PDF zur Sendung vom 23. April 2012 - WDR.de
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Hun<strong>de</strong>rt Euro über <strong>de</strong>m empfohlenen Herstellerpreis liegt? Damit erhärtet sich <strong>de</strong>r Verdacht,<br />
dass Otto hier mit einem „Mondpreis“ geworben hat.<br />
Gesetz: Werbung mit Mondpreisen verboten<br />
Mit <strong>de</strong>m Einsatz von Mondpreisen wollen Händler <strong>de</strong>n beworbenen Rabatt beson<strong>de</strong>rs groß<br />
erscheinen lassen. Juraprofessor Tim Drygala von <strong>de</strong>r Universität Leipzig kennt die Rechtslage<br />
für solches Werben: „Der Gesetzgeber hat bei <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>s Gesetzes gegen <strong>de</strong>n unlauteren<br />
Wettbewerb extra eine Vorschrift eingefügt, die das bekämpfen soll. Es ist verboten, weil es in<br />
die Entscheidungsfreiheit <strong>de</strong>s Verbrauchers eingreift. Der soll ja geschützt wer<strong>de</strong>n. Es soll<br />
natürlich jemand, <strong>de</strong>r sich etwas zu einem ja auch nicht ganz unerheblichen Preis kauft, über<br />
die Fakten klar sein.“<br />
Was kostet die Welt?<br />
Von Matthias Fuchs<br />
Eine Schachtel Zigaretten für 1,47 Euro, ein Big Mac für 1,60 Euro, ein Liter Benzin für 40<br />
Cent. Wo es das gibt? Lei<strong>de</strong>r nur im Ausland. Wo genau, das kann jetzt je<strong>de</strong>r im Internet in<br />
Erfahrung bringen.<br />
Link:<br />
• http://www.wdr.<strong>de</strong>/tv/markt/sendungsbeitraege/<strong>2012</strong>/0402/07_ear<strong>de</strong>x.jsp<br />
Einkaufen: Was kostet die Welt?<br />
(markt <strong>vom</strong> 2. <strong>April</strong> <strong>2012</strong>)<br />
Pfeffervielfalt: neuer Küchentrend<br />
Von Georg Lembeck<br />
Sie schmecken fruchtig-scharf, rauchig-erdig o<strong>de</strong>r herb-zitronig, vielleicht mit einem leicht<br />
blumigen Nachgeschmack. Die Re<strong>de</strong> ist nicht von edlen Weinen, son<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n lange<br />
unterschätzten Früchten <strong>de</strong>s Pfefferstrauchs. Längst vorbei sind die Zeiten, in <strong>de</strong>nen sich die<br />
übliche Pfefferauswahl auf je eine Sorte schwarz und weiß beschränkte und das Gewürz als<br />
graues, trockenes Pulver im Streuer auf <strong>de</strong>n Tisch kam. Heute haben lei<strong>de</strong>nschaftliche Köche<br />
und Feinschmecker oft ein halbes Dutzend ausgefallene, aromatische Pfeffersorten in Gebrauch<br />
und verfeinern damit ihre kulinarischen Kreationen von <strong>de</strong>r Vorspeise bis zum Dessert.<br />
Die Drei aus <strong>de</strong>m Pfeffergeschäft<br />
Gera<strong>de</strong>zu euphorisch beschreiben Martin Gompelmann, Bastian Stollwerk und Sebastian<br />
Brimmers die Aromen und Geschmacksnoten <strong>de</strong>r kleinen weißen, schwarzen und roten Körner.<br />
Die drei jungen Kölner sind erst seit Kurzem Pfefferhändler. Bei einer Kambodscha-Reise hatte<br />
Sebastian eine kleine Pfefferplantage ent<strong>de</strong>ckt – in <strong>de</strong>m Land, in welchem nach <strong>de</strong>r<br />
Schreckensherrschaft <strong>de</strong>s Pol-Pot-Regimes nun wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r berühmte Kampot-Pfeffer angebaut<br />
wird. Die Pol-Pot-Anhänger hatten in <strong>de</strong>n 70er-Jahren riesige Kampot-Pfefferplantagen<br />
zerstört. „Reis statt Pfeffer“, hatte es bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Diktatur geheißen. Danach dauerte es<br />
lange, bis auf <strong>de</strong>n optimalen Bo<strong>de</strong>nverhältnissen wie<strong>de</strong>r die bis zu vier Meter hohen<br />
Pfeffersträucher kultiviert und Früchte geerntet wer<strong>de</strong>n konnten. Früchte, <strong>de</strong>ren Geschmack<br />
Sebastian Brimmers gefangen nahm. Auf <strong>de</strong>r Rückreise nach Deutschland ließ er alle Kleidung<br />
<strong>zur</strong>ück – nur um <strong>de</strong>n Koffer mit 20 Kilogramm schwarzer, weißer und roter Pfefferkörner zu<br />
füllen.<br />
Den Moment, als sie <strong>de</strong>n Koffer öffneten, beschreibt sein Freund Bastian Stollwerk wie ein<br />
Erweckungserlebnis: „Als wir dann <strong>de</strong>n ersten Sack aufgerissen haben, da kam uns ein<br />
unglaubliches Aroma entgegen, was wir so noch nie erfahren haben. Und da war uns direkt<br />
klar – nach<strong>de</strong>m wir auch mit Experten gesprochen haben, die absolut begeistert davon<br />
waren –, dass wir da ein Geschäft draus machen können.“ Seit einem halben Jahr betreiben sie<br />
<strong>de</strong>shalb einen kleinen La<strong>de</strong>n nebst Internetversand in Köln. Das Schöne beim Pfeffer sei, dass<br />
man von <strong>de</strong>rselben Pflanze drei verschie<strong>de</strong>ne Sorten ernte und je<strong>de</strong> Sorte im Geschmack ganz<br />
unterschiedlich sei.<br />
© <strong>WDR</strong> Köln <strong>2012</strong> Seite 6 von 10