiter oder<br />

die Leiterin achtet auf ein faires Gesprächsverhalten.<br />

* Zuhörerinnen oder Zuhörer, die in die Diskussion mit einer Frage oder einer Aussage eingreifen wollen,<br />

besetzen je nach Standpunkt einen der freien Stühle. Sobald sie ihren Platz eingenommen haben, haben<br />

sie Redevorrecht. Wenn sie ihre Aussagen gemacht oder ihre Fragen gestellt haben, kehren sie in den<br />

Außenkreis zurück. Die Diskutierenden im Innenkreis nehmen die neuen Fragen oder Argumente in ihr<br />

Gespräch auf.<br />

* Wenn die Diskussion eine Weile gedauert hat und der Eindruck entsteht, dass keine neuen Gedanken<br />

mehr zu erwarten sind, kann der Diskussionsleiter oder die Leiterin die Diskussion beenden.<br />

Geeignet sind Themen, die unter den 10-14-Jährigen besonders strittig sind. Zum Beispiel:<br />

Welche TV-Serien (oder Musikgruppen, Moden, Zeitschriften, Handys, Sportler, Filmstars) sind bei euch<br />

„in“, welche „out“? Sollen Wildtiere in Österreich wieder angesiedelt werden? Thema für Studierende:<br />

Gesamtschule, Bekleidungsvorschriften an Schulen, Männer bevorzugt als Lehrer anstellen?<br />

Nach der Diskussion soll besprochen werden, was gut war, und was eher unergiebig war.<br />

Die Schüler sollen auch Vorschläge machen, die zur Verbesserung der nächsten Diskussion beitragen<br />

sollen!<br />

Der heiße Stuhl<br />

Bei dieser Diskussionsform stellt sich einer/eine mit seiner Meinung gegen den Rest der Klasse. Es ist nicht<br />

leicht hier standzuhalten und auch nicht jedermanns/frau Sache.<br />

Einfacher ist die Variante: eine Person wird von allen anderen zu einem Thema (z.B. Hobby) befragt. Diese<br />

Form wird auch „Loch in den Bauch fragen“ genannt.


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 8<br />

Projekt: Diskussionsspiel<br />

Welche Ortsumfahrung soll Kleindorf bekommen?<br />

Die Kleindorfer wollen schon lange eine Ortsumfahrung, die den Durchzugsverkehr vom Dorf fern hält. An<br />

manchen Tagen ist für sie der Verkehr kaum mehr auszuhalten. Lärm, Erschütterungen durch LKW´s,<br />

Gefährdung durch rücksichtslose Raser und stinkende Abgase sind die Hauptkritikpunkte. Jetzt will die<br />

Gemeinde mit Unterstützung des Landes und des Bundes (jeder steuert ein Drittel bei) eine Ortsumfahrung<br />

bauen. Aber welche?<br />

Bedenke bei deiner Entscheidung:<br />

• Der Gemeinde stehen jährlich nur 2,5 Mio. Euro für alle Bauvorhaben zur Verfügung. So sollen in der<br />

nächsten Zeit auch ein Kindergarten und eine Feuerwehrwache neu gebaut werden.<br />

• Schulden kosten Zinsen.<br />

• Die Bevölkerung Steinbergs wünscht sich Ruhe, Verkehrssicherheit, Erhaltung denkmalwürdiger<br />

Bauwerke, Landschaftsschutz.<br />

• Nicht alle Wünsche werden sich erfüllen lassen. Entscheide dich!<br />

Übernehmt die Funktion des Gemeinderates und stellt in Kleingruppen die Kosten und die Vor- und<br />

Nachteile einander gegenüber! Listet sie in einer solchen Tabelle auf. Erst dann diskutiert in der Kleingruppe<br />

und entscheidet euch für eine Variante!<br />

Variante 1 Variante 2 Variante 3<br />

PA Zuletzt diskutiert in der Großgruppe, dem Gemeinderat, und stimmt nach der Diskussion ab! Vielleicht<br />

kommen auch neue Varianten zur Sprache und es können Kompromisse erzielt werden.


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 9<br />

2. <strong>Kompetenz</strong>: Sachthemen mündlich und schriftlich<br />

präsentieren<br />

Text für Schüler: Das ist schon klar: Niemand fällt seiner Lehrerin oder seinem Lehrer um den Hals, wenn<br />

der Auftrag gegeben wird, über ein bestimmtes Thema zehn Minuten zu sprechen oder einen Sachtext über<br />

mehrere Seiten auszuarbeiten. Aber keine Angst: Referieren kann man lernen. Du hast sicher bemerkt, wie<br />

du dich seit der ersten Klasse auf diesem Gebiet verbessert hast. Es ist wie so oft im Leben: Je öfter man<br />

etwas übt, umso besser lernt man es.<br />

Gut reden können möchte jeder: Man braucht es beim Erklären einer Spielregel genauso wie beim<br />

Erzählen eines Witzes oder eines Erlebnisses, beim Präsentieren einer Gruppenarbeit und nicht zuletzt<br />

beim sachorientierten Referat. Gut reden können wird geschätzt – privat und im Beruf.<br />

Leitfaden für die Vorbereitung eines Sachreferates<br />

• Thema finden: Was interessiert mich - was interessiert auch andere?<br />

• Material zusammentragen: Wo finde ich Informationsquellen?<br />

• Material studieren, ordnen, auswählen: Welche unterschiedlichen Materialien wähle ich aus?<br />

• Vortragsplan entwickeln: Was sollen die Zuhörerinnen und Zuhörer am Ende wissen? Was erkläre ich?<br />

Was zeige ich? Was erzähle ich? Was bringe ich wortwörtlich? In welcher Reihenfolge trage ich vor?<br />

Die Vorbereitung eines Referates<br />

Beispiel: Schüler-Mind-Map bei der Vorbereitung auf das Thema Eisenbahn.<br />

in England: James<br />

Watt, Stephensons<br />

erste Bahn in<br />

Österreich<br />

Semmering – erste<br />

Gebirgsbahn der<br />

Welt<br />

Anfänge<br />

Kohle<br />

Geschichte der<br />

Eisenbahn<br />

Antriebssysteme<br />

Diesel<br />

Bahn heute<br />

Strom<br />

Lege zu deinem Thema eine Mind Map (Gedankenkarte) an! Dafür brauchst du ungefähr eine Stunde Zeit,<br />

hilfreich wären jetzt auch schon erste Recherchen in Sachbüchern und dem Internet! Beachte dabei das<br />

Inhaltsverzeichnis und Stichwortregister am Ende eines Sachbuches bzw. stelle dir eine Stichwortliste für<br />

deine Suche im Internet zusammen!<br />

Einen persönlichen Bezug herstellen<br />

Was mich daran besonders interessiert! Was ich davon gelernt habe!<br />

Wie ich dazu gekommen bin! Was ich noch vorhabe!<br />

Einen Bezug zu den Zuhörerinnen und Zuhörern herstellen<br />

Das ist neu für euch, es ist interessant!<br />

Das hat mich überrascht, euch wird es vielleicht auch so ergehen.<br />

Wieso, woher, warum glaubt ihr ...? Das war so ...<br />

Magnet<br />

Eisenbahnnetz in<br />

Österreich<br />

Hochgeschwindigk<br />

eitszüge<br />

Neue Bahnhöfe in<br />

Österreich<br />

Zukunft der Bahn


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 10<br />

Wenn ihr mehr wissen wollt, stehe ich zur Verfügung!<br />

Die Vorbereitung eines Referates<br />

• Rechtzeitig beginnen, damit du mit der inhaltlichen Vorbereitung lange vor dem Termin fertig bist.<br />

• Für die Präsentation solltest du gleich viel Vorbereitungszeit verwenden.<br />

• Alle Vortragsarten brauchen eine intensive und unterschiedliche Vorbereitung!<br />

Vortragsarten<br />

WIE WAS? WOMIT?<br />

Referieren Hauptteil der Redeübung, Bericht über<br />

das eigentliche Thema<br />

Umfangreiche Stichwortliste<br />

Demonstrieren Zahlen, Daten, Fakten Overhead-Folien, Grafiken, Tabellen,<br />

Fotos, Gegenstände, Tafelbilder<br />

Erzählen Erlebnisse, Erfahrungen (Stichwortzettel)<br />

Vorlesen Zitate bekannter Personen, kurze, Bücher, Zeitschriften, Kopien<br />

informative Fakten, Berichte anderer<br />

Personen, kurze Zeitungsausschnitte<br />

(entsprechende Stellen markieren!)<br />

Vor und am Beginn der Präsentation<br />

• Ein Schluck Wasser in der Pause bringt zusätzliche Energie.<br />

• Gegen einen trockenen Mund hilft eine kreisende Massage der Wangen an der Stelle, an der die<br />

Zahnreihe endet.<br />

• Alles vorher ruhig herrichten, Materialien griffbereit legen, Zeit lassen, die Hektik ablegen.<br />

• Breitbeinig hinstellen, Zeit lassen, sich bewegen, nicht steif sitzen oder stehen.<br />

• Das Publikum direkt anschauen, vertraute, helfende Gesichter suchen, aber nicht an einer Person hängen<br />

bleiben.<br />

• Auf ruhigen Atem warten, auf Blickkontakt und Ruhe in der<br />

Klasse warten.<br />

Während der Präsentation<br />

• Lächeln provoziert eine gute Stimmung, wirkt für alle<br />

entspannend.<br />

• Klare, deutliche, langsame, freundliche Sprache, eintöniges<br />

Herunterlesen vermeiden.<br />

• Pausen machen, Tempowechsel: manches zügig – manches<br />

betont und langsam.<br />

• Durch die Sprache Sicherheit und Fachwissen ausstrahlen, zu interessieren versuchen.<br />

• Wenn Bilder gezeigt werden, Zeit geben, erklären, was darauf zu sehen ist.<br />

Verwende die vorangegangene Übersicht als Checkliste und hake ab, was du in der Vorbereitung bereits<br />

beachtet hast und was du unbedingt während des Vortrages beachten willst!


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 11<br />

Ein Sachthema schriftlich präsentieren – der Fachaufsatz<br />

Der Fachaufsatz ist der erste Schritt zu einer wissenschaftlichen Arbeitsmethode, wie man sie in der<br />

Oberstufe und auch an der Universität anwendet. Die Verfasserin/Der Verfasser sammelt zu einem Thema<br />

Informationen aus verschiedenen Quellen (d.h. aus Büchern, Zeitschriften, aus dem Internet ...) und zitiert<br />

die Quellen korrekt. Die gesammelten Informationen müssen geordnet und in sinnvolle Teilbereiche<br />

gegliedert werden (vgl. dazu auch die Gliederungsvorschläge zum Referat). Eine Facharbeit soll etwa zehn<br />

Seiten umfassen. Wenn ihr euch mit eurer Lehrerin/eurem Lehrer darauf einigt, kann die Facharbeit auch<br />

eine Schularbeit ersetzen.<br />

Gliederung eines Fachaufsatzes:<br />

• Deckblatt mit dem Namen der Verfasserin/des Verfassers und dem Titel der Arbeit, eventuell einem Foto,<br />

Jahr und Klasse<br />

• Inhaltsverzeichnis mit Seitenangabe und einem<br />

Verzeichnis der verwendeten Quellen (Bücher,<br />

Zeitschriften, Internetadressen)<br />

• Text mit Teilüberschriften und einer Gliederung<br />

(1., 1.1, 1.2, ...), Bilder könnten eingescannt<br />

werden. Wichtig ist, dass immer angegeben ist, wer<br />

der geistige Urheber eines Textabschnittes oder<br />

eines Bildes ist.<br />

• Nachwort mit Begründung der Themenwahl,<br />

Bericht über die Vorgangsweise und was man bei<br />

der Auseinandersetzung gelernt hat.<br />

Quellenangaben so vermerken:<br />

Buch: Autorin/Autor, Erscheinungsjahr, Titel des<br />

Buches, Verlag<br />

Beispiel: <strong>Wolfgang</strong> <strong>Pramper</strong> und andere (2009)<br />

Deutschstunde 4, Veritas-Verlag<br />

Zeitschrift: Name der Autorin/des Autors, Titel des Artikels, Titel der Zeitschrift, Jahrgang, Heftnummer<br />

Beispiel: Dr. Ortner (2008) Rat und Hilfe, Topic, 2008/7<br />

Internetlink: Autorin/Autor oder Webmaster(in), Titel, Datum des Abrufs, URL (Internetadresse)<br />

Beispiel: <strong>Wolfgang</strong> <strong>Pramper</strong> (2008), Deutschstunde Online-Material,<br />

http://www.veritas.at/ekatalog/products/7089<br />

CD-ROM: Autor(in), Erscheinungsjahr, Titel, Suchbegriff, Verlag,<br />

Beispiel: <strong>Wolfgang</strong> <strong>Pramper</strong> (2008) Rechtschreib- und Grammatik-fit, Lernsoftware, Veritas-Verlag<br />

Häufige Schülerreferate sind:<br />

Atomkraft, ehemaliges Konzentrationslager Mauthausen, Bericht über ein Arbeitslosenzentrum, Geschichte<br />

des Flugzeugs, Suchtgifte, eine Stadt, Mumien, Alkohol, Gentechnik, Online-Spiele, Olympia, Geschichte<br />

der Schule, ... der Schifffahrt, ... des Spielzeugs, ... des Heimatortes, ... der Zahlungsmittel, Sportstars, Aids,<br />

Zivildienst, Mode, Kriminologie, berühmte Bauwerke,…


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 12<br />

Material für Referate oder Fachaufsätze sammeln und auswerten<br />

Die richtige „Quelle“ für Informationen suchen<br />

Die Möglichkeiten bei der Suche nach der richtigen „Quelle“ für ein Sachthema scheinen unerschöpflich zu<br />

sein. Zu jedem Thema gibt es eine Menge an Veröffentlichungen in Büchern, Zeitschriften und<br />

Internetportalen, um nur einige Medien zu nennen. Aber wo und wie findet man das „Richtige“?<br />

Wo und wie suche ich?<br />

A) In der Bibliothek:<br />

Mit Stift, Papier und Kleingeld (für Kopien) ausgerüstet geht man in die Schul-, Gemeinde- oder<br />

Stadtbibliothek und sucht Informationen zum gewählten Thema. Bibliotheksangestellte helfen, wenn du<br />

Schwierigkeiten hast, dich in der Bibliothek zurechtzufinden. Sie helfen dir auch, Bücher zu deinem Thema<br />

zu finden.<br />

Spätestens jetzt aber, musst du selbst entscheiden, welches Material für dich brauchbar ist und welches<br />

nicht. Trifft das Buch dein Thema wirklich? Ist es verständlich geschrieben, oder gar für Wissenschaftler<br />

gedacht?<br />

Überfliege Klappentext, Inhaltsverzeichnis und blättere das Buch durch.<br />

Ist das Buch für dich interessant, notiere Buchtitel und Stichworte, die die Quelle charakterisieren.<br />

Eventuell schreibe auch schon ganz wichtige Stellen (Zitate) auf oder kopiere sie. Das betrifft auch<br />

Abbildungen und Statistiken für deine Materialsammlung.<br />

Sehr brauchbare Bücher leihe sofort aus, damit du sie zu Hause noch genauer auswerten kannst.<br />

Anschließend gestalte mit deinen Notizen eine MindMap, um zu sehen, in welche Richtung sich deine<br />

Unterlagen entwickeln. Eventuell brauchst du auch noch andere Quellen für dein Thema.<br />

# Bei der Suche nach einem geeigneten Buch für ein Referat fallen dir mehrere Bücher ins Auge. Diese<br />

Erstinformationen stehen dir zur Verfügung. Bewerte den Wert der Informationen für deine Auswahl: von<br />

sehr wichtig (1) bis weniger wichtig (7)<br />

Name des Autors/der Autorin<br />

Buchtitel<br />

Titelbild<br />

Klappentext<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Verlagsbeschreibung in einem Werbefolder<br />

Empfehlung von einem Leser/einer Leserin<br />

Der Klappentext ist eine knapp zusammengefasste Angabe über den Inhalt eines Buches. Der Klappentext<br />

befindet sich auf der Schutzhülle im eingeschlagenen Teil oder auf der Rückseite des Buches. Er gibt<br />

Information über den Inhalt und möchte zum Lesen verlocken.<br />

B) Im Internet: Suchmaschinen, die für dich suchen<br />

Sicher hast du in der Schule oder sogar zu Hause einen Internet-Anschluss. Erstelle eine Liste von<br />

Suchbegriffen für dein Thema und gib sie als Suchauftrag in eine Suchmaschine wie http://www.google.at/<br />

ein. Das Programm wird dir eine riesige Titelliste anbieten, die du einzeln anklicken kannst, um sie<br />

durchzulesen. Nur wenn dir ein Text sehr brauchbar erscheint, drucke ihn aus oder noch besser, kopiere ihn<br />

in eine WORD-Datei. Das scheint eine sehr bequeme Art der Informationssuche zu sein, aber sie ist mit<br />

etlichen Fallen verbunden. Wie kann man schon unter Tausenden Linkvorschlägen sagen, welche der<br />

richtige ist? Wer garantiert dir, die Richtigkeit der angebotenen Information? Schon besser ist es, in den<br />

folgenden Internetportalen nach Stichworten zu suchen. Diese Suchmaschinen sind ohne Werbung und auf<br />

Bildungsthemen für Lernende spezialisiert.<br />

www.eduhi.at www.kidsweb.at www.helles-koepfchen.at Kindernetz@swr.de www.blinde-kuh.at,<br />

Hilfreich können auch diese Links sein:


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 13<br />

Die Gutenberg-DE Textsammlung (http://www.gutenberg2000.de/) ist mit 4,5 Millionen abgerufener Texte<br />

pro Monat die wohl meistgenützte Site für klassische und moderne Texte. Gesucht werden kann nach<br />

Themen und Autoren.<br />

Wikipedia (de.wikipedia.org), die kompetente Suchmaschine zu allen Wissensgebieten, wird weltweit von<br />

Usern ständig weiter entwickelt.<br />

Nicht vergessen werden soll auch der Hinweis darauf, dass es „fertige“ Referate im Internet gibt.<br />

Unterlagen für Referate gesucht? Hier wird „du“ geholfen mit allen Problemen von fremd übernommenen<br />

Manuskripten. Und wie im Internet oft üblich: wirklich Brauchbares ist kostenpflichtig! Daher, Vorsicht!<br />

Vor allem für den Hinweis auf fertige Referate gelten diese fünf goldenen Regeln<br />

Lernen mit Links - für Dummies<br />

Goldene Regel Nummer 1<br />

Grundsätzlich ist heute der Erwerb von Wissen mit dem Herunterladen von Files abgeschlossen. In früheren<br />

längst überholten Zeiten mussten die Schüler die Texte noch durchlesen oder noch schrecklicher:<br />

verstehen!<br />

Goldene Regel Nummer 2<br />

Grundsätzlich stimmt alles, was man aus dem Internet bezieht. Fehler macht man nur selber.<br />

Goldene Regel Nummer 3<br />

Lade grundsätzlich nie mehr als eine Datei zu einem Thema herunter. Eine zweite oder gar dritte würde dich<br />

nur verwirren.<br />

Goldene Regel Nummer 4<br />

Was besonders kompliziert klingt und mit Fremdwörtern gespickt ist, ist hundertprozentig für dich und deine<br />

Mitschüler geeignet. Jeder freut sich über eine Unterbrechung der Langeweile beim Referat, wenn du über<br />

unaussprechliche Fremdwörter stolperst.<br />

Goldene Regel Nummer 5<br />

Besonders auf Downloads von Universitätstexten fahren deine Mitschüler und Lehrer total ab. Die<br />

Spannung erreicht garantiert einen Höhepunkt, wenn du solch Unverständliches herunter liest.<br />

Schreibe die satirisch gemeinten „Links für Dummies“ so um, dass sie als „Links für helle Köpfchen“<br />

veröffentlicht werden können!<br />

Wie sind diese Sätze zu bewerten?<br />

# Handelt es sich bei den Sätzen um wahre oder falsche Aussagen? Gib an: W für<br />

Wahres, ein F für Falsches!<br />

Mit 6 Jahren ist jedes Kind schulreif.<br />

Auch Tiere träumen manchmal.<br />

Nicht nur die Reichen, sondern auch die Armen haben Sorgen.<br />

Kluge Eltern können keine unbegabten Kinder haben.<br />

Beim Schifahren geht es nur darum, der Schnellste zu sein.<br />

Der Mensch trägt Schuld am Aussterben vieler Tierarten.<br />

Die Zeit vergeht oft langsam.


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 14<br />

Die Referatsvorbereitung<br />

Bei diesem Beispiel haben zwei Schülerinnen zum Thema Anne Frank<br />

und ihre Zeit zusammengearbeitet. Sie haben sich die Aufgaben geteilt<br />

und auch beim Referat abwechselnd gesprochen. Eine Schülerin sprach<br />

über für das Buch „Tagebuch der Anne Frank“, die andere präsentierte die<br />

dazupassenden Sachinformationen.<br />

(Wenn Platz, Foto mit zwei Schülerinnen beim Vortrag)<br />

Das Tagebuch der Anne Frank und ihre Zeit<br />

→ herzeigen: Bild der Anne Frank<br />

Ich habe das Tagebuch der Anne Frank vor einiger Zeit gelesen und weil es mich so beeindruckt hat, habe<br />

ich es als Referatsthema gewählt und weitere Recherchen dazu angestellt.<br />

Mich hat die schreckliche Zeit, in der dieses Buch geschrieben wurde, sehr interessiert, deshalb habe ich<br />

mich damit auseinander gesetzt und Informationen zusammengetragen.<br />

An Quellen für unser Referat haben wir verwendet:<br />

→ herzeigen: Buch: „Anne Frank Tagebuch“ von Anne Frank (2001)übersetzt von Mirjam Pressler und<br />

→ herzeigen: Buch „Geschichten der Geschichte“ von Georg Markus (1992).<br />

Außerdem haben wir im Internet verschiedene Sites zu Anne Frank und unser Geschichtsbuch<br />

durchgesehen.<br />

Zur Person Anne Frank<br />

Anne Frank wird am 12. Juni 1929 als Tochter des Bankiers Otto und seiner Frau Edith Frank in Frankfurt<br />

am Main geboren. Die jüdische Familie flüchtet 1933 nach Amsterdam, wo sie bis nach dem Einmarsch<br />

deutscher Truppen in Freiheit lebt. 1942 tauchen die Franks in einem Versteck unter, wo Anne ihre Gefühle<br />

und Erlebnisse in ihrem Tagebuch festhält. Nach zwei Jahren im Untergrund wird die Familie verraten. Anne<br />

und ihre Schwester sterben im März 1945 im KZ. Auch die Mutter stirbt im KZ. Heute wäre Anne Frank zirka<br />

80 Jahre alt.<br />

Jetzt zu ihrem Buch<br />

„Es beengt mich, dass wir gar nicht mehr heraus können, und ich habe Angst, dass wir entdeckt und<br />

erschossen werden.“<br />

Diese Worte hat die 13-jährige Anne Frank in ihr Tagebuch geschrieben.<br />

Die Vorahnung hat sich erfüllt, sie ist mit 16 Jahren im<br />

Konzentrationslager. gestorben. Anne Frank ist ein überaus fröhliches,<br />

aufgewecktes Kind gewesen, das mit seinen Eltern und seiner<br />

Schwester in Frankfurt am Main ein glückliches Leben in einer<br />

glücklichen Familie geführt hat. Aber 1933 ist mit Hitlers<br />

Machtübernahme alles anders geworden. Die Familie Frank ist ins<br />

neutrale Holland geflüchtet, hat eine Wohnung in Amsterdam gemietet,<br />

und der Vater hat eine Vertretung für Marmeladengelatine aufgebaut.<br />

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 in Deutschland führte nicht nur zum Verlust der<br />

Demokratie, sondern auch zu zahlreichen Einschränkungen der jüdischen Mitbürger. Nach und nach<br />

verloren sie Rechte und ihr Eigentum und immer zahlreicher wurden die Verschickungen in<br />

Konzentrationslager. Dort mussten sie unter schrecklichen Zuständen Zwangsarbeit leisten. 1938 wurde<br />

Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen, 1939 große Teile der Tschechoslowakei. Dann folgte der<br />

Krieg gegen Polen und 1940 der Krieg gegen Dänemark und Norwegen. Am 10. Mai 1940 kommt es auch<br />

in Holland zur Katastrophe. Hitlers Truppen überfallen das Land, Königin Wilhelmina und ihre Regierung<br />

flüchten nach London. Aber vielen Juden ist die Ausreise nicht mehr möglich. So wie der Familie Frank geht<br />

es zirka 15.000 weiteren Juden aus Deutschland und Österreich, die in Holland Zuflucht gefunden haben.<br />

(Wenn Platz, Karte Deutsches Reich – Holland)<br />

An ihrem 1<strong>3.</strong> Geburtstag bekommt Anne ein Tagebuch mit rotkariertem Umschlag geschenkt, in das sie von<br />

nun an regelmäßig schreibt. Sie schreibt es in niederländischer Sprache. Mit diesem Tagebuch schafft sie<br />

eine eindruckvolle und berührende Erinnerung an diese Zeit. Die darin geschilderten Erlebnisse sind sehr


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 15<br />

beklemmend und zeigen das Ausmaß der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft. Vor allem von<br />

Jugendlichen wird das Buch sehr häufig gelesen.<br />

→ herzeigen:Buch und Foto vom Originaltagebuch<br />

„Es ist mein liebster Wunsch, dass ich eine berühmte Schriftstellerin werde“, schreibt sie. „Ob ich diese<br />

(größenwahnsinnige?) Neigung je zur Ausführung bringen werde, wird sich noch herausstellen, aber<br />

Themen habe ich schon“, schrieb sie in ihrem Tagebuch.<br />

Tatsächlich zeigen Annes Erinnerungen, dass sie scharf beobachten konnte und eine große literarische<br />

Begabung hatte.<br />

„Nun begann das Elend“, so beginnt ihre Schilderung über die Besetzung Hollands durch die<br />

Nationalsozialisten. „Ein diktatorisches Gesetz folgte dem anderen, Juden mussten den Stern tragen, ihre<br />

Fahrräder abgeben, durften nicht mehr mit der Elektrischen fahren, von Autos gar nicht zu reden, sie durften<br />

weder ins Theater noch ins Kino gehen, keinen Sport treiben. Unter diesem Druck stand von nun an unser<br />

ganzes Leben.“<br />

Doch es ist noch viel schlimmer geworden. Als Annes um drei Jahre ältere Schwester Margot Anfang Juli<br />

1942 aufgefordert wird, sich „zum Arbeitseinsatz zu melden“, ist der Familie klar, was das bedeutet: die<br />

Deportation ins KZ.<br />

Da beschließen die Franks, gemeinsam in den Untergrund zu gehen, das heißt sich zu verstecken. Die<br />

Vorbereitungen sind längst getroffen gewesen, da man mit einer solchen Situation bereits gerechnet hat.<br />

Hinter Herrn Franks Büro befindet sich ein leer stehendes Lager, in das eine als Aktenschrank getarnte<br />

Geheimtür eingebaut wird. Das Lager dient der Familie als Notunterkunft, in die sie nun einzieht.<br />

Hilfe durch eine Wienerin<br />

Eine Wienerin hat ihnen in den folgenden zwei Jahren beim Überleben in dem Hinterhaus<br />

in der Amsterdamer Prinsengracht Nr. 263 geholfen. Hermine Gies ist nach dem Ersten<br />

Weltkrieg mit anderen hungernden Kindern von Österreich nach Holland gebracht worden<br />

und dann bei ihren Adoptiveltern in Amsterdam geblieben.<br />

→ herzeigen Foto von Frau Gies<br />

Zuletzt hat sie als Otto Franks Sekretärin gearbeitet. Die jüdische Familie vertraut ihr<br />

bedingungslos. Und Hermine Gies hat dieses Vertrauens nicht enttäuscht. Sie und ihr<br />

holländischer Mann setzten Tag für Tag ihr Leben aufs Spiel, um die Franks mit<br />

Lebensmitteln zu versorgen. Bald kommen vier weitere Juden dazu, die in dem winzig<br />

kleinen Versteck Zuflucht finden.<br />

„Aus dem Fenster schauen dürfen wir natürlich nie“, notiert Anne. Zwischen 9 und 17 Uhr<br />

konnten weder Wasserhahn noch Toilette benutzt werden, da man sonst in den<br />

benachbarten Büros auf die Flüchtlinge aufmerksam geworden wäre. Noch ärger war es, an die Schicksale<br />

vieler Freunde denken zu müssen: „Ich sehe sie oft im Geiste vor mir, gute, unschuldige Menschen mit<br />

weinenden Kindern, kommandiert von ein paar furchtbaren Kerlen, geschlagen und gepeinigt und<br />

vorwärtsgetrieben, bis sie umsinken. Niemand ist ausgenommen. Alte, Babys, schwangere Frauen, Kranke,<br />

Sieche, alles, alles, muss mit in diesem Todesreigen.“<br />

(Wenn Platz Foto vom Haus)<br />

Das Ende<br />

Am 1. August 1944 setzt sich Anne in ihr Buch mit dieser kindlichen Überlegung auseinander: „Wie ich mich<br />

verhalten würde, wenn keine anderen Menschen auf der Welt wären“. Es ist ihre letzte Eintragung. Drei<br />

Tage später fliegt das Versteck auf, wobei bis heute nicht geklärt ist, wer es verraten hat. Alle acht<br />

Bewohner werden verhaftet und ins KZ geschickt. Mutter Edith stirbt in Auschwitz, Anne und ihre Schwester<br />

landen im KZ Bergen-Belsen, wo sie wenige Wochen vor Kriegsende an Typhus elend zugrunde gehen.<br />

Vater Otto Frank überlebt als Einziger. Er stirbt 1980.<br />

Auschwitz war das größte Konzentrationslager der Nationalsozialisten, zum Schluss war es nur mehr ein<br />

Vernichtungslager, in das die Menschen zur Tötung und Verbrennung gebracht wurden. Über eine Million<br />

Menschen wurden dort vernichtet.<br />

Typhus ist eine schwere Erkrankung, bei der es zu Durchfall mit hohem Fieber kommt. Hervorgerufen wird<br />

die Krankheit durch Salmonellen, die in unhygienischen Zuständen entstehen.


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 16<br />

Bergen-Belsen war ein KZ in Deutschland, in der Nähe von Hannover. Es war zuerst ein Kriegsgefangenlager und<br />

wurde später ein KZ. Am 15. April, also einen Monat nach dem Tod von Anne und ihrer Schwester, wird das Lager<br />

von den Engländern befreit. Im Internet ist von dem britischen Sanitätsoffizier Glyn-Hughes zu lesen:<br />

"Die Zustände im Lager waren wirklich unbeschreiblich; kein Bericht und keine Fotografie kann den grauenhaften<br />

Anblick des Lagergeländes hinreichend wiedergeben; die furchtbaren Bilder im Innern der Baracken waren noch viel<br />

schrecklicher. An zahlreichen Stellen des Lagers waren die Leichen zu Stapeln von unterschiedlicher Höhe<br />

aufgeschichtet; einige dieser Leichenstapel befanden sich außerhalb des Stacheldrahtzaunes, andere innerhalb der<br />

Umzäunung zwischen den Baracken. Überall im Lager verstreut lagen verwesende menschliche Körper. Die Gräben<br />

der Kanalisation waren mit Leichen gefüllt, und in den Baracken selbst lagen zahllose Tote, manche sogar zusammen<br />

mit den Lebenden auf einer einzigen Bettstelle….“<br />

Annes Tagebuch ist bei der Festnahme in dem Versteck geblieben. Hermine Gies hat die Aufzeichnungen<br />

gerettet und übergibt sie Annes Vater nach dessen Rückkehr aus dem KZ. Für die Wienerin ist es „ganz<br />

selbstverständlich gewesen, zu helfen“, sagt sie. Die Erinnerungen lassen sie auch nach 60 Jahren nicht<br />

los, die Bilder aus dem Hinterhaus verfolgen sie immer noch. „Annes Schicksal macht uns den immensen<br />

Verlust, den die Welt durch den Holocaust erlitten hat, begreifbar“, sagt Frau Gies. „Wir müssen uns<br />

bewusst sein, was Anne und die Millionen anderen Opfer zu unserer Gesellschaft beigetragen hätten, wenn<br />

sie hätten überleben dürfen.“<br />

Im Mai 1944 hat Anne Frank aufgeschrieben: „Nach dem Krieg möchte ich auf jeden Fall ein Buch mit dem<br />

Titel Das Hinterhaus, herausbringen, ob das gelingt, bleibt die Frage, aber mein Tagebuch wird dafür dienen<br />

können.“<br />

Das Hinterhaus ist wirklich 1947 von ihrem Vater veröffentlicht worden. Später wird es mit dem Titel Das<br />

Tagebuch der Anne Frank, in viele Sprachen übersetzt und 25 Millionen Mal verkauft. In vielen Ländern wird<br />

es kam als Bühnenstück zur Aufführung gebracht und es ist mehrmals verfilmt worden.<br />

Ihr „liebster Wunsch“ ist in Erfüllung gegangen. Anne Frank ist „eine berühmte Schriftstellerin“ geworden —<br />

eine weltberühmte sogar. Nur erleben — selbst erleben, durfte sie das nicht mehr.<br />

Wir hoffen, wir haben euch ein bisschen für das Thema interessieren können. Das Buch und das Thema<br />

waren für uns sehr wichtig. Wir verstehen nicht, dass es heute noch Menschen gibt, die Nazisprüche<br />

klopfen. Denen würden wir das Buch sehr empfehlen. Danke für eure Aufmerksamkeit!<br />

PA Bewertet die Referatsvorbereitung der beiden Schülerinnen! Wie gut haben sie das Thema getroffen?<br />

Wie sehr haben sie die richtige „Sprache“ für Schüler getroffen? Haben sie - wie bei der mündlichen<br />

Sprachverwendung üblich - die Zeitformen Präsens und Perfekt verwendet? Wie passend waren die Bilder?<br />

Welche Tipps nimmst du von diesem Beispiel mit? Was wirst du dir von diesem Text für deine<br />

Referatsvorbereitung abschauen?<br />

# Die Schülerinnen haben den ersten Teil ihrer Vorbereitung bereits mit gelben Markierungen der<br />

Stichwörter versehen. Blau haben sie wortwörtliche Textstellen (Zitate) markiert. Setze diese Arbeit fort!<br />

# Was würdest du zum Thema noch wissen wollen? Formuliere Fragen an das Thema!<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

_____________________________________________________________________________________<br />

# Die beiden Schülerinnen möchten noch eine kurze Zusammenfassung ihres Referates an die Mitschüler<br />

und Mitschülerinnen weitergeben. Das ist nun deine Aufgabe: Fasse das Allerwichtigste in einem 100<br />

Wörter-Text zusammen. Verwende auch Farben für Hervorhebungen! Im Merktext soll die Zeitformen der<br />

schriftlichen Sprachverwendung Präteritum und Plusquamperfekt verwendet werden!<br />

A Arbeiten Sie ein beispielhaftes Referat aus, so wie sie es später Schülern präsentieren könnten!<br />

(10 min, zu einem Thema, das langfristig aktuell ist und Schüler/innen interessieren kann.) Stellen<br />

Sie auch die entsprechenden Materialien, Bilder bereit.


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 17<br />

<strong>3.</strong> <strong>Kompetenz</strong>: Informationen entnehmen und als Überblick<br />

zusammenfassen (Exzerpieren)<br />

Wie man Informationen aus Sachtexten entnimmt<br />

1. Schritt: Erstes überfliegendes „Lesen“ - Verschaff dir einen Überblick!<br />

2. Schritt: Gründliches Lesen – Textmarker und Bleistift verwenden, Wichtiges hervorheben, Unbekanntes in<br />

Randnotizen klären.<br />

<strong>3.</strong> Schritt: Mit eigenen Worten die wesentlichen Aussagen zusammenfassen, auf eine einfache, gut verständliche<br />

Sprache achten.<br />

4. Schritt: Abschließendes Vergleichen – eine Reinschrift anlegen, Farben, Symbolen Unterstreichungen und<br />

Teilüberschriften verwenden.<br />

# Lies zuerst den Text still und markiere Wichtiges und Unklares!<br />

Der bedrohte Regenwald<br />

nach Barbara Veit<br />

Viele Länder Asiens, Südamerikas und Afrikas sind reich an Gold und anderen Bodenschätzen. Aber ihr größter<br />

Reichtum sind die tropischen Regenwälder.<br />

Es ist ein Reichtum anderer Art. Natur in ihrem ursprünglichen Zustand, wie es sie vor Jahrmillionen gegeben hat,<br />

kann man nur noch in diesen Ländern erleben. [...]<br />

In ihnen leben mindestens die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten der Erde. Bäume des Regenwaldes werden bis zu 60<br />

m und mehr hoch. Durch Brandrodung für Viehzucht, Pflanzenanbau und Tierhaltung wird Jahr für Jahr der Regelwald<br />

reduziert. Industrien, Brennholzeinschlag und Holzkohleproduktion tragen ebenso dazu bei. Der Bestand von<br />

Tropenholz für die Möbel- und Fußbodenherstellung ist bereits weltweit bedroht.<br />

Das Holz das im Regenwald gerodet wird ist häufig Wegbereiter für die weitere Zerstörung, da der Raubau über<br />

Straßen zugänglich gemacht werden muss. Laut der Vereinten Nationen wurden 1989 17 Mio ha Regenwald zerstört.<br />

Die Auswertung von Satellitenphotos ergab für 1990 sogar eine Fläche von 20 Mio ha.<br />

40% der erfolgten Abholzung entfielen auf Südamerika, 30% auf Asien und 30% auf Afrika.<br />

Die Zerstörung ist eine der größten Umweltkatastrophen unserer Zeit. Folgen hieraus ergeben sich nicht nur für die<br />

örtliche Tier- und Pflanzenwelt (Artensterben), die Nahrungsgrundlagen der dort lebenden Menschen und die gesamte<br />

Ökologie. Die Abtragung lockerer Bodenteile wird als Erosion. bezeichnet. Diese hat Auswirkung auf das gesamte<br />

Klima der Welt. Aus diesen Gründen fordern viele Umweltgruppen einen Boykott von Tropenholz und eine<br />

Einschränkung des Fleischkonsums.<br />

Fernsehbilder, die wir vom tropischen Regenwald kennen, bieten trotz ihrer Farbenpracht nur einen müden Eindruck<br />

von der Wirklichkeit.<br />

Etwas ganz anderes ist es, mitten im Dschungel zu stehen, ganz klein unter den Kronen von fünfzig Meter hohen<br />

Baumriesen, umgeben von Dämmerlicht und feuchter Luft, die das Atmen schwer macht.<br />

Wenn man still dasteht und lauscht, hört man das Knistern und Krabbeln von Millionen Insekten.<br />

An Pfützen und Tümpeln versammeln sich Hunderte von bunten Schmetterlingen in allen Größen. Die Wunder des<br />

Regenwaldes kommen vor allem von der Vielfalt der Pflanzen und Tiere. Forscher haben herausgefunden, dass allein<br />

in einem Hektar Wald, das sind 10 000 Quadratmeter, 227 verschiedene Baumarten stehen können. Aber das ist nur ein<br />

Teil der unendlichen Pflanzenvielfalt: Lianen und andere Kletterpflanzen ranken sich zwischen den Stämmen. An den<br />

Ästen wachsen Orchideen, Farne und Bromelien. Moose und Flechten bedecken die Stämme. Wissenschafter schätzen,<br />

dass es zwei Millionen verschiedene Arten von Pflanzen im tropischen Regenwald gibt.<br />

Bearbeite jetzt den Text!<br />

a) Lies ihn nochmals gründlich durch, verwende Textmarker und Bleistift, kläre Unbekanntes jetzt.<br />

b) Lege eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Informationen an!<br />

A Lege eine sauber gestaltete Reinschrift deiner Zusammenfassung mit Farben, Symbolen<br />

Unterstreichungen und Teilüberschriften in deinem Heft an!


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 18<br />

Wissen ordnen<br />

Lies zuerst die interessanten Informationen über den menschlichen Körper und verschaffe dir einen<br />

Überblick!<br />

Der Mensch in Zahlen<br />

(ansprechende Gestaltung wie Jugendlexikon, Seite mit heller Farbe unterlegen, wenn möglich Doppelseite)<br />

Der menschliche Körper ist ein faszinierendes und komplexes Kunstwerk. Wie eine verlässlich laufende<br />

Maschine arbeitet er ohne Pause. Die Leistungen, die Organe und Systeme in jeder Sekunde vollbringen,<br />

sind großartig. Und inzwischen auch messbar. Hier die interessantesten Zahlen und Fakten aus unserem<br />

Inneren:<br />

Zellen: Ein erwachsener Mensch besteht aus 100 Billionen<br />

einzelner Zellen. Es gibt 200 verschiedene Zellarten, die<br />

durchschnittlich nur 40 Tausendstel Millimeter klein sind.<br />

Sämtliche Zellen aneinandergereiht, würden eine Strecke von<br />

vier Millionen Kilometern ergeben und 100-mal um die Erde<br />

reichen.<br />

Bei einem Erwachsenen sterben in jeder Sekunde etwa 50<br />

Millionen Zellen ab und fast eben so viele werden neu gebildet.<br />

Die Bilanz ist nicht ganz ausgeglichen — der älter werdende<br />

Mensch baut nach und nach ab. Die Lebensdauer der Zellen ist<br />

unterschiedlich. Die Schleimhautzellen des Dünndarms etwa<br />

bestehen 1,4 und Hautzellen 19,2 Tage. Rote Blutkörperchen<br />

werden 120 und Leberzellen 222 Tage alt. Die Nervenzellen<br />

wiederum arbeiten lebenslang.<br />

Gehirn: Hier arbeiten etwa 20 Milliarden Nervenzellen, die mehr als 100 Billionen Querverbindungen haben.<br />

Täglich gehen 50.000 bis 100.000 Nervenzellen verloren, was aber nur der Größe eines Fliegenhirns<br />

entspricht. 200.000 Impulse, die mit 290 km/h weitergeleitet werden, kann eine Nervenzelle gleichzeitig<br />

verarbeiten. Das Gehirn macht 2 Prozent der Körpermasse aus, benötigt aber 20 Prozent des<br />

aufgenommenen Sauerstoffs.<br />

Atmen: Etwa 21.000-mal am Tag atmen wir und bewegen damit 10.000 Liter Luft beim Ein- und Ausatmen<br />

durch die Lunge. Diese Menge reicht aus, um 40 Zwei-Mann-Schlauchboote aufzublasen. Mit 900 km/h<br />

pustet die Lunge die Luft beim Husten durch die Atemwege, beim Niesen sind es lediglich 170 km/h. Beim<br />

Schlafen atmen wir etwa 5 Liter Luft pro Minute ein und aus, beim Spazierengehen 14 und heim laufen 170<br />

Liter.<br />

Ohren: Das Trommelfell hat einen Durchmesser von lediglich 9 mm und eine Fläche von 88 mm2. Die sich<br />

anschließenden Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) verstärken die Schwingungen des<br />

Trommelfells um das Zwanzigfache. Ein gesundes Ohr kann eine männliche Stimme in normaler Lautstärke<br />

noch aus 180 Metern Entfernung hören. Ab einer Dauerbelastung von 90 Dezibel entstehen Hörschäden. 90<br />

Dezibel entsprechen einem in 5 Metern Entfernung vorbeifahrenden Lkw. In Discos werden 100 Dezibel und<br />

auch mehr erreicht.<br />

Nervenfasern: Die Gesamtlänge aller Nervenfasern des Menschen beträgt 768.000 km. Das entspricht der<br />

Strecke von der Erde zum Mond und wieder zur Erde.<br />

Augen: Babys aller Länder haben bei der Geburt blaue Augen. Schon Stunden danach kann sich die<br />

Augenfarbe ändern. Nach dem Tod ist die Augenfarbe aller Menschen grün-braun. Die Augenlinse ist 4 mm<br />

dick und wiegt 174 mg. Sie besteht zu 65 Prozent aus Wasser und zu 35 Prozent aus Eiweiß. Jedes Auge<br />

hat 127 Millionen Sehsinnzellen, die es ermöglichen, 200 Farbtöne zu unterscheiden. Alle 20 Sekunden<br />

kommt es zu einem Augenlidschlag. 8 Prozent der Männer sind farbenblind (Frauen: 0,4 Prozent).<br />

Nase: Die gesamte Oberfläche der Nasenschleimhaut beträgt 140 bis 160 cm2. Die Schleimschicht<br />

erneuert sich alle 10 Stunden. Mit den etwa 30 Millionen Riechsinneszellen kann der Mensch 10.000 Düfte<br />

unterscheiden. Allerdings können 40 Prozent der Bevölkerung Urin nicht wahrnehmen, Malz 36, Sperma 20,<br />

Fisch 7 und Schweiß 2 Prozent.


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 19<br />

Muskeln: Im Körper befinden sich etwa 640 Muskeln und machen 40 bis 50 Prozent des Körpergewichts<br />

aus. Beim Lachen bewegen wir 15 und beim Stirnrunzeln 43 verschiedene Muskeln. Muskelfasern sind<br />

zwischen 1 mm und 15cm lang. Täglich entfalten die Muskeln so viel Kraft wie ein Kran, der einen 6-<br />

Tonnen-Lkw 50 Meter in die Höhe hebt.<br />

Knochen: Die Knochen sind die wichtigsten Bestandteile des menschlichen Skelettes und machen 10<br />

Prozent des Körpergewichts aus. Ein Erwachsener hat 215 Knochen. 5 Prozent aller Männer in Europa<br />

haben eine zusätzliche Rippe. Der größte Knochen ist der Oberschenkelknochen, der im Durchschnitt 46<br />

cm lang ist und 1,65 Tonnen tragen kann. Kleinster Knochen ist der Steigbügel im Mittelohr (2,6 bis 3,4<br />

mm).<br />

Verdauung: Der Darm eines Erwachsenen ist zwischen 5 und 8,5 m lang. Damit erreicht er die Maße einer<br />

ausgewachsenen Anakonda. Auseinandergebreitet hätte das Darmsystem eine Oberfläche von 400 m2.<br />

Mehr als 400 verschiedenen Arten von Bakterien bietet der Darm Lebensraum. Jeder Mensch produziert<br />

täglich 600 Milliliter Darmgase. Rechnet man die ganze Weltbevölkerung zusammen, macht das eine<br />

Menge aus, mit der man täglich 13 Hindenburg Zeppeline füllen könnte.<br />

Leber: Die Leber ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels und die größte Drüse des Körpers.<br />

Die wichtigsten Aufgaben sind die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe, Verwertung von<br />

Nahrungsbestandteilen und der Abbau und Ausscheidung der Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut<br />

aufgenommen werden. Täglich entgiften 2000 Liter Blut die Leber, die pro Tag 700 Milliliter Galle produziert.<br />

10 Stunden braucht die Leber, um etwa die Bestandteile von 1 Liter Rotwein abzubauen.<br />

Nieren: Die Nieren eines Erwachsenen produzieren bei normaler Flüssigkeitsaufnahme bis zu 4 Liter Harn<br />

pro Tag. Dabei verbrauchen sie etwa 30 Liter Sauerstoff. Täglich fließen 1700 Liter Blut durch die Nieren.<br />

Fallen beide aus, kann der Mensch nur noch 36 Stunden leben.<br />

Haut und Haare: Der Mensch wird je nach Größe von 1,5 bis 1,8 m2 Haut umhüllt. Sie wiegt 11 bis 15 kg.<br />

Auf der Kopfhaut wachsen pro cm2 200 bis 320 Haare, insgesamt sind es zwischen 90.000 und 150.000.<br />

Kopfhaare wachsen pro Tag um 0,35 mm, Augenbrauen nur um 0,16 mm. Jugendliche verlieren 40,<br />

Erwachsene 90 Haare am Tag.<br />

Kreislauf: 5 bis 6 Liter Blut fließen in unseren Adern und machen 6 bis 8 Prozent des Körpergewichts aus.<br />

Es dauert 20 bis 60 Sekunden, bis das gesamte Blut ein Mal die Runde durch den Körper geschafft hat. Pro<br />

Tag transportiert das Blut 500 Liter Sauerstoff, bei Sportlern bis zu 1000 Liter. Anzahl der roten<br />

Blutkörperchen (Erythrozyten): 25 Billionen. Pro Tag werden 208 Milliarden rote Blutkörperchen neu<br />

gebildet. Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) sind mit 25 bis 100 Milliarden vertreten. Die Blutgruppe 0 ist<br />

mit 46 Prozent die häufigste der Welt.<br />

Herz: Das Herz ist so groß wie die geballte Faust seines Trägers oder etwa 15 cm lang und 10 cm breit. Bei<br />

einem Erwachsenen schlägt es in Ruheposition 60- bis 70-mal in der Minute. Bei extremer körperlicher<br />

Anstrengung können es bis zu 200 Schläge in der Minute sein. 3 Milliarden Mal schlägt es im Laufe eines<br />

70 Jahre dauernden Lebens. In Ruhe pumpt es 5 Liter Blut pro Minute durch die Adern, in der Stunde etwa<br />

290, an einem Tag 7000 und in einem Jahr 2,5 Millionen Liter.<br />

Ernährung: So viel isst ein Durchschnittseuropäer in seinem ganzen Leben, in dem er etwa 100.000<br />

Mahlzeiten zu sich nimmt: 3 Rinder, 10 Schweine, 2 Kälber, 2 Schafe, 350 Hühner, 2000 Fische, 10.000<br />

Eier, 1000 Kilo Käse, 100 Säcke Erdäpfel, 80 Säcke Mehl und Zucker, 5000 Brote, 6000 Stück Butter, 750<br />

Kilo Margarine, 425 Liter Speiseöl sowie 100 Torten und Kuchen. Hinunter gespült mit 50.000 Litern<br />

Flüssigkeit — dem Fassungsvermögen eines kleinen Swimmingpools.<br />

A Jetzt sollst du aus diesem Text zu diesen Sachthemen die Informationen entnehmen!<br />

Die Sinnesorgane – Markiere alles blau, was zu diesem Thema passt<br />

Der Kopf – Markiere alles grün, was zu diesem Thema passt<br />

Das Blut – Markiere alles rot, was zu diesem Thema passt<br />

Stelle die Information zu einem dieser Themen in einer Zusammenfassung vor. Verwende auch<br />

Teilüberschriften dafür!<br />

(aus Konrad Kunsch und Dr. Steffen Kunsch: „Der Mensch in Zahlen“, Spektrum Akademischer Verlag)


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 20<br />

Texte kürzen – Biografien erstellen<br />

A Kürze den Text auf die allerwichtigsten Informationen. Dazu markiere zuerst das Allerwichtigste,<br />

anschließend schreibe es mit eigenen, stichwortartigen Beschreibungen heraus. Zuletzt gestalte die<br />

Zusammenfassung als saubere Reinschrift mit Farbe in deinem Heft!<br />

Wie die Dresdner Hausfrau Melitta Bentz den Kaffeefilter erfand<br />

Im Orient war die Wirkung der Kaffeebohne schon lange bekannt, als im 17. Jahrhunderts in Europa die<br />

Stunde der Kaffeebohne schlug. Und es dauerte noch viel länger, bis ihr bitteres Aroma bei allen Schichten<br />

angenommen war. Doch bis zu Beginn unseres Jahrhunderts waren die Zubereitungsarten für die<br />

gemahlenen Bohnen eher mangelhaft. Entweder wurden Pulver und Wasser fünf Minuten gekocht und<br />

anschließend vorsichtig geschlürft, um den Kaffeesatz nicht aufzuwirbeln. Oder das Gebräu wurde durch ein<br />

Leinensäckchen abgegossen. Für Genießer war beides ein Gräuel: Mal verstopften die Säckchen, mal<br />

wurde der Kaffee kalt oder es blieb ein körniger Bodensatz, der mit dem letzten Schluck dann doch<br />

unweigerlich gegen die Lippen schwappte.<br />

Erst im Jahre 1908 nahte Abhilfe dank einer umtriebigen Hausfrau. Am Anfang ihrer Überlegungen stand<br />

eine Tat der Zerstörung. Mit Hammer und Nagel schlug Melitta Bentz ein Dutzend Löcher in einen<br />

Messingtopf. Hernach holte sie Löschblätter aus den Schulheften ihrer zwei Söhne, zerschnitt das Papier<br />

und legte es in das siebartige Gefäß. Nach zwei, drei Probedurchläufen während eines Kaffeekränzchens<br />

war der Beweis erbracht: Frau Bentz hatte einen Filter erfunden, der einen satzfreien Kaffee liefert.<br />

Melitta Bentz wusste vom bleibenden Wert ihres ramponierten Topfes. Sie beantragte<br />

Gebrauchsmusterschutz, der vom kaiserlichen Patentamt auch innerhalb weniger Tage bewilligt wurde.<br />

Geschützt waren das „Filtrierpapier“ und der „Kaffeefilter“, ausgestattet „mit auf der Unterseite gewölbtem<br />

und mit Vertiefung versehenem Boden sowie schräg gerichteten Durchflusslöchern“, so war es im<br />

Patentblatt vom 8. Juli 1908 zu lesen. Damit fiel der Startschuss für eine außergewöhnliche Karriere. Aus<br />

der 35-jährigen Hausfrau wurde eine Unternehmerin. Noch im Jahr der Erfindung gründete sie eine Firma<br />

auf ihren Namen.<br />

Magere 73 Reichspfennig betrug das Grundkapital. Das ehrgeizige Ehepaar Bentz musste die Produktion<br />

notgedrungen im Abstellraum ihrer Vierzimmerwohnung aufnehmen. In Handarbeit stellten sie die ersten<br />

Filter selbst her, verpackten und verschickten die Fracht, unter Mithilfe der minderjährigen Kinder. Der<br />

Vater, ehemals Abteilungsleiter in einem Dresdner Kaufhaus, bewährte sich im Außendienst. Mit einem<br />

Bollerwagen karrte er über die holprigen Straßen, um die Erfindung seiner Frau den Kundinnen vor Ort zu<br />

demonstrieren.<br />

Der Umsatz wuchs schnell. 1929, als die Produktionskapazitäten in Dresden längst nicht mehr ausreichten,<br />

zog man nach Minden in Ostwestfalen, wo der Firmensitz bis heute geblieben ist. Gleichzeitig baute man<br />

eine Papier- und eine Porzellanfabrik. Nun konnte im großen Stil produziert werden. Mit<br />

Improvisationsgeschick und Geschäftssinn überstand das Unternehmen Geldentwertung, Krieg und<br />

Zerstörung. Am Ende des Zweiten Weltkriegs stand Melitta, mit zuletzt 2000 Mitarbeitern, freilich fast wieder<br />

am Anfang: Die zwischenzeitlich in Düren eröffnete Papierfabrik war zerstört, die Porzellanmanufaktur in<br />

Karlsbad an die Tschechoslowakei gefallen und das Mindener Hauptwerk wurde von den Engländern als<br />

Kaserne genutzt.<br />

Also verlegte man die Produktion in eine alte Ziegelei und ein ehemaliges Wehrmachtsdepot. Als Melitta<br />

Bentz, 1950 starb, war ihr Vorname als Markenartikel in deutschen Haushalten fest etabliert; wer keinen<br />

Kaffee trank, kannte wenigstens das Logo, einen elegant geschwungenen Schriftzug auf rotem Grund — bis<br />

heute unverändert.<br />

Heute hat die „Unternehmensgruppe Melitta“ 4600 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von knapp einer<br />

Milliarde Euro.1967 hat Melitta außerdem den Fruchtsafthersteller Granini übernommen. Von den insgesamt<br />

in Deutschland verbrauchten 10 Milliarden Filterbeuteln pro Jahr verkauft Melitta immerhin 4,5 Milliarden —<br />

die Dresdner Hausfrauen-Idee hat reiche Früchte getragen.<br />

(nach Jürgen Bräunlein in „Die Zeit“, 26. 4. 96, Seite 12-13)<br />

A Auch der Erfinder von Microsoft, Bill Gates, hat klein begonnen und gilt heute als einer der<br />

reichsten Menschen der Welt. Recherchiere im Internet seinen Lebenslauf und stelle das Ergebnis<br />

als gut gestaltete Zusammenfassung mit Farbe und Hervorhebungen von ca. 500 Wörtern vor!


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 21<br />

4. <strong>Kompetenz</strong>: Recherchen im Internet<br />

Zielgerichtete Internetrecherche<br />

Du nutzt die Vorteile des Internets und benützt es immer öfter zum Auffinden von Information zu<br />

Sachthemen. Aber bemerkst du selbst, dass dir so wie vielen Schülern das zielgerichtete und zeitsparende<br />

Suchen schwer fällt. Oft vergeudest du viel Zeit mit „leeren Kilometern“..<br />

Es ist verständlich, wenn du nicht sofort die richtige Suchstrategie für eine effektive Computer-Recherche<br />

beherrscht. Denn auch das muss man üben. In deiner Zukunft wird dein „Suchtalent“ jedoch von großer<br />

Bedeutung sein!<br />

Ein erfolgloses Beispiel:<br />

Clemens möchte morgen baden gehen, aber geht das vom Wetter überhaupt?<br />

Mit Suchbegriffen wie „morgen“ und „baden“ recherchiert Clemens in der Suchmaschine google. Er stößt<br />

gleich auf die Radiosendung „Guten Morgen, Baden Württemberg“, dann auf „Guten-Morgen-SMS-Sprüche“<br />

usw. Es ist wohl klar, dass Clemens kaum in absehbarer Zeit zu einen zufrieden stellenden Ergebnis<br />

kommt.<br />

Die Fragestellung müsste besser so lauten:<br />

Wie wird das Wetter morgen in meinem Bundesland sein?<br />

Im google und den Suchbegriffen „wetter“ „salzburg“ oder orf „wetter“ gelangt man schnell zur gewünschten<br />

Information.<br />

Bevor du mit einer Recherche beginnst, sollst du dir diese Fragen stellen:<br />

1. Welches Thema will ich wirklich untersuchen? Ja klarer du das Thema definierst, umso effektiver<br />

gehst du weiter vor.<br />

2. Wo schlagst du am besten nach? google? yahoo? wikipedia? eduhi? orf? Das hängt ganz vom<br />

Thema ab.<br />

<strong>3.</strong> Welches sind deine Fragen zum Thema? Daraus ergeben sich die Stichworte zur Internetrecherche.<br />

4. Was möchtest du mit den gefundenen Informationen anfangen, wofür brauchst du sie? Kopieren,<br />

abspeichern, ausdrucken oder genügt die bloße Auskunft?<br />

A Suchaufgabe 1: Wieder einmal mit Freunden nach Wien (oder nach Klagenfurt) zu fahren, das<br />

wäre nett, aber wie kommt ihr dort hin? Was kostet das und welche Vergünstigungen habt ihr, wenn<br />

ihr zu sechst fahrt?<br />

Das Recherchethema: Welche Verbindung von deinem Heimatort gibt es mit einem öffentlichen<br />

Verkehrsmittel nach Wien am kommenden Tag, das vor 15 Uhr am Ziel ankommt? Was bringt die<br />

Gruppenermäßigung beim Tarif für Jugendliche?<br />

Rechercheportal: www.öbb.at<br />

A oder Suchaufgabe 2: Du hast gehört, eine Olympus Digitalkamera soll gut sein. Wo findet man die<br />

vergleichbar günstigste, wenn man max. 150 Euro für eine neue ausgeben möchte??<br />

Recherchiere die Markenauswahl und die Preisvergleiche unter www.Geizhals.at, www.Ebay.at Sofortkauf<br />

und bei www.amazon.at.<br />

A oder Suchaufgabe 3: Unlängst ist beim Sport eine unangenehme Geschichte mit einem Armbruch<br />

passiert. Du hast nicht gewusst, wie du helfen kannst. Das soll dir nicht mehr passieren.<br />

Das Recherchethema: Wie leistet man Erste Hilfe bei Knochenbrüchen?<br />

a. Welche Arten von Brüchen gibt es? b. Wann muss geschient werden? c. Wann darf nicht geschient<br />

werden?<br />

PLUS Wie leistet man Erste Hilfe bei Verbrennungen?<br />

a. Art der Verbrennung — mögliche Folgen von Verbrennungen<br />

b. Was bei Verbrennungen zu tun ist:<br />

c. Was man bei Verbrennungen auf keinen Fall tun darf:


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 22<br />

5. <strong>Kompetenz</strong>: Auseinandersetzung mit Texten<br />

Gezielt lesen - nach Antworten suchen<br />

A Lassen sich diese sechs Fragen durch den Text beantworten? Das weißt du erst, wenn du die<br />

Fragen und den Text aufmerksam gelesen hast. Wenn sich die Fragen beantworten lassen, markiere<br />

die entsprechenden Textstellen mit Farbe!<br />

1. Wie viel Sauerstoff verbraucht das Verbrennen von Plastiktaschen?<br />

2. Ist es sinnvoll einen Fernseher zu recyceln?<br />

<strong>3.</strong> Wie viel Papier verbraucht jeder von uns?<br />

4. Um wie viel Energie verbraucht man mehr bei der Produktion einer Aluminiumdose im<br />

Vergleich zu einer Mehrwegflasche?<br />

5. Wie viel Wasser verbraucht jede/r Österreicher/in für die Papierherstellung?<br />

6. Welches Giftgas entsteht beim Verbrennen von Plastikmüll?<br />

Müll<br />

Man kann ihn verbrennen, in der Erde vergraben oder im Meer versenken. In jedem Fall belastet er die<br />

Umwelt – und das viel länger, als die Sachen dem Menschen genützt haben. Sondermüll sind alle Stoffe,<br />

die für Menschen, Tiere und Pflanzen, für Wasser, Luft und Boden gefährlich werden können.<br />

Schau einmal nach, wie viel Plastik an einem Tag in euren Abfall wandert. Auf Deponien nehmen<br />

Plastikstoffe viel Platz ein, beim Verbrennen können Dioxine, das sind extrem giftige Gase, entstehen. Vier<br />

Plastiksackerln verbrauchen beim Verbrennen so viel Sauerstoff, wie ein Mensch an einem Tag zum Atmen<br />

braucht. Flüssiger Sondermüll wird leider noch immer zu oft in Flüsse geleitet oder von Schiffen auf hoher<br />

See ins Wasser gekippt. Meerespflanzen und -tiere leiden sehr darunter. Schwermetalle wirken schon in<br />

geringen Mengen verheerend: Algen, die Nahrung vieler Wassertiere, sterben, Fische nehmen das Gift auf<br />

und geben es in der Nahrungskette an den Menschen weiter.<br />

Sammeln und Wiederverwerten ist sinnvoll, aber nicht alles lässt sich „recyceln“. Oft bestehen Gegenstände<br />

aus verschiedenen Materialien, man müsste sie zerlegen und sortieren. Das Sortieren der Teile eines<br />

Fernsehers beispielsweise würde mehr kosten, als das Gerät neu kostet. Zur Herstellung einer einzigen<br />

Aluminiumdose braucht man so viel Energie wie zur Herstellung von 22 Mehrwegflaschen. Wenn aus<br />

Altglas neue Flaschen gemacht werden, dann braucht man 43 % weniger Energie als bei Flaschen ohne<br />

Altglas. Eine Mehrwegflasche wird durchschnittlich 24-mal benutzt, ehe sie eingeschmolzen wird. Aus<br />

Altpapier kann man wieder neues Papier machen. Man braucht 90 % weniger Wasser dafür, nur 50 % der<br />

Energie und keinen Baum.<br />

Jede Österreicherin und jeder Österreicher verbraucht im Jahr zirka 200 Kilogramm Papier. Zur Herstellung<br />

dieser Menge braucht man 73 000 Liter Wasser. Damit könnte man vier Jahre lang eine Waschmaschine<br />

betreiben. Daher ist es wichtig, dass Altpapier zu einer Sammelstelle gebracht wird.<br />

Kleider, Spielzeug und Sportschuhe sind ebenfalls nicht unproblematisch, da sie Erdölprodukte enthalten.<br />

Durch die ständig wechselnde Mode wächst unser Müllberg beträchtlich. Gute Stücke sollte man daher,<br />

wenn man sie nicht mehr tragen möchte, zur Altkleidersammlung bringen, damit sie wieder verwertet<br />

werden können. Sammeln und Wiederverwerten des Mülls ist gut, Vermeiden ist noch besser.<br />

Nicht alles in einem Text ist gleich wichtig. Unterstreiche das Wichtigste in diesem Text! Anschließend<br />

schreibe wichtige Informationen in einfachen Sätzen heraus!<br />

Beispiel: Sondermüll belastet die Umwelt, er kann verbrannt, vergraben, versenkt werden.


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 23<br />

Das Lesespiel — wer hat den Text wirklich gelesen?<br />

Problem:<br />

Die Schüler stöhnen, weil schon wieder Fragen zum Leseverständnis gestellt werden.<br />

Ziel:<br />

Spielen Sie mit den Schülern ein Spiel, bei dem sie genau auf Details achten und einen Text<br />

aufmerksam analysieren müssen und bei dem trotzdem Spannung und Unterhaltung nicht zu kurz<br />

kommen.<br />

So geht‘s:<br />

Drei Schüler treten als Wettbewerbskandidaten an. Zwei von ihnen haben einen kurzen Text<br />

gelesen, der Dritte hat lediglich eine Zusammenfassung des Textes gehört. Es geht darum, dass<br />

die Schüler der Klasse herauszufinden, wer den Text nicht gelesen hat. Hier sind die Spielregeln:<br />

1. Drei Schüler verlassen den Klassenraum mit zwei Kopien eines kurzen Textes, den sie noch<br />

nicht kennen. Der Lehrer bestimmt (ohne dass die Klasse es mitbekommt!), die beiden Leser. Der<br />

Dritte darf den Text nicht sehen, sondern bekommt eine mündliche Zusammenfassung von den<br />

beiden Lesern. Er darf Fragen stellen, die von den Lesern ehrlich beantwortet werden müssen.<br />

2. Der Rest der Klasse liest den kurzen Text und bereitet Fragen vor, um den „Nicht-Leser“ zu<br />

entlarven. Die Schüler sollen neben inhaltlichen Fragen auch solche einbauen, bei denen der<br />

Befragte werten und schlussfolgern muss. Inhaltliche Fragen kann man mit Informationen<br />

beantworten, die direkt im Text stehen. Fragen, bei denen man schlussfolgern muss, kann man nur<br />

mit gründlicher Kenntnis von Textdetails beantworten. Zur Beantwortung bewertender Fragen<br />

muss man die Wirkung oder die Qualität des Textes beurteilen können. Geeignete Fragen zu<br />

formulieren, fällt vielen Schülern schwer — dies zu üben, hilft, die Aufmerksamkeit auf Textdetails<br />

zu lenken.<br />

Am Ende des Spiels stimmt die Klasse darüber ab, wer der „Nicht-Leser“ ist<br />

Um die Aktivität zu beenden, lassen Sie die drei Schüler berichten, was sie bei dem Spiel gelernt<br />

haben. Mit großer Wahrscheinlichkeit sagen die Schüler, dass sie in Zukunft besser auf Textdetails<br />

achten werden.<br />

Handelt es sich bei den Sätzen um eher Gedachtes oder eher Gefühltes? Gib an: D<br />

für Gedachtes, F für Gefühltes!<br />

Die Hose ist mir zu eng.<br />

Nächstes Jahr werde ich eine andere Schule besuchen.<br />

An einer Pilzvergiftung kann man auch sterben.<br />

Die Grippe ermattet meinen ganzen Körper.<br />

Für manche Jugendliche sind Horrorfilme eine Art Mutprobe.<br />

Schreiende Babys machen mich hilflos.<br />

Der Sessel ist sehr bequem.


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 24<br />

6. <strong>Kompetenz</strong>: Sinnerfassung durch Kürzen von Texten -<br />

Textreduktion<br />

Beifügungen machen jeden Text anschaulicher. Wenn sie jedoch fehlen, ist der Inhalt des Textes<br />

noch immer vollständig.<br />

A Kürze den Text, indem du Beifügungen (Attribute) streichst, die nicht unbedingt notwendig sind!<br />

Kleine Mädchen entführten neues Brüderchen vom Spielplatz seines<br />

Kindergartens<br />

Weil sie sich ein eigenes Brüderchen wünschten, entführten zwei kleine Mädchen in<br />

Frankfurt einen süßen Fünfjährigen aus dem Kindergarten seines Wohnortes. Das<br />

unglückliche und reizende Opfer wurde nach einer großen Fahndung der Polizei<br />

wenige Stunden später auf einer alten Parkbank einer belebten Einkaufsstraße<br />

entdeckt und seinen sorgenvollen Eltern wohlbehalten übergeben. Wie ein<br />

informierter Polizeisprecher berichtete, hatten die beiden Mädchen den armen<br />

Jungen auf dem Spielplatz seines Kindergartens gesehen und ihn kurz entschlossen<br />

mitgenommen. Als eigentliches Motiv hatten sie später angegeben, sie wünschten<br />

sich einen kleinen Bruder.<br />

L #<br />

A Kürze den folgenden Text, indem alles streichst, das dir nicht unbedingt notwendig erscheint!<br />

Konzentriere dich auf die Versteigerung des Säbels. Fasse den verbleibenden Text in deinem Heft<br />

zusammen!<br />

Säbel Napoleons für fast 5 Millionen Euro versteigert<br />

Der letzte Säbel Napoleons in Privatbesitz wurde am Sonntag in Paris für 4,81 Millionen Euro versteigert.<br />

Das sei Weltrekord für eine Waffe und für ein Andenken an den ersten französischen Kaiser, teilte das<br />

Auktionshaus Osenat in Paris mit. Vor der Auktion war die Waffe aus blauem Stahl mit Elfenbeingriff auf 1,5<br />

Millionen Euro geschätzt worden. Napoleon Bonaparte zog als 1. Konsul mit dem Säbel am 14. Juni 1800 in<br />

die Schlacht von Marengo. Er hatte damals die schon verloren geglaubte Schlacht gegen die Österreicher<br />

im letzen Moment noch gewendet. Später schenkte Napoleon den Säbel seinem Bruder Jérôme. Neben der<br />

Waffe versteigerte Osenat auch einen Gehstock Napoleons aus seiner Verbannungszeit auf Sankt Helena<br />

und eine Haarlocke seiner Frau Joséphine.<br />

(Nach Krone Online Bericht vom12. 6. 2007)


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 25<br />

LERNTYPEN-TEST nach Heinz Klippert<br />

A Im Folgenden findest du verschiedene „Lernwege“. Trage in die zugehörigen Kästchen rechts eine<br />

3 ein, wenn du auf dem jeweiligen Lernweg viel behältst; eine 2 wenn du einiges behältst, und eine<br />

1, wenn du wenig behältst! Berechne anschließend für die unten angegebenen Lerntypen „Hören“,<br />

„Sehen” und „Handeln“ die entsprechenden Zahlenwerte!<br />

LERNWEGE<br />

(a) Ich mache mir zu einem Sachtext eine Tabelle □<br />

(b) Der Lehrer hält einen Vortrag zum Unterrichtsthema □<br />

(c) Ich sammle in Biologie verschiedene Pflanzen, klebe sie in eine Mappe und<br />

schreibe kurze Erläuterungen dazu □<br />

(d) Unsere Lehrerin zeigt uns in Sozialkunde einen Zeichentrickfilm zur<br />

Bundestagswahl (ohne Kommentar) □<br />

(e) Eine Mitschülerin liest einen Text aus dem Schulbuch vor □<br />

(f) Ich schaue mir die Bilder und Zeichnungen im Schulbuch an □<br />

(g) Ich fertige mir zu einem Lernstoff eine Zeichnung an □<br />

(h) Ich höre mir eine Englisch-Übungskassette an □<br />

(i) Der Lehrer zeigt uns Dias zum tropischen Regenwald □<br />

(j) Der Lehrer erklärt mir, wie der Bundeskanzler gewählt wird □<br />

(k) Ich schreibe die zu lernenden Vokabeln auf einen Zettel □<br />

(1) Ich schaue mir im Museum eine Ausstellung an □<br />

(m) Ich lese mir einen Text im Schulbuch durch □<br />

(n) Eine Mitschülerin trägt das Ergebnis ihrer Arbeitsgruppe vor □<br />

(o) Ich führe im Chemieunterricht einen einfachen Versuch durch □<br />

(p) Ich höre im Radio eine Reportage zu einem aktuellen Thema □<br />

(r) Ich betrachte ein Bilderbuch zum Alltagsleben in Afrika □<br />

(s) Ich schreibe mir zu einem Text das Wichtigste heraus □<br />

Addiere die oben eingetragenen Ziffern!<br />

LERNTYP HÖREN: Ziffern (b) + (e) + (h) + (j) + (n) + (p) = _________<br />

LERNTYP SEHEN: Ziffern (d) + (f) + (i) + (1) + (m)+ (r) = __________<br />

LERNTYP HANDELN: Ziffern (a) + (c) + (g) + (k)+ (o) + (s) = _________


Ausgewählte Methoden des Deutschunterrichts <strong>Pramper</strong> Seite 26<br />

Literatur zum Seminar<br />

Antons, K.: Praxis der Gruppendynamik, Hogrefe, 1976.<br />

Claussen, Claus: Unterrichten mit Wochenplänen. Weinheim und Basel 1997<br />

Feigenwinter, M.: Gesprächserziehung – konkret, Benzinger, 1985<br />

Heinz Klippert: Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen, 2004<br />

Huschke, Peter: Grundlagen des Wochenplanunterrichts. Von der Entdeckung der Langsamkeit. Weinheim<br />

und Basel 1996<br />

Kochan, B.: Rollenspiel als Methode sprachlichen uns sozialen Lernens, Scriptor, 1974.<br />

Lehmann, J.: Simulationsspiele und Planspiele, Klinkhardt, 1977.<br />

Meyer, Hilpert: Unterrichtsmethoden, Cornelsen. Berlin. 2004<br />

Peschel, F.: „Offener Unterricht in der Evaluation Teil I“ Schneider Verlag Hohengehren: Baltmannsweiler<br />

2006 2. Auflage.<br />

Ploier, E.: Gesprächsleitung, Veritas, 1989.<br />

<strong>Pramper</strong>, W. u. a. Deutschstunde 1-4, Veritas, 2007.<br />

<strong>Pramper</strong>, W. u. a. Materialien zur Deutschstunde 1-4, Veritas, 2007.<br />

<strong>Pramper</strong>, W. u. a. Texte besser verstehen 1-2, Veritas, 2007.<br />

Vaupel, Dieter: Das Wochenplanbuch für die Sekundarstufe. Weinheim und Basel 1995<br />

Seminaranforderung<br />

Für Note und Testur zum Seminar und Offenem Lernen<br />

Bearbeiten Sie sieben Aufgaben aus dem Skriptum! Siehe A …<br />

Auch diese Aufgabe ist möglich:<br />

Arbeiten Sie mit einem/er Partner/in zu einem selbst gewählten Thema und selbst gewählten<br />

Lernbereich des Deutschunterrichts ein größeres Unterrichtsvorhaben oder Materialien für einen<br />

Stationenbetrieb aus. Die ersten Seiten des Skriptums können eine Anregung dafür sein.<br />

• Der Lehrgang soll Informationen für Schüler (Merkstoff, Regeln) beinhalten.<br />

• Einfache und differenzierte Übungen (4 Seiten).<br />

• und eine abschließende Lernkontrolle, zirka 1 Seite.<br />

Es soll sich dabei um eine persönliche Vertiefung und Spezialisierung in einem kleinen Bereich des<br />

Deutschunterrichts handeln. Im Mittelpunkt soll die Erweiterung der Methodenkompetenz der Schüler<br />

stehen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!