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indoor & outdoor climbing - SAC Sektion Interlaken

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Nr. 9 Hundert Prozent<br />

13<br />

Z’Bärg mit Chopf<br />

Werter Clubnachrichtenleser<br />

Die Rubrik «Z’Bärg mit Chopf» soll Wissenswertes aus dem<br />

ganzen Segment des Bergsteigens beinhalten, seien es<br />

Knoten- und Sicherungstechniken, Organisation und Planung,<br />

wie auch Umwelt und Kon� iktzonen oder eben Gesundheit!<br />

Steck Ueli hier, Steck Ueli da, Steck Ueli dort! Steck Ueli verkörpert in der Schweiz den<br />

Bergsteiger schlechthin. Seine Leistungen sind überwältigend, seine mentale Stärke unübertroffen.<br />

Er holt sich jeden Rekord, trainiert Tag und Nacht und darf dafür in Interviews<br />

erklären, wie das Leben funktioniert und weshalb er das Risiko im Griff hat.<br />

Dieser Ueli teilt die Meinungen. Die einen sind einfach nur fasziniert und glauben jedes<br />

Wort, die anderen können mit diesem lebensmüden Typen nichts anfangen. Ich selber<br />

� nde es immer bereichernd, Meinungen von anderen zu analysieren und mit meinen<br />

Erfahrungen zu vergleichen. Meistens lernt man halt schon noch viel!<br />

Kürzlich in einem Interview sagte Ueli: «Beim schnellen Klettern ist eine der grössten Herausforderungen,<br />

die Konzentration darauf zu behalten, was man gerade macht. Als<br />

ich in meinem ersten Versuch durch die Eigernordwand sprintete, ertappte ich mich<br />

dabei, wie meine Gedanken schon zum Wasserfallkamin hochschwirrten, obwohl ich<br />

noch weiter unten im schwierigen Riss kletterte. Wenn die Konzentration so verschwimmt<br />

und nicht mehr dort ist, wo man sich mit seinem Körper be� ndet, wird es sehr gefährlich.<br />

Wer schnell müde wird, dem passiert das eher. Nur wenn man top� t ist, gelingt es einem,<br />

die Aufmerksamkeit ausschliesslich auf die heikle Kletterstelle, in der man gerade beschäftigt<br />

ist, zu richten. Und die Gedanken über die Probleme, die weiter oben auf dich<br />

zukommen, oder über die Wetterentwicklung oder die Lawinengefahr, wegzustossen,<br />

obschon sie natürlich mit Macht in den Kopf drängen. So verhilft mir meine Fitness zur<br />

Fähigkeit, auch in sehr schwierigen Situationen Sicherheit und Kontrolle über das Risiko<br />

zu behalten.»<br />

Bitte erlaube mir, diese Worte hier ein wenig auseinanderzunehmen und so für uns<br />

Durchschnittsalpinisten nutzbar zu machen!<br />

Das mit dem Top� t ist natürlich auch im relativen Sinne zu gebrauchen. Das will heissen,<br />

dass jemand, der unter seiner Leistungsgrenze bleibt, natürlich auch im Kopf leistungsfähiger<br />

bleibt. Egal, was man tut! Es spielt dabei gar nicht eine so grosse Rolle, ob man<br />

sich die Reserve durch eine langsamere Gangart oder durch mehr Training aneignet.<br />

Wichtig ist, dass wenn man 100% im Kopf geben will, man nur 90% körperlich geben<br />

darf.

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