Entscheidung des Agrarsenats folgen Probleme - Tiroler Bauernbund
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BauernZeitung – Nr. 15 – 12. April 2012 TiRol<br />
15<br />
kommentar<br />
WiNFRieD hoFiNGeR<br />
Gastkommentator<br />
FOTO: BAUeRNZeiTUNg<br />
Mut zum Ungehorsam<br />
Wer die Kirchengeschichte nur ganz wenig kennt, kann<br />
die schroffe Verurteilung <strong>des</strong> Aufrufes einiger Pfarrer<br />
zum „Ungehorsam“ nicht verstehen. Vor dem 2. Vaticanum<br />
war es nicht erlaubt, zu glauben, dass auch andere<br />
Menschen als die Katholiken die ewige Seligkeit erlangen;<br />
jetzt darf man das. Am Beginn <strong>des</strong> vorigen<br />
Jahrhunderts war es Katholiken ausdrücklich verboten,<br />
und jährlich in Hirtenbriefen verkündet, die Bibel in<br />
der Muttersprache zu lesen. Jetzt soll man das. Pius X.<br />
schrieb in einer Enzyklika 1903, dass Frauen auf Kirchenchören<br />
nicht singen dürften; wenn man schon<br />
Oberstimmen haben wolle, könne man dazu ja auch<br />
nach bewährter Manier Knaben einsetzen. Und so weiter<br />
und so fort.<br />
Mädchen als Ministranten wurden von Rom verboten<br />
– kein vernünftiger Mensch kümmert sich um solche Albernheiten;<br />
in vielen Pfarren sind über die Hälfte der<br />
Minis Mädchen. Was haben unsere Schwestern gelitten,<br />
dass ihnen das Ministrieren vor 60 Jahren verwehrt<br />
wurde. Wer heute den Gehorsam über alles andere<br />
stellt, beweist, dass er sich theologisch und kirchengeschichtlich<br />
irrt.<br />
Der Gehorsam an sich ist keine christliche Tugend. Im<br />
Gegenteil: Die christlichen Märtyrer (nicht nur die der<br />
Nazizeit) handelten zu einem guten Teil gegen den ausdrücklichen<br />
Befehl ihrer Bischöfe. Mehrere Männer aus<br />
meiner Verwandtschaft und aus jener meiner Frau saßen<br />
im Frühjahr 1938 im Gefängnis oder im KZ, während<br />
Kardinal Innitzer den Anschluss freudig begrüßte<br />
und mit einem freiwilligen „Heil Hitler“ zur Stimmabgabe<br />
dafür aufforderte.<br />
Sollte dieses Beispiel seines Vorvorgängers den Wiener<br />
Kardinal nicht nachdenklich stimmen? Von wegen<br />
blindem Gehorsam …<br />
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lebensfragen – der augenblick<br />
Das Verhalten<br />
DDr. Gerhard Brandl, Psychotherapeut<br />
Eine Reizfolge ist Verhalten<br />
nicht, auch wenn der<br />
Behaviorismus das behauptet.<br />
Es mag sich dabei um<br />
das Wunschdenken von „Führungskräften“<br />
handeln, denen<br />
es aber die Freude zu versalzen<br />
gilt. Selbst wenn auf uns<br />
vielerlei Einflüsse einwirken,<br />
so sind wir doch nicht deren<br />
Produkt, sondern dazu in der<br />
Lage und verpflichtet, persönlich<br />
Stellung zu nehmen,<br />
selbst produktiv zu werden.<br />
Ein Verhalten ohne Erleben,<br />
den Anteil der Seelenkräfte,<br />
gibt es nicht. Der Einfluss <strong>des</strong><br />
Unbewussten soll dabei auch<br />
nicht unterschätzt werden.<br />
Weil sich hier auch Verdrängtes<br />
angesammelt hat, gilt es,<br />
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psychohygienische Maßnahmen<br />
zu ergreifen. In erster<br />
Linie denke ich an soziale<br />
Kontakte, allerdings ohne Beeinflussungsabsichten<br />
oder<br />
eine Nachahmungsbereitschaft.<br />
Vielfach ist der Verhaltensbegriff<br />
mit Rollen verknüpft.<br />
Man will wissen, woran mit<br />
einem anderen ist. Das Ergebnis<br />
eines behavioristischen<br />
Dressurvorgangs hat große<br />
Ähnlichkeit mit dem, was die<br />
seinerzeitige Lohn-Strafe-Erziehung<br />
im Sinn hatte. Gerade<br />
heute, da die Medien oftmals<br />
suggestiv wirken, ist Selbständigkeit<br />
<strong>des</strong> Denkens und Handelns<br />
von allergrößter Bedeutung.<br />
Das Hauptaugenmerk liegt<br />
im agrarischen Bereich<br />
generalVersammlung – Maschinenring Kufstein sorgt für Knowhow seiner 1200<br />
Mitglieder – Termine am 13. April in Rotholz und am 27. April in Brixen im Thale<br />
Bei der Generalversammlung<br />
<strong>des</strong> Maschinenring<br />
Kufstein Ende März in<br />
Kirchbichl belegte dies der<br />
Bericht von Obmann Hannes<br />
Dengg und Geschäftsführer<br />
Josef Unterweger. Eine Mitgliederdichte<br />
von über 70 %<br />
– das sind knapp 1.200 Bäuerinnen<br />
und Bauern – belohnt<br />
den Maschinenring Kufstein<br />
für sein Engagement.<br />
Eine Reihe von Veranstaltungen<br />
sorgten für die Weiterbildung<br />
der Mitglieder, Mitarbeiter<br />
und Dienstleister. So<br />
präsentierte der Maschinenring<br />
Kufstein im Frühjahr 2011<br />
bei sieben Agrarstammtischen<br />
der <strong>Tiroler</strong> Jungbauernschaft/<br />
Landjugend-Bezirk Kufstein<br />
die vielfältigen Jobmöglichkeiten<br />
beim Maschinenring.<br />
Weiters wurden im letzten<br />
Jahr eine Schulung für Rundballenpresser,<br />
ein Kompetenztag<br />
für Alm- & Weidepflege,<br />
eine Grundfuttertagung, eine<br />
Weidetagung, eine Grünlandfachtagung<br />
und Feldbegehungen<br />
gemeinsam mit der<br />
Landwirtschaftskammer organisiert.<br />
6 mio. euro für<br />
Kufsteiner Bauern<br />
Der Maschinenring sorgt<br />
nicht nur für Knowhow und<br />
Wissen, sondern durch die<br />
gute Auftragslage in den verschiedenen<br />
Bereichen für<br />
handfestes Zusatzeinkommen<br />
für seine Mitglieder.<br />
Bei einem Gesamtumsatz<br />
von knapp 7 Millionen Euro<br />
beliefen sich 2011 die Auszahlungen<br />
an die Dienstleister im<br />
Agrarbereich auf 1,5 Millionen<br />
im Servicebereich auf 2,9 Millionen<br />
(inkl. Rundholzhandel<br />
FAFGA:<br />
Neue Ära<br />
beginnt 2012<br />
Nach 25-jährigem Bestehen<br />
verändert sich die<br />
FAFGA, die <strong>Tiroler</strong><br />
Fachmesse für Gastronomie,<br />
Genuss und Design, grundlegend.<br />
Mit neuem Konzept,<br />
hochqualitativem Rahmenprogramm<br />
und modernster Erscheinung<br />
hat die Messe Innsbruck<br />
mit der FAFGA in den<br />
nächsten Jahren viel vor: Sie<br />
soll bis 2014 der Branchentreff<br />
der Hotellerie und Gastronomie<br />
im Alpenraum zwischen<br />
Tirol, Vorarlberg, Südbayern<br />
und Oberitalien werden.<br />
Von 17. bis 20. September<br />
2012 öffnet die neue FAFGA<br />
erstmals ihre Pforten. Direktor<br />
Georg Lamp und Stefan Kleinlercher,<br />
Projektleiter FAFGA,<br />
gaben mit einer Präsentation<br />
<strong>des</strong> Neo-Messekonzepts einen<br />
Vorgeschmack für potenzielle<br />
Aussteller und Fachbesucher.<br />
Zudem wurde die neue Messe<br />
„Gaumenkitzel“, die Messe für<br />
Essen und Trinken, vorgestellt.<br />
Obmann Hannes Dengg (r.) und Geschäftsführer Josef Unterweger (l.) mit NR Hermann Gahr, der im<br />
Rahmen der Generalversammlung über die zukünftige Entwicklungen der Agrarpolitik berichtete.<br />
und Biomasse) und im Leasingbereich<br />
auf 1,6 Millionen<br />
Euro.<br />
hohe Ziele fürs Grünland<br />
und den Forstbereich<br />
Die Kufsteiner Funktionäre<br />
stecken sich hohe Ziele für<br />
2012. Schwerpunktthemen<br />
sind weiterhin das Kompetenzzentrum<br />
Grünland, spe-<br />
TEAM<br />
ziell Rekultivierungen und die<br />
weitere Ankurbelung <strong>des</strong><br />
Forstbereiches. Am 13. April<br />
findet bereits ein Grünlandtag<br />
in Rotholz zum Thema Boden<br />
und Düngung statt. Für die<br />
richtige Rekultivierung gibt<br />
es am Freitag, den 27. April in<br />
Brixen im Thale einen Schulungstag<br />
für Mitglieder, Gemeinden<br />
und Baufirmen. Au-<br />
ßerdem sind Schulungen für<br />
Betriebshelfer und Dienstleister<br />
im Bereich Kundenbetreuung<br />
und Persönlichkeitsbildung<br />
vorgesehen.<br />
Aufgrund der aktuellen<br />
Situation wurde abschließend<br />
bei der diesjährigen Generalversammlung<br />
der Kurzfilm<br />
„Arbeiten im Wald – Schadholzaufarbeitung“<br />
gezeigt.<br />
DR. PLATZGUMMER – GRUBER<br />
Gruber<br />
Appler<br />
NUR BEI DER ÖVP: DIREKTWAHL AUCH DER GEIMEINDERÄTINNEN