Ebermast oder Schmerzlinderung - Bayerische Landesanstalt für ...
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Impfung gegen Ebergeruch <strong>oder</strong> züchterische Maßnahmen 47<br />
Tab. 1 Ergebnisse des Improvac-Versuchs der LfL 2008<br />
Merkmal Improvac Kastraten Eber<br />
n=119 n=116 n=10<br />
Anfangsgewicht (kg) 26,9 26,7 24,0<br />
Endgewicht (kg) 119,9 118,7 112,0<br />
Mastdauer in Tagen 105,8 108,6 99,6<br />
Zunahmen (g/Tag) 881 850 892<br />
Futterverwertung (1:)<br />
2,39 2,59 Nicht ermittelt<br />
Schlachtgewicht 96,3 95,9 90,4<br />
Fleischanteil Hennessy (%) 58,4 57,1 59,3<br />
Bauchfleischanteil (%) 58,0 54,9 59,8<br />
pH 1 Kotelett 6,45 6,36 6,39<br />
IMF (%) 1,32 1,66 1,17<br />
Tropfsaftverlust (%)<br />
2,74 2,76 2,87<br />
4 Züchterische Maßnahmen<br />
Damit ein Merkmal züchterisch bearbeitbar ist, muss es<br />
• mit vertretbaren Kosten erfassbar sein,<br />
• eine ausreichende Erblichkeit aufweisen,<br />
• eine hinreichend große genetische Varianz zeigen und<br />
• möglichst wenig Nebenwirkungen auf andere wichtige Merkmale haben.<br />
4.1 Messbarkeit<br />
Die Verfahren, mit Hilfe derer Ebergeruch bestimmt werden kann, sind in einem der vorigen<br />
Abschnitte bereits beschrieben worden. Dennoch ist die Etablierung einer Leistungsprüfung<br />
problematisch. Das liegt zum einen daran, dass derzeit keine Eber geprüft werden.<br />
Eine Selektion gegen Ebergeruch würde aber natürlich die Prüfung von intakten männlichen<br />
Tieren voraussetzen. Das wiederum hätte zur Folge, dass ein Teil der Schlachtkörper<br />
verzehrsuntauglich wäre und damit die Kosten der Leistungsprüfung ansteigen.<br />
Ein weiteres Problem ist, dass keines der bekannten Verfahren einen entsprechenden<br />
Durchsatz erreichen kann, wie er <strong>für</strong> eine Leistungsprüfung erforderlich wäre. Auch<br />
wären<br />
die Kosten <strong>für</strong> eine sensorische Prüfung sicher nicht vertretbar. Aus diesem Grund wurde<br />
ein bundesweites Forschungsprojekt initiiert, bei dem ein einfaches und leistungsfähiges<br />
Verfahren zur Ermittlung von Ebergeruch mittels elektronischer Sensoren entwickelt werden<br />
soll (Tholen, 2008, pers. Mitteilung).<br />
4.2 Erblichkeit<br />
Zahlreiche Studien,<br />
vor allem in den achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />
haben die Erblichkeit des Androstenongehalts in einer Größenordnung von ungefähr