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Heimatchronik von Lispenhausen

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desgleichen auch bei schlechtem Wetter. Von<br />

der Mutter wurde das Kind während der Arbeit in<br />

einem Tuch auf dem Rücken getragen, um beide Hände<br />

frei zu haben, oder es wurde <strong>von</strong> den älteren<br />

Geschwistern getragen. Sonst lag es in der<br />

Wiege (Holz) und wurde geschaukelt. Am Geburtstag<br />

wurde den Kindern unter 5 Jahren ein rosa oder<br />

blaues Band auf die linke Schulter geheftet, worüber<br />

sie sehr S stolz waren.<br />

(25) Die Evangelischen feiern Geburtstag, bei den<br />

Katholiken wird der Namenstag gefeiert.<br />

(26) Beim ersten Schulgang nahm die Mutter eine<br />

Bretzel oder einige Zuckersteine in einer mit<br />

dem Namen des Kindes versehenen Tüte mit zur<br />

Schule, die dann am Schulschluss den Kindern vom<br />

Lehrer ausgehändigt wurde, damit die Kinder gern<br />

zur Schule gehen sollten.<br />

(29) Konfirmation:<br />

Etwa X 1/2 Jahr vor der Konfirmation begann<br />

der Konfirmanden-Unterricht. Zu diesem Zweck<br />

mussten die Konfirmanden <strong>von</strong> <strong>Lispenhausen</strong> nach<br />

Rotenburg ( in diePorr). Die Prüfung (Vorstellung)<br />

war am Palmsonntag und fand ebenfalls in Roten-<br />

burg in der Neustädter Kirche statt. nach der Vor-<br />

stellung wurde in einer Wirtschaft gefrühstückt<br />

und dann der Heimweg angetreten. Die Konfirmation<br />

selbst war am Weissen Sonntag, acht Tage nach<br />

Ostern, und zwar in der Kirche zu <strong>Lispenhausen</strong>.<br />

Mit ihr war, je nach den wirtschaftlichen Verhält-<br />

nissen der betreffenden Familie eine kleinere<br />

oder grö ere Feier verbunden.<br />

(30) Kleidung der Konfirmanden.<br />

Die Kleidung der Knaben bestand früher aus langer<br />

Hose, Gehrock und Zylinder, später Hut, hierzu<br />

wurden lange Stiefel ( Schaftstiefel) unter der<br />

Hose getragen. Die Mädchen trugen am Plamsonntag<br />

schwarze Jacken, schwarze Schürze, weisse Strümpfe.<br />

Zur Konfirmation schwarze Kleidung.<br />

(31) Geschenke:<br />

Von ihren Paten bekamen die Konfirmanden entweder<br />

den ganzen Anzug, oder die Schuhe nur oder Gesang-<br />

buch, je nach Vermögen der Paten.<br />

Der Pfarrer erhielt <strong>von</strong> jedem Konfirmanden nach<br />

alter Sitte eine Steige Eier ( 20 Stück).<br />

(32) Brautwerbung:<br />

Hatte sich ein Paar gefunden und es kam zur Verlo-<br />

bung (Weinkauf), so versammelten sich die zur<br />

Gesellschaft des Brautpaares gehörenden Burschen<br />

vor dem Haus, in dem der Weinkauf gefeiret wurde,<br />

um das übliche Peitschenknallen zu veranstalten.<br />

Unter dem Ruf Heira Winköf wurde so lange<br />

geknallt, bis das Brautpaar mit der Schnapsflasche<br />

und einem entsprechenden Geldbetrag vor der Haus-<br />

tür erschien, um sich loszukaufen. Die Flasche<br />

wurde sofort geleert und mit dem Geld wurde in

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