Pfarrbrief 4 2010 - Amazon Web Services
Pfarrbrief 4 2010 - Amazon Web Services
Pfarrbrief 4 2010 - Amazon Web Services
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Liebe Leserinnen und Leser<br />
unseres <strong>Pfarrbrief</strong>es!<br />
das ist das Ende - auch wenn das der<br />
Anfang des <strong>Pfarrbrief</strong>es ist. Manchmal<br />
wissen wir es. Von einer Sekunde zur<br />
anderen. Eine Hoffnung zerbricht. Ein<br />
Traum platzt. Da ist das Ende greifbar<br />
und kein neuer Anfang in Sicht.<br />
Zum Osterfest gehört das Ende: Jesus<br />
am Kreuz. Vom Leben hat er<br />
gesprochen. Und damit zerplatzt ein<br />
Lebenstraum für alle, die sich auf ihn<br />
eingelassen haben. Zu ihnen gehört<br />
auch die Frau, deren Bild die Titelseite<br />
unseres <strong>Pfarrbrief</strong>s trägt. Als sie ihn<br />
begraben hat, hat sie auch ihre<br />
Hoffnung, ihre Zukunft mit ihm<br />
begraben. Aus und vorbei. Das ist das<br />
Ende. Und dann geht sie zum Grab.<br />
Die Geschichte erzählt, dass sie sich<br />
wendet – sichtbar - zum Gärtner hin.<br />
Und sie wendet sich nochmals – im<br />
Inneren - auf den hin, der ihren Namen<br />
nennt: „Maria“. Das Grab ist Wende-<br />
Ort. Mehrmals wendet sich Maria und<br />
es wendet sich ihr Leben. Die<br />
Gewendete wird Gesendete,<br />
Gesandte, Apostolin. Wende dich den<br />
Brüdern und Schwestern zu und bring<br />
ihnen die Botschaft vom Leben. Und<br />
Maria wendet sich neu und macht sich<br />
auf den Weg. Das Ende war ein neuer<br />
Anfang.<br />
Ob sich so etwas auch bei Ihnen und<br />
mir ereignen möchte? Dem Grab der<br />
Enttäuschungen den Rücken zukehren,<br />
sich verabschieden von Menschen<br />
und Träumen, Tränen und Trauer<br />
hinter sich lassen und das Leben neu<br />
anpacken - mit Herz und Hand.<br />
Wenn wir die biblische Geschichte<br />
lesen (Joh 20, 1 – 18) erfahren wir,<br />
Vorwort Pfarrer Wurzer 3<br />
dass Maria den Auferstandenen gern<br />
festgehalten hätte – ihn in ihre Arme<br />
genommen und an ihr Herz gedrückt<br />
hätte. - „Halte mich nicht fest“ ist seine<br />
Antwort. Die Begegnung mit dem<br />
Auferstandenen bleibt nicht in einer<br />
trauten Zweisamkeit. Wer Ostern nur<br />
feiert im „er und ich“, im stimmungsvollen<br />
Gottesdienst, im Eier suchenden<br />
Familienfest – hat es nicht verstanden.<br />
Wer dem Auferstandenen begegnet ist,<br />
muss von ihm reden, verkünden und<br />
bezeugen. Denn diese Begegnung<br />
führt aus der Zweisamkeit in die<br />
Gemeinschaft und wendet: Menschen<br />
einander zu und Leben in eine gute<br />
Zukunft. Da hat die Not, die Dunkelheit,<br />
der Hunger und der Durst der<br />
Menschen ein Ende.<br />
Ostern feiern heißt Ende: Ende des<br />
Todes, der Nacht, des Schweigens,<br />
der Einsamkeit. Ostern ist das Ende.<br />
Im Ja zum Ende wird Anfang möglich.<br />
Wenn ich dem Grab den Rücken<br />
zukehre, finde ich Leben. Das Grab<br />
Jesu lag in einem Garten – für Maria<br />
war es ein blühender Garten. Das<br />
Osterfest und die Geschichte von<br />
Maria Magdalena und die blühenden<br />
Gärten in der Schöpfung und die<br />
persönlichen Geschichten vom Leben<br />
und ... und ... Ob so nicht doch trotz<br />
und in allem, was nach Tod riecht, das<br />
Leben sich als mächtiger erweist?<br />
Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese<br />
Erfahrung immer wieder machen<br />
dürfen und so für Ihr Leben Kraft und<br />
Zuversicht erhalten.<br />
Gesegnete Ostern!<br />
Ihr Pfarrer Nikolaus Wurzer M.A.