Heimatchronik von Lispenhausen
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sowie Niederhessen mit 20 000 Mann. In Roten-<br />
burg hatte er sein Hauptquartier aufgeschlagen.<br />
Seine Truppen hausten fürchterlich.<br />
Nur schwer gelang es, die zerstörten Wohnun-<br />
gen wieder aufzubauen und sehr langer Zeit bedurfte<br />
es, bis sich die Bewohner wieder einigermassen er-<br />
holt hatten. Viele Dörfer und Städte hatten noch<br />
bis zum Ende des 19. Jahrhunderts an den Schulden<br />
aus dieser Zeit zu zahlen.<br />
<strong>Lispenhausen</strong> im 7-jährigen Krieg.<br />
<strong>Lispenhausen</strong> blieb auch im siebenjährigen Krieg<br />
nicht <strong>von</strong> Einquartierungen und Truppendurchzügen<br />
verschont. Brachen die Franzosen doch nicht weniger<br />
als 5mal in Hessen ein und sogen das Land aus.<br />
Die französischen Truppen unter Soubise<br />
schlugen ihre Winterquartiere im Jahr 1757/1758<br />
in <strong>Lispenhausen</strong> und Umgegend auf und nahmen bei<br />
ihrem Abzug mit, was nicht niet- und nagelfest war.<br />
Als der französische General Stainville<br />
im Jahre 1762 mit 8000 Mann gegen 60 hannöversche<br />
Jäger unter dem Leutnant Steigleder Friedewald<br />
eroberte, fand vorher ein Treffen bei <strong>Lispenhausen</strong><br />
zwischen hannöverschen und hessischen Truppen<br />
einerseits und französischen andererseits statt.<br />
Hierbei soll ein hessischer Husar bei einem Patroul-<br />
lienritt in der Dunkelheit in den Kätchensgraben ge-<br />
stürzt sein, wo er einige Tage später mit seinem<br />
Pferde tot aufgefunden worden sei. der Kätchensgra-<br />
ben wird heute noch im Volksmund Husarengraben<br />
genannt. Bei diesem Treffen war auf dem Asmushäuser<br />
Berg eine Schanze ausgeworfen worden. Eine Flur-<br />
bezeichnung heisst hier heute noch Auf der Schanze .<br />
Das Dorf hatte auch bei dieser Gelegenheit viel zu<br />
leiden.<br />
Die Franzosenzeit <strong>von</strong> 1806 - 1813.<br />
Während der Zeit der französischen Fremd-<br />
herrschaft blieben auch unserem Heimatdorf keine<br />
Drangsale und Nöte erspart. Durch Einquartierungen<br />
und Durchzüge wurden die Einwohner ausgesogen bis<br />
aufs Blut. Aber nicht genug damit; es wurden auch<br />
die jungen Leute, soweit sie einigermassen kriegs-<br />
dienstfähig waren, einfach zum Heeresdienst gepresst,<br />
wenn sie es nicht vorgezogen hatten, vorher zu ver-<br />
schwinden. Hierzu gibt uns die Proklamation des<br />
General-Gouverneurs <strong>von</strong> Hessen Lagrange mancherlei<br />
zu denken. Sie musste am 11.6.1807 durch den damali-<br />
gen Schulzen in <strong>Lispenhausen</strong> pupliziert ( veroffent-<br />
licht) und affligiert (angeschlagen) werden. (Ver-<br />
öffentlicht in Der Kreis Rotenburg in alter und<br />
neuer Zeit Nr. 2, Februar 1925).<br />
Viele