Heimatchronik von Lispenhausen

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Zwischen Dankerode und Seifertshausen,
in der Nähe der Seifertshäuser Gemarkungsgrenze
trieb die Hasel in alter Zeit auch eine Mühle,
sie musste aber bald ihren Betrieb wegen Wasser-
mangel einstellen. So lassen heute die Dankeröder
ihre Frucht noch in der Mühle zu Seifertshausen
mahlen.
Auch in Erkshausen treibt die Hasel wieder
eine Mühle.
Bei ihrem Eintritt in die Lispenhäuser Flur
ist sie schon ein ganz ansehnlicher Bach geworden.
Sie wird auch gleich von der Riedelsmühle freudig
begrüsst und empfangen, um das Mühlenrad zu trei-
ben und damit ihren Teil zur Ernährung der Lis-
penhäuser Bevölkerung, deren Freund und Vertrauter
sie seit Jahren ist, beizutragen.
Nun warten ihrer in Abständen von 300 bis
1000 m weitere 4 Mühlen, bis sie dann etwa 500 m
unterhalb der untersten Mühle ihr Ziel, die Fulda,
erreicht, um nun mit dieser grösseren hessischen
Schwester vereint der Weser und damit dem grossen
Weltmeer zuzueilen.
Bemerken möchte ich noch, dass mein Urgross-
vater mütterlicherseits, Jakob Räder der aus
dem Russlandfeldzug Napoleons und aus den Frei-
heitskriegen glücklich heimkehrte, beim Über-
schreiten der zugefrorenen Hasel einbrach und
dabei ein Bein gebrochen hat, das ihn dann später
in seinem Beruf, er war Maurer, sehr behinderte.
Oberhalb der Riedelsmühle wird ein Teil
der Hasel abgezweigt, um das Mühlrad zu treiben,
das dann unterhalb der Mühle wieder in das alte
Bett einmündet. Ebenso ist es bei der zweiten
Grundmühle, jedoch fliesst die Hasel nun in zwei
Betten weiter und unterscheidet man jetzt die
alte und neue Hasel. In der Furt bei Lispenhausen
durchfliesst die neue Hasel die alte, um einige
Meter weiter in einem Zementtunnel sie zu über-
queren. Beiden Betten münden getrennt in die Fulda.
Die Mühlen und ihre Besitzer
1) Die Riedelsmühle
Die Riedelsmühle, auch obere Mühle genannt,
hat ihren Namen nach dem an ihrer Seite liegenden
Wald Das Riedel . Die Gegend scheint früher
arg versumpft und ein grosser Ried gewesen zu
sein. Die Wiesen rechts der Hasel heissen heute
noch Das Rohr . Auch die Wiesen oberhalb der
Mühle sind nass.
Die Mühle ist eine Mahl- und Schrotmühle,
das heisst, es wird nur Mehl in ihr vermahlen. Wann
und vom wem sie gebaut wurde, ist nicht festgestellt.
Sie ist eine alte Mühle. Das Kirchenbuch berichtet,
dass in den Jahren 1754 und 1764 ein Johannes Vöckel
in der Obermühle ansässig war.