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Österreich - Deine NÖ Jugendkarte 1424

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Seite 15 ARBEIT/BILDUNG<br />

Magazin<br />

BERUFSCHECK: BEHINDERTENBETREUER<br />

Das <strong>1424</strong> Team war zu Gast<br />

bei Erich Planitzer, der als Behindertenbetreuer<br />

in der Lebenshilfe<br />

Werkstatt Merkenstetten arbeitet.<br />

<strong>1424</strong>: Wie bist du zu einem Job bei der<br />

Lebenshilfe gekommen?<br />

Erich: Dass ich eine Tischlerlehre<br />

gemacht habe, war eher ein Zufall. Ich<br />

habe diesen Zufall aber nie bereut. Nach<br />

meiner Lehrzeit habe ich 3 Jahre am<br />

Hochbau gearbeitet. Für meinen Zivildienst<br />

habe ich mich dann bei der Lebenshilfe<br />

in Rogatsboden beworben. In dieser<br />

Zeit wurde gerade die Tischlerei in<br />

Merkenstetten aufgebaut. Ich habe sehr<br />

schnell Gefallen an der Arbeit gefunden<br />

und habe mich dann nach dem Zivildienst<br />

für eine fixe Stelle beworben.<br />

<strong>1424</strong>: Würdest du sagen, dass Behindertenbetreuer<br />

dein Traumberuf ist?<br />

Erich: Ich habe die Ausbildung zum<br />

Behindertenbetreuer erst nach 4 Jahren<br />

gemacht. Traumberuf? Es ist ein Beruf,<br />

der sehr viel Spaß macht und locker ist.<br />

Natürlich gibt es auch Momente, in denen<br />

ich diesen Beruf als anstrengend und<br />

schwierig bezeichnen würde. Man muss<br />

sich auf jeden Fall bewusst sein, dass<br />

man Verantwortung tragen muss.<br />

Momentan ist es für mich der richtige<br />

Beruf – ich möchte mir aber trotzdem<br />

gedanklich noch andere Möglichkeiten<br />

offen halten.<br />

<strong>1424</strong>: Was genau produziert ihr in der<br />

Werkstatt?<br />

Erich: Wir erzeugen Holzprodukte für<br />

Privatpersonen, Vereine und Firmen.<br />

Außerdem führen wir einen eigenen Verkaufsladen,<br />

für den wir verschiedene Geschenkartikel<br />

produzieren (www.merkenstetten.at).<br />

Es ist ein sehr kreativer Beruf<br />

– wir überlegen uns immer wieder aufs<br />

Neue, welche Produkte wir produzieren<br />

können und wie wir die Wünsche unserer<br />

Kunden umsetzen können. Wir sind in der<br />

Gruppe zwei Betreuer und arbeiten mit<br />

sechzehn Menschen mit den unterschiedlichsten<br />

Bedürfnissen.<br />

<strong>1424</strong>: Wie sind die Arbeitszeiten und was<br />

verdient man als Behindertenbetreuer?<br />

Erich: Mein Arbeitstag beginnt um 6:30<br />

Uhr. Ich hole einen Teil unserer Zu-<br />

Erich Planitzer bei der Arbeit<br />

Betreuenden mit dem Bus von zu Hause<br />

ab. Von 8–16 Uhr arbeiten wir dann in der<br />

Werkstatt. Um 17:30 Uhr endet dann der<br />

Arbeitstag für mich. Zum Verdienst kann<br />

ich nur sagen, dass es sich bei diesem<br />

Beruf auf jeden Fall um einen Idealistenjob<br />

handelt – reich wird man nicht.<br />

<strong>1424</strong>: Was war dein schönstes Erlebnis<br />

bei deiner Arbeit?<br />

Erich: Wenn man bei jemandem Fortschritt<br />

erkennen kann und dann auch<br />

noch weiß, dass der Erfolg auf eigene<br />

Bemühungen zurückzuführen ist. Diese<br />

Momente machen die schönsten<br />

Erlebnisse aus!<br />

<strong>1424</strong>: <strong>Deine</strong> Tipps für angehende Behindertenbetreuer?<br />

Erich: Zu allererst sollte man in einer<br />

Einrichtung einige Schnuppertage verbringen,<br />

um das Klima der Werkstätte<br />

bzw. den Arbeitsbereich kennen zu<br />

lernen. Weiters sollte ein Betreuer<br />

Kreativität, Teamfähigkeit, Flexibilität<br />

und Engagement zeigen. Auch wenn<br />

man sich nicht vorstellen kann, mit<br />

Behinderten Menschen zu arbeiten,<br />

würde ich trotzdem sagen, dass es<br />

einen Versuch wert ist!<br />

<strong>1424</strong>: Wie lange dauert die Ausbildung<br />

und auf welche Schwerpunkte<br />

geht sie ein?<br />

Erich: Die Ausbildung zum Behindertenbetreuer<br />

ist eine berufsbegleitende Basisausbildung<br />

für Personen, die in einer Einrichtung<br />

der „Behindertenhilfe“ tätig sind.<br />

Dauer: Drei Semester werden in<br />

Tagesform und Blockform angeboten.<br />

Schwerpunkte sind kritische Reflexion und<br />

Aufarbeitung der eigenen Tätigkeit,<br />

Erarbeitung fachlicher und theoretischer<br />

Grundlagen sowie persönlichkeitsbildende<br />

und musisch-kreative Lernangebote.

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