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GALA - theaterclub luzern

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Szene aus «Leonce und Lena»<br />

Theaters haben dazu ihre Texte<br />

gesprochen», erzählt Bachmann.<br />

Das Ergebnis kann nun jeweils an<br />

den Aufführungstagen von «Leonce<br />

und Lena» im Foyer des Luzerner<br />

Theaters von interessierten Auffüh-<br />

rungsbesuchern ab Tonband ab-<br />

ge hört werden.<br />

Das Projekt «Enter» hinterliess<br />

auch in der Medienlandschaft<br />

Zentralschweiz seine Spuren. Am<br />

Tag nach der Premiere liess das<br />

Regionaljournal Innerschweiz von<br />

Radio DRS 1 die Theaterkritik zu<br />

«Leonce und Lena» von einer<br />

Schulklasse machen, die an einer<br />

Kritikerwerkstatt teilgenommen<br />

hatte. Judith Bachmann zeigt sich<br />

beeindruckt: «Mehrere jugendliche<br />

Kritikerstimmen waren zu hören.<br />

Die jungen Leute haben diese<br />

schwierige Aufgabe unglaublich<br />

gut gelöst.» Und: Wie fiel das<br />

Urteil über die Inszenierung am<br />

Luzerner Theater aus? Bachmann:<br />

«Die Jugendlichen setzten sich<br />

kritisch damit auseinander und<br />

kamen am Schluss grossmehrheitlich<br />

zu einem positiven Fazit.»<br />

«Das Interesse der Jugendlichen<br />

an der Geschichte sind hautpsächlich<br />

die Beziehungen zwischen<br />

den Figuren», stellt Schauspielleiter<br />

und Regisseur Andreas Herrmann<br />

fest. «Dies hat bei den<br />

Stückeinführungen, die wir bei<br />

den Schülern machten, jeweils<br />

rasch zu angeregten und intensiven<br />

Diskussionen geführt.»<br />

Herausfordernd<br />

Sämtliche von den Jugendlichen<br />

verfassten Kritiken und Utopietexte<br />

wurden in Heften dokumentiert,<br />

welche im Theaterfoyer an<br />

einer langen Schnur herunter hängen.<br />

Diese stehen interessierten<br />

Besuchern zur Einsicht offen. Es<br />

ist erstaunlich, mit welcher Offenheit<br />

und Originalität die jugendlichen<br />

Kritiker «Leonce und Lena»<br />

begegnen. «Leonce (Samuel Zum-<br />

bühl), der Königssohn, ist die<br />

Schnittmenge von melancholischer<br />

Ironie und grausam schöner Langeweile»,<br />

heisst es da etwa. Es gibt<br />

auch Widerspruch zu einzelnen<br />

Elementen der Inszenierung.<br />

Jemand schreibt: «Das Bühnenbild<br />

ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig,<br />

und man fühlt sich eher<br />

in einem Science-Fiction-Film<br />

als in der Vergangenheit.»<br />

Die Lektüre der Texte ist anregend.<br />

Spannend ist es auch zu sehen,<br />

wie stark die Auseinandersetzung<br />

mit «Leonce und Lena» die Schüler<br />

zum Hinterfragen ihrer eigenen<br />

Lebenssituation herausgefordert<br />

hat. «Das hektische Leben von heute,<br />

was bringt es?», schreibt ein<br />

Mädchen. «Wenn ich eine neue<br />

Welt erfinden könnte, würde ich<br />

einiges vom Fortschritt der letzten<br />

Jahre rückgängig machen.»<br />

schultheater<br />

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