Schaffen wir mehr Demokratie! - deutungshoheit.ch
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1. Wir kämpfen mit unserem Projekt um die Deutungshoheit<br />
Wer <strong>wir</strong> als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sind und was<br />
unsere Bots<strong>ch</strong>aft ist, müssen <strong>wir</strong> klar sagen können. In einer Kürzestfassung<br />
etwa so:<br />
Sozialdemokratie ist die Überzeugung, dass <strong>wir</strong> gemeinsam<br />
<strong>mehr</strong> <strong>Demokratie</strong> s<strong>ch</strong>affen können. Dass alle frei und glei<strong>ch</strong> sind<br />
und alle einen festen Platz in unserer Gesells<strong>ch</strong>aft haben. Dafür<br />
kämpfen <strong>wir</strong> von der SP. Gegen die Marktradikalen, die Abzocker<br />
und die bürgerli<strong>ch</strong>en Parteien. Denn sie verteidigen, dass sie si<strong>ch</strong><br />
weiterhin alles nehmen können.<br />
Politik ist der Kampf um die Deutungshoheit und somit au<strong>ch</strong> etwas<br />
Gefühltes. Sie ist keine reine Vernunftangelegenheit und au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur<br />
te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Verwaltungsarbeit. Politik lässt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in Einheiten<br />
messen und verkaufen. Politik ist die Auseinandersetzung um die Idee,<br />
wie <strong>wir</strong> unsere Gesells<strong>ch</strong>aft gestalten wollen. Sie lebt somit von Hoffnungen,<br />
Träumen, Vertrauen, Zugehörigkeit. Von Leidens<strong>ch</strong>aft und einem<br />
Wir-Gefühl in der Auseinandersetzung mit dem politis<strong>ch</strong>en Gegner.<br />
Wir müssen bei jeder Diskussion und jeder Sa<strong>ch</strong>frage spürbar ma<strong>ch</strong>en,<br />
dass es uns ums grosse Ganze, um unser Projekt geht. Eine Sozialdemokratin<br />
oder ein Sozialdemokrat sollte das Gegenteil einer Politikverwalterin<br />
oder eines Politik-Te<strong>ch</strong>nikers sein. Wir kämpfen um die Deutungshoheit.<br />
Wir wollen die Burg stürmen!<br />
2. Wir gehen raus zu den Leuten<br />
«Wir dürfen uns ni<strong>ch</strong>t zurückziehen in die Vorstandsetagen, in die Sitzungsräume.<br />
Unsere Politik <strong>wir</strong>kt man<strong>ch</strong>mal aseptis<strong>ch</strong>, klinis<strong>ch</strong> rein,<br />
dur<strong>ch</strong>gestylt, synthetis<strong>ch</strong>. Und das müssen <strong>wir</strong> ändern. Wir müssen raus<br />
ins Leben. Da, wo es laut ist. Da, wo es brodelt. Da, wo es man<strong>ch</strong>mal rie<strong>ch</strong>t,<br />
gelegentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> stinkt. Wir müssen dahin, wo es anstrengend ist. Weil<br />
nur da, wo es anstrengend ist, da ist das Leben.» Wäre der SPD-Vorsitzende<br />
Sigmar Gabriel, von dem dieses Zitat stammt, S<strong>ch</strong>weizer, hätte er viellei<strong>ch</strong>t<br />
gesagt: «Wir müssen uns am Quartierfest mit einem Cervelat in der Hand<br />
an die Festbänke setzen, wo alle anderen sitzen. Und ni<strong>ch</strong>t den ganzen<br />
Abend am SP-Tis<strong>ch</strong> unter uns bleiben.»<br />
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