Der deutsche Pfandbriefmarkt 2009 - DG Hyp
Der deutsche Pfandbriefmarkt 2009 - DG Hyp
Der deutsche Pfandbriefmarkt 2009 - DG Hyp
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
12<br />
<strong>Der</strong> <strong>deutsche</strong> <strong>Pfandbriefmarkt</strong> <strong>2009</strong><br />
S&P plant Ratingmethodologie<br />
grundlegend zu ändern<br />
Bis zu 60% der Covered Bonds<br />
könnten Bestnote verlieren<br />
<strong>Der</strong> Zeitraum, in dem staatsgarantierte Anleihen begeben werden können, läuft<br />
zum Jahresende aus. Auch wenn die Frist theoretisch verlängert werden kann, wird<br />
irgendwann der Augenblick kommen, ab welchem nur noch unbesicherte Anleihen<br />
begeben werden dürfen. Spätestens dann wird der Refi nanzierungsvorteil der<br />
Pfandbriefe wieder deutlicher zum Tragen kommen und die gedeckten Anleihen als<br />
langfristiges Refi nanzierungsinstrument wieder verstärkt an Bedeutung gewinnen.<br />
Einfl uss der Ratingagenturen –<br />
Änderungen der Methodologien<br />
Das Ende der Covered Bonds als reine AAA-Produkte scheint besiegelt. Hintergrund<br />
sind die zwischenzeitlich von allen drei großen Ratingagenturen angekündigten<br />
Maß nahmen, die für die Einstufung der Covered Bonds angewendeten Ratingmethodologien<br />
grundlegend zu überarbeiten beziehungsweise zu modifi zieren.<br />
Auch Pfandbriefe dürften davon negativ betroffen sein.<br />
■ S&P<br />
Den Anfang hat bereits im Februar S&P gemacht. Neben der Neuerung, dass zukünftig<br />
die Covered-Bond-Ratings explizit an die Emittentenbonität geknüpft werden,<br />
bildet die Untersuchung von Laufzeiteninkongruenzen im Zusammenspiel der<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten im Deckungsstock den zentralen Eckpfeiler der<br />
modifi zierten Ratingmethodologie von S&P. Kurz zusammengefasst, umfassen die<br />
wichtigsten Änderungen folgende Punkte:<br />
■ Basierend auf einer Kategorisierung werden einige Covered-Bond-Ratings<br />
explizit an die Emittentenbonität geknüpft;<br />
■ Laufzeiteninkongruenzen im Zusammenspiel der Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
im Deckungsstock bekommen innerhalb der neuen Methodologie ein<br />
stärkeres Gewicht;<br />
■ einzelne Covered-Bond-Jurisdiktionen werden vor dem Hintergrund der zu<br />
erwartenden Unterstützungswahrscheinlichkeit bewertet;<br />
■ zur marktgerechten Bewertung der Deckungsaktiva werden zukünftig strengere<br />
Stress-Szenarien angewandt.<br />
S&P hat angekündigt, dass, wenn die Ratingmethodologie wie ursprünglich geplant<br />
umgesetzt wird, bis zu 60% der gerateten Covered Bonds die Bestnote verlieren<br />
könnten. Auch wenn Pfandbriefe nicht zu den am stärksten betroffenen Covered-<br />
Bond-Gattungen zählen dürften, werden sicherlich auch mit <strong>Hyp</strong>otheken besicherte<br />
sowie Öffentliche Pfandbriefe betroffen sein. Nachdem die Konsultationsphase<br />
Ende März abgelaufen ist, bleibt abzuwarten, welche Abwandlungen an der