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Der deutsche Pfandbriefmarkt 2009 - DG Hyp

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<strong>Der</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Pfandbriefmarkt</strong> <strong>2009</strong><br />

Stabilisierung oder leichte<br />

Einengung der Swapspreads<br />

Pfandbriefe dürften<br />

vergleichsweise weniger<br />

profi tieren<br />

Implizite Staatsgarantie<br />

für Pfandbriefe<br />

Investorengruppen<br />

von staatsgarantierten<br />

Bankanleihen und Pfandbriefen<br />

überschneiden sich<br />

■ Wie werden die Käufe über die Bühne gehen? Ist die Zielsetzung vor allem die<br />

Stabilisierung des Marktes, dürfte die EZB am Sekundärmarkt agieren, sei es<br />

über direkte Käufe oder aber über Auktionen; geht es eher/auch um die Stabilisierung<br />

des Funding-Geschäfts der Banken und somit um den Immobilienmarkt,<br />

dürfte die Zentralbank vor allem am Primärmarkt oder aber in einer Kombination<br />

auf beiden Marktsegmenten tätig werden.<br />

■ Über welchen Zeitraum werden die Covered Bonds gekauft? Bleiben die erworbenen<br />

Papiere bis zu ihrer Fälligkeit im Bestand der EZB oder führt sie eine Art<br />

„aktives Portfoliomanagement“ durch, das zwischenzeitliche Verkäufe beinhaltet?<br />

Wir gehen nicht davon aus, dass durch die Ankündigung der EZB eine Rallye einsetzen<br />

wird, die bei den Swapspreads innerhalb kürzester Zeit zu einer deutlichen<br />

Einengung führen wird. Dennoch dürfte der positive Effekt einer solchen Aktion<br />

zumindest dazu führen, dass sich der Markt auf seinem aktuellen Niveau stabilisiert<br />

und die Swapspreads zumindest erste Einengungstendenzen zeigen.<br />

Für Pfandbriefe wiederum dürfte die Ankündigung vergleichsweise weniger positive<br />

Effekte hervorrufen. Unserer Einschätzung nach dürften von der Erwartung, dass<br />

die Zentralbank überhaupt am Markt aktiv wird, in Ermangelung näherer Einzelheiten<br />

erst einmal die gedeckten Bonds unterstützen, die viel stärker als Pfandbriefe<br />

unter die Räder gekommen sind (beispielsweise spanische Cédulas).<br />

Staatsgarantierte Bankanleihen als ernsthafte Konkurrenz?<br />

In den vergangenen Monaten wurden in einer Vielzahl von Ländern Bankenrettungspakete<br />

verabschiedet, die vereinzelt, wie in Schweden und Irland, auch Covered<br />

Bonds in die staatlichen Garantien mit einschließen. Das <strong>deutsche</strong> Finanzmarktstabilisierungsgesetz<br />

lässt Pfandbriefe außen vor. Allerdings enthält der Gesetzestext<br />

einen Passus, dass die Bundesregierung dafür Sorge tragen wird, dass sich die<br />

200-jährige ausfallfreie Geschichte des <strong>deutsche</strong>n Pfandbriefs auch in Zukunft fortsetzen<br />

wird. Damit hat der Gesetzgeber ein starkes Commitment für den <strong>deutsche</strong>n<br />

Pfandbrief abgegeben und implizit Maßnahmen zum Schutz der Pfandbriefgläu biger<br />

in Aussicht gestellt. Nach unserer Ansicht handelt es sich hierbei um eine implizite<br />

Staatsgarantie für <strong>deutsche</strong> Pfandbriefe.<br />

Das Finanzmarktstabilisierungsgesetz hat aber vor allem die Grundlage geschaffen,<br />

dass sich <strong>deutsche</strong> Banken für einen eingeschränkten Zeitraum über Bankanleihen,<br />

die mit einer Garantie des Bundes versehen sind, am Kapitalmarkt refi nanzieren<br />

können. Bislang haben sechs <strong>deutsche</strong> Banken davon Gebrauch gemacht und<br />

staatsgarantierte Bankanleihen im Volumen von 25,5 Mrd. Euro begeben. Diese<br />

Neuemissionen blieben nicht ohne Auswirkungen auf Pfandbriefe. So kommt es<br />

nicht zuletzt aufgrund der hohen Sicherheit, die beide Anleihenklassen bieten, hinsichtlich<br />

der Investorengruppen zu Überschneidungen.

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