Gantz – Die ultimative Antwort
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22 ULTIMO<br />
SPIELPLATZ<br />
Deponia ist ein wieder mal wunderlich durchgeknalltes Adventure von den<br />
Machern von Edna und Harvey und Whispered World. Da ahnt man schon,<br />
was man kriegt: Handgezeichnete Grafik, selbstgemachten Wahnsinn und<br />
die eine oder andere gut versteckte Innovation. Was man nicht bekommt, ist<br />
ein irgendwie logisches Rätsel-Design, denn diesmal muss man sich die Vorgeschichte<br />
erst zusammenreimen. Auf einem Müllplaneten hadert Möchtegern-Held<br />
Rufus damit, schon immer dort weg zu wollen und doch noch bei<br />
der Ex-Flamme auf dem Sofa zu schlafen. Außerdem hat er ein Vater-Trauma.<br />
Nun aber scheint es ihm zu gelingen, sich mit einer Bastelrakete in den<br />
Orbit zu schießen,<br />
wo auf<br />
Elysium alles<br />
besser werden<br />
soll. Natürlich geht das schief, er rammt ein Raumschiff auf dem Weg ins Paradies, befreit<br />
eine paradiesische Lady aus den Händen, sich wenig engelhaft aufführender Orbitaler und<br />
stürzt mit der Schönen zurück in den Müll. <strong>Die</strong> fällt ins Koma und wir kochen Socken, sammeln<br />
Schrott und kombinieren im coolsten Inventar des Genres alles Mögliche miteinander,<br />
um erst mal einen starken Kaffee brauen zu können. <strong>Die</strong> Hinweise auf mögliche Lösungswege<br />
sind spärlich, man muss so ziemlich alles ausprobieren, aber man tut es gern, weil auch die<br />
Sackgassen lustig sind. Rufus, der trottelige Held, reift dabei ganz langsam von tumber Selbstüberschätzung<br />
zu einem richtigen Charakter und das anfangs ziellose Herumgerenne im Müll<br />
entwickelt sich zu einer richtigen Geschichte. Allerdings ist die am Ende etwas plötzlich vorbei,<br />
weil Deponia Ende des Jahres einen zweiten Teil kriegen soll. Der sollte dann aber bitte<br />
auch eine Art Chronik enthalten, in der man nachlesen kann, in welchem Verhältnis wir zu<br />
den vielen Nebenfiguren stehen. Und wo Deponia eigentlich liegt? (Daedalic, für PC) // -w-<br />
Pictomania: Malen und raten? Puh, ein noch weniger innovativer Plot<br />
für ein Partyspiel hätte sich kaum finden lassen. Neu an Pictomania ist allerdings,<br />
dass alle Spieler dies gleichzeitig tun. Sechs Themenkarten mit<br />
je sieben absichtlich verwechselbaren<br />
Begriffen werden für alle<br />
sichtbar auf zwei Kartenhalter<br />
drapiert. Jeder bekommt eine Themenkarte<br />
sowie die Nummer seines<br />
Malauftrages zugelost und<br />
skizziert drauflos. Geraten wird<br />
mit Zahlenkarten. Wer meint,<br />
dass der Nachbar Begriff Nummer<br />
drei zeichnet, egal welcher<br />
Themenkarte, legt seine Drei vor<br />
diesem Spieler ab. Wann immer<br />
es beliebt. Nettspieler vollenden<br />
erst brav ihr eigenes Werk, ausgefuchste<br />
Taktiker belassen es bei einem<br />
groben Fragment und versuchen<br />
viele Punkte über schnelles Raten zu ergattern. <strong>Die</strong> etwas komplizierte Punktwertung<br />
versucht alle Spielweisen gerecht unter einen Hut zu bringen. Verständliche<br />
Zeichnungen werden belohnt, korrekte Tipps und Tempo ebenso; wahlloses Herumgerate<br />
und kryptisches Gekritzel sorgen für Abzüge. Von durchschnittlichen Partyspielen<br />
hebt sich Pictomania damit bereits ab, seine größte Stärke spielt es allerdings<br />
auf den höheren Schwierigkeitsstufen aus. Jetzt sollen Dinge ins Bild gesetzt<br />
werden, die sich bildlich kaum darstellen lassen. Wenn der Zeichenauftrag „Hass“<br />
lautet, während parallel<br />
auch „Untreue“, „Verrat“<br />
und „Eifersucht“ im Spiel<br />
sind, zählt nicht mehr gegenständliches<br />
Malen, sondern<br />
Symbolik. Das Raten wird<br />
zur intellektuellen Herausforderung<br />
und Pictomania erreicht<br />
eine für Partyspiele ungewöhnliche<br />
Tiefe. Das Einzige,<br />
was den Spielgenuss massiv<br />
stört, sind die leicht auseinander<br />
fallenden und damit<br />
nahezu unbrauchbaren<br />
Kartenhalter. (Pictomania<br />
von Vlaada Chvatil. Pegasus<br />
Spiele, 3-6 P., ca. 30,-) // -ub-<br />
Unstoppable Gorg ist die Rückkehr der unglaublichen Space Invaders<br />
im Gewand von Flash Gordon. Wer sich Spiele nach Genres<br />
aussucht, sollte Tower-Defense mögen, wer einfach nur auf<br />
Stil steht, ist beim schwarz-weißem Intro schon hin und weg. Ein<br />
tapferer Weltraumheld und seine schreiende Blondine geraten in<br />
die Fänge fieser Ausserirdischer, die scheinbar endlose Flotten<br />
von UFOs, netterweise auf vorher eingezeichneten Bahnen, gegen<br />
die Erde in Marsch setzen. Mit einfacher Click-Steuerung<br />
platzieren wir Satelliten zur Geldgewinnung und Mehrung des<br />
Fortschritts im Orbit und schon bald können wir uns kampfstarke<br />
Geschütz-Plattformen weiter draußen im All leisten. Wenn wir<br />
die dann auch noch geschickt zu den Flugbahnen der Fieslinge<br />
positionieren, genug Geld für Reparaturen und genug Forschung<br />
erzeugen, schießen wir die unstoppbaren Gorgs in die Hölle. Bis<br />
sie im nächsten Kapitel mit neuen Schiffen anderswo zuschlagen.<br />
Aber da haben wir dann vielleicht schon genug Skills beisammen,<br />
um für jedes anfliegende Töpfchen das richtige Defensiv-Deckelchen<br />
bauen, munitionieren und ausrichten zu können. Allerdings<br />
darf man sich in den höheren Leveln immer nur einige der<br />
möglichen Defense-Türmchen aussuchen. Willst du Feuerkraft<br />
oder Nachschub, Wumms oder Wissenschaft? Spannende Fragen.<br />
Herrlich unmodern und in den Zwischensequenzen gepackt<br />
voll mit Retro-Unfug, Outtakes aus wirklich schlimmen Filmen<br />
und kongenial nachgedrehten Szenen. (Futuremarks, für PC,<br />
XBoX und IPad) // -w-