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Schaffen wir mehr Demokratie! - deutungshoheit.ch

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Na<strong>ch</strong>wort von Cédric Wermuth<br />

Die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te hat uns gelehrt, immer dann skeptis<strong>ch</strong> zu sein, wenn<br />

wieder jemand das «grosse und einzig ri<strong>ch</strong>tige Rezept» für sozialdemokratis<strong>ch</strong>e<br />

Politik gefunden hat. Komme es nun aus der Kü<strong>ch</strong>e orthodoxer<br />

Spinner oder sozialneoliberaler Irrläufer.<br />

Das vorliegende Papier tut genau dies ni<strong>ch</strong>t. Es führt sozialdemokratis<strong>ch</strong>e<br />

Politik viel<strong>mehr</strong> auf ihren simplen Kern zurück: den Kampf für Freiheit,<br />

Gere<strong>ch</strong>tigkeit und Solidarität. Die Autoren fassen die Bedingungen<br />

für eine neue Politik der Freiheit zusammen – auf den ersten Blick mögen<br />

sie trivial ers<strong>ch</strong>einen. Erstmals aber liegt ein konkretes Handlungsprogramm<br />

vor.<br />

Drei Punkte mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> speziell herausheben. Zuerst einmal getrauen<br />

sie si<strong>ch</strong> festzustellen, was der Grund für die sozialdemokratis<strong>ch</strong>e Krise in<br />

Europa ist: Wir haben s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>tweg das Vertrauen grosser Teile der Bevölkerung<br />

verloren. Diese Erkenntnis tut weh. Aber ohne sie zu akzeptieren,<br />

gibt es links keine Zukunft.<br />

Zweitens ist das Papier eine längst überfällige Antwort auf die selbst<br />

ernannten Politexperten aus den Hinterzimmern der Universitäten und<br />

Redaktionen. Sie wollen uns seit Jahr und Tag weisma<strong>ch</strong>en, dass es darum<br />

gehe, si<strong>ch</strong> auf einem politis<strong>ch</strong>en Koordinatensystem mögli<strong>ch</strong>st s<strong>ch</strong>lau<br />

zu positionieren. Politis<strong>ch</strong>e Inhalte seien zweitrangig. Darum aber geht es<br />

genau ni<strong>ch</strong>t. Es geht darum, das Koordinatensystem selbst zu vers<strong>ch</strong>ieben.<br />

Und drittens ma<strong>ch</strong>en die Autoren aus sozialdemokratis<strong>ch</strong>er Politik<br />

wieder das, was sie einst stark gema<strong>ch</strong>t hat. Keine Aufgabe einiger Berufspolitiker<br />

und Politikte<strong>ch</strong>niker, die si<strong>ch</strong> auf das «politis<strong>ch</strong>e System» spezialisiert<br />

haben. Unsere Politik ist eine Politique totale. Sie hat den Anspru<strong>ch</strong>,<br />

unsere Gesells<strong>ch</strong>aft im Innersten zu verändern.<br />

Die Politik tritt aus ihrem engen Rahmen heraus. Sie findet ni<strong>ch</strong>t nur in<br />

Parlamenten statt, sondern überall dort, wo si<strong>ch</strong> Mens<strong>ch</strong>en treffen: In der<br />

Beiz, im Sportverein, in der S<strong>ch</strong>ule, am Familientis<strong>ch</strong>.<br />

David Gallusser, Lukas Horrer, Lorenz Keller, Jon Pult und Severin<br />

Toberer s<strong>ch</strong>lagen ein Programm vor, das eine Monsteraufgabe für die<br />

Sozial demokratis<strong>ch</strong>e Partei und die Bewegung ist. Die Aufgabe für eine<br />

ganze Generation. I<strong>ch</strong> bin voller Hoffnung, dass es gelingen <strong>wir</strong>d – i<strong>ch</strong> bin<br />

dabei.<br />

Cédric Wermuth ist Präsident der JUSO und Vizepräsident der SP S<strong>ch</strong>weiz<br />

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