Österreich - Deine NÖ Jugendkarte 1424
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FREIZEIT<br />
Am frühen Morgen des 17. Jänner<br />
2004 fing alles in Kairo an und<br />
endete am Nachmittag des 16. Mai<br />
in Kapstadt. 10 afrikanische<br />
Länder, 100 Renntage, 11.750<br />
Kilometer und 65.000 Höhenmeter<br />
absolvierte die damals 21-jähre<br />
Sandra Simon aus Krumbach in <strong>NÖ</strong><br />
auf ihrem Mountainbike.<br />
Als einzige <strong>Österreich</strong>erin nahm die von<br />
Northland gesponserte Sandra Simon,<br />
Junior-Staatsmeisterin 2001, an einem<br />
der größten physischen und psychischen<br />
Herausforderungen teil. An 100<br />
Renntagen legte sie gemeinsam mit<br />
knapp 40 internationalen Teilnehmern<br />
und Teilnehmerinnen 11.750 Kilometer<br />
längs durch den afrikanischen Kontinent<br />
zurück. Pro Tag wurden gut 150 Kilometer<br />
geradelt, in der Wüste campiert<br />
und die Sportler mussten auf Dusche<br />
und WC verzichten. Zwei große<br />
Overlandtrucks der Firma African Routes<br />
führten das Gepäck und die Verpflegung<br />
mit, begleitet von einer Crew bestehend<br />
aus Koch, Mechaniker und Krankenschwester.<br />
Gefahren wurde über befestigte und<br />
unbefestigte Straßen, tagelang durch<br />
Wüsten, über Bergpässe mit 3000<br />
Metern Höhe, durch Steppen und<br />
Savannen, mit dem Ziel am 16. Mai in<br />
Kapstadt anzukommen.<br />
Magazin<br />
Sandra Simon aus Krumbach gewann die Tour d‘Afrique –<br />
Das härteste Mountainbike-Rennen der Welt<br />
Die Route<br />
Die Route führte von Kairo Richtung<br />
Suez und anschließend mit einer Fähre<br />
über den Lake Nasser in den Sudan,<br />
von wo aus das nächste Ziel, das äthiopische<br />
Hochland, dreitausend Meter<br />
über dem Meer, bezwungen werden<br />
musste.<br />
Mit der anschließenden Einreise in<br />
Kenia änderte sich das Landschaftsbild<br />
augenblicklich: Der Norden Kenias war<br />
flach und trocken, Steine, Sand und<br />
Dornenbüsche bestimmten die Szenerie<br />
und Unmengen an Fliegen, und heißer<br />
Wüstenwind potenzierten das Leid der<br />
RennfahrerInnen, die im ruppigen<br />
Lavagestein häufig zu Sturz kamen.<br />
Mit Militärschutz, um eventuelle<br />
Banditen abzuschrecken, führte die<br />
Strecke dann über die Westseite des<br />
schneebedeckten Mount Kenya ins<br />
Nationalreservat der Samburu-Krieger,<br />
wo mitten in der Trockenzeit strömender<br />
Regen die Teilnehmer überraschte.<br />
Durch tansanischen Regenwald führte<br />
die Route in einer Entfernung von etwa<br />
60 Kilometer an der Ostflanke des<br />
Kilimandscharo vorbei. Mit seinen 5.900<br />
Metern blickte er mit seiner Schneehaube<br />
majestätisch auf die Rennfahrer<br />
nieder. Biken in Tansania bedeutete<br />
Offroad pur: bergig, viel Gelände, kaum<br />
einmal kürzer als acht Stunden unter-<br />
Viele unvergessliche Begegnungen prägten Sandra und änderten ihre Weltanschauung.<br />
Seite 6<br />
Schlechte Bodenverhältnisse machen<br />
ein Fahren oftmals unmöglich.<br />
wegs. Im Süden des Landes erlaubten<br />
die roten Lehmpisten aber zumindest,<br />
Speed zu machen – solange die<br />
Regenzeit auf sich warten ließ.<br />
Am dreizehnten Tag jedoch öffnete der<br />
Himmel seine Schleusen. Tagelang<br />
steckten die Teilnehmer bis zum Nabel<br />
im Schlamm und erreichten das Camp,<br />
wo jede Möglichkeit fehlte, die Kleidung<br />
zu trocknen.<br />
Am Beginn des Monats April und des<br />
sechsten Landes zeigte Sandras Tacho<br />
6.850 gefahrene Kilometer, die unweigerlich<br />
Spuren hinterließen. Sandra<br />
hatte ihre Grenzen bereits überschritten<br />
und kämpfte nun um ihren sauer erarbeiteten<br />
Vorsprung. Als Unterstützung<br />
begleitete sie nun der österreichische<br />
Triathlet Christian Wallisch auf ihrem<br />
Weg durch Zambia.<br />
Das darauf folgende Mountainbiken in<br />
Botswana war weniger abenteuerlich.<br />
„Flacher als Holland, machten Seiten.<br />
wind und endlose Geraden den Fahrern<br />
zu schaffen, erinnert sich Sandra, für<br />
Abwechslung sorgten lediglich die<br />
unzähligen Elefanten, die die Highways<br />
kreuzten.“ Der Rennverlauf blieb aber<br />
weiterhin spannend!